Rudolf-Breitscheid-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Widmung ==
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Der ursprünglich als ''Weinstraße'' benannte Straßenzug wurde [[1917]] in ''Hindenburgstraße'' umbenannt (nach dem Generalfeldmarschall des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg Paul von Hindenburg]). Im April [[1946]] erfolgte eine weitere Umbenennung in Rudolf-Breitscheid-Straße. Die Benennung nach Hindenburg war nach Meinung des Fürther Stadtrats 1945 politisch nicht mehr tragbar<ref>Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007</ref>, da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Errichtung_der_Diktatur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler] (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutze_des_Deutschen_Volkes Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes] vom 4. Februar 1933, die  [https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutz_von_Volk_und_Staat Verordnung des Reichsprädidenten zum Schutz von Volk und Staat] vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete [https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz#Erm.C3.A4chtigungsgesetz_vom_24._M.C3.A4rz_1933 Ermächtigungsgesetz] vom 24. März 1933.</ref>, mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u.a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte.
Der ursprünglich als ''Weinstraße'' benannte Straßenzug wurde [[1917]] in ''Hindenburgstraße'' umbenannt (nach dem Generalfeldmarschall des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg Paul von Hindenburg]). Im April [[1946]] erfolgte eine weitere Umbenennung in Rudolf-Breitscheid-Straße. Die Benennung nach Hindenburg war nach Meinung des Fürther Stadtrats 1945 politisch nicht mehr tragbar<ref>Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007</ref>, da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Errichtung_der_Diktatur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler] (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutze_des_Deutschen_Volkes Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes] vom 4. Februar 1933, die  [https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_des_Reichspr%C3%A4sidenten_zum_Schutz_von_Volk_und_Staat Verordnung des Reichsprädidenten zum Schutz von Volk und Staat] vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete [https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz#Erm.C3.A4chtigungsgesetz_vom_24._M.C3.A4rz_1933 Ermächtigungsgesetz] vom 24. März 1933.</ref>, mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u. a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte.


== Neue Mitte ==
== Neue Mitte ==

Version vom 23. September 2016, 23:47 Uhr

Vorlage:GebäudeKarte Die Rudolf-Breitscheid-Straße ist eine Straße in der Fürther Innenstadt. Sie ist nach dem bedeutenden sozialdemokratischen Politiker im Widerstand gegen die Nazi-Diktatur Rudolf Breitscheid (geb. 2. November 1874 in Köln; gest. 24. August 1944 im KZ Buchenwald) benannt.



Widmung

Der ursprünglich als Weinstraße benannte Straßenzug wurde 1917 in Hindenburgstraße umbenannt (nach dem Generalfeldmarschall des Ersten Weltkriegs, Paul von Hindenburg). Im April 1946 erfolgte eine weitere Umbenennung in Rudolf-Breitscheid-Straße. Die Benennung nach Hindenburg war nach Meinung des Fürther Stadtrats 1945 politisch nicht mehr tragbar[1], da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933[2], mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u. a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte.

Neue Mitte

Im Zuge der Vorstellung des Projekts Neue Mitte I wurde im Sommer 2008 bekannt, dass die Rudolf-Breitscheid-Straße ab Höhe Parkhotel bis über Höhe Hallstraße hinaus überbaut werden und als innere Erschließung eines Einkaufszentrums dem öffentlichen Raum entzogen werden sollte. Im Folgeprojekt Neue Mitte II wurde dies fallen gelassen, aber unter anderem das Parkhotel samt Festsaal abgerissen.

Aufgrund der Baumaßnahmen für das Projekt Neue Mitte II entzog das Landesamt für Denkmalpflege im Juli 2014 den Anwesen Nr. 4, 6, 8,10 und 15 (Festsaal des Parkhotels) die Denkmaleigenschaft. Weitreichende Eingriffe - im Falle von Nr. 15 in Form eines rechtswidrigen Abrisses - gegen die Bedenken oder ohne Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege und des Heimatpflegers führten zum Verlust der „bauzeitlichen Binnengliederung und der historischen Ausstattung“ oder zum Totalverlust.[3] Der Investor MIB zeigte sich eigener Darstellung "fassungslos", da man seine Pläne immer offengelegt habe und seitens des Landesamtes für Denkmalpflege angeblich keine Intervention erfolgt sei.[4] Gegen diese Darstellung sprechen jedoch vom ehemaligen Stadtheimatpfleger Alexander Mayer vorgebrachte Dokumente.[5]

Bedeutende Gebäude

Rechts im Bild die Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage, im Hintergrund das inzwischen abgerissene Parkhotel.

Baudenkmäler

Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d.h. Hausnummer 10 kommt vor Hausnummer 2 etc.)

Literatur

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007
  2. Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes vom 4. Februar 1933, die Verordnung des Reichsprädidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933.
  3. Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 87 (online abrufbar)
  4. Wolfgang Händel: Neuer Zwist um Fürths Neue Mitte: MIB keilt zurück - In: Fürther Nachrichten vom 18. August 2014 online abrufbar; Wolfgang Händel: Hickhack um Denkmalschutz geht weiter. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 2014 - online abrufbar
  5. lexander Mayer: Krumme Balken in der Neuen Mitte. In: Fürther Freiheit vom 22. November 2014 - online abrufbar.


Bilder