Peter Konrad Schreiber: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Peter Konrad Schreiber wurde als dritter Sohn von sieben Kindern des Fürther Gürtlermeisters und Knopffabrikanten [[Kind von::Johann Christoph Schreiber]] und dessen Frau [[Kind von::Katharina Barbara Hüttner]] geboren und am [[25. August]] [[1816]] in der [[Kirche St.Michael|Michaeliskirche]] getauft. Sein Geburtshaus war das Haus Nr. 275 in der früheren [[Nürnberger Straße]]. Nach einer Straßenumbenennung [[1827]] war es das Haus Nr. 393 in der [[Königstraße]]. Das Haus wurde im Zuge der Errichtung des [[Stadttheater]]s [[1901]] abgerissen. Daher ist die heutige [[Königstraße]] 114 auch nicht die frühere Adresse von Schreibers Geburtshaus.


Weil sich Schreiber schon früh für das Zeichnen interessierte, förderte ihn der Vater bald durch gezielten Unterricht. Große Fortschritte machte er an der Nürnberger Kunstgewerbeschule unter [[Albert Christoph Reindel]]<ref>[[Manfred Mümmler]], Fasziniert von der Landschaft. In: [[Fürther Nachrichten]] Nr. 39 vom [[17. Februar]] [[1994]] zum 100. Todestag von Schreiber.</ref>, welcher das außergewöhnliche Talent Schreibers entdeckte und den Jungen 1835 zur weiteren Ausbildung an die Kgl. Akademie in Berlin schickte.  
Weil sich Schreiber schon früh für das Zeichnen interessierte, förderte ihn der Vater bald durch gezielten Unterricht. Große Fortschritte machte er an der Nürnberger Kunstgewerbeschule unter [[Albert Christoph Reindel]]<ref>[[Manfred Mümmler]], Fasziniert von der Landschaft. In: [[Fürther Nachrichten]] Nr. 39 vom [[17. Februar]] [[1994]] zum 100. Todestag von Schreiber.</ref>, welcher das außergewöhnliche Talent Schreibers entdeckte und den Jungen 1835 zur weiteren Ausbildung an die Kgl. Akademie in Berlin schickte.  

Version vom 30. Januar 2017, 14:09 Uhr

Peter Konrad Schreiber (geb. 11. August 1816 in Fürth, gest. 17. Februar 1894 in Nürnberg) war ein bedeutender Landschaftsmaler der Romantik.

Leben

Peter Konrad Schreiber wurde als dritter Sohn von sieben Kindern des Fürther Gürtlermeisters und Knopffabrikanten Johann Christoph Schreiber und dessen Frau Katharina Barbara Hüttner geboren und am 25. August 1816 in der Michaeliskirche getauft. Sein Geburtshaus war das Haus Nr. 275 in der früheren Nürnberger Straße. Nach einer Straßenumbenennung 1827 war es das Haus Nr. 393 in der Königstraße. Das Haus wurde im Zuge der Errichtung des Stadttheaters 1901 abgerissen. Daher ist die heutige Königstraße 114 auch nicht die frühere Adresse von Schreibers Geburtshaus.

Weil sich Schreiber schon früh für das Zeichnen interessierte, förderte ihn der Vater bald durch gezielten Unterricht. Große Fortschritte machte er an der Nürnberger Kunstgewerbeschule unter Albert Christoph Reindel[1], welcher das außergewöhnliche Talent Schreibers entdeckte und den Jungen 1835 zur weiteren Ausbildung an die Kgl. Akademie in Berlin schickte.

Dort wurde er Schüler in der Landschaftsklasse von Carl Blechen. Vor allem aber gehörte Schreiber von Anfang an zum privaten Schülerkreis von Professor Wilhelm Ferdinand Schirmer in Berlin. Bei der für Künstler wichtigen Berliner Kunstausstellung 1836 (nicht 1835) konnte Peter Konrad Schreiber als Schirmer-Schüler erstmals mit einem Gemälde teilnehmen ("Eine Mühle im Harz"). Weitere zwei Gemälde konnte er 1838 auszustellen ("Der Blocksberg" & "Ruine im Harz"). 1839 nahm er ein letztes Mal teil, obwohl er bereits seit Herbst 1837 in München weilte.

Nach eigenem Bekunden hatte es Schreiber in München vor allem das Werk Carl Rottmanns angetan. 1839 zog er nach Rom, wo er zahlreiche Landschaftsimpressionen und ein umfangreiches Skizzenwerk schuf. Die Eindrücke Italiens prägten sein gesamtes Lebenswerk. Er lernte 1840 auch Johann Wilhelm Schirmer, den heute berühmten Vertreter der Düsseldorfer Landschaftsschule, kennen. Mit ihm unternahm er damals eine Studienfahrt in die Sabiner Berge.

1842 kehrte Schreiber nach Fürth zurück. Ab dem Schuljahr 1844/45 wird Schreiber "Fachlehrer der Zeichenkunst" an der Lateinischen Schule am Egidien-Gymnasium in Nürnberg. 1847 wurde er in zweiter Ehe mit der in Nürnberg geborenen Juliane Karoline Elise Krieg (1829-1894) in der St.-Sebaldus-Kirche getraut. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. In seine Nürnberger Schulzeit fiel auch seine Hauptschaffensphase als Maler. Am 23. Februar 1874 legte er "die Stelle eines Zeichenlehrers [...] wegen zunehmender Augenschwäche nieder".[2] Er malte allerdings im Rahmen des Möglichen weiter. Sein letztes bekanntes und datiertes Werk ist aus dem Jahre 1892.

Erhalten sind heute im Wesentlichen Bilder Schreibers aus dieser Nürnberger Schaffenszeit. Zumeist sind dies italienische Motive. Schreiber hatte namhafte deutsche Kunden, aber auch viele Abnehmer seiner Werke in Frankreich und England. Schreiber war ein typischer Vertreter der Romantik. Vor der Kulisse der zuweilen mystischen und oft phantastisch überhöht dargestellten Natur wirken der Mensch und sein Werk bei Schreiber klein und unbedeutend. Das unterscheidet ihn ganz wesentlich vom Biedermeier. Er erfüllt damit das damalige Bedürfnis nach gefühlsmäßigem Ausgleich zur rapide fortschreitenden Industrialisierung - die Sehnsucht nach der Erhabenheit und ewigen Größe der Natur, die Halt geben sollte.

Gemäß Eintrag des Standesamts Nürnberg schloss Peter Conrad Schreiber am 17. Februar 1894 für immer die Augen (Stadtarchiv Nürnberg C 27/II Nr. 378, Eintrag 441). Auch der Nürnberger Stadtchronist würdigte mit Eintrag vom gleichen Tag das Leben und Werk Schreibers. Er hebt die "affektvolle koloristische Wirkung" seiner "meist italienischen Partien" hervor.[3] Die Lage des Grabs auf dem damaligen Nürnberg Centralfriedhof (heute Westfriedhof) ist nicht mehr feststellbar.

Zum 200. Geburtstag Schreibers veranstaltete das Stadtarchiv vom 20. April bis 25. Mai 2016 im Schloss Burgfarrnbach erstmals eine ausschließlich ihm gewidmete Werkausstellung mit Werken aus eigenen und Beständen eines Sammlerehepaars, von dem auch die Ausstellungsinitiative ausging. Durch die neu eingerichtete Internetseite (www.peter-conrad-schreiber.de) des Sammlerehepaars ist das Werk dieses gebürtigen Fürther Malers jetzt auch dauerhaft im Internet zugänglich.

Werke (Auswahl)[4]

  • Blocksberg - nach Goethes "Faust"
  • "Ruine im Harz"
  • "Walpurgisnacht" - in städtischem Besitz
  • "Gößweinstein" - in städtischem Besitz
  • Italienische Landschaften, darunter drei Bilder vom Ausbruch des Vesuvs - in städtischem Besitz
  • "Ansicht der Stadt Civitella im Albanergebirge" (Öl auf Leinwand)
  • "Ort Anagni in den Sabiner Bergen" (Öl auf Leinwand)
  • Große Ansicht von Nürnberg, mit kleinen Prospekten von Gebäuden und Bauwerken der damaligen Zeit als Rahmung des größeren Bildes
  • "Nürnberger Burg mit geharnischten Reitern" (romantisches Gemälde)
  • "Campagnalandschaft"
  • "Blick auf Neapel"
  • "Italienische Landschaft" - städtische Galerie der Stadt München im Lenbachhaus
  • " Morgengebet in der Wüste" - Kunstmuseen der Stadt Krefeld
  • "Der Nil mit dem Pyramiden von Giseh im Hintergrund" (Öl auf Leinwand) - in Privatbesitz
  • Zahlreiche Naturstudien

Literatur

  • Hans Pflug-Franken: Ein vergessener Fürther Landschaftsmaler. Peter Konrad Schreiber, der Romantiker des Biedermeier. In: "Fürther Heimatblätter", 1972/5, S. 129 - 130
  • Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Teil 1. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2015, S. 99 - 122
  • Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Teil 2. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2016, S. 3 - 29

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Manfred Mümmler, Fasziniert von der Landschaft. In: Fürther Nachrichten Nr. 39 vom 17. Februar 1994 zum 100. Todestag von Schreiber.
  2. Jahresbericht des Schuljahres 1844/45 der Lateinischen Schule und des Königlichen Gymnasiums zu Nürnberg, sowie Jahresbericht des Schuljahres 1873/74 der Kgl. Bayer. Studienanstalt zu Nürnberg (Archiv des Melanchthon-Gymnasiums Nürnberg); siehe auch das Niederlassungsgesuch von Schreiber und die Niederlassungsgenehmigung der Stadt Nürnberg aus dem Jahre 1845 (Stadtarchiv).
  3. Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Teil 2. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2016, S. 3 - 29, hier S. 15
  4. siehe zu den Werken von Peter Conrad Schreiber auch: http://www.peter-conrad-schreiber.com/collection_burgfarrnbach_1.html