Christlich-Soziale Union in Bayern: Unterschied zwischen den Versionen

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== CSU in Fürth ==
== CSU in Fürth ==
=== Geschichte ===
=== Geschichte ===
Die CSU Fürth hatte ihren Ursprung und personelle Grundlage in den katholischen Männervereien Fürths. Hauptinitiator war der Mesner a. D. und Mitbegründer des "Katholischen Werkvolkes" in Fürth, [[Fidelis Ulrich]]. Der Stadtpfarrer von St. Heinrich Fidelis Ulrich, und sein Sohn der Buchdruckereibesitzer Hanns Ulrich, warben mit der Idee einer Neugründung einer Partei mit christlich konservativen Werten. Für die Idee konnten sie weitere Mitstreiter gewinnen, die sie bereits aus der Vergangenheit in Fürth kannten, so z.B. Emunel Deggendorfer (ehem. BVP Stadtrat in Nürnberg) und Josef Donsberger (Bahnbeamter und ehem. Funktionär des Beamtenbundes). [[Fidelis Ulrich]] vertrat dabei die Auffassung, dass nur eine interkonfessionelle christliche Partei eine reelle politische Chance in der Nachkriegsordnung haben würde. Hierzu wurden Gespräche mit den evangelischen Geistlichen gesucht, die auf Wohlwollen stießen. Insbesondere der Kirchenrat Schmerzer und Pfarrer Ammler unterstützen diese Initiative aktiv. Die übrigen evangelischen Geistlichen verhielten sich allerdings noch lange Zeit zurückhaltend, da sie ein Wiedererwachen der alten katholischen Bayerischen Volkspartei (BVP) befürchteten.<ref>Heinz-Werner Stuiber: Die CSU in Nürnberg-Fürth, Nürnberg 1983, S. 48 ff.</ref>  
Die CSU Fürth hatte ihren Ursprung und personelle Grundlage in den katholischen Männervereien Fürths. Hauptinitiator war der Mesner a. D. und Mitbegründer des "Katholischen Werkvolkes" in Fürth, [[Fidelis Ulrich]]. Der Stadtpfarrer von St. Heinrich, Fidelis Ulrich, und sein Sohn, der Buchdruckereibesitzer Hanns Ulrich, warben mit der Idee einer Neugründung einer Partei mit christlich konservativen Werten. Für die Idee konnten sie weitere Mitstreiter gewinnen, die sie bereits aus der Vergangenheit in Fürth kannten, so z. B. Emanuel Deggendorfer (ehem. BVP-Stadtrat in Nürnberg) und Josef Donsberger (Bahnbeamter und ehem. Funktionär des Beamtenbundes). [[Fidelis Ulrich]] vertrat dabei die Auffassung, dass nur eine interkonfessionelle christliche Partei eine reelle politische Chance in der Nachkriegsordnung haben würde. Hierzu wurden Gespräche mit den evangelischen Geistlichen gesucht, die auf Wohlwollen stießen. Insbesondere der Kirchenrat Schmerzer und Pfarrer Ammler unterstützen diese Initiative aktiv. Die übrigen evangelischen Geistlichen verhielten sich allerdings noch lange Zeit zurückhaltend, da sie ein Wiedererwachen der alten katholischen Bayerischen Volkspartei (BVP) befürchteten.<ref name="Stuiber">Heinz-Werner Stuiber: Die CSU in Nürnberg-Fürth, Nürnberg 1983, S. 48 ff.</ref>


In der Folge fanden immer wieder Treffen zwischen Vertretern der beiden großen christlichen Konfessionen in Fürth statt, darunter war u.a. der Bäckermeister Georg Zenk aus der ehem. katholischen Pfadfinderbewegung, der Reichsbahn-Betriebsrat Georg Kracker, der Amtsgerichtsdirektor a. D. [[Karl Drechsel]], Alfred Euerl, der Kaufmann Friedrich Sennefelder sowie der Redakteur Karl Baumeister. Letzter entwarf die erste Satzung der CSU-Fürth und übersetzte diese für die Militärregierung ins Englische.  
In der Folge fanden immer wieder Treffen zwischen Vertretern der beiden großen christlichen Konfessionen in Fürth statt, darunter war u. a. der Bäckermeister Georg Zenk aus der ehem. katholischen Pfadfinderbewegung, der Reichsbahn-Betriebsrat Georg Kracker, der Amtsgerichtsdirektor a. D. [[Karl Drechsel]], Alfred Euerl, der Kaufmann Friedrich Sennefelder sowie der Redakteur Karl Baumeister. Letzter entwarf die erste Satzung der CSU Fürth und übersetzte diese für die Militärregierung ins Englische.  


Die Gründungsversammlung der "Christlich-Sozialen-Union Fürth" fand parallel zur Nürnberger Parteigründung Mitte Oktober [[1945]] statt, bei gleichzeitiger enger personeller Verbindung. Zu den Gründungsmitgliedern zählt neben den bereits erwähnten noch der Reichsbahn-Sekretär Johann Böll, der kaufmännische Angestellte Martin Saffer und Benno Thomas. Im protestantischen Lager waren ebenfalls unter den bereits genannten noch der Kaufmann Alfred Göss, der Ingenieur Karl Leber und der Automechaniker Hans Werner zu finden.<ref>Heinz-Werner Stuiber: Die CSU in Nürnberg-Fürth, Nürnberg 1983, S. 48 ff.</ref>  
Die Gründungsversammlung der "Christlich-Sozialen Union Fürth" fand parallel zur Nürnberger Parteigründung Mitte Oktober [[1945]] statt, bei gleichzeitiger enger personeller Verbindung. Zu den Gründungsmitgliedern zählt neben den bereits erwähnten noch der Reichsbahn-Sekretär Johann Böll, der kaufmännische Angestellte Martin Saffer und Benno Thomas. Im protestantischen Lager waren ebenfalls unter den bereits genannten noch der Kaufmann Alfred Göss, der Ingenieur Karl Leber und der Automechaniker Hans Werner zu finden.<ref name="Stuiber"/>  


Zum ersten CSU-Vorsitzende wurde [[Karl Drechsel]] gewählt, sein Stellvertreter wurde [[Fidelis Ulrich]]. Eine inhaltliche Festlegung der politischen Ausrichtung lies noch etwas auf sich warten, denn so der CSU-Bezirksverband: "Wir haben in der Union das Problem, daß wir uns erst zusammenfinden müssen. ... Wenn wir eine alte Partei wären, die an alte Traditionen anknüpfen könnte, dann hätten wir es leichter. So aber haben sich Menschen zusammengefunden, die früher im politischen Leben in verschiedenen Lagern gestanden sind, mit einem gemeinsamen Ziel, eine Idee, die christliche, durchzusetzen." Die offizielle Genehmigung der Partei durch die Militärregierung erfolgte am [[3. November]] [[1945]]. Damit verbunden war das Recht, Mitgliederversammlungen abzuhalten, sowie nach Außen hin politisch tätig zu werden. Für Groß- oder Massenveranstaltungen bedurfte es einer Sondergenehmigung der Miltitärregierung.
Zum ersten CSU-Vorsitzenden wurde [[Karl Drechsel]] gewählt, sein Stellvertreter wurde [[Fidelis Ulrich]]. Eine inhaltliche Festlegung der politischen Ausrichtung ließ noch etwas auf sich warten, denn so der CSU-Bezirksverband: ''"Wir haben in der Union das Problem, daß wir uns erst zusammenfinden müssen. [...] Wenn wir eine alte Partei wären, die an alte Traditionen anknüpfen könnte, dann hätten wir es leichter. So aber haben sich Menschen zusammengefunden, die früher im politischen Leben in verschiedenen Lagern gestanden sind, mit einem gemeinsamen Ziel, eine Idee, die christliche, durchzusetzen."'' Die offizielle Genehmigung der Partei durch die Militärregierung erfolgte am [[3. November]] [[1945]]. Damit verbunden war das Recht, Mitgliederversammlungen abzuhalten, sowie nach außen hin politisch tätig zu werden. Für Groß- oder Massenveranstaltungen bedurfte es einer Sondergenehmigung der Militärregierung.


=== Vorstand ===
=== Vorstand ===

Version vom 24. Mai 2019, 17:55 Uhr

CSU Bayern

Die Christlich-Soziale Union in Bayern e. V. (kurz: CSU) ist eine konservative Partei in Bayern. Sie wurde 1946 gegründet.

Zu allgemeiner Thematik, insbesondere zur Bundespartei, sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.

CSU in Fürth

Geschichte

Die CSU Fürth hatte ihren Ursprung und personelle Grundlage in den katholischen Männervereien Fürths. Hauptinitiator war der Mesner a. D. und Mitbegründer des "Katholischen Werkvolkes" in Fürth, Fidelis Ulrich. Der Stadtpfarrer von St. Heinrich, Fidelis Ulrich, und sein Sohn, der Buchdruckereibesitzer Hanns Ulrich, warben mit der Idee einer Neugründung einer Partei mit christlich konservativen Werten. Für die Idee konnten sie weitere Mitstreiter gewinnen, die sie bereits aus der Vergangenheit in Fürth kannten, so z. B. Emanuel Deggendorfer (ehem. BVP-Stadtrat in Nürnberg) und Josef Donsberger (Bahnbeamter und ehem. Funktionär des Beamtenbundes). Fidelis Ulrich vertrat dabei die Auffassung, dass nur eine interkonfessionelle christliche Partei eine reelle politische Chance in der Nachkriegsordnung haben würde. Hierzu wurden Gespräche mit den evangelischen Geistlichen gesucht, die auf Wohlwollen stießen. Insbesondere der Kirchenrat Schmerzer und Pfarrer Ammler unterstützen diese Initiative aktiv. Die übrigen evangelischen Geistlichen verhielten sich allerdings noch lange Zeit zurückhaltend, da sie ein Wiedererwachen der alten katholischen Bayerischen Volkspartei (BVP) befürchteten.[1]

In der Folge fanden immer wieder Treffen zwischen Vertretern der beiden großen christlichen Konfessionen in Fürth statt, darunter war u. a. der Bäckermeister Georg Zenk aus der ehem. katholischen Pfadfinderbewegung, der Reichsbahn-Betriebsrat Georg Kracker, der Amtsgerichtsdirektor a. D. Karl Drechsel, Alfred Euerl, der Kaufmann Friedrich Sennefelder sowie der Redakteur Karl Baumeister. Letzter entwarf die erste Satzung der CSU Fürth und übersetzte diese für die Militärregierung ins Englische.

Die Gründungsversammlung der "Christlich-Sozialen Union Fürth" fand parallel zur Nürnberger Parteigründung Mitte Oktober 1945 statt, bei gleichzeitiger enger personeller Verbindung. Zu den Gründungsmitgliedern zählt neben den bereits erwähnten noch der Reichsbahn-Sekretär Johann Böll, der kaufmännische Angestellte Martin Saffer und Benno Thomas. Im protestantischen Lager waren ebenfalls unter den bereits genannten noch der Kaufmann Alfred Göss, der Ingenieur Karl Leber und der Automechaniker Hans Werner zu finden.[1]

Zum ersten CSU-Vorsitzenden wurde Karl Drechsel gewählt, sein Stellvertreter wurde Fidelis Ulrich. Eine inhaltliche Festlegung der politischen Ausrichtung ließ noch etwas auf sich warten, denn so der CSU-Bezirksverband: "Wir haben in der Union das Problem, daß wir uns erst zusammenfinden müssen. [...] Wenn wir eine alte Partei wären, die an alte Traditionen anknüpfen könnte, dann hätten wir es leichter. So aber haben sich Menschen zusammengefunden, die früher im politischen Leben in verschiedenen Lagern gestanden sind, mit einem gemeinsamen Ziel, eine Idee, die christliche, durchzusetzen." Die offizielle Genehmigung der Partei durch die Militärregierung erfolgte am 3. November 1945. Damit verbunden war das Recht, Mitgliederversammlungen abzuhalten, sowie nach außen hin politisch tätig zu werden. Für Groß- oder Massenveranstaltungen bedurfte es einer Sondergenehmigung der Militärregierung.

Vorstand

Langjähriger Vorsitzender der Fürther CSU war der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, MdB. Aktuell (Stand Okt. 2016) sind folgende Parteimitglieder im Vorstand des CSU-Kreisverbandes:

  • Dr. Michael Au, Kreisvorstizender
  • Angelika Ledenko, Stellv. Kreisvorsitzende
  • Peter Brückner, Stellv. Kreisvorsitzender
  • Günter Kahl, Stellv. Kreisvorsitzender
  • Mareen Backhaus, Stellv. Kreisvorsitzende
  • Ronald Morawski, Kreisgeschäftsführer
  • Sven Thalmann, Schatzmeister
  • Susanne Erdmannsdörfer, Schriftführerin
  • Michael Helgert, Schriftführer

Aufbau

Der Kreisverband der Fürther CSU ist in sieben Ortsverbände gegliedert:

  • Burgfarrnbach-Unterfarrnbach-Atzenhof
  • Sack
  • Stadeln-Vach
  • Fürth Nord
  • Fürth Süd - Innenstadt
  • Hardhöhe
  • Fürth West

Stadtrat

Die CSU stellt hinter der SPD mit derzeit 13 Sitzen die zweitstärkste Fraktion des Stadtrates. Fraktionsvorsitzender war bis zum 23. Oktober 2013 Dr. med. Joachim Schmidt. Nachfolger wurde der am 18. Oktober 2013 zum Oberbürgermeisterkandidaten gekürte Dietmar Helm.

Ehemalige Fraktionsvorsitzende:

Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der Fürther CSU befindet sich in der Kurgartenstraße 37, 90762 Fürth.

Persönlichkeiten

 GeburtstagGeburtsjahrBerufTodestagTodesjahr
Leonhard Abraham2. April1925Landwirt1. Juli1996
Maximilian Ammon27. Juli1983Stadtrat
Politiker
Metzger
Michael Au10. Februar1970Rechtsanwalt
Hanns Bader21. September1929Jurist
Volkswirt
Beamter
14. November2009
Hans Bader21. September1929Geschäftsführer
Birgit Bayer-Tersch1961Geschäftsführer
Hartmut Beck22. Februar1940Autor
Wissenschaftler
Heinrich Berthold22. März1884Fabrikant
Michael Blank26. Januar1928
Brigitte Bloß23. Februar1942Beamter
Michael Dibowski1976Polizist
Polizeidirektor
Johann Martin Ditterich28. Oktober1898Kaufmann
Politiker
Senat
Landrat
20. Januar1973
Werner Dollinger10. Oktober1918Politiker
Mitglied des Deutschen Bundestages
3. Januar2008
Karl Drechsel7. April1871Stadtrat
Richter
Amtsgerichtsdirektor
1950
Karl Konrad Dürschinger11. März1927Prokurist10. Februar1995
Alfred Einhorn11. Juli1920Richter
Oberstaatsanwalt
16. Januar1987
Hermann Fink4. Dezember1934Bundesbahnbeamter
Alfred Fischer18. April1931Jurist
Berufsmäßiger Stadtrat
Amtsleiter
Rechtsreferent
Richter
Staatsanwalt
2. Oktober2023
Hans Flohrer7. April1925Stadtrat
Landwirt
9. Dezember2013
Hans Fäßler24. Juni1944Geschäftsführer
Unternehmer
Gründer
Andreas Gareis26. August1905Bäcker1. Oktober1972
Petra Guttenberger28. März1962Politiker
Alfred Göß6. Januar1907Kaufmann
Andrea Heilmaier27. Juli1978Jurist
Richter
Staatsanwalt
Michael Helgert1964Handwerker
Elektro-Handwerksmeister
Dietmar Helm18. März1968Stadtrat
Lehrer
Politiker
Landwirt
Einzelhändler
Heinz Hohner19. Januar1907Jurist
Politiker
17. Mai1967
Vera Hänni1951Hausfrau
Rechtsanwaltsgehilfin
Johannes John20. März1909Arzt2005
Johann Juncker15. April1905Feinmechaniker16. August1972
Günter Kahl1958
Fritz Kempfler6. Dezember1904Jurist
Politiker
18. Oktober1985
Kathrin Kimmich24. Dezember1968Geschäftsführer
Betriebswirt
Helmut Kirschbaum7. Juli1931Bahnbeamter14. Mai1995
Georg Kracker24. Januar1915Stadtrat
Bahnbeamter
2004
Johanna Krüger9. Januar1897Hausfrau
Studienrat
18. Oktober1960
Karl Leber17. Februar1909Ingenieur
Angelika LedenkoHeilpraktiker
Justin Leicht1. Februar1913Mitglied des Bayerischen Landtages
Landwirt
Landwirtschaftsdirektor
30. November1996
Michael Liebel28. Oktober1893Kaufmann19. Januar1951
Alfred Längel12. November1928Hauptlehrer
Michael Maderer1973Politiker
Betriebswirt
Bankkaufmann
Christoph Maier1951Stadtrat
Jurist
Berufsmäßiger Stadtrat
Rechtsreferent
Karl Sigmund Mayr3. Mai1906Volkswirt
Steuerberater
19. Juli1978
Joachim Mertens10. September1961Arzt3. Juni1996
Ferdinand Metz25. September1930Unternehmer
Druckereibesitzer
25. Juli2010
Karl Meyer7. Oktober1902Lehrer
Studienprofessor
Kirchenrat
13. August1973
Elisabeth Meyer-Spreckels29. Oktober1890Politiker
Hausfrau
Chemiker
25. Mai1974
Claudia Middendorf1983Jurist
Personalmanagerin
Ronald Morawski1959Schausteller
… weitere Ergebnisse


Literatur

  • CSU - Vertrauen und Verantwortung - 60 Jahre CSU-Bezirksverband Nürnberg-Fürth-Schwabach (1945 - 2005). Fränkische Gesellschaft für Kultur, Politik und Zeitgeschichte e. V., 2006, 515 S.
  • Die CSU in Nürnberg - Fürth (Buch) - Zur Geschichte des Bezirksverbandes 1945 - 1983, Fränkische Gesellschaft für Kultur, Politik und Zeitgeschichte e. V., 183, 170 S.

Lokalberichterstattung

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Heinz-Werner Stuiber: Die CSU in Nürnberg-Fürth, Nürnberg 1983, S. 48 ff.

Siehe auch

Weblinks

Bilder


Videos