Synagoge: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber nur die '''Waisenschul''', die Synagoge des jüdischen Waisenhauses Fürth, überstand als einzige den Nazi-Terror und dient heute wieder der jüdischen Gemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.
Aber nur die '''Waisenschul''', die Synagoge des jüdischen Waisenhauses Fürth, überstand als einzige den Nazi-Terror und dient heute wieder der jüdischen Gemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.
 
[[Datei:Pogromnacht.jpg|thumb|right|Hauptsynagoge nach der Pogromnacht 1938]]
==Ober- und Gemeinderabbiner von Fürth==
==Ober- und Gemeinderabbiner von Fürth==
("Kehilla Keduscha ''Fiorda''" [dt. "Heiligen Gemeinde ''Fürth''"])
("Kehilla Keduscha ''Fiorda''" [dt. "Heiligen Gemeinde ''Fürth''"])

Version vom 31. Dezember 2013, 17:38 Uhr

Außenansicht der Hauptsynagoge, ca. 1910
Hauptsynagoge Innenansicht, ca. 1910

In Fürth gab es mehrere Synagogen (jiddisch "Schul", hebr. "Beth ha knesset" - "Haus der Versammlung").

Geschichte

Auf dem "Schulhof", zwischen Königstraße und Mohrengasse, dem Zentrum der Jüdischen Gemeinde gab es mit der Zeit alleine vier Synagogen:

Die "Altschul" , von 1617 (Gotischer Steinbau) war die erste Synagoge in Fürth. Sie wurde im November 1938, wie die meisten anderen Synagogen in Fürth, komplett zerstört und die Ruine dann abgerissen.

Innenansicht der Hauptsynagoge 1705

Als die jüdische Gemeinde in Fürth sehr schnell wuchs, wurde 1697 südlich der "Altschul" die "Neuschul", ein über einem Quadersockel erreichteter zweigeschossiger Fachwerkbau, erbaut. Neben dem Gottesdienstraum, der sich über den ersten Stock und das Dachgeschoss erstreckte, beherbergte sie auch Wohnräume sowie eine Mikwe im Keller. Sie fiel ebenfalls im November 1938 dem Nazi-Terror zu Opfer.

Auf dem "Schulhof" gab es des weiteren noch die Klausschul von 1708 und die Mannheimerschul von 1896.

Durch Vernichtung und Neubebauung erinnert heute an den "Schulhof" nur noch ein Denkmal in der Geleitgasse, von Kunihiko Kato, aus dem Jahr 1986.

Im Lauf der langen Geschichte der Jüdischen Gemeinde Fürths gab es etliche weitere Synagogen.

Einige von ihnen wurden als private Stiftungen ins Leben gerufen, als älteste die "Eisik-Schul" ("Schneiorsche Schul"). Als weitere Stiftungen die "Bärmann-Fränkelsche Schul" ("Klaus"), die "Gabrielschul", die "Waisenschul" und die "Rindskopfsche Schul". Aufgrund der staatlich angeordneten Zentralisierung des Kultus verfügte der Stadtmagistrat in den 1830er Jahren die Schließung der Stiftungssynagogen bzw. beschränkt die Gebete auf die "einfache Hausandacht". Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielten die Vereine "Bikur Cholim" (Krankenunterstützungsverein) und "Auhawe Tauroh" (Verein zur Pflege des Torastudiums) sowie einige kleinere andere Gruppierungen Gottesdienste in verschiedenen angemieteten Räumen ab. Die Synagoge von "Auhawe Tauroh" in der Moststraße 10 wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört. Auch das jüdische Krankenhaus hatte seine eigene "Krankenhausschul".

Auch in Unterfarrnbach gabe es von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Synagoge. Nach dem Wegzug der jüdischen Familien wurde das Gebäude verkauft.

Auch die US-Armee hatte in der Südstadt, in der Darby Kaserne, seit den 1960er Jahren bis 1996 für den Standort ihre eigene Synagoge - "Jewish Chapel".

Aber nur die Waisenschul, die Synagoge des jüdischen Waisenhauses Fürth, überstand als einzige den Nazi-Terror und dient heute wieder der jüdischen Gemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.

Hauptsynagoge nach der Pogromnacht 1938

Ober- und Gemeinderabbiner von Fürth

("Kehilla Keduscha Fiorda" [dt. "Heiligen Gemeinde Fürth"])

Fürth hatte mehrere Rabbiner, und so war der Oberrabbiner (ABD - Av Bet Din) Vorsitzender der Rabbinatsgerichts und damit oberster Lehrer und Richter der Jüdischen Gemeinde. Rabbiner sind Lehrer und Richter ihrer Gemeinde. Sie werden von der Gemeinde frei gewählt, und so kam es auch zu längerer Vakanz der Rabbinerstelle.

Literatur

  • Mümmler, Manfred: Der Pogrom zu Fürth. Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. In: Fürther Heimatblätter, 1988/4, S.101 - 112
  • Purin, Bernhard (Hrsg.): Buch der Erinnerung. Das Wiener Memorbuch der Fürther Klaus-Synagoge. Dieser Katalog erschien zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Franken im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 20. Januar bis 7. März 1999. Fürth; Schnaittach: Jüdisches Museum Franken, 1999, 60 S., ISBN 3-9805388-6-9
  • Berthold-Hilpert, Monika: Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4
  • Mayer, Alexander: Die Juden in Fürth - Schlaglichter 1792-1914. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 34, 2000 - im Netz
  • Berthold-Hilpert, Monika: Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001 - im Netz
  • Eberhardt, Barbara; Purrmann, Frank: Art. Fürth, in: Mehr als Steine ... Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II: Mittelfranken, Lindenberg 2010, S. 266-333.

Siehe auch

Weblinks

  • Rolf Wolle: Die Synagoge von Fürth. Fürth, 2007 - im Netz