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'''Nürnberg''' (fränkisch: Nämberch) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken und mit über 500.000 Einwohnern die nach München zweitgrößte Stadt Bayerns | Die östliche Nachbarstadt '''Nürnberg''' (fränkisch: Nämberch) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken und mit über 500.000 Einwohnern die nach München zweitgrößte Stadt Bayerns. | ||
Nürnberg wurde erstmals urkundlich erwähnt als ''Norenberc'' am 16. Juli 1050 in der „Sigena-Urkunde“ von Kaiser Heinrich III., mit der die Freilassung der Leibeigenen Sigena dokumentiert wird (Hoftag in der Königspfalz). | Nürnberg wurde erstmals urkundlich erwähnt als ''Norenberc'' am 16. Juli 1050 in der „Sigena-Urkunde“ von Kaiser Heinrich III., mit der die Freilassung der Leibeigenen Sigena dokumentiert wird (Hoftag in der Königspfalz). | ||
Zusammen mit [[Fürth]] und den weiteren Nachbarn [[Erlangen]] und Schwabach bildet sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordbayerns (Metropolregion). | |||
'''Zur allgemeinen Thematik rund um [http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberg Nürnberg] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.''' | '''Zur allgemeinen Thematik rund um [http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberg Nürnberg] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.''' | ||
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* Fürth war in fränkischer Zeit [[Hofmark Fürth|Königsort]], Nürnberg wird erst [[1050]] das erste Mal urkundlich erwähnt. | * Fürth war in fränkischer Zeit [[Hofmark Fürth|Königsort]], Nürnberg wird erst [[1050]] das erste Mal urkundlich erwähnt. | ||
* Im frühen Mittelalter ist die politische Lage weniger stabil als zu Zeiten [[Karl der Große|Karls des Großen]]. Die nunmehr sicherheitstechnisch günstigere Lage auf einem erhöhten Sandsteinfelsen wiegt Fürths Lage an der früher bedeutenden [[Furt Fürth|Furt]] auf. Nürnberg steigt zu einer der bedeutendsten Freien Reichsstädte im gesamten Reich auf, das im Jahr [[1007]] vom König an das Bistum Bamberg verschenkte Fürth sinkt zu einem umkämpften Provinz- und Grenzort herab ([[Dreiherrschaft]]). Fürth kam im Lauf der Geschichte sogar in direkte Abhänigkeit zu Nürnberg (Kirchenhoheit und Gebietsbesitz - einer der drei Herren ''in'' Fürth). Während Fürth sich alles selbst erarbeiten musste, bekam Nürnberg ''auch'' königliche Privilegien. | * Im frühen Mittelalter ist die politische Lage weniger stabil als zu Zeiten [[Karl der Große|Karls des Großen]]. Die nunmehr sicherheitstechnisch günstigere Lage auf einem erhöhten Sandsteinfelsen wiegt Fürths Lage an der früher bedeutenden [[Furt Fürth|Furt]] auf. Nürnberg steigt unter kaiserlicher Förderung zu einer der bedeutendsten Freien Reichsstädte im gesamten Reich auf, das im Jahr [[1007]] vom König an das Bistum Bamberg verschenkte Fürth sinkt zu einem umkämpften Provinz- und Grenzort herab ([[Dreiherrschaft]]). Fürth kam im Lauf der Geschichte sogar in direkte Abhänigkeit zu Nürnberg (Kirchenhoheit und Gebietsbesitz - einer der drei Herren ''in'' Fürth). Während Fürth sich alles selbst erarbeiten musste, bekam Nürnberg ''auch'' königliche Privilegien. | ||
* Das veraltete Patriziat und Zünftewesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der [[Dreiherrschaft]] geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen. | * Das veraltete Patriziat und Zünftewesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der [[Dreiherrschaft]] geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen. | ||
* Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn [[1835]] die [[Erste deutsche Eisenbahn]] die Städte verbindet und zu deren Höhepunkt Nürnberg und Fürth um [[1900]] Bayerns Industriestandort Nummer Eins darstellen: Handwerks-, Industrie- und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Nürnberg und Fürth werden in alle Welt exportiert, beide Städte erweitern sich bedeutend. | * Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn [[1835]] die [[Erste deutsche Eisenbahn]] die Städte verbindet und zu deren Höhepunkt Nürnberg und Fürth um [[1900]] Bayerns Industriestandort Nummer Eins darstellen: Handwerks-, Industrie- und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Nürnberg und Fürth werden in alle Welt exportiert, beide Städte erweitern sich bedeutend. |
Version vom 30. Dezember 2008, 12:33 Uhr
Die östliche Nachbarstadt Nürnberg (fränkisch: Nämberch) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken und mit über 500.000 Einwohnern die nach München zweitgrößte Stadt Bayerns.
Nürnberg wurde erstmals urkundlich erwähnt als Norenberc am 16. Juli 1050 in der „Sigena-Urkunde“ von Kaiser Heinrich III., mit der die Freilassung der Leibeigenen Sigena dokumentiert wird (Hoftag in der Königspfalz).
Zusammen mit Fürth und den weiteren Nachbarn Erlangen und Schwabach bildet sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordbayerns (Metropolregion).
Zur allgemeinen Thematik rund um Nürnberg sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.
Mit Nürnberg, in Fürth gerne auch einfach Ostvorstadt genannt, verbindet Fürth eine lange Geschichte. Eine Streit-Geschichte, die im Spielraum von starker Skepsis bis hin zu handgreiflichem Hass in allen Facetten Ausprägung fand.
Ursachen? - Die gemeinsame Geschichte
Warum dies so ist, kann niemand genau sagen! Das komplizierte Verhältnis beider Städte ist vielschichtig und sitzt sehr tief.
Bei der Ursachensuche für das Verhältnis der beiden Städte muss man vor allem die gemeinsame Geschichte betrachten. Fürth und Nürnberg haben eine zeitlich über weite Strecken gegenläufige Entwicklung:
- Fürth war in fränkischer Zeit Königsort, Nürnberg wird erst 1050 das erste Mal urkundlich erwähnt.
- Im frühen Mittelalter ist die politische Lage weniger stabil als zu Zeiten Karls des Großen. Die nunmehr sicherheitstechnisch günstigere Lage auf einem erhöhten Sandsteinfelsen wiegt Fürths Lage an der früher bedeutenden Furt auf. Nürnberg steigt unter kaiserlicher Förderung zu einer der bedeutendsten Freien Reichsstädte im gesamten Reich auf, das im Jahr 1007 vom König an das Bistum Bamberg verschenkte Fürth sinkt zu einem umkämpften Provinz- und Grenzort herab (Dreiherrschaft). Fürth kam im Lauf der Geschichte sogar in direkte Abhänigkeit zu Nürnberg (Kirchenhoheit und Gebietsbesitz - einer der drei Herren in Fürth). Während Fürth sich alles selbst erarbeiten musste, bekam Nürnberg auch königliche Privilegien.
- Das veraltete Patriziat und Zünftewesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der Dreiherrschaft geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen.
- Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn 1835 die Erste deutsche Eisenbahn die Städte verbindet und zu deren Höhepunkt Nürnberg und Fürth um 1900 Bayerns Industriestandort Nummer Eins darstellen: Handwerks-, Industrie- und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Nürnberg und Fürth werden in alle Welt exportiert, beide Städte erweitern sich bedeutend.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann zweimal Versuche, aus wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Gründen die beiden Städte zu einer Groß-Gemeinde "Stadt Nürnberg-Fürth" zusammenzuschließen. Zuletzt wurde das in einem Volksentscheid der Bürger von Fürth eindeutig abgelehnt! In diesem Zusammenhang war Pfarrer Paul Fronmüller und der Verein Treu Fürth sehr dagegen.
SpVgg Fürth und 1. FCN
Die SpVgg Fürth und der 1. Fußballclub Nürnberg (FCN) sind zwei sehr traditionsreiche Fußballvereine Deutschlands. Die mittlerweile 252 Mal ausgetragene Begegnung beider Vereine stellt das älteste Lokalderby Deutschlands dar und und gilt den Kennern als "Mutter aller Derbys".
In den 1920er Jahren machten beide Vereine Franken zur absoluten Fussballhochburg. Die SpVgg und der FCN stellten zahlreiche Nationalspieler und am 21. April 1924 bestand die deutsche Mannschaft, der zum ersten Mal ein Länderspiel-Sieg über Holland gelang, ausschließlich aus Fürthern und Nürnbergern - Der Rivalität Tribut zollend reiste man im selben Zug, doch in getrennten Wagen, an, siegte gemeinsam und reiste getrennt wieder ab. Nie wieder waren zwei andere Vereine danach in der Lage, zu zweit alleine den deutschen Fussball derart zu dominieren und alleine die Nationalmannschaft zu stellen.
Zitate
- " Der Weg von Nürnberg nach Fürth ist zwar nur einen Schritt lang; wie weit die Städte voneinander entfernt sind, läßt sich aber nicht einmal in Kilometern messen." - Dr.Adolf Schwammberger