Hermann Kronheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Oktober 2017, 21:29 Uhr

Dr. med. Hermann Kronheimer (geb. 14. Februar 1874 in Fürth, gest. 30. Oktober 1944 in Theresienstadt) war praktizierender Arzt jüdischen Glaubens in Nürnberg.

Leben und Beruf

Dr. med. Hermann Kronheimer war der Sohn von Schmul und Lina Kronheimer aus Fürth. Er war verheiratet mit Josefine Kronheimer (geb. Hirsch, geb. 19. März 1887 in Augsburg). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Tochter Lisa, geboren am 18. September 1920 und Sohn Paul Peter, geboren am 17. April 1922. Am 6. Mai 1901 zog Dr. Kronheimer nach Nürnberg und betrieb als Allgemeinarzt eine Praxis in der Bauerngasse 36. Zusätzlich war er als Bahn- und Postarzt tätig[1].

Am 17. Mai 1934 wurde die Praxis von Dr. Kronheimer in Nürnberg abgemeldet. Er emigrierte mit seiner Familie ein halbes Jahr später am 22. Januar 1935 nach Den Haag (Niederlande)[2]. Zuletzt lebte die Familie in Arnheim (Niederlande), allerdings konnten sie nicht erneut vor dem Überfall der Deutschen Truppen im Mai 1940 aus Holland fliehen. Die Gestapo nahm Dr. Kronheimer und seine Frau in Holland fest und internierte sie im Sammellager Westerbork (Holland). Von dort aus wurden sie in verschiedene Konzentrationslager verbracht und ermordet[3].

Deportation nach Auschwitz

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs vermerkt folgendes zur Familie Kronheimer

  • Dr. Hermann Kronheimer & Lina Kronheimer - Deportation am 14. September 1943 nach Bergen-Belsen ins Konzentrationslager; 25. Januar 1944 Theresienstadt - Ghetto; 28. Oktober 1944 Auschwitz, Vernichtungslager. Beide starben am 30. Oktober 1944 im KZ Auschwitz.
  • Paul Peter Kronheimer - Deportation am 28. August 1942 von dem Sammel- und Durchgangslager Drancy (i.d. Nähe von Paris) in das Vernichtungslager Auschwitz. Die Ermordung wird am 31. August 1942 vermerkt.
  • Lisa Kronheimer - Deportation vermutlich im Jahr 1942 nach Auschwitz. Am 28. Februar 1945 wird sie für tot erklärt.

Literatur

  • Gerhard Jochem & Ulrike Kettner: Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa. Selbstverlag des Stadtarchivs Nürnberg, 1998.
  • Bernd Höffken: Schicksale jüdischer Ärzte aus Nürnberg nach 1933. Metropol Verlag Berlin, 2013

Siehe auch

Weblinks

  • Bundesarchiv Homepage, abgerufen am 13. Februar 2014 im Internet

Einzelnachweise

  1. Gerhard Jochem & Ulrike Kettner: Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa. Selbstverlag des Stadtarchivs Nürnberg, 1998. S. 182
  2. Bundesarchiv Homepage, abgerufen am 13. Februar 2014 im Internet
  3. Bernd Höffken: Schicksale jüdischer Ärzte aus Nürnberg nach 1933. Metropol Verlag Berlin, 2013, S. 242 f.

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