Hauptbahnhof

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Nord-Portal des Hauptbahnhofs am Bahnhofplatz
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Der Fürther Hauptbahnhof, abgekürzt Fürth (Bay) Hbf, früher Staatsbahnhof oder Centralbahnhof, ist heute der zentrale Eisenbahnknotenpunkt der Stadt.

Baugeschichte

Hauptbahnhof Fürth, ca. 1905

Der Fürther Hauptbahnhof, früher Staatsbahnhof oder Centralbahnhof, trägt diesen Titel seit 1922 und ging aus dem 1863 erbauten "Eisenbahngebäude" an der Strecke Nürnberg – Würzburg hervor. Der erste Zug fuhr am 19. Juni 1865 vom Bahnhof ab. 1876 wurde die Linie Nürnberg – Bamberg ebenfalls über Fürth geleitet und so wurden 1904 zwei Flügel angebaut. Im Ostflügel eröffnete am 14. August 1904 die Bahnhofsrestauration. 1914 gliederte man einen Vorbau für die Schalterhallen an. Im Herbst 2013 wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn den Abriss der Vorhalle plant. Hintergrund des geplanten Abrisses ist ein unterirdischer Ausbau der Einkaufspassage vom Bahnhof zur U-Bahn.[1] Die Deutsche Bahn gibt weiterhin an, den Vorbau aus statischen Gründen abreißen zu müssen, um anschließend einen Glas-Stahl-Ersatzbau wieder zu errichten. Das Landesamt für Denkmalschutz widersprach entschieden in einer Stellungnahme vom 28. Oktober 2013 diesen Planungen. Im Januar 2014 wurde das Thema in den Gremien des Stadtrates behandelt und der Deutschen Bahn gegenüber der Wunsch geäußert, die Vorhalle unter den Aspekten des Denkmalschutzes zu erhalten.[2] 2017 bot die Deutsche Bahn AG Immobilien den Fürther Hauptbahnhof zur Versteigerung auf einem gängigen Immoblienportal an. Am 25. Oktober 2018 wurde bekannt, dass das Immobilien-Unternehmen MIB des Fürther Unternehmers Philipp Streng den Zuschlag erhalten hat. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Streng plant den Hauptbahnhof einer denkmalsensiblen Sanierung zuzuführen.

1909 entstand zudem ein Güterbahnhof. Der Hauptbahnhof löste mit der Zeit den wesentlich älteren Ludwigsbahnhof auf der heutigen Freiheit ab, der ausschließlich an die Ludwigseisenbahn nach Nürnberg angeschlossen war.

Beschreibung des Baudenkmals

Empfangsgebäude, dreigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach, flachgiebeligem Mittelrisalit, mittig angebauter, erdgeschossiger dreibogiger Schalterhalle mit Flachgiebel und zwei seitlich angebauten, erdgeschossigen Flügelbauten, spätklassizistisch, von Eduard Rüber, 1863/64, Schalterhalle 1914 angebaut; östlicher Pavillon, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach, 1902/03, 1914 erweitert; westlicher Pavillon, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach, 1904; Bahnsteigüberdachungen, gusseiserne Perrondachstützen, Fa. Spaeth (Dutzendteich), Ende 19. Jahrhundert und später; Bahnsteigtunnel, Eisenträgerkonstruktion, 1909.

»Zeitverschiebung«

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:



  • Foto alt: historische Postkarte
  • Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)

Fernverkehr

Der Hauptbahnhof von Süd-Ost

Bis zum Fahrplanwechsel 2003 war der Bahnhof Halt von ICE-Zügen, die Nürnberg Hbf über Fürth mit Würzburg Hbf und Frankfurt am Main verbanden. Von überregionalen Zügen wird der Fürther Hauptbahnhof heute nur noch vom Nachtzug Pluto München Hbf – Berlin angefahren.

Regionalverkehr

Der Bahnhofsplatz um 1900

Regionalverbindungen bestehen ostwärts in das benachbarte Nürnberg bzw. weiter in Richtung Neumarkt (Oberpfalz) – Regensburg Hbf – München Hbf oder Treuchtlingen – München Hbf. Rund einen Kilometer westlich des Bahnhofs fächert sich die Strecke in drei Richtungen auf: Nach Norden führt die Bahnstrecke Nürnberg – Lichtenfels in Richtung Bamberg; nach Westen die Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg, von der in Siegelsdorf die Zenngrundbahn nach Markt Erlbach abzweigt; nach Südwesten schließlich führt die Rangaubahn nach Cadolzburg. Die Cadolzburger Strecke wird im halbstündigen Takt befahren, die Strecke nach Markt Erlbach im Stundentakt.

Schnellbahnverkehr

Ab 2010 nahm die S-Bahn Nürnberg – Forchheim den Vorlaufbetrieb auf und schloss den Hauptbahnhof zur Hauptverkehrszeit mit einem 20-Minuten-Takt an Nürnberg und Erlangen an. Zu diesem Zweck wurde der Hausbahnsteig grundlegend umgebaut, bzw. abgebaut. Es erfolgte eine Verbreiterung von einem auf zwei Gleise (Nummern 20 und 21), zwischen denen ein Mittelbahnsteig für den Zugang zu den S-Bahnzügen errichtet wurde. Ein ebenerdiger Zugang vom Bahnhofsgebäude zu den Gleisen ist nicht mehr möglich. Allerdings wurde mittlerweile für den S-Bahnsteig eine Aufstiegshilfe in Form eines Fahrstuhls installiert. Das Bahnhofsgebäude selbst verlor durch die Umbauten wesentliche Bestandteile seiner ursprünglichen Funktionen, da Einzelhandel und Toiletten, welche zuvor am Hausbahnsteig untergebracht waren, in das Untergeschoss der U-Bahn ausweichen mussten respektive in Form von Containern nur durch Verlassen des Bahnhofsgebäudes oder der Bahnsteige genutzt werden können.

Anbindung an den Stadtverkehr

August 1914: deutsche Soldaten verlassen den Hauptbahnhof von Fürth

Von 1927 bis zur Einstellung 1981 befand sich um den Centaurenbrunnen auf dem Bahnhofsplatz eine Wendeschleife der Straßenbahn. Seit dem 7. Dezember 1985, dem 150. Jahrestag der ersten deutschen Eisenbahn, ist der Fürther Hauptbahnhof mit der U1 an das Nürnberg-Fürther U-Bahn-Netz angeschlossen; die Strecke wurde jedoch erst 1998 über den Hauptbahnhof hinaus verlängert. Anfang 2006 wurde mit ersten Baumaßnahmen zum Anschluss Fürths an die Nürnberger S-Bahn begonnen, die um 2010 Fürth erreichen soll.

Zugänglich waren die Bahnsteige ursprünglich nur vom Hausbahnsteig 1 aus durch die früher üblichen Bahnsteigsperren und den am 12. April 1910 fertiggestellten Bahnsteigtunnel, der am Bahnsteig der Rangaubahn endete. Aus der Südstadt konnte man das Bahnhofsgelände nur durch die Unterführung der Schwabacher Straße und durch den Fußgängertunnel östlich des Bahnhofsgebäudes unterqueren. Der Fußgängertunnel hatte den Bahnhofsteg ersetzt, der 1922 von einem Kranwagen umgerissen wurde. Erst mit dem Bau der U-Bahn wurde der Bahnsteigtunnel zur Südstadt durchgebrochen und ermöglicht so den Südstädtern nun auch einen bequemen Weg in die Innenstadt.

Bahnhofsvorsteher des Staats-/Hauptbahnhofs Fürth

  • ...
  • Fritz Lehnbauer
  • Johann Fuchs

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Fürths Entree auf dem Abstellgleis. In: Fürther Nachrichten vom 30. März 2008 - online abrufbar
  • Johannes Alles: Bahnsteigsäulen vor der Verschrottung gerettet. In: Fürther Nachrichten vom 11. September 2009 - online abrufbar
  • DB eröffnet Info-Zentrum im Hauptbahnhof. In: Fürther Nachrichten vom 2. Juli 2010
  • Bahnhof als Ärgernis. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2010
  • fn: Bekenntnis zu den Reisezentren der Region - Hochrangiger Bahn-Vertreter bestätigt den Verbleib in Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 07. Oktober 2011 - online abrufbar
  • Johannes Alles: Eine Chance für den Fürther Bahnhof. In: Fürther Nachrichten vom 20. Dezember 2012 - online abrufbar
  • Bernd Noack: Der Schandfleck drückt aufs Gemüt. In: Fürther Nachrichten vom 5. August 2015, S. 27 HFN
  • Johannes Alles: Fürths Hauptbahnhof steht im Internet zum Verkauf. In: Fürther Nachrichten vom 22. Juni 2017 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 21. Juni 2017 mit Video "Blickwinkel: Der Fürther Hauptbahnhof" - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Adieu Tristess: Fürths Hauptbahnhof wird aufgemöbelt. In: Fürther Nachrichten vom 29. Oktober 2018 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 25. Oktober 2018 - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Bahnhof ohne Barriere: „Fürth ist dran”. In: Fürther Nachrichten vom 12. Dezember 2018 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

  • DB-Informationen zum Hauptbahnhof Fürth (Bay) - im Internet
  • Fürth (Bayern) Hauptbahnhof - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Johannes Alles: Wird ein Teil des Fürther Bahnhofs abgerissen? In: Fürther Nachrichten vom 17. Januar 2014 - online abrufbar
  2. Sepp Körbel: SPD-Antrag vom 16. Januar 2014 im Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth

Bilder

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