Rudolf-Breitscheid-Straße

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Vorlage:GebäudeKarte Die Rudolf-Breitscheid-Straße ist eine Straße in der Fürther Innenstadt. Sie ist nach dem bedeutenden sozialdemokratischen Politiker im Widerstand gegen die Nazi-Diktatur Rudolf Breitscheid (geb. 2. November 1874 in Köln; gest. 24. August 1944 im KZ Buchenwald) benannt.



Widmung

Der ursprünglich als Weinstraße benannte Straßenzug wurde 1917 in Hindenburgstraße umbenannt (nach dem Generalfeldmarschall des Ersten Weltkriegs, Paul von Hindenburg). Im April 1946 erfolgte eine weitere Umbenennung in Rudolf-Breitscheid-Straße. Die Benennung nach Hindenburg war nach Meinung des Fürther Stadtrats 1945 politisch nicht mehr tragbar[1], da dieser dem Nationalsozialismus maßgeblich zur Macht verholfen hat. Dies geschah einerseits durch die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar 1933), andererseits durch die Verordnungen des Reichspräsidenten im Februar und März 1933[2], mit denen verschiedene Grundrechte bis 1945 außer Kraft gesetzt wurden, was u.a. einige Aspekte des nationalsozialistischen Terrors formalrechtlich absicherte. Abgesehen davon ist Hindenburg maßgeblich verantwortlich für die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, die in den auch heute noch rechtsverbindlichen Versailler Friedensverträgen als völkerrechtswidrig eingestuft wird. In diesem Zusammenhang wurde es nur als Randnote angesehen, dass sich Hindenburg der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - unter anderem aus persönlicher Abneigung gegen Hitler - zwischen Juli 1932 und Januar 1933 entgegenstellte.

Neue Mitte

Im Zuge der Vorstellung des Projekts Neue Mitte I wurde im Sommer 2008 bekannt, dass die Rudolf-Breitscheid-Straße ab Höhe Parkhotel bis über Höhe Hallstraße hinaus überbaut werden und als innere Erschließung eines Einkaufszentrums dem öffentlichen Raum entzogen werden sollte. Im Folgeprojekt Neue Mitte II wurde dies fallengelassen, aber unter anderem das Parkhotel samt Festsaal abgerissen.

Aktuelles

Aufgrund der Baumaßnahmen für das Projekt Neue Mitte II entzog das Landesamt für Denkmamlpflege im Juli 2014 den Anwesen Nr. 4, 6, 8,10 und 15 (Festsaal des Parkhotels) die Denkmaleigenschaft. Weitreichende Eingriffe - im Falle von Nr. 15 in Form eines rechtswidrigen Abrisses - gegen die Bedenken oder ohne Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege und des Heimatpflegers führten zum Verlust der „bauzeitlichen Binnengliederung und der historischen Ausstattung“ oder zum Totalverlust.[3]

Bedeutende Gebäude

Rechts im Bild die Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage, im Hintergrund das Parkhotel.

Baudenkmäler

Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d.h. Hausnummer 10 kommt vor Hausnummer 2 etc.)

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Wohnen im Ex-Büro. In: Fürther Nachrichten (FN) vom 14. Januar 2009 - online
  • Johannes Alles: Einzelhändler setzen auf die Breitscheidstraße - In: FN vom 08. Mai 2010 - online
  • Johannes Alles: Wieder Streit mit dem Denkmalschutz - In: FN vom 17. Dezember 2013. online
  • Johannes Alles: Stuckdecke soll für Café weichen - In: FN vom 20. Dezember 2013 online
  • Johannes Alles: Neue Mitte Fürth: Vier Denkmäler purzeln von der Liste - In: FN vom 24. Juli 2014. online
  • Wolfgang Händel: Neuer Zwist um Fürths Neue Mitte: MIB keilt zurück - In: FN vom 18. August 2014 online
  • Wolfgang Händel: Hickhack um Denkmalschutz geht weiter - In: FN vom 14. Oktober 2014 online

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007
  2. Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz des Volkes vom 4. Februar 1933, die Verordnung des Reichsprädidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 sowie das ebenfalls von Hindenburg unterzeichnete Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933.
  3. Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 87 (online)


Bilder