Oberfürberg

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Oberfürberg ist eine 1901 eingemeindete Ortschaft im Westen der Stadt Fürth und gehört zum Stadtbezirk Süd, statistischer Bezirk Oberfürberg (Nr. 080) und grenzt im Westen an den Stadtwald an.

Namensherkunft

"Fürberg" (noch früher: "Ferberich") ist eine alte Bezeichnung für den Stadtwald. Dem Wort liegt wahrscheinlich das althochdeutsche Wort foraha = Föhre zugrunde; das -ich in Förberich ist vielleicht eine Kollektivendung, die bei Fürberg zu "berg" zusammengezogen oder umgedeutet ist; doch kann man -berg auch als Bodenerhebung deuten; noch wahrscheinlicher ist, das i als Einschubvokal berich < berg (mundartlich) zu deuten (nach Wießner). Vom ursprünglichen Flurnamen Fürberg leiten sich die Ortsnamen Oberfürberg und Unterfürberg ab.

Namensformen: Obern Fuerenberg (1303), Oberen Furhenbach, Obern Furchenbech (1314), Obernfurenberg (1414). [1]


Geschichte

1258 verkauft Ludwig von Uffenheim Oberfürberg an die Burggrafen von Nürnberg. 1303 und 1314 tritt Burggraf Konrad der Fromme die Vogtei über die Hofmark Fürth mit Ober- und Unterfürberg an das Domkapitel in Bamberg ab.

1349 wurden Ober- und Unterfürberg von ihrer Mutterkirche Sankt Martin getrennt und Burgfarrnbach kirchlich zugewiesen. Dies verdeutlicht heute noch der Kirchenweg, der von Oberfürberg nach Burgfarrnbach führte und heute durch die Südwesttangente unterbrochen ist. Die Herrschaftsverhältnisse waren dieselben wie in den umliegenden Orten. Die Grundherrschaft und damit die Steuereinnahmen besaß das Dompropst von Bamberg, der Markgraf von Ansbach die Hochgerichtsbarkeit.

Im Jahr 1808, kurz nach dem Übergang zum Königreich Bayern, wurde Oberfürberg mit Unterfürberg und Dambach zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Oberfürberg hatte 1818 67 Einwohner. Neben dem Ackerbau und der Waldwirtschaft spielte die Teichwirtschaft eine große Rolle. 1830 gab es 15 Weiher, von denen heute nur noch wenige existieren.[2]

Anfang der 1890er Jahre gründete sich in Oberfürberg zusammen mit Bauern aus Unterfürberg eine Dampfdreschgenossenschaft, Vorstand war der Oberfürberger Konrad Mümmler. Die Genossenschaft kaufte 1893 von der Fa. Vereinigte Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen, vorm. Epple & Buxbaum in Augsburg eine bewegliche Dampfmaschine (Lokomobil). Der Dampfkessel mit Fabrik-Nr. 538 für einen Druck von 6 Atmosphären diente dem Antrieb einer Maschine von 6 PS. Nach 1908 wurde das Lokomobil nicht mehr benutzt und 1911 an die Fa. Fürther Tiefbohranstalt und Pumpenbau Gebrüder Gilde weiterverkauft.[3]

Am 1. Januar 1901 wurde der Ort nach Fürth eingemeindet.[1] Oberfürberg war mit dem nahegelegenen Stadtwald und seinen Weihern in diesen Jahren ein beliebtes Ziel der Fürther Stadtbevölkerung für eine Land- oder Fischpartie. Abseits des alten Ortskerns entstand 1933 an der Metzer Straße die Hans-Ulrich-Siedlung. Gefördert von der Reichsregierung konnten sich Arbeitslose und Kurzarbeiter, auch in tausend Stunden Eigenleistung, Siedlerhäuschen bauen. Die Planung erfolgte durch die Baugenossenschaft Volkswohl, dessen Vorsitzender Hans Ulrich sich auch sehr dafür eingesetzt hatte, weshalb die Siedlung auch seinen Namen erhielt. 1955 gingen die Häuschen in Eigenbesitz über.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden viele neue Häuser, die den ländlichen Charakter des Ortes in den eines städtischen Vorortes wandelten.

Ab 1968 wurde Oberfürberg durch den Bau des Main-Donau-Kanals von Unterfürberg getrennt. 1974 erhielt der Ort eine neue Schule, die Adalbert-Stifter-Grundschule.

Bekannte Bewohner


Literatur

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Oberfürberg - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Adolf Schwammberger: " Fürth von A bis Z", Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S.133
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 162.
  3. Akten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Beweglicher Dampfkessel Fabrik-Nr. 538; Fabrikant: Vereinigte Fabriken landwirtsch. Maschinen, vorm. Epple & Buxbaum in Augsburg; Besitzer: Dampfdreschgenossenschaft Oberfürberg. nc. Gebr. Gilde, Tiefbohranstalt; StadtAFÜ Sign.-Nr. AGr. 8/649/A 93
  4. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 162.

Bilder