Urkunde von 1007

Aus FürthWiki

Version vom 1. November 2020, 22:52 Uhr von Kasa Fue (Diskussion | Beiträge) (→‎Siehe auch)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Urkunde von 1007

Am Allerheiligentag, am Samstag, dem 1. November 1007, stellte Kaiser Heinrich II. auf der Frankfurter Synode in Frankfurt am Main eine Urkunde aus. Darin schenkte er den Königsort Fürth (furt; Ort und Hofmark Fürth) dem neugegründeten Bistum Bamberg (Dompropstei) zu dessen wirtschaftlicher Versorgung. Fürth wurde damit vom Königsort zum Provinzort - zum heiligen Provinzort. Diese Urkunde vom 1. November 1007 gilt als erste gesicherte urkundliche Nennung von Fürth.


Der lateinische Wortlaut:

IN NOMINE SANCTEET INDUVIDUE TRINITATIS HEINRICUS DIVINA FAVENTE CLEMENTIA REX SALUBERRIMUS IGITUR SACRI ELOQUI INSTITUTIONIBUS ERUDIMUR ET ADMONEMUR UT TEMPORALIA RELINQUENTES BONA ET TERRENA POSTPNENTES COMMODA AETERNA ET SINE FINE MENSURA IN CELIS STUDEAMUS ADIPISCICONSISTORIA QUAPROPITER NOS DOMINICUS NON SURDUM AUDITUMPREBENTS PRECEPTIS ET DEIFICIS OBTEMPERANDO INTENDENTES SUA SIONIBUS QUENDAM NOSTRE PATERNE HEREDITATIS LOCUM BABENBERC DICTUM IN SEDEM ET CULMEM EPICOPATUS SUBLIMANDO PROVEXIMUS ET ROMANA AUCTORITATE ATQUE VENE RABILIS HEINRICI WIRCIBURGENSIS EPISCOPI CONSENSU AC PARS COMMUNIQUE OMNIBUS NOSTRI FIDELIUM TAM ARCHIEPISCOPORUM QUAM EPISCOPORUM ABBATUMQUE NEC NON ... CUM ET COMITUM CONSULTU DECRETOQUE IN HONOREM SANCTAE DIE GENITRICIS MARIAE SANCTORUMQUE APOSTOLORUM PETRI ET PAULI NEC NON MARTIRUM KILIANI ATQUE GEORGI STABILIVIMUS ET CORROBORAVIMUS UT ET INIBI NOSTRUM PARENTUMQUE NOSTRORUM ET OTTONIS TERTII VIDELICET IMPERATORIS ANTECESSORIS AC SENIORIS NOSTRI CELEBRE HA- BERETUR MEMORIALE ET IUGIS PRO OMNIBUS ORTODOQUIS HOSTIA MACTARETUR SALUTARIS PROINDE NOVERIT OMNIUM NOSTRI FIDELIUM TAM PRESENS ETAS QUAM ET SUCCESSURA POSTERITAS QUIA NOS NOSTRAE QUENDAM PROPRIETATIS LOCUM FURTI DICTUM IN PAGO NORDGOWE ET IN COMITATU BERENGERI COMITIS SITUM AD STIPENDIUM KANONICORUM IN EADEM SUPRA DICTA EPISCOPALI SEDE COENOBITE DEA SERVIENTIUM UNA CUM OMNIBUS EIUS PERTENENTIIS SIVE ADHERENTIIS, VIDELICET VICIS VILLIS ECCLESIUS SERVIS ET ANCILIS AREIS TERRIS CULTIS ET INCULTIS VIIS INVIIS EXITIBUS ET REDITIBUS QUESITIS VEL INWIRENDIS SILVIS FORESTIBUS SAGINIS VENATIONIBUS AQUIS PISCATIONIBUS MOLIS MOLENDINIS REBUS MOBILI- BUS ET INMOLIBUS AC CETERIS OMNIBUS QUAE RITI SCRIBI AUT APPELLARI POSSUNT QUO- QUOLIBET MODO UTILITATIBUS. HAC NOSTRAE AUCTORITAS PRECEPTALI PAGINA PROUT FIRMUS POSSUMIUS DONAMUS ATQUE PROPRIETAMUS. OMNIUM CONTRADICTIONE REMOTA PRECIPIENTES IGITUR UT CILECTISSIMI IN CHRISTO BABENBERGENSES FRATRES NOSTRI EX NOS- TRO IURE LIBERAM DEHINC HABEANT PROTESTATUM EUNDEM LOCUM FURTI NUNCUPATIUM CUM OMNIBUS APPENDDICIIS SUIS TENENDIPOSSDENDI VEL ETIAM SIBI COMMODUM ADVOCATIUM IPSI LOGO NUPER DICTO SUPERELIGENDI SEU QUICQUID ILLIS LIBEAT MODIS OMNIBUS IN USUM COENOBITE FRATERNITATIS INDE FACIENDI. SI QUIS IGITUR. QUOD ABSIT, HUIUS NOSTRAE DONATIONIS MUNIFICENTIAM DESTRUERE SIVE VIOLARE PRESUMET, IN DIE IDUTII CORAM OCCU- LIS DIE TORMENTO INEXTINGUIBILI AETERNALITER LUAT. QUOD NE EVENIAT. SED HAEC TRADI- TIO NOSTRA AB OMNIBUS PERPETUALITER INVIOLABILIS PERMANEAT, HANC CARTAM INDE CON- SCIPTIAM MANU PROPRIA ROBORANTES SIGILLI NOSTRI INPRESSIONE INSIGNIRI IUSSIMUS. SIGNUM DOMINI HEINRICI REGIS INVICTISSIMI EBERHARDUS CANCELLARIUS VICE WILLIGISI ARCHICAPELLANI RECOGNOVI DATA KAL NOV INDICTIONE V. ANNO DOMINIC, INCARNATIONIS MVII, ANNO VERO DOMNI HEINRICI SECUNDI REGNANTIS VI, ACTUM FRANKONOFURT. FELICITER AMEN

Die Übersetzung in Deutsch

Im Namen der Heiligkeit und unteilbaren Dreieinigkeit – Heinrich von Gottes Gnaden König, weil wir durch die so sehr heilsamen Anweisungen der Heiligen Schrift dazu erzogen und ermahntwerden die zeitlichen Güter zu überwinden und die irdischen Annehmlichkeiten hintanzusetzen, so waren wir nicht taub und hörten auf diese Lehren, indem wir bestrebt waren, den göttlichen Eingebungen zu folgen. Daher haben wir einen Ort aus unserer väterlichen Erbschaft namens Bamberg zum Sitz und zur Hauptstadt eines Bistums erhoben, das geschah mit Genehmigung Roms und der Zustimmung des Hochwürdigen Bischofs Heinrich von Würzburg, sowie durch den heiligen und gemeinsamen Rat und Beschluss aller unserer Getreuen, sowohl der Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, sowie der Herzöge und Grafen, wir haben zu Ehren der Hlg. Mutter Gottes Maria und der heiligen Apostel Peter und Paul und auch der Märtyrer Kilian und Georg bestimmt, dass auch hier das Andenken unserer Eltern und auch an Kaiser Otto III. unseren Vorgänger, gefeiert und immerfort für alle Rechtgläubigen die heilige Hostie dargebracht werde. Daher möge nun jeder von unseren Getreuen, sowohl unseres gegenwärtigen Zeitalters wie die Nachwelt wissen, dass wir einen uns gehörigen Ort namens Fürth im Nordgau und in der Grafschaft des Grafen Beringer gelegen, zum Unterhalt der an den obengenannten Bischofssitz Gott in klösterlicher Weise dienenden Kanoniker durch kgl. Urkunde kraft unser Machtvollkommenheit und so nachdrücklich wir es vermögen, geben und übereignen, zusammen mit allen Zugehörungen, wie Höfen, Dörfern, Kirchen, Knechten und Mägden, Grundstücken, bebautem und unbebautem Land, Wegen und weglosem Land, Aus- und Eingängen, erprobtes und zu erprobendes Land, Wäldern, Forsten, Waldungen, Jagdgründen, Wassern, Fischwassern, Mühlen, beweglichen und unbeweglichen Sachen und allen übrigen Nutzungen, die gewohnheitsmäßig hier beschrieben oder genannt werden können. Jeder Widerspruch ist ausgeschlossen. Wir befehlen daher, dass unsere in Christo geliebten Bambergischen Brüder kraft unseres Rechtes von nun an ihre Macht haben, den genannten Ort Fürth mit allen seinen Zugehörigkeiten zu besitzen und auch für diesen Ort einen ihnen genehmen Vogt auszuwählen und alles, was ihnen beliebt, auf jede Weise zum Wohl ihrer klösterlichen Bruderschaft zu gebrauchen.Wenn aber jemand, was ferne liege, den milden Zweck unserer Schenkung zu zerstören oder zu verletzen sich herausnähme, der möge dafür am Tage des Gerichtes vor den Augen Gottes durch unauslöschliche Qual ewig büßen. Damit dies nicht geschehe, sondern dies unsere Bestimmung von allen immer unverletzt bleibe, so haben wir die Urkunde mit eigener Hand unterzeichnet und befohlen, dass sie mit dem Aufdruck unseres Sigels versehen werde.Signum des Herrn Heinrich, des unbesieglichen Königs. Ich Eberhardus, Kanzler, prüfe die Urkunde an Stelle des Erzkanzlers Williges.Gegeben am 1. November, Indiktion V, im Jahre 1007 der Menschwerdung des Herrn, im 6. Regierungsjahr Heinrich II., geschehen zu Frankfurt. Segen sei mit uns. Amen.

Literatur

  • Helmut Weigel: Locus Furthi. Studien um das karolingische Fürth. In: Fürther Heimatblätter, 1953/1-2, S.1 - 40
  • Emil Ammon: Fürths Eintritt in die Geschichte vor 975 Jahren. In: Fürther Heimatblätter, 1982/4, S.81 - 87
  • Werner, Thomas: Fürth, eine fränkische Gründung? Historische Ansiedlungsmerkmale in Fürth aus dem Schenkungsakt von 1007. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2009, S. 35 - 52

Siehe auch

Bilder