Königstraße 72

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Königstraße 74 (links), 72 (rechts); ehem. Sternapotheke
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Dreigeschossiger traufseitiger Putzbau mit Satteldach und Stuckrosetten, im Kern 18. Jahrhundert, Umbau von Friedrich Schmidt und Johann Weithaas, 1837, erneuter Umbau und Aufstockung von Meyer & Hofmann, 1862; Teil des Ensembles Altstadt Fürth.

Das Gebäude dürfte zwischen 1500 und 1600 erbaut worden sein und war ehemals das Wirtshaus mit dem Schilde zur blauen Glocke, später beherbergte es dann die Stern-Apotheke.

Störche werden im Fürther Stadtgebiet erstmalig in der Käppner’schen Chronik am 8. März 1888 vermerkt. Als Adresse wird das Haus Nr. 36 in der Königstraße erwähnt (das entspricht der heutigen Königstraße 72, da sich die Hausnummern 1890 änderten[1]).

Geschichte der Eigentümer[2]

  • 1622: David Levi Jud
  • ... Gabriel Jud
  • ... Wolff Brenner, Beckh
  • ... Georg Brenner’s Erben

Gasthaus Zur blauen Glocke

Siehe Hauptartikel: Zur blauen Glocke

  • 1723: Elias Brenner, Gastgeber zur blauen Glockhen; "Ein Köblersguth, worauf ein große Würthsbehaußung sambt ein Hinterhauß, große Pferdtstallung und neben eine kleinere Stallung, sambt ein Blaz Erdtbodten vornher an der straßen, dann zwischen dem hirdt Hauß, Hörmann Sudermann und Frau Devennin ihren Häusern gelegen[3]
  • 1767: Johann Bischoff, der die Frau erheurathet
  • 1771: Johann Conrad Bischoff
  • 1799: Johann Konrad Bischof
  • 1803: Johann Leonhard Bischoff, Sohn
  • 1819: Johann Leonhard Bischoff, Wirths zur blauen Glocke Relikten
  • 1830: Georg Bischoff, Sohn
  • 1836: Johann Georg Bischoff, Gastwirt

Stern-Apotheke

Siehe Hauptartikel: Stern-Apotheke

Situation um 1837
  • 1837: Andreas Barthel, Apotheker und Magistratsrat kaufte 1837 vom Gastwirt Johann Georg Bischoff das Glockenwirtshaus. Dieses war einstöckig mit einem zweifenstrigen Giebelaufbau in der Mitte. Barthel verlegte dann seine bis dahin im Anwesen Marktplatz 11 betriebene Apotheke hierher, die dann bis 1843 an dieser Stelle verblieb.[4]
  • 1839: Andreas Barthel, Apotheker
  • 1843: Barthel errichtete auf dem bisherigen Hofraum einen Neubau, nach dessen Vollendung verlegte er die Apotheke dorthin
  • 1846: Andreas Barthel, Apotheker
  • 1850: Andreas Barthel, Apotheker
  • 1859: A. Bardel (derzeit in Nürnberg); Seckel, Aron Löb, Lisette (Witwe) Sulzbacher[5]
  • 1860: Andreas Barthel, Apotheker

Papierwarenhandel

Siehe Hauptartikel: Papierhaus Schöll

  • 1862: Julius Lorenz Schöll, Buchbinder kaufte das Anwesen und baute gleich einen zweiten Stock darauf. Die heutige Ansicht zeigt den Umbau von 1862.
  • 1867: Jul. Lor. Schöll, Buchbinder
  • 1880: Julius Lorenz Schöll, Buchhändler
  • 1890: Julius Lorenz und Marie Louise Schöll, Buchhändlerseheleute
  • 1888: Schöll ließ einen Laden einbauen
  • 1900: Maria Luise Schöll, Witwe
  • 1903: Fritz Schöll, Buchhändler, Inhaber der Firma Julius Schöll[6]
  • 1911: Friedrich Schöll, Schreibmaterialienhändler, Inhaber der Firma Julius Schöll
  • 1926/27: Fritz Schöll, Buchhandlung
  • 1931: Fritz Schöll, Kaufmann
  • 1961: Luise Schirmer[7] (z. Hd. K. Schiffler, Schwabacher Str. 59)
  • 1972: Grüner Bräu AG

Frühere Adressen

Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“). Zuvor wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern).

  • ab 1792 Hausnummer 294
  • ab 1827 Hausnummer 39, I. Bez.; dann 39 a
  • ab 1860 Königstraße 36
  • ab 1890 Königstraße 72

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“). Zuvor wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern).
  2. alle Angaben zu Königstraße 72 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1799, 1819, 1836, 1846, 1850, 1854, 1859, 1860, 1867, 1880, 1890, 1895, 1899, 1903, 1911, 1926/27, 1931, 1961 und 1972
  3. Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 115: Auf dem Anwesen wurde mindestens ein Jahrhundert lang eine Wirtschaft betrieben. Sie führte den Schild zur blauen Glocke und war nach Nr. 3 des alten Gewerbekataloges eine radizierte Taferne. Noch im Jahre 1830 soll sie bestanden haben.
  4. vgl. Wunschel zu Königstraße 72
  5. Alle drei Eigentümer der Tuch- und Knopfwarenhandlung Sulzbacher
  6. Adressbuch der Stadt Fürth, 1903, S. 211
  7. Marie Luise Berz, verehel. Schirmer; siehe Johannes Berz

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