Zum Gelben Löwen

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Vorlage:Gasthaus Das Wirtshaus "zum Gelben Löwen" (ugs. kurz: Leo) befindet sich in der Gustavstraße 41.

Historische Ansicht des Gelben Löwen

Geschichte

1909 eröffnet die Gaststätte zum Goldenen Löwen im Erdgeschoss. Das Haus Nr. 41 in der Gustavstraße ist, obwohl es vermutlich vor 1800 erbaut wurde, eines der wenigen Häuser in der Gustavstraße, dass nicht unter Denkmalschutz steht. Ab 1946 betrieb die Gaststätte Marga und Leo Schadler. Leo Schadler kam 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und heiratete die Gastwirtstochter aus Unterfranken, deren elterliche Gaststätte interessanterweise "Goldener Löwe" hieß.

Die Kneipe im vorderen Bereich etablierte sich bereits nach kurzer Zeit, so dass sich das lebenslustige und geschäftstüchtige Ehepaar Schadler dazu entschloß auch den hinteren Raum gastronomisch zu nutzen. Hier sollte eine Bar mit Tanzmusik und Cocktails entstehen - "ein bisschen große Welt in der engen Altstadt stellte man sich vor, nicht ohne auf die in der Stadt stationionierten amerikanischen Soldaten zu schielen - und auf deren Dollars natürlich. Hullygully am Gänsberg."[1]

Doch zunächst musste in der Nachkriegszeit erst dem blanken Existenzkampf begegnet werden, so dass im hinteren Raum das Wohnungsamt der Stadt Fürth Flüchtlinge aus den Ostgebieten unterbrachte. Mit viel Überredungskunst gelang es Leo Schadler offensichtlich den als resolut und unerbittlich für soziale Gerechtigkeit streitenden Leiter der Bahnhofsmission - Pfarrer Kreitschmann - von einem Auszug der Mitbewohner überzeugen zu können, so dass nach einem aufwendigen Umbau 1949 der hintere Raum eröffnete werden konnte. Die Eröffnung fand mit geladenen Gästen und fach- und fremdsprachenkundigem Personal bei schmissiger Live-Musik in der Tanz-Bar statt. Marga Schadler erinnert sich später "dass das Lokal vorne bereits Mittag um elf Uhr geöffnet wurde - durchgehend bis früh um vier. Abends wurd die Bar geöffnet, das frühere Nebenzimmer mit Kapelle." [2]

Nach den Eltern übernahm der Sohn Hermann Schadler das Wirtshaus, die Mutter Marga Schadler stand weiterhin in der Gaststätte bzw. in der Küche. Vorallem in den späten 1990er Jahren geriet der Gelbe Löwe etwas in Verruf durch zum Teil stark alkoholisierte Besucher und etwas "zwielichtigem Publikum". Der Sohn erinnerte sich in den 2000er Jahren, dass "er seinen Umsatz kaum mit Bier machte. Die meisten Gäste bestellten sich jeweils eine Flasche Jacky (Jack Daniels Whiskey) bis diese leer war, dann bestellte man sich die Nächste". Nachdem Hermann Schadler seine aktive Wirtszeit ebenfalls beendete erlebte die Gaststätte mehrfach einen Pächterwechsel innerhalb kürzester Zeit, der dem Ansehen der Gaststätte nicht immer gut getan hat. Auch der Name der Gaststätte wurde zwischenzeitlich geändert. Der letzte Name vor der Rückbenennung war "Blue Note", nach dem New Yorker Jazz-Label "Blue Note Records".

Vor der Neueröffnung im April 2011 benutzte der Verein Szene Fürth e.V. das Hinterzimmer immer wieder als Konzertraum für Jazz-Konzerte, die Gaststätte selbst stand länger Leer. Pächterteam Helmut Ell, Susanne Dresel und Dr. med. Peter Heßler übernahmen Anfang 2011 die Gaststätte und bauten dies aufwendig um. Dazu gehörte u.a. die historische Herstellung des Gastraumes im vorderen Bereich, die Komplettsanierung der Toiletten, der Einbau einer Küche und der Umbau des Kellers für die Schankanlage. Am 1. April 2011 wurde die traditionelle fränkische Gaststätte - wieder unter dem ursprüngliche Namen - Zum Gelben Löwen feierlich eröffnet und beliebt sich seiterher größter Beliebtheit in der Fürther Bevölkerung.

Landes- und bundesweite Aufmerksamkeit erlangt die Gaststätte immer wieder durch den Besuch der Fußballmannschaft der SpVGG Greuther Fürth, insbesondere nach besonders ereignisreichen Spielen, so zuletzt nach dem Aufstieg 2012 der Mannschaft in die 1. Bundesliga oder den 5:1 Derby Sieg über den 1. FCN im August 2014.

Die Pächter und die Gaststätte Zum Gelben Löwen standen immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit, neben vielen anderen Gaststätten in der Gustavstraße, durch einen langjährigen Rechtsstreit einiger Anwohner mit der Stadt Fürth und mehreren Gastronomen in der Gustavstraße, da sich einige Anwohner durch den Betrieb der Gaststätte und den allgemeinen Veranstaltungen in der Gustavstraße in ihrer Ruhe gestört fühlen.

Biere

vom Faß
Kellerbier, Hauslager und Landbier der Löwenbräu Buttenheim, Grüner-Bier der Tucher Bräu

aus der Flasche
Löwenbräu Weizen, Zirndorfer Landweizen, Tucher Alkholfrei und Tucher leichtes Weizen

Öffnungszeiten

Sonntag bis Donnerstag: 11 - 24 Uhr
Freitag und Samstag: 11 - 2 Uhr
kein Ruhetag

Freddy Quinn in Fürth

Freddy Quinn in der Bar des Gelben Löwen


Sonstiges

  • Die Gaststätte war eine der ersten Gaststätten in Fürth, die das neue "Grüner Bier" ausschenken durfte, nicht zuletzt durch die guten Kontakte der Pächter zur Tucher Brauerei in der Südstadt.
  • Bereits kurz nach der (Wieder-)Eröffnung rückte der Gelbe Löwe in den Fokus einer ausführlichen Berichterstattung in den Medien, weil ein Anhänger des Lokalrivalen 1. FC Nürnberg gebeten wurde seine Vereinsjacke aus Gründen der Deeskalation abzulegen, daraufhin das Lokal verließ und die Geschichte an mehrere Lokalzeitungen herantrug, die teilweise auf der Titelseite berichteten.
  • Erster Gast bei der Wiederöffnung am 1. April 2011 war der amtierende Oberbürgermeister Thomas Jung.
  • Deutschlandweite Schlagzeilen machte der Gelbe Löwe bei der Berichterstattung über den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth in die 1. Fußballbundesliga 2012.

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Wegen seiner FCN-Jacke: Fürther Wirtin warf Nürnberger raus. In: Abendzeitung Nürnberg, vom 20. April 2011 -AZ
  • Wolfgang Händel: Löwenbar öffnet wieder die Pforten. In: Fürther Nachrichten vom 24. November 2011 - online abrufbar

Siehe auch: Die Gaststätten der Gustavstraße

Weblinks

  1. Rundfunk und Museum - Zeitschrift des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth. Hrsg. Förderverein e.V. Heft 52/ Jan. 2005. S. 25 ff.
  2. Rundfunk und Museum - Zeitschrift des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth. Hrsg. Förderverein e.V. Heft 52/ Jan. 2005. S. 26 ff.