Berühmte Fürther

Aus FürthWiki

Büste zum Gedenken an Ludwig Erhard vor dem Wirtschaftsrathaus

Die Einordnung welche Persönlichkeiten als berühmte Fürtherinnen und Fürther anzusehen sind, ist starken Einflüssen des Zeitgeists und des Betrachtungsmaßstabs unterworfen:

  • Zeitpunkt / Epoche zu dem eine Persönlichkeit als berühmt angesehen wird
  • Nachhaltige Wirkung und Bekanntheit
  • internationale oder lokale Bekanntheit
  • Urheberschaft und Fürsprecher der Ehrung bzw. Würdigung

Wikipedia definiert berühmte Persönlichkeiten wie folgt:

Der Ausdruck Prominenz (v. lateinisch: prominentia = das Hervorragende; aus pro minere) wird im Alltag meist zur Bezeichnung der Gesamtheit von herausragenden Persönlichkeiten verwendet, kann aber auch neutral das wie immer erworbene Ausmaß der individuellen Bekanntheit in der Öffentlichkeit meinen und dann nicht nur auf Menschen, sondern beispielsweise auch auf Orte bezogen werden. Das Wort ist im Deutschen erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Gebrauch gekommen und stellt ein Äquivalent zu dem wörtlich gleichbedeutenden Begriff Eminenz dar, der traditionell auf die Anrede von hohen katholischen Würdenträgern beschränkt ist. Als Prominente oder umgangssprachlich Promis, Celebrities oder auch VIPs (englische Abkürzung für Very Important Person) bezeichnet man vorwiegend jene Personen, die für ihre öffentlichen Auftritte bekannt sind. Häufig handelt es sich bei Prominenten um Schauspieler, Musiker und andere Unterhaltungskünstler, über die vielfach in der Presse oder im Fernsehen berichtet wird. Auch Politiker oder Sportler können prominent sein. In der jüngeren Organisationstheorie und Managementforschung wird davon ausgegangen, dass auch Vorstandsvorsitzende großer Unternehmen breite öffentliche Bekanntheit erreichen.[1]
Gedenkplakette für Jakob Wassermann am Fürther Ehrenweg
Bronzebüste zu Ehren von Hans Humbser im Stadtpark von Johannes Götz

Doch eine "berühmte" Persönlichkeit zu sein ist auch immer einer Frage der zeitlichen Betrachtung oder des Blickwinkels. So können ehem. Fürther Persönlichkeiten in Fürth nahezu unbekannt sein, während sie in anderen Regionen sehr bekannt sind - siehe Senta Josephtal. Gleiches gilt auch umgekehrt, z. B. bei den sogenannten Fürther Originalen, etwa dem Pfeifendurla oder Georg Huber (Billiger Jakob) - in Fürth allseits bekannt - außerhalb der Stadt nahezu unbekannt.

Zwei weitere Faktoren beeinflussen maßgeblich die allgemeine öffentliche Wahrnehmung von Prominenz: Die Frage der zeitlichen Betrachtung und die der Festlegung, dass jemand "berühmt" ist. Zur zeitlichen Betrachtung kann festgestellt werden, dass die Frage der "Berühmtheit" stets auch immer einer gewissen Vergänglichkeit unterliegt. Während man beispielsweise viele Politiker zu Lebzeiten noch unstrittig als "berühmt" titulieren kann, geht meist der Bekanntheitsgrad spätestens nach Ausscheiden aus dem Amt oder mit dem Ableben der Person in den breiten Bevölkerungskreisen verloren. Als Beispiel hier können gelten: Hans Vogel oder Werner Dollinger. Dies gilt nicht nur für Politiker, sondern natürlich für viele anderen Personengruppen auch, so für bekannte Unternehmer oder Kaufleute (David Morgenstern, Franz Rudolf Märkle), oder aber für Schauspieler (Johann Leonhard Meck), Künstler (Julius Mössel), Geistliche (David Spiro, Kaufmann Kohler) etc. Manche Fürther "Berühmtheiten" sind im Rückblick eher als berüchtigt denn als berühmt zu bezeichnen, so Fürther Prominente aus der Zeit des Nationalsozialismus. Hier sind u. a. Albert Forster, Hans Weibrecht oder Franz Jakob exemplarisch zu nennen. Umgekehrt bemühte sich das Regime des Nationalsozialismus aktiv direkt, wie in den Fällen von Jakob Wassermann, Max Bernstein und Wilhelm Königswarter, oder indirekt - etwa durch die Beseitigung von Denkmälern (vgl. z. B. Büste Hans Humbsers im Stadtpark) im Zuge der sog. Metallspende - darum, bekannte Persönlichkeiten aus der Wahrnehmung verschwinden zu lassen.

Der zweite und letzte Aspekt beschäftigt sich mit der Frage der Deutungshoheit: Wer bestimmt letztendlich, dass jemand bekannt ist bzw. ab wann kann jemand als bekannt gelten? Gilt dies nur, wenn die Person wiederholt über einen längeren Zeitraum in den Medien erschienen ist oder bedarf es mehr, um als "berühmt" gelten zu dürfen? So könnten Ehrungen und Auszeichnungen ein Indiz sein, oder aber bestimmte Ämter oder Positionen. Doch auch diese Abgrenzung erscheint schwierig bzw. unklar in ihrer Definition. Deshalb erfolgt hier keine konkrete Auflistung von Fürther Personen, die je nach Sichtweise oder zeitlicher Betrachtung eine gewisse "Berühmtheit" erlangt haben, sondern unter dem Abschnitt "Siehe auch" nur ein Auswahlangebot verschiedener Personenkategorien.

Eine "Deutungshoheit" übernahm früher bereits die Stadt Fürth in ihren Adressbüchern. Das letzte wurde 1982 von der Stadt Fürth herausgegeben. Darin befanden sich zwei Seiten mit sog. "Namhafte Fürther" mit Kurzbiografien. Aufgeführt wurden 22 Personen: Louis Benda (Chemiker, Professor), Heinrich Berolzheimer (Industrieller und Philanthrop), Hans Böckler (Gewerkschafter), Ludwig Erhard (Politiker), Georg Tobias Christoph Fronmüller (Arzt u. Chronist), Konrad Gebhard (Kaufmann u. Kunstsammler), Hermann Glockner (Professor), Johannes Götz (Bildhauer), Jakob Henle (Anatom), Bernhard Kellermann (Schriftsteller), Wilhelm Königswarter (Bankier-Sohn u. Stifter), Daniel Ley (Exportkaufmann), Georg Moritz Lobitz (Mathematiker u. Astronom), Wilhelm Löhe (Pfarrer u. Gestalter der Inneren Mission), Otto Mayer (Professor u. Staatsrechtslehrer), Johann Leonhard Meck (Schauspieler), Alfred Nathan (Rechtsanwalt u. Stifter), Gustav Schickedanz (Großkaufmann), Otto Seeling (Industrieller), Leopold Ullstein (Verleger), Jakob Wassermann (Schriftsteller), Hermann Weigmann (Milchbakteriologe, Professor).

Sonstiges

Gedenkstein für Emilie Lehmus

Gelegentlich werden - zum Beispiel durch Umfragen - immer wieder einmal "die" Fürther Berühmtheiten erfasst oder postuliert. So befasste sich eine Umfrage der Stadt Fürth im Jahr 2018 mit dem Thema und stellte dabei fest, dass neben den allgemein bekannten Persönlichkeiten auch Personen wie der Stifter Alfred Nathan oder der Gestalter des Stadtparks Hans Schiller zu den bekanntesten Fürther Persönlichkeiten gehörten, was nicht von allen in der Bevölkerung geteilt wurde.[2]

Weiterhin gab es auch Versuche einer Annäherung zum Thema von anderer Seite. So zeigt eine Bäckereifiliale in unmittelbarer Nähe zum Fürther Fußballstadion eine Auswahl "Bekannte Fürther" bzw. sog. "Kleeblatt-Legenden". Zu sehen sind in der Bäckerei: Ludwig Erhard; Max Grundig; Henry Kissinger; Leopold Ullstein; Jakob Wassermann; Karl Mai; Richard Gottinger; Herbert Erhardt; Andreas Franz; Leonhard Seiderer.

Auch das hat es gegeben - eine Umfrage zu den 50 größten Nervensägen weit und breit in Nürnberg, Fürth und Erlangen. Die Befragung führte das damalige Stadtmagazin Plärrer in den 1990er Jahren durch. Unter den 50 größten Nervensägen waren auch sechs Personen aus Fürth bzw. mit Fürth-Bezug:

  • Platz 41 von 50: Grete Schickedanz: Alteisensammlerswitwe. Tatbestand: Verbreitet - durchaus erfolgreich - das Vom-Schuhputzer-zum Milliardär-Märchen, obwohl zumindest in Fürth jedermann weiß, daß der olle Gustav durch ein bißchen arisieren hier und etwas antichambrieren dort so reich und fett geworden ist. Da nützt es auch nichts, wenn die Gattin mit Spendenschecks fuchtelt.
  • Platz 35 von 50: Ingrid Psimmas: Frau-Frau. Tatbestand: Verfügt über sämtliche Eigenschaften, die bei den Grünen unweigerlich zur Karriere führen (1): LKW-Fahrerin, Linke, Lesbe. Zu diesen drei L´s gesellte sich jüngst ein viertes: Die Landtagsabgeordnete aus Fürth (!) verlor ihre Lizenz wegen Trunkenheitsfahrt. Seither sägt sie weniger an unseren Nerven. Daher die schlechte Platzierung.
  • Platz 31 von 50: Heidi Sänger. Publizistin. Tatbestand: Die Fürther Gastwirtin vom "Grünen Baum" (1), die es so geschickt versteht, immer wieder und also fast wöchentlich den Fürther OB Lichtenberg in ihrer Kladde "Heidi´s umg´schaut" ins Lichtbild zu rücken, wo es nur kalten Kaffee gibt.
  • Platz 21 von 50: Petra K. Kelly - Heulsuse. Tatbestand: Erfinderin des Rotationsquatsches, dem sie selbst sich partout nicht unterwerfen will (6). Steht ständig kurz vor dem Heulkrampf. Verkauft für eine Pressemeldung sogar ihre Nürnberger Omi an die Zeitung. Und dies macht uns sturzbetroffen.
  • Platz 22 von 50: Uwe Lichtenberg - Fürther Oberbürgermeister. Tatbestand: Der Maßanzugsträger will das essigsaure Fürth zu einer Badestadt verjüngen, in der der Grundigbrunnen niemals versiegt (3). Er ist immer dann im "Grünen Baum" zugegen, wenn auch ein Fotograf zufällig anwesend ist und lächelt schon in die Kameraoptik, wenn der Film noch garnicht eingespult ist.
  • Platz 18 von 50: Renate Schmidt - Schattenkabinettsministerin. Tatbestand: Bei aller neidlos zugestandenen politischen Kompetenz im Verbund mit engagierter Öffentlichkeitsarbeit für Partei und Person, gelingt es ihr nicht immer rechtzeitig, die Wortmaschine abzustellen und den Mund zu halten, wenn die Klatschpresse zugegen ist (5). Man muß in der Öffentlichkeit auch mal "Jein" sagen können, wieso ist man sonst in der SPD?[3]

Auf Platz 1 war übrigens Alfred Lösch, der damalige Wohnungspolitische Sprecher der CSU-Stadratsfraktion in Nürnberg. Auf Platz 2 Maria Niggemann, damalige Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg und auf Platz 3 Gerd Schmelzer, Immobilienmarkler und Clubfan.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Artikel Prominenz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  2. Claudia Ziob: Startschuss: Das Jubiläum soll Fürth verändern. In: Fürther Nachrichten vom 27. April 2018 - online
  3. Stadtzeitung Plärrer, Nürnberg, ca. 1990, S. 23 ff.

Bilder