Central-Garage: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Central-Garage''' ist eine ehemalige Autogarage in der Fürther [[Innenstadt]]. Sie befindet sich in der [[Mathildenstraße]] 3.
Die '''Central-Garage''' war eine Autogarage in der Fürther [[Innenstadt]]; sie befand sich in der [[Mathildenstraße]] 3.
Die Central-Garage ist eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und das älteste in Bayern (Baujahr [[1928]])! Der Pkw Lastenaufzug wurde von der Firma OTIS geliefert und eingebaut. Eine Werbeaufschrift in Holzbuchstaben war bis zum Umbau am Aufzugshaus oben unterhalb der 3 Fenster zur Mathildenstraße hin zu sehen. Das Gebäude wurde seit [[2003]] nicht mehr als Autogarage genutzt und stand bis [[2013]] leer.  
Die Central-Garage gilt als eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und als das Älteste in Bayern (Baujahr [[1928]])! Der Pkw-Lastenaufzug wurde von der Firma OTIS geliefert und eingebaut. Eine Werbeaufschrift in Holzbuchstaben war bis zum Umbau am Aufzugshaus oben unterhalb der drei Fenster zur Mathildenstraße hinzusehen. Das Gebäude wurde seit [[2003]] nicht mehr als Autogarage genutzt und stand bis [[2013]] leer. Im Anschluss erfolgte der Umbau zum Wohn- und Geschäftshaus.
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==Beschreibung des ehem. Baudenkmals==
==Beschreibung des ehem. Baudenkmals==
Parkgarage, dreigeschossiger Putzbau mit Flachdach und Aufzugsturm mit Zeltdach, im Stil der [[Neue Sachlichkeit|Neuen Sachlichkeit]], von [[Hans Scharff]], [[1928]], eingeschossige Aufstockung von J. u. M. Müller, 1935. Mit dem Schreiben vom [[26. Mai]] [[2017]] teilt das Landesamt für Denkmalpflege der Stadt Fürth mit, dass die ehem. Central-Garage ".''.. nicht mehr die Voraussetzungen für ein Einzeldenkmal nach Art. 1 Abs. 2 BayDSchG [erfüllt] und ... aus der bayerischen Denkmalliste Teil A: Baudenkmäler gestrichen wird.'' " Somit besteht die Denkmaleigenschaft seit 2017 nicht mehr, womit das Gebäude aus der Denkmalschutzliste gestrichen wird.
Parkgarage, dreigeschossiger Putzbau mit Flachdach und Aufzugsturm mit Zeltdach, im Stil der [[Neue Sachlichkeit|Neuen Sachlichkeit]], von [[Hans Scharff]], [[1928]], eingeschossige Aufstockung von [[J. und M. Müller]], 1935. [[1936]] wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und [[1951]] ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, sodass die Hochgarage schließlich 120 Wagen aufnehmen konnte.<ref>''Central-Garagen-Tankstelle wurde eröffnet''. In: [[Fürther Nachrichten]] Ende 1951</ref>


Begründet wird dies damit, dass beim Umbau "''das Innere komplett entkernt [wurde], so dass Erscheinungsbild der Fassaden vergröbernd umgestaltet, die Geschossigkeit erhöht und das historische Flachdach durch ein Steildach ersetzt [wurde]. Die entgegen der fachlichen Beurteilung des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege und entgegen der ablehnenden Haltung des Bay. Landesdenkmalamtes vollzogenen Baumaßnahmen zerstören die historische Bausubstanz weitestgehend. Die einstige Funktion als Parkhaus ist nicht mehr ablesbar, die architekturgeschichtliche Bedeutung als Bau der neuen Sachlichkeit verloren.... Die 1928 eröffnete Central-Garage war eines der ersten Parkhäuser in Deutschland überhaupt. In den kubischen Formen der Neuen Sachlichkeit ausgeführt, kam dem Fürther Parkhaus eine typologie- und architekturgeschichtlich einzigartige Bedeutung innerhalb Bayerns zu; seine Zerstörung bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust innerhalb der bayerischen Denkmallandschaft''."<ref>Schreiben des Bay. Landesamt für Denkmalpflege vom 26. Mai 2017</ref>
Mit Schreiben vom [[26. Mai]] [[2017]] teilte das Landesamt für Denkmalpflege der Stadt Fürth mit, dass die ehem. Central-Garage ''„... nicht mehr die Voraussetzungen für ein Einzeldenkmal nach Art. 1 Abs. 2 BayDSchG [erfüllt] und ... aus der bayerischen Denkmalliste Teil A: Baudenkmäler gestrichen wird“''. Das Gebäude wurde daraufhin aus der Denkmalschutzliste entfernt, somit besteht die Denkmaleigenschaft seit 2017 nicht mehr.
 
Begründung war, dass beim Umbau ''„... das Innere komplett entkernt [wurde], so dass Erscheinungsbild der Fassaden vergröbernd umgestaltet, die Geschossigkeit erhöht und das historische Flachdach durch ein Steildach ersetzt [wurden]. Die entgegen der fachlichen Beurteilung des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege und entgegen der ablehnenden Haltung des Bay. Landesdenkmalamtes vollzogenen Baumaßnahmen zerstören die historische Bausubstanz weitestgehend. Die einstige Funktion als Parkhaus ist nicht mehr ablesbar, die architekturgeschichtliche Bedeutung als Bau der neuen Sachlichkeit verloren. [...] Die 1928 eröffnete Central-Garage war eines der ersten Parkhäuser in Deutschland überhaupt. In den kubischen Formen der Neuen Sachlichkeit ausgeführt, kam dem Fürther Parkhaus eine typologie- und architekturgeschichtlich einzigartige Bedeutung innerhalb Bayerns zu; seine Zerstörung bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust innerhalb der bayerischen Denkmallandschaft.“''<ref>Schreiben des Bay. Landesamt für Denkmalpflege vom 26. Mai 2017</ref>


==Geschichte==
==Geschichte==
Das Areal auf dem heute die [[Central-Garage]] steht, wurde zeitweise spöttisch als  „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die [[Mathildenstraße]] an der [[Ottostraße]], eine Verbindung zur [[Schwabacher Straße]] existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die [[Mathildenstraße]] mit der Schwabacher Straße zu verbinden benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke, die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude efolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur [[Michaelis-Kirchweih|Fürther Kirchweih]] 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe [[Schwabacher Straße 34]] und 1928 dann die Central-Garage.<ref>[[Fürth in alten Ansichten (Buch)|Fürth in alten Ansichten]], Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901</ref>
Das Areal, auf dem heute die ehemalige [[Central-Garage]] steht, wurde zeitweise spöttisch als  „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die [[Mathildenstraße]] an der [[Ottostraße]], eine Verbindung zur [[Schwabacher Straße]] existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die [[Mathildenstraße]] mit der Schwabacher Straße zu verbinden, benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke. Die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude erfolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur [[Michaelis-Kirchweih|Fürther Kirchweih]] 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe [[Schwabacher Straße 34]] und 1928 dann die Central-Garage.<ref>[[Fürth in alten Ansichten (Buch)|Fürth in alten Ansichten]], Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901</ref>


[[1936]] wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und [[1951]] ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, so dass die Hochgarage jetzt 120 Wagen aufnehmen konnte.<ref>''Central-Garagen-Tankstelle wurde eröffnet''. In: [[Fürther Nachrichten]] Ende 1951</ref>
Die Idee für ein Parkhaus mit Aufzug hatte der Großvater des letzten Betreibers im Jahr 1928. Er war offensichtlich kurzzeitig in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und nahm die Idee mit nach Fürth. Das Parkhaus blieb bis zum Schluss im Besitz der Familie Fasig. Peter Fasig, der Enkel des Gründers und letzter Betreiber, nutzt bis 2003 noch das Parkhaus in seiner ursprünglichen Form. Bis zu 70 Stammkunden bediente Fasig bis 2003, u.a. auch mit dem PKW-Aufzug - ehe sich 2003 die Tore für immer schlossen. Nach der Schließung des Parkhauses wurde das Erdgeschoss für eine gewerbliche Nutzung umgebaut, der Aufzug wurde dabei außer Betrieb genommen. Im Erdgeschoss befand sich bis 2011 ein sog. Ein-Euro-Shop bzw. eine [[Norma]]-Lebensmittelfiliale, ehe die Umbauarbeiten begannen.<ref>Johannes Alles: Ein Neuanfang für Bayerns ältestes Parkhaus. In: Fürther Nachrichten vom 15. November 2007</ref>
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==Umnutzung==
==Umnutzung==
[[Bild:Central Garage.jpg|left|mini|Die Central-Garage, 2004]]
[[Bild:Central Garage.jpg|rechts|mini|Die Central-Garage, 2004]]
[[Bild:Central_Garage_03.jpg|right|mini|Die Central-Garage nach der Sanierung]]
Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der [[Kulturring C]] vom [[8. Juli]] [[2011]] bis [[7. August]] [[2011]] eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde.
Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der [[Kulturring C]] vom [[8. Juli]] [[2011]] bis [[7. August]] [[2011]] eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde.
Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am [[20. Dezember]] [[2011]] die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am [[15. Februar]] [[2012]] geschlossen. Im April [[2013]] begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstehen hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss entstehen Verkaufsflächen (geplant ist ein Schuhgeschäft). <br clear="all" />
 
Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am [[20. Dezember]] [[2011]] die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am [[15. Februar]] [[2012]] geschlossen. Zuvor hatte sich die [[P&P Group]] für das Gebäude interessiert. Im April [[2013]] begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstanden hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss zog das Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft Reuter ein, Inhaber ist seit Februar 2021 der Meister des Orthopädieschuhmacher-Handwerks Marc Schöpf. <br clear="all" />


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
* Johannes Alles: ''Ein Neuanfang für Bayerns ältestes Parkhaus''.  In: [[Fürther Nachrichten]] vom 15. November 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ein-neuanfang-fur-bayerns-altestes-parkhaus-1.914573 online abrufbar]  
* Johannes Alles: ''Ein Neuanfang für Bayerns ältestes Parkhaus''.  In: [[Fürther Nachrichten]] vom 15. November 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ein-neuanfang-fur-bayerns-altestes-parkhaus-1.914573 online]  
* Doc Bendit: ''Was tun mit der Central-Garage?'' In: [[Fuerther-Freiheit.info|Fürther Freiheit]] vom 27. Juli 2010 - [http://www.fuerther-freiheit.info/2010/07/27/was-tun-mit-der-central-garage/ online abrufbar]
* Doc Bendit: ''Was tun mit der Central-Garage?'' In: [[Fuerther-Freiheit.info|Fürther Freiheit]] vom 27. Juli 2010 - [http://www.fuerther-freiheit.info/2010/07/27/was-tun-mit-der-central-garage/ online]
* Volker Dittmar: ''Landesdenkmalamt schlägt Alarm''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. Juli 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/landesdenkmalamt-schlagt-alarm-1.1354917 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Landesdenkmalamt schlägt Alarm''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. Juli 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/landesdenkmalamt-schlagt-alarm-1.1354917 online]
* Volker Dittmar: ''Lofts mit automobiler Note'' : Hindernisse für den Ausbau der Central-Garage aus dem Weg geräumt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 28. Juni 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/lofts-mit-automobiler-note-1.2168127 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Lofts mit automobiler Note'' : Hindernisse für den Ausbau der Central-Garage aus dem Weg geräumt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 28. Juni 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/lofts-mit-automobiler-note-1.2168127 online]
* Volker Dittmar: ''Historisches Parkhaus wird Wohnquartier''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. April 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/historisches-parkhaus-wird-wohnquartier-1.2795372 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Historisches Parkhaus wird Wohnquartier''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. April 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/historisches-parkhaus-wird-wohnquartier-1.2795372 online]
* Volker Dittmar: ''Central-Garage verwandelt sich''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 16. Januar 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/central-garage-verwandelt-sich-1.3398035 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Central-Garage verwandelt sich''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 16. Januar 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/central-garage-verwandelt-sich-1.3398035 online]
* Claudia Ziob: Sonnenbad auf dem Parkhaus. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Januar 2015 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/sonnenbad-auf-dem-parkhaus-1.4107281 online abrufbar]
* Claudia Ziob: Sonnenbad auf dem Parkhaus. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Januar 2015 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/sonnenbad-auf-dem-parkhaus-1.4107281 online]
* Volker Dittmar: ''Central Garage von der Denkmalliste gestrichen.'' In: Fürther Nachrichten vom 25. Juli 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/central-garage-wird-von-denkmalliste-gestrichen-1.6407767 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Central Garage von der Denkmalliste gestrichen.'' In: Fürther Nachrichten vom 25. Juli 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/central-garage-wird-von-denkmalliste-gestrichen-1.6407767 online]
* ''Geschäftsübernahme in der Fußgängerzone''. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 04 vom 3. März 2021, S. 7 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2021/2021_04_SZ.pdf PDF-Datei]


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* Artikel: ''30 Jahre Kulturring C - Auftakt'' - [http://www.fuerther-freiheit.info/2011/06/09/30-jahre-kulturring-c-auftakt/ Fuerther-Freiheit.info]
* Artikel: ''30 Jahre Kulturring C - Auftakt'' - [http://www.fuerther-freiheit.info/2011/06/09/30-jahre-kulturring-c-auftakt/ Fuerther-Freiheit.info]
* Bauprojekt [http://www.bauhaus-bautraeger.de/fileadmin/user_upload/Exposee_Centralgarage.pdf Central-Garage]
* Bauprojekt [http://www.bauhaus-bautraeger.de/fileadmin/user_upload/Exposee_Centralgarage.pdf Central-Garage]
* Reuter Schuhtechnik [https://reuter-schuhtechnik.de/ Homepage]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:20 Uhr

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Die ehemalige Central-Garage fertig saniert, Mai 2016
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Die Central-Garage war eine Autogarage in der Fürther Innenstadt; sie befand sich in der Mathildenstraße 3. Die Central-Garage gilt als eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und als das Älteste in Bayern (Baujahr 1928)! Der Pkw-Lastenaufzug wurde von der Firma OTIS geliefert und eingebaut. Eine Werbeaufschrift in Holzbuchstaben war bis zum Umbau am Aufzugshaus oben unterhalb der drei Fenster zur Mathildenstraße hinzusehen. Das Gebäude wurde seit 2003 nicht mehr als Autogarage genutzt und stand bis 2013 leer. Im Anschluss erfolgte der Umbau zum Wohn- und Geschäftshaus.

Beschreibung des ehem. Baudenkmals

Parkgarage, dreigeschossiger Putzbau mit Flachdach und Aufzugsturm mit Zeltdach, im Stil der Neuen Sachlichkeit, von Hans Scharff, 1928, eingeschossige Aufstockung von J. und M. Müller, 1935. 1936 wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und 1951 ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, sodass die Hochgarage schließlich 120 Wagen aufnehmen konnte.[1]

Mit Schreiben vom 26. Mai 2017 teilte das Landesamt für Denkmalpflege der Stadt Fürth mit, dass die ehem. Central-Garage „... nicht mehr die Voraussetzungen für ein Einzeldenkmal nach Art. 1 Abs. 2 BayDSchG [erfüllt] und ... aus der bayerischen Denkmalliste Teil A: Baudenkmäler gestrichen wird“. Das Gebäude wurde daraufhin aus der Denkmalschutzliste entfernt, somit besteht die Denkmaleigenschaft seit 2017 nicht mehr.

Begründung war, dass beim Umbau „... das Innere komplett entkernt [wurde], so dass Erscheinungsbild der Fassaden vergröbernd umgestaltet, die Geschossigkeit erhöht und das historische Flachdach durch ein Steildach ersetzt [wurden]. Die entgegen der fachlichen Beurteilung des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege und entgegen der ablehnenden Haltung des Bay. Landesdenkmalamtes vollzogenen Baumaßnahmen zerstören die historische Bausubstanz weitestgehend. Die einstige Funktion als Parkhaus ist nicht mehr ablesbar, die architekturgeschichtliche Bedeutung als Bau der neuen Sachlichkeit verloren. [...] Die 1928 eröffnete Central-Garage war eines der ersten Parkhäuser in Deutschland überhaupt. In den kubischen Formen der Neuen Sachlichkeit ausgeführt, kam dem Fürther Parkhaus eine typologie- und architekturgeschichtlich einzigartige Bedeutung innerhalb Bayerns zu; seine Zerstörung bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust innerhalb der bayerischen Denkmallandschaft.“[2]

Geschichte

Das Areal, auf dem heute die ehemalige Central-Garage steht, wurde zeitweise spöttisch als „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die Mathildenstraße an der Ottostraße, eine Verbindung zur Schwabacher Straße existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die Mathildenstraße mit der Schwabacher Straße zu verbinden, benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke. Die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude erfolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur Fürther Kirchweih 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe Schwabacher Straße 34 und 1928 dann die Central-Garage.[3]

Die Idee für ein Parkhaus mit Aufzug hatte der Großvater des letzten Betreibers im Jahr 1928. Er war offensichtlich kurzzeitig in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und nahm die Idee mit nach Fürth. Das Parkhaus blieb bis zum Schluss im Besitz der Familie Fasig. Peter Fasig, der Enkel des Gründers und letzter Betreiber, nutzt bis 2003 noch das Parkhaus in seiner ursprünglichen Form. Bis zu 70 Stammkunden bediente Fasig bis 2003, u.a. auch mit dem PKW-Aufzug - ehe sich 2003 die Tore für immer schlossen. Nach der Schließung des Parkhauses wurde das Erdgeschoss für eine gewerbliche Nutzung umgebaut, der Aufzug wurde dabei außer Betrieb genommen. Im Erdgeschoss befand sich bis 2011 ein sog. Ein-Euro-Shop bzw. eine Norma-Lebensmittelfiliale, ehe die Umbauarbeiten begannen.[4]

Umnutzung

Die Central-Garage, 2004

Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der Kulturring C vom 8. Juli 2011 bis 7. August 2011 eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde.

Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am 20. Dezember 2011 die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am 15. Februar 2012 geschlossen. Zuvor hatte sich die P&P Group für das Gebäude interessiert. Im April 2013 begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstanden hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss zog das Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft Reuter ein, Inhaber ist seit Februar 2021 der Meister des Orthopädieschuhmacher-Handwerks Marc Schöpf.

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Ein Neuanfang für Bayerns ältestes Parkhaus. In: Fürther Nachrichten vom 15. November 2007 - online
  • Doc Bendit: Was tun mit der Central-Garage? In: Fürther Freiheit vom 27. Juli 2010 - online
  • Volker Dittmar: Landesdenkmalamt schlägt Alarm. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juli 2011 - online
  • Volker Dittmar: Lofts mit automobiler Note : Hindernisse für den Ausbau der Central-Garage aus dem Weg geräumt. In: Fürther Nachrichten vom 28. Juni 2012 - online
  • Volker Dittmar: Historisches Parkhaus wird Wohnquartier. In: Fürther Nachrichten vom 3. April 2013 - online
  • Volker Dittmar: Central-Garage verwandelt sich. In: Fürther Nachrichten vom 16. Januar 2014 - online
  • Claudia Ziob: Sonnenbad auf dem Parkhaus. In: Fürther Nachrichten vom 5. Januar 2015 - online
  • Volker Dittmar: Central Garage von der Denkmalliste gestrichen. In: Fürther Nachrichten vom 25. Juli 2017 - online
  • Geschäftsübernahme in der Fußgängerzone. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 04 vom 3. März 2021, S. 7 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Central-Garagen-Tankstelle wurde eröffnet. In: Fürther Nachrichten Ende 1951
  2. Schreiben des Bay. Landesamt für Denkmalpflege vom 26. Mai 2017
  3. Fürth in alten Ansichten, Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901
  4. Johannes Alles: Ein Neuanfang für Bayerns ältestes Parkhaus. In: Fürther Nachrichten vom 15. November 2007

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