Auferstehungskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine erste Renovierung erfolgte [[1854]], wofür von der Brauereifamilie Stengel 500 Gulden gespendet wurden.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 298</ref>
Eine erste Renovierung erfolgte [[1854]], wofür von der Brauereifamilie Stengel 500 Gulden gespendet wurden.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 298</ref>
Im Jahr [[1881]] wurde eine Heißwasserheizung eingebaut.
Im Jahr [[1881]] wurde eine Heißwasserheizung eingebaut.
Der Anbau der Sakristei erfolgte [[1886]] durch [[Johann Christoph Kißkalt]], der Einbau der Doppelfenster unter der Empore zur Verbesserung der Lichtverhältnisse [[1902]] durch [[Fritz Walter]]. Erst im Jahr [[1913]] wurde die flachgewölbte Decke durch eine Kassettendecke ersetzt. In diesem Jahr entstand auch das Deckenfresko, das die Bergpredigt darstellt, und das Stadtwappen und die Initialen des Stifters der Glocken und des Gitters (Leonh. Büttner und seine Ehegattin) auf dem Turm wurden frisch vergoldet und wieder angebracht.  
Der Anbau der Sakristei erfolgte [[1886]] durch [[Johann Christoph Kißkalt]], der Einbau der Doppelfenster unter der Empore zur Verbesserung der Lichtverhältnisse [[1902]] durch [[Fritz Walter]]. Erst im Jahr [[1913]] wurde die flachgewölbte Decke durch eine Kassettendecke ersetzt. In diesem Jahr entstand auch das Deckenfresko, das die Bergpredigt darstellt, und das Stadtwappen und die Initialen des Stifters der Glocken und des Gitters (Leonh. Büttner und seine Ehegattin) auf dem Turm wurden frisch vergoldet und wieder angebracht.
An Weihnachten 1913 wurde das neue Altarbild „Die Auferstehung“ (von Prof. Bayerl aus München) übergeben.
 
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]s gingen die originalen Glasfenster verloren. Angelehnt an den ursprünglichen Prospekt wurde [[1989]] eine neue Orgel mit ''romantischer Registrierung'' eingebaut.
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]s gingen die originalen Glasfenster verloren. Angelehnt an den ursprünglichen Prospekt wurde [[1989]] eine neue Orgel mit ''romantischer Registrierung'' eingebaut.



Version vom 26. November 2017, 11:17 Uhr

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Auferstehungskirche von Nord-West, 2011
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Objekt
Evangelisch-Lutherische Auferstehungskirche (Pfarrkirche)
Baujahr
1825
Baustil
Klassizismus
Architekt
Johann Brüger
Geokoordinate
49° 28' 18.84" N, 10° 59' 44.51" E

Die Auferstehungskirche (Nürnberger Straße 15) ist eine evangelische Kirche in der Fürther Innenstadt. Sie ist die zweitälteste Kirche Fürths und liegt am Eingang zum Stadtpark.


Baugeschichte

Kirchenraum mit Festschmuck zum 100-jährigen Jubiläum 1926

Die evangelische Auferstehungskirche, ein Sandsteinbau, wurde von 1825 bis 1826 im klassizistischen Baustil erbaut. Für den Bau setzte sich insbesondere der 2. Bürgermeister Adolph Schönwald ein. Das Grundstück für die Kirche wurde vom Braumeister Heinrich Stengel am 1. Juni 1825 gestiftet, unter der Auflage, dass "an den Sonn- und Feiertagen Gottesdienst darin gehalten wird".[1]

Ursprünglich war der Bau als Friedhofskirche auf dem damals noch als Friedhof genutzten Gebiet des heutigen Stadtparks konzipiert. Aushilfsweise wurde dort von Pfarrern aus St. Michael am Sonntag Nachmittag ein Gottesdienst abgehalten. Erst 1889 wurde eine selbständige Pfarrei errichtet.

Architekt war der königliche Bauinspektor in Nürnberg, Johannes Brüger, von dem auch die katholische Liebfrauenkirche stammt. Ausgeführt wurde der Bau durch Maurermeister Johann Heinrich Jordan und Zimmermeister Georg Herrlein.

Der Bauplan Brügers war bereits am 27. November 1824 von der kgl. Regierung genehmigt worden.[2] Am 24. August 1825 wurde der Grundstein in Gegenwart des Generalkommissars Graf von Drechsel und des Konsistorialrates Dr. Fuchs feierlich gelegt. In den Grundstein kam eine Urkunde mit der Notiz, dass Fürth "damals in 600 Wohngebäuden 13.264 Bewohner (10.347 Prostestanten, 407 Katholiken und 2510 Israeliten) zählte." Am 15. Oktober 1826 konnte dann die Einweihung gefeiert werden.[3]

Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 23.611 Gulden und 28 Kreuzer, samt der Inneneinrichtung. Das dafür notwendige Kapital wurde durch Stiftungen, Spenden und einem Teil des Eigenkapitals der Kirchengemeinde aufgebracht. Für das Altargemälde "Die Auferstehung Jesu" wurde der Fürther Maler Elias Oehme engagiert.[4]

Während St. Michael noch ganz für das ländlich-bäuerliche Fürth steht, ist die Auferstehungskirche als zweiter christlicher Sakralbau repräsentativ für die aufstrebende Stadt des 19. Jh. Die Beteiligung auch der Juden und Katholiken an der Finanzierung des Baus zeigt, wie sehr sich im 19. Jh. die religiöse Toleranz durchgesetzt hatte.[5]

Spenden und Stiftungen

Von den zahlreichen Spenden und Stiftungen, durch die der Bau ermöglicht wurde, sind u. a. folgende erwähnenswert[6]:

  • die große Turmglocke und eine eiserne Gallerie von Kaufmann Leonhard Büttner
  • die dritte Turmglocke von Bäckermeister J. A. Busch
  • die Turmuhr von Schmiedemeister Pfeifflein
  • 550 Gulden für den Altar von Kaufmann Kästner
  • 272 Gulden für die Orgel vom Mehlhändler Decker
  • 150 Gulden für die Orgel von der Bäckerinnung
  • Aktivkapitalien i. H. v. 5750 Gulden von Uhrmacher Heinrich Großer

An- und Umbauten

Eine erste Renovierung erfolgte 1854, wofür von der Brauereifamilie Stengel 500 Gulden gespendet wurden.[7] Im Jahr 1881 wurde eine Heißwasserheizung eingebaut. Der Anbau der Sakristei erfolgte 1886 durch Johann Christoph Kißkalt, der Einbau der Doppelfenster unter der Empore zur Verbesserung der Lichtverhältnisse 1902 durch Fritz Walter. Erst im Jahr 1913 wurde die flachgewölbte Decke durch eine Kassettendecke ersetzt. In diesem Jahr entstand auch das Deckenfresko, das die Bergpredigt darstellt, und das Stadtwappen und die Initialen des Stifters der Glocken und des Gitters (Leonh. Büttner und seine Ehegattin) auf dem Turm wurden frisch vergoldet und wieder angebracht. An Weihnachten 1913 wurde das neue Altarbild „Die Auferstehung“ (von Prof. Bayerl aus München) übergeben.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs gingen die originalen Glasfenster verloren. Angelehnt an den ursprünglichen Prospekt wurde 1989 eine neue Orgel mit romantischer Registrierung eingebaut.


Beschreibung des Baudenkmals

Sandsteinbau mit Satteldach, Fassadenturm, Säulenportalen und halbrunder Chorapsis, Saalbau mit Kassettendecke und seitlichen Doppelemporen, klassizistisch, von Johann Brüger, 1825/26, Sakristeinanbau an Chorapsis von Johann Christoph Kißkalt, 1886, Umbau von Fritz Walter, 1902, Renovierung und Einbau der Kassettendecke von Georg Böhner, 1913/14; mit Ausstattung; freistehend auf dem ehemaligen Friedhof (jetzt Stadtpark, vgl. dort); mit fünf Grabsteinen, bei der Kirche aufgestellt, Sandstein, klassizistisch, um 1800; an der Straße zwei Sandsteintorpfeiler mit Vasen und Eisengitter und konvexe Sandsteinbrüstungsmauer, gleichzeitig.


Prediger/Pfarrer der Aufstehungskirche

Ab August 1889 war die Pfarrei der Auferstehungskirche von der Pfarrei der Michaelskirche getrennt.

Musik, Literatur und Kunst

Ehemalige Orgel mit Festschmuck zum 100-jährigen Jubiläum 1926

Organisten und Kantoren an der Auferstehungskirche:

  • Karl Wilhelm Auernheimer (1873 - 1898)
  • Georg Rippel (1898 - 1922)
  • Anton Oskar Schrems (1922 - 1959)
  • Christian Ehrlinger (1959 - 1966)
  • Jörn Tegtmeyer (1967 - 1971)
  • Ernst Kelber (1972 - 1983)
  • Herbert Deininger (1983 - 1993)
  • Roman Emilius (1993 - 1997), Kantor
  • Sirka Schwartz-Uppendieck (seit 1997), Kantorin und Kirchenmusikdirektorin

Die hauptamtliche Kirchenmusikstelle besteht seit 1961. Von besonderer Bedeutung für die Auferstehungskirche ist traditionell die Pflege der Orgelmusik. Zudem gestalten mehrere Musikensembles das gemeindliche Leben mit: Liturgischer Chor, Posaunenchor, Flötenchor und Gemeindeband.

Die erste Orgel der Auferstehungskirche war ein Werk von Johann Wolfgang Eichmüller (1759 - 1847) aus Heilsbronn. Dieses Instrument wurde 1906 durch eines von Johannes Strebel (1832 - 1909) aus Nürnberg ersetzt. Die heutige Orgel, erbaut im Jahr 1989 von der Firma Hartwig Späth aus Freiburg, bietet 40 klingende Register auf drei Manualen und Pedal. Die Disposition des Instruments ist von der französischen Klassik und Romantik inspiriert.

Bekannte musikalische Veranstaltungsreihen in der Auferstehungskirche sind die Passionsmusiken und Passionsandachten, die Auferstehungskonzerte in der Österlichen Freudenzeit, die AbendKunstKlänge im Sommer, die Fürther Komponistinnen­konzerte, Konzerte im Rahmen der Fürther Kirchenmusiktage sowie die Adventskonzerte und der musikalische Silvestertusch. In Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Fürth finden Theatergottesdienste mit Szenen aus aktuellen Aufführungen statt. Bei Literaturgottesdiensten stellen Autoren neue Texte vor, u.a. Ewald Arenz, Veit Bronnenmeyer, Michael Herrschel und Armin Stingl.

Die Auferstehungskirche ist auch ein Forum für die Bildende Kunst der Region. Der Arbeitskreis Kunst und Kirche hat in seinen Ausstellungen z.B. Werke von Birgit Maria Götz, Johanna Klose und Astrid Neumann präsentiert.

Ein weiterer programmatischer Schwerpunkt ist Neue Musik in der Auferstehungskirche. Unter Leitung der Kantorin Sirka Schwartz-Uppendieck wurden und werden regelmäßig zeitgenössische Kompositionen uraufgeführt, u.a. von Ralf Bauer, Holmer Becker, Helmut Bieler, Mercè Capdevila, Volker Felgenhauer, Christian Martin Gabriel, Julian Habryka, Michael Herrschel, Bernhard Matthias Hoffmann, Dorothea Hofmann, Eva-Maria Houben, Horst Lohse, Christoph Müller, Karola Obermüller, Nils Pommer, Grazia Salvatori, Maria Scharwieß, Silvia Sommer, Uwe Strübing, Lorenz Trottmann und Thilo Wolf.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 242 f.
  2. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 241 f.
  3. Karl Fuchs: "Ueber die Einweihung der Kirchen, eine liturgische Erörterung, dann die Einweihungsfeyer der Auferstehungs-Kirche zu Fürth am 15. Oktober 1826." - zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  4. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 241 f.
  5. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 102ff.
  6. siehe Fronmüllerchronik, 1887, S. 243
  7. Fronmüllerchronik, 1887, S. 298

Weblinks

Bilder