Adam Egerer: Unterschied zwischen den Versionen
(Abschnitt Adressen erg.) |
(Abschnitt Leben erg.) |
||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
|Funktion bis=1913 | |Funktion bis=1913 | ||
}} | }} | ||
'''Georg Adam Egerer''' (geb. [[11. August]] [[1859]] in [[wikipedia:Schönbrunn (Wunsiedel)|Schönbrunn]] bei Wunsiedel<ref>Bestätigung des Taufeintrags durch Pfr. Browa, Pfarramt Schönbrunn vom 10. September 2021</ref>, gest. [[21. Juni]] [[1936]] in Fürth) war ein bedeutender Fürther [[Architekt]], [[Magistratsrat]] ([[1913]] bis [[1919]]), Land- bzw. Kreisrat ([[1913]] bis [[1928]]) und [[1917]] ehrenamtlich kommissarischer [[Stadtbaurat]].<ref>Stadtarchiv Fürth: "Egerer, Adam, Architekt." Dem FürthWiki zur Verfügung gestellt am 10. August 2009</ref> | '''Georg Adam Egerer''' (geb. [[11. August]] [[1859]] in [[wikipedia:Schönbrunn (Wunsiedel)|Schönbrunn]] bei Wunsiedel<ref name="Browa">Bestätigung des Taufeintrags durch Pfr. Browa, Pfarramt Schönbrunn vom 10. September 2021</ref>, gest. [[21. Juni]] [[1936]] in Fürth) war ein bedeutender Fürther [[Architekt]], [[Magistratsrat]] ([[1913]] bis [[1919]]), Land- bzw. Kreisrat ([[1913]] bis [[1928]]) und [[1917]] ehrenamtlich kommissarischer [[Stadtbaurat]].<ref>Stadtarchiv Fürth: "Egerer, Adam, Architekt." Dem FürthWiki zur Verfügung gestellt am 10. August 2009</ref> | ||
== Leben == | |||
Er kam als Sohn von Johann Egerer und Anna Margareta, geb. Schmidt im Haus Nr. 18 in [[wikipedia:Furthammer (Wunsiedel)|Furthammer]], das zur Gemeinde Schönbrunn gehörte, zur Welt.<ref name="Browa"/> Der Vater war Steinhauer und später Steinbruchbesitzer (Steinbruch Fuchsbau am Fuße des [[wikipedia:Schneeberg (Fichtelgebirge)|Schneebergs]], ca. 5 km von Schönbrunn entfernt). Egerer besuchte in Wunsiedel die 1. (1870/71) und 2. (1871/72) Klasse der königlichen lateinischen Schule. | |||
Er heiratete am 25. Januar 1888 in Fürth die Kaufmannstochter Maria Charlotte Meyner. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: | |||
* Luise Helene Elsa Egerer, geb. 12. März 1889 in Fürth.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1889–1892, S. 28</ref> Sie verheiratete sich am 16. April 1910 in Fürth mit Dr.-Ing. Willy Kohlhaus (1882– ) und ging nach Aschaffenburg, wo ihr Ehemann die noch heute existierende Aschaffenburger Lack- und Farbenfabrik (ALFA) Dr. W. Kohlhaus GmbH führte. | |||
* [[Erhard Egerer|Erhard Ludwig Egerer]], geb. 4. Mai 1890 in Fürth.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1889–1892, S. 139</ref> Er trat am 1. August 1908 beim [[Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“|k. b. 6. Feldartillerie-Regiment]] die Laufbahn eines Berufsoffiziers an. | |||
== Erfolg als Architekt == | == Erfolg als Architekt == |
Version vom 26. September 2021, 12:16 Uhr
- Vorname
- Georg Adam
- Nachname
- Egerer
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 11. August 1859
- Geburtsort
- Schönbrunn/Wunsiedel
- Todesdatum
- 21. Juni 1936
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Architekt, Magistratsrat
Georg Adam Egerer (geb. 11. August 1859 in Schönbrunn bei Wunsiedel[1], gest. 21. Juni 1936 in Fürth) war ein bedeutender Fürther Architekt, Magistratsrat (1913 bis 1919), Land- bzw. Kreisrat (1913 bis 1928) und 1917 ehrenamtlich kommissarischer Stadtbaurat.[2]
Leben
Er kam als Sohn von Johann Egerer und Anna Margareta, geb. Schmidt im Haus Nr. 18 in Furthammer, das zur Gemeinde Schönbrunn gehörte, zur Welt.[1] Der Vater war Steinhauer und später Steinbruchbesitzer (Steinbruch Fuchsbau am Fuße des Schneebergs, ca. 5 km von Schönbrunn entfernt). Egerer besuchte in Wunsiedel die 1. (1870/71) und 2. (1871/72) Klasse der königlichen lateinischen Schule.
Er heiratete am 25. Januar 1888 in Fürth die Kaufmannstochter Maria Charlotte Meyner. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
- Luise Helene Elsa Egerer, geb. 12. März 1889 in Fürth.[3] Sie verheiratete sich am 16. April 1910 in Fürth mit Dr.-Ing. Willy Kohlhaus (1882– ) und ging nach Aschaffenburg, wo ihr Ehemann die noch heute existierende Aschaffenburger Lack- und Farbenfabrik (ALFA) Dr. W. Kohlhaus GmbH führte.
- Erhard Ludwig Egerer, geb. 4. Mai 1890 in Fürth.[4] Er trat am 1. August 1908 beim k. b. 6. Feldartillerie-Regiment die Laufbahn eines Berufsoffiziers an.
Erfolg als Architekt
Neben Fritz Walter gehört Georg Adam Egerer zu den künstlerisch qualifiziertesten und zugleich meistbeschäftigten Fürther Architekten der vorigen Jahrhundertwende.[5] Gemeinsam zeichnen sie fast lückenlos für das heutige Bild der Hornschuchpromenade und Königswarterstraße verantwortlich.
Im Fürther Adressbuch von 1889 findet sich eine Geschäftsanzeige von Adam Egerer, der für sein Bautechnisches Bureau wirbt. Als Zivil-Architekt in der Ottostraße 6 a (ab 1890 Ottostraße 3) umfasste sein Portfolio das Anfertigen von Skizzen, Plänen, Detail- und Kostenvoranschläge für Um- und Neubauten, Ladeneinrichtungen, Innendekoration etc. Zusätzlich bot Egerer weitere Dienstleistungen an, wie z. B. die Übernahme von Bauleitungen, Fertigen von Gutachten, Rechnungsrevisionen, Abrechnungen etc. Die Anzeige schließt mit dem Hinweis: Billigste Berechnung.
Politisches Engagement
Georg Adam Egerer war vom 4. Dezember 1902 bis 1913 Gemeindebevollmächtigter in Fürth, anschließend war er bis 1919 Mitglied des Magistrats. Am 12. August 1911 rückte er für den verstorbenen Philipp Deinlein in den mittelfränkischen Landtag nach.[6]
Als Stadtbaurat Josef Zizler die Stadt Fürth 1917 Richtung Berlin-Neukölln verließ, sprang Egerer ein und führte die Geschäfte des Stadtbauamts ein 3/4 Jahr ehrenamtlich.[7]
Adressen[8]
- 1884: Untere Karolinenstraße 3 (ab 1890 Karolinenstraße 13)
- 1886: Hirschenstraße 27 (ab 1890 Hirschenstraße 22)
- 1889: Ottostraße 6 a (ab 1890 Ottostraße 3)
- 1895: Ottostraße 7
- 1899: Karolinenstraße 9 (Whg.), Friedrichstraße 20 (Büro)
- 1901: Karolinenstraße 52 (Whg.), Friedrichstraße 20 (Büro)
- 1909: Johannisstraße 14 (Whg.), Friedrichstraße 20 (Büro)
- 1911: Johannisstraße 14
- 1926: Johannisstraße 7
- 1935: Billinganlage 14
Werke
Auswahl
- 1889/90: Bahnhofplatz 11
- 1897/98: Umbau der Villa Dambacher Straße 35
- 1902: Aussegnungshalle des neuen Jüdischen Friedhofs
- 1906: neoklassizistische Leichenhalle am Hauptfriedhof
- 1907: Bauleitplanung für den Bismarckturm
ferner:
- Hornschuchpromenade 17, 18, 21, 23
- Königswarterstraße 22, 58, 64, 68, 70, 72
Das Büro Egerer und Richter entwarf auch die Villa Christian Heinrich Hornschuchs in Forchheim, Bayreuther Str. 4.[9] Egerer war auch der Architekt des Verwaltungsgebäudes (Verwaltungsvilla) und des neuen Spinnerei-Hauptgebäudes von 1904 für die Spinnerei in Kulmbach, die von Fritz Hornschuch in Auftrag gegeben wurden.[10]
Literatur
- Hans Wolfram Lübbeke: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Luftaufnahmen von Otto Braasch. Michael Petzet (Hrsg.): Denkmäler in Bayern, Band 5. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1986, XIII, 588 S., ISBN 3-486-52396-1
- Barbara Ohm : „Dieser Mauern hochgewölbtes Dach ...“. Zum 100jährigen Jubiläum des Fürther Stadttheaters 1902 – 2002. In: Fürther Heimatblätter, Heft 3/2002, S. 53 ff.; hier S. 57
Siehe auch
Weblinks
- Georg Adam Egerer, Fürth, 1929. In: Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenverzeichnis. Deutschland, ca. 1890-1950 - im Internet
- Die Chronik von Georg Paul Rieß 1911 – 1914. [Vorbemerkung 1998 von Alexander Mayer] - PDF-Datei
- Lofts am Stadtpark - Otto-Seeling-Promenade und Nürnberger Straße /Geschichte - im Internet
- Bismarckturm Fürth - im Internet
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Bestätigung des Taufeintrags durch Pfr. Browa, Pfarramt Schönbrunn vom 10. September 2021
- ↑ Stadtarchiv Fürth: "Egerer, Adam, Architekt." Dem FürthWiki zur Verfügung gestellt am 10. August 2009
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1889–1892, S. 28
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1889–1892, S. 139
- ↑ Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth - Stadt Fürth, S. XXXI
- ↑ Die Chronik von Paul Rieß 1911 - 1914
- ↑ Sitzung des Stadtrats vom 1. Dezember 1927, Fürther Anzeiger vom 2.12.1927
- ↑ Jahresangaben: Erstnachweis im Adressbuch
- ↑ Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Anmerkung
- ↑ „Von der Kulmbacher Spinnerei zum Universitätsstandort – ein Stadtviertel im Wandel der Zeit”. Begleitheft zur Ausstellung der Universität Bayreuth „Innovationen – gestern und heute”, November 2019, S. 25 und 32 - online abrufbar