1797
- Der Fürther Anzeiger erscheint erstmals.[1]
- Im Februar sendete das Hochstift Bamberg zwei Rechtsgelehrte nach Nürnberg, um einen Vergleich mit der markgräflichen Regierung von Ansbach abzuschließen.[2]
- Der Platz für den neuen Friedhof an der Nürnberger Straße wurde abgesteckt. Der preußische Befehl, den alten Friedhof zu schließen, sorgte für große Aufregung und starken Widerstand der Bevölkerung.[3]
- Am 22. August erließ das Geleitsamt eine Kirchweihverordnung: Die Michaelis-Kirchweih sollte erst am Montag beginnen und den folgenden Sonntag pausieren. Die Bevölkerung war über diese neue Anordnung derart aufgebracht, dass die Regierung bereits am 7. September die Verordnung wieder zurücknahm und die beiden Kirchweihsonntage wieder erlaubte. Allerdings blieb es bei der neuen Regelung, dass die Kirchweih nicht mehr am Marktplatz, sondern in der Königstraße stattfinden sollte.[4]
Personen
Geboren 1797
Person | Geburtstag | Geburtsort | Beruf |
---|---|---|---|
Johann Friedrich Philipp Engelhart | 16. Februar | Wildenstein/Crailsheim | Chemiker |
Peter Gaum | 26. Februar | Hutmacher, Seilmacher | |
Isaias Heidegger | 14. März | Thalmässing | Lehrer |
Tobias Hofmann | 8. August | Burgfarrnbach | Rossolisfabrikant, Likörfabrikant |
Oswald Kimmel | Fürth | Metzger | |
Alexander von Reitzenstein-Hartungs | 28. November | Zollbeamter | |
Johann Wolfgang Wörlein | Lehrer |
Gestorben 1797
Bauten
- Der Neubau des Geleitshauses (das spätere Stadt- und Landgerichts-Gebäude) wurde vollendet.[5]
Fronmüllerchronik
- [...] Dienstag den 4. April d. J. erschien zum ersten Male eine Art Wochenblatt, der Fürther Anzeiger, herausgegeben von Bischof. Das kgl. preuß. Geleitsamt machte darin bekannt, daß gemäß einer Weisung des kgl. Landesministeriums der Anbau des gemeinnützigen Akazienbaumes auf alle mögliche Weise zu unterstützen und durch Prämien zu ermuntern sei. „Wer dahero den bereits dahier geschehenen Anpflanzungen dieser jungen Akazienbäume einen Schaden zufügt, hat körperliche Züchtigung zu gewärtigen.“ Ferner machte das Geleitsamt am 15. April bekannt, daß nach allerhöchstem Befehl die bisherige polizeiwidrige Beerdigung innerhalb hiesigen Ortes gänzlich abzuschaffen sei. - Der Commissionsrath Lips gab sich alle mögliche Mühe, den Kirchhof bei St. Michael zu schließen und den an der Nürnberger Straße schon in den vorhergehenden Jahren erworbenen und am 18. August 1797 abgesteckten Platz als neuen Leichenacker zu eröffnen. Allein seine Bemühungen scheiterten an dem allgemeinen Widerstande der Einwohner, so daß obige Verfügung noch unausführbar war. [...]. So stand diese Angelegenheit, als auf mehrfache Beschwerde im Sommer Minister Hardenberg eine eigene Commission, bestehend aus Kreisdirektor Cella, Medizinalrath Heerwagen und Bauinspektor Keim zur Untersuchnng der Sache nach Fürth schickte. Diese Commission sprach sich für Schließung des alten Kirchhofes aus. Hierauf hielt die Gemeinde am 25. August eine stürmische Versammlung auf dem Schießhause, worin beschlossen wurde, auf's Neue zu remonstriren. Am 14. Dezember d. J. erließ Hardenberg einen neuen Befehl, worin die Friedhofverlegung urgirt und nur die Benützung der Erbbegräbnisse gestattet wurde. [...]. Am 30.Juni ordnete das kgl. preuß. Geleitsamt an, daß Dunghaufen und Kloaken nicht mehr auf den Gassen ausgeschlagen und zum Verkaufe ausgelegt werden dürfen. [...]. Unter dem 25. Juli findet sich im Fürther Anzeiger bereits eine Ankündigung von Mineralwasserverkauf durch G. F. Solbrig. Er betraf Pyrmonter Wasser. [...]. Das Verbot des Tabakrauchens auf den Straßen wurde erneuert.[6]
Bilder
Einzelnachweise
- ↑ Stadtmuseum Fürth
- ↑ In: J.S. Ersch, J.G. Gruber: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste... Erste Section A-G. Leipzig: Brockhaus. 1849. S. 434. - online-Digitalisat der Universität Göttingen
- ↑ Fronmüllerchronik, 1871, S. 171
- ↑ Fronmüllerchronik, 1871, S. 171
- ↑ J. G. Eger: "Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern...", 1819, S. 216
- ↑ Fronmüllerchronik, 1871, S. 170 ff