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AOK Fürth - Eckansicht Gabelsbergerstraße/Königswarterstraße
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Baujahr
1954
Bauherr
AOK Fürth
Geokoordinate
49° 28' 14.07" N, 10° 59' 36.81" E

Die AOK in Fürth ist die älteste der mittelfränkischen Geschäftsstellen der AOK Bayern - Die Gesundheitskasse. Die AOK Fürth befindet sich aktuell in der Königswarterstraße 28.

Geschichte

 
Auszug des Amtsblatts der Stadt Fürth vom 03.09.1902 mit Anzeige der "Errichtung einer gemeinsamen Ortskrankenkasse für den Stadtbezirk Fürth"

Mit der Gründung der AOK in Fürth setzten die Gewerkschaften ihr Anliegen, die arbeitende Bevölkerung gegen die Folgen von Krankheit abzusichern, durch.

Im Amtsblatt der Stadt Fürth vom 3. September 1902 wurde bekanntgemacht, dass nach den Beschlüssen der städtischen Kollegien vom 22. April 1902 und 27. Mai 1902 für den Stadtbezirk Fürth eine gemeinsame Ortskrankenkasse errichtet werden soll.[1]

Im Sitzungszimmer Nr. 18 des Fürther Rathauses fand am 22. Dezember 1902 die konstituierende Versammlung statt. Das Protokoll dieser Versammlung trägt auch die Unterschrift von Dr. h.c. Hans Böckler. Er gilt als Gründer der AOK Fürth. Der Fürther Magistrat teilte der Königlichen Regierung von Mittelfranken mit, dass am 4. Januar 1903 statutengemäß die Allgemeine Ortskrankenkasse Fürth ins Leben getreten ist. Am 3. Januar 1903 bezog die AOK Fürth ihre ersten Büroräume. Der spätere Bürgermeister der Stadt Fürth, Johann Schmidt, wird am 10. Februar 1903 als erster Direktor der AOK Fürth angestellt.[2] [3]

Die AOK entwickelte sich zu Fürths größter solidarischer Gesundheitsbewegung und wurde Marktführer. Um noch leistungsfähiger zu werden, vereinigten sich am 1. Mai 1943 zunächst die Allgemeinen Ortskrankenkassen in Fürth, Neustadt an der Aisch und Scheinfeld zur AOK Fürth.

Die AOK Vollzog eine strukturell größere Änderung noch während des 2. Weltkrieges. Eine Folge der Kriegszeiten war ein sog. Runderlass der am 3. August 1944 von dem damaligen kom. Oberbürgermeister von Fürth, Dr. Karl Häupler, bekannt gegeben wurde: "Nach dem Führererlass über den totalen Kriegseinsatz vom 25. Juli 1944, der die Freimachung des Höchstmaßes an Kräften für Wehrmacht und Wirtschaft anordnet, müssen auch die Krankenkassen mit der weiteren Abgabe von Mitarbeitern rechnen. Das Oberversicherungsamt Nürnberg hat sich deshalb genötigt gesehen, nach den Bestimmungen über die Vereinfachung von Allgemeinen Ortskrankenkassen, die Vereinigung der beiden benachbarten Ortskrankenkassen Nürnberg und Fürth von Amts wegen einzuleiten." Am 1. Januar 1945 folgte der Zusammenschluss zur AOK Gau Franken. Aus dieser entstand wiederum die AOK Mittelfranken.[4]

Seit 1989 firmiert die AOK unter dem Namen "AOK - Die Gesundheitskasse", um das zu dieser Zeit noch seltene Engagement im Bereich der Prävention hervorzuheben.[5]

Am 1. Juni 1995 vereinigten sich alle bayerischen Allgemeinen Ortskrankenkassen zur "AOK Bayern - Die Gesundheitskasse".

Domizile

Die AOK in Fürth hatte seit 1903 mehrere Adressen:

1903: Königstraße 76

In der früheren Armen- und Waisenschule in der Königstraße 76 bezog die AOK ihre ersten Büroräume.

1904: Königstraße 42

1909: Rückgebäude der Schwabacher Straße 58

In diesem Gebäude befand sich die AOK von 1909 bis zu ihrem Umzug in ihrem späteren Stammsitz. Das Vorder- und Rückgebäude hat sich in einem trostlosen Zustand befunden. Die Treppenaufgänge waren lebensgefährlich. Das Gebäude wurde im Jahr 1956 vom Nürnberger Fabrikanten Dr. Carl Soldan erworben und saniert. Nach der Sanierung wurde das Gebäude u. a. von der Tanzschule Schlegl aus Nürnberg sowie von den Zeugen Jehovas genutzt.[6]

19. Dezember 1955 - 25. Oktober 2013: Königswarterstraße 28

 
Ehemalige Villa Rosenhaupt kurz vor dem Abriss

Der Beschluss zum Kauf des Grundstücks Königswarterstraße 28 erfolgte bereits im April 1951. Auf dem Grundstück befand sich die im 2. Weltkrieg beschädigte Villa Rosenhaupt. 1952 waren noch Prozesse mit den Mietern des Hauses im Gange, das abgerissen werden musste. Die Notwendigkeit dieses Bauprojektes wurde von allen maßgeblichen amtlichen Stellen einmütig anerkannt. Der damalige Direktor der AOK Mittelfranken, Christian Franz, hoffte, dass noch im Herbst 1953 mit dem Bau begonnen werde. "Im Interesse unserer Fürther Mitglieder ist der Neubau unerlässlich. Sie können von uns verlangen, dass sie wirklich menschenwürdig abgefertigt und bedient werden", so Franz.

Tatsächlich wurde im Frühjahr 1954 nach den Plänen der Fürther Architekten Paul Berthold und Hans Aigner mit dem Bau der neuen Verwaltungsstelle begonnen. Beim Richtfest am 15. Juli 1955 wurde angemerkt, dass das Gebäude in seiner Schlichtheit und seinem wohl ausgewogenen Maßen wesentlich zum Schmuck der dortigen Gegend beiträgt. Mit glücklicher Hand haben sie es verstanden, das Gebäude in seiner Konstruktion und seinem Ausbau zu einem modernen und fortschrittlichen Verwaltungsbau zu gestalten. Die Baukosten haben sich mit der Innenausstattung auf 1 Mio. DM belaufen.[7] [8]

Am Neubau befand sich ein Relief der Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann, das die Hilfsbereitschaft der Allgemeinen Ortskrankenkasse versinnbildlicht (siehe auch Nachkriegskunst).[9]

Die Eröffnung der Verwaltungsstelle erfolgte am 19. Dezember 1955 mit 73 Angestellten.[10]

1977 kümmerten sich um die Versicherten und Arbeitgeber bereits 97 Angestellte und neun Mitarbeiter, denen die neuesten technischen Errungenschaften zur Verfügung stehen, als da sind Bildschirm- und Datenerfassungsgeräte, über die die zentral erfassten Daten aller Versicherten in Sekundenschnelle abgerufen werden können.[11]

In der zweijährigen Bauzeit von April 1984 bis Juli 1986 wurde die Geschäftsstelle nach 29-jähriger Nutzung saniert und über die Hofseite auf eine Nutzfläche von 2.200 Quadratmeter für 5 Mio. DM erweitert. Durch den Umbau wurden die in vielen Tausend Karteikarten enthaltenen Daten aus dem Beitrags- und Leistungsbereich, die als Arbeitsmittel für die AOK-Mitarbeiter zur Verfügung stehen mussten, durch moderne Datenspeicher ersetzt. Im ersten Bauabschnitt ist 1984 ein neues Beratungszentrum durch den Anbau im Hof des Anwesens entstanden. Das Hauptproblem sah der Architekt Paul Berthold im Absenken des Erdniveaus für die Tiefgarage um 1,30 Meter. Dazu mussten die angrenzenden, meist nicht unterkellerten Gebäude mit Betonsäulen abgesichert werden. Die Zufahrt von der Gabelsbergerstraße aus wurde leicht abgeschrägt. Mit dem Neubau sollte, so Friedrich Hermann, damaliger Geschäftsführer der AOK Mittelfranken, vor allem den geänderten Anforderungen und Aufgaben der Kundenbetreuung Rechnung getragen werden. Besucher und Berater werden nicht mehr durch eine Theke getrennt, sondern sich gegenübersitzen können. Im zweiten Bauabschnitt, der 1985 bis 1986 durchgeführt wurde, hat die Beitragsabteilung im 1. Obergeschoss des bisherigen Gebäudes neue Räume erhalten.[12] Außerdem wurden längst fällige Sanierungsarbeiten durchgeführt, die im Hinblick auf das Gesamtprojekt zurückgestellt wurden.[13] [14] [15]

Der vorläufige Auszug aus dem Gebäude fand am 25. Oktober 2013 statt.

28. Oktober 2013 - 24. Juli 2015: Würzburger Straße 150

Nach 58 Jahren Betriebszeit war das Gebäude der AOK Fürth in vielen Bereichen sanierungsbedürftig. Während der Generalsanierung des Stammsitzes wurden im Kleeblatt-Center in der Würzburger Straße 150 das Erdgeschoss sowie das 1. und 2. Obergeschoss angemietet. Das Ausweichquartier wurde in der Zeit vom 28. Oktober 2013 bis 24. Juli 2015 genutzt.[16]

Seit 27. Juli 2015: Königswarterstraße 28

Nach der 21 Monate andauernden Grundsanierung wurde am 27. Juli 2015 das Stammhaus der AOK Fürth wieder für ihre Kunden geöffnet. Für den Umbau, die Sanierung und neues Mobiliar des Büro- und Kundenberatungszentrums auf gut 2.500 Quadratmetern und drei Etagen wurden insgesamt 6,5 Mio. Euro investiert. Im Rahmen der Sanierung wurde das Gebäude bis auf die tragenden Wände entkernt. Viele Handwerksfirmen aus dem Raum Fürth und Umgebung waren daran beteiligt. Die Fassade wurde rundum gedämmt, Heizung und Elektrik erneuert. Angesichts des Umfangs der Sanierungsarbeiten war im Vorfeld auch ein möglicher Neubau diskutiert worden. Aufgrund er Lage im Herzen der Stadt, die Nähe zum Bahnhof und die optimale Anbindung an den öffentlchen Nahverkehr sprach man sich jedoch für eine Sanierung des vorhandenen Gebäudes aus. Ein großer Wert wurde insbesondere auf einen barrierefreien Zugang, Schallschutz sowie Diskretion gelegt. Wichtig war es den Architekten bei der Sanierung die alte Fassade zu erhalten.

Am 17. September 2015 erfolgte in einem Festakt die feierliche Eröffnung des aufwendig sanierten Stammhauses. Manfred Beuke, Regionalleiter der Fürther AOK wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass das renovierte Gebäude nun perfekt in das neu gestaltete Herz der Stadt passe. Weitere Grußworte und Reden erfolgten u. a. durch den Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, Walter Vetter, Direktor der AOK Direktion Mittelfranken und Hubertus Räde, stv. Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern - die Gesundheitskasse. Der Festakt wurde durch eine Segnung des Hauses durch die Geistlichen der evangelischen Auferstehungskirche und der katholischen Pfarrkirche Unsere liebe Frau geschlossen.

Auszeichnungen

Silberne Preismedaille 1906

Das soziale Engagement der AOK Fürth wurde im Jahres 1906 durch das königliche Staatsministerium honoriert. Die silberne Preismedaille wurde für zweckentsprechende und haushälterische Geschäftsführung und sehr lobenswerte Betätigung auf dem Gebiet der Gesundheitspflege zuerkannt.

TÜV Zertifikat Servicequalität und Kundenzufriedenheit, zuletzt 2018

Der TÜV SÜD hat erneut den Service und die Kundenfreundlichkeit der größten bayerischen Krankenkasse unter die Lupe genommen. Auch dieses Mal erhielt die AOK Bayern von den Prüfern das begehrte TÜV SÜD Siegel "Servicequalität und Kundenzufriedenheit". Bei dem aktuellen Zertifikat handelt es sich bereits um die dreizehnte TÜV SÜD-Zertifizierung in Folge.

YoungBrandAwards - Beliebteste Krankenversicherung 2018-2019

Die AOK gewinnt zum siebten Mal seit 2011 die Abstimmung zu den YoungBrandAwards als beliebteste Krankenkasse. Mit der Online-Wahl zeichnen Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 35 Jahren ihre bevorzugten Marken aus. Seit 2011 fragt die Marktforschungsagentur „youngcom“ Jugendliche und junge Erwachsene nach ihren beliebtesten Marken aus 24 Kategorien. Die bundesweite Online-Wahl ist eines der größten Marken-Votings in Deutschland. Die jeweils zur Auswahl stehende Top 6 wird zu Anfang des Jahres durch Umfragen nominiert. Die AOK gewann bereits in den Jahren 2011 und 2013 bis 2017 bei den YoungBrandAwards.

audit berufundfamilie, seit 2011

Die Gesundheitskasse erhielt im Mai 2011 das Zertifikat zum „audit berufundfamilie“ und hat erfolgreich eine zweite Zertifizierung durchlaufen. Das „audit berufundfamilie“ ist ein von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft empfohlenes strategisches Managementinstrument zur Optimierung einer familienbewussten Personalpolitik. Es unterstützt Arbeitgeber dabei, sowohl Unternehmensziele als auch Mitarbeiterinteressen in Balance zu bringen.

trendence Schülerbarometer 2018

Das Berliner Institut trendence hat Schülerinnen und Schüler aufgefordert für ihre Wunsch-Arbeitgeber zu voten. Insgesamt wurden 20.000 Schülerinnen und Schüler bundesweit repräsentativ im Zeitraum von Februar bis Juni 2018 zu ihren Berufsplänen befragt. Die Jugendlichen wählten die AOK – Die Gesundheitskasse unter 120 Unternehmen auf Rang 14 im Gesamtranking der beliebtesten Arbeitgeber. Das ist Platz 1 unter den Versicherungsunternehmen!

Kontakt

AOK Fürth
Montag, Dienstag, Mittwoch 8:00 - 16:30 Uhr
Donnerstag 8:00 - 17:30 Uhr
Freitag 8:00 - 15:00 Uhr
Tel. 0911 7434-212
Fax 0911 7434-199

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Lokale Berichterstattung

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt für die Stadt Fürth, 3. September 1902 - online abrufbar
  2. Abschrift des Protokolls der konstituierenden Sitzung vom 22. Dezember 1902 im Rathaus - online abrufbar
  3. dbi: AOK-Gründung war eine "schwere Geburt". In: Fürther Nachrichten vom 4. Januar 1993 - online abrufbar
  4. FN: Hans Böckler gründete AOK vor 50 Jahren. In: Fürther Nachrichten vom 25. November 1952 - online abrufbar
  5. Eigenes Druckwerk der AOK, 1989 - online abrufbar
  6. FN: Altes AOK-Gebäude wird Tanzschule. In: Fürther Nachrichten vom 31. August 1956 - online abrufbar
  7. FN: Die AOK freut sich mit ihren Mitgliedern. In: Fürther Nachrichten vom 17. Dezember 1955 - online abrufbar
  8. FN: Allge. Ortskrankenkasse Fürth - ein Moderner Zweckbau. In: Fürther Nachrichten vom 3. Februar 1956 - online abrufbar
  9. FN: Was heute Selbstverständlichkeit, war vor 65 Jahren Errungenschaft. In: Fürther Nachrichten von 1968 - online abrufbar
  10. FN: Die AOK freut sich mit ihren Mitgliedern. In: Fürther Nachrichten vom 17. Dezember 1955 - online abrufbar
  11. FN: AOK seit 75 Jahren in der Stadt. In: Fürther Nachrichten vom 15. Dezember 1977 - online abrufbar
  12. FN: AOK-Geschäftsstelle Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 23. September 1986 - online abrufbar
  13. AOK: AOK in Fürth baut um. In: Anzeige im Marktspiegel vom 26. April 1984 - online abrufbar
  14. FN: Aus der Wirtschaft - Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) erweitert. In: Fürther Nachrichten vom 21. - 23. April 1984 - online abrufbar
  15. AOK: AOK-Geschäftsstelle Fürth in neuem Kleid". In: Bleib Gesund 6/1986 AOK - online abrufbar
  16. Volker Dittmar: AOK bezieht Ausweichquartier. In: Fürther Nachrichten vom 3. September 2013 - online abrufbar


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