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Die ehemalige Central-Garage fertig saniert, Mai 2016
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Die Central-Garage ist eine ehemalige Autogarage in der Fürther Innenstadt. Sie befindet sich in der Mathildenstraße 3. Die Central-Garage ist eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und das älteste in Bayern (Baujahr 1928)! Der Pkw Lastenaufzug wurde von der Firma OTIS geliefert und eingebaut. Eine Werbeaufschrift in Holzbuchstaben war bis zum Umbau am Aufzugshaus oben unterhalb der 3 Fenster zur Mathildenstraße hin zu sehen. Das Gebäude wurde seit 2003 nicht mehr als Autogarage genutzt und stand bis 2013 leer.


Beschreibung des ehem. Baudenkmals

Parkgarage, dreigeschossiger Putzbau mit Flachdach und Aufzugsturm mit Zeltdach, im Stil der Neuen Sachlichkeit, von Hans Scharff, 1928, eingeschossige Aufstockung von J. und M. Müller, 1935.

Mit Schreiben vom 26. Mai 2017 teilte das Landesamt für Denkmalpflege der Stadt Fürth mit, dass die ehem. Central-Garage „... nicht mehr die Voraussetzungen für ein Einzeldenkmal nach Art. 1 Abs. 2 BayDSchG [erfüllt] und ... aus der bayerischen Denkmalliste Teil A: Baudenkmäler gestrichen wird“. Das Gebäude wurde daraufhin aus der Denkmalschutzliste entfernt, somit besteht die Denkmaleigenschaft seit 2017 nicht mehr.

Begründung war, dass beim Umbau „... das Innere komplett entkernt [wurde], so dass Erscheinungsbild der Fassaden vergröbernd umgestaltet, die Geschossigkeit erhöht und das historische Flachdach durch ein Steildach ersetzt [wurden]. Die entgegen der fachlichen Beurteilung des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege und entgegen der ablehnenden Haltung des Bay. Landesdenkmalamtes vollzogenen Baumaßnahmen zerstören die historische Bausubstanz weitestgehend. Die einstige Funktion als Parkhaus ist nicht mehr ablesbar, die architekturgeschichtliche Bedeutung als Bau der neuen Sachlichkeit verloren. [...] Die 1928 eröffnete Central-Garage war eines der ersten Parkhäuser in Deutschland überhaupt. In den kubischen Formen der Neuen Sachlichkeit ausgeführt, kam dem Fürther Parkhaus eine typologie- und architekturgeschichtlich einzigartige Bedeutung innerhalb Bayerns zu; seine Zerstörung bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust innerhalb der bayerischen Denkmallandschaft.“[1]

Geschichte

Das Areal auf dem heute die Central-Garage steht, wurde zeitweise spöttisch als „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die Mathildenstraße an der Ottostraße, eine Verbindung zur Schwabacher Straße existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die Mathildenstraße mit der Schwabacher Straße zu verbinden benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke, die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude efolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur Fürther Kirchweih 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe Schwabacher Straße 34 und 1928 dann die Central-Garage.[2]

1936 wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und 1951 ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, so dass die Hochgarage jetzt 120 Wagen aufnehmen konnte.[3]

Umnutzung

 
Die Central-Garage, 2004
 
Die Central-Garage nach der Sanierung

Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der Kulturring C vom 8. Juli 2011 bis 7. August 2011 eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde. Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am 20. Dezember 2011 die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am 15. Februar 2012 geschlossen. Im April 2013 begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstanden hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss zog das Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft Reuter ein, Inhaber ist seit Februar 2021 der Meister des Orthopädieschuhmacher-Handwerks Marc Schöpf.

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schreiben des Bay. Landesamt für Denkmalpflege vom 26. Mai 2017
  2. Fürth in alten Ansichten, Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901
  3. Central-Garagen-Tankstelle wurde eröffnet. In: Fürther Nachrichten Ende 1951

Bilder