Mannhof

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Mannhof von Westen im Jahr 2019

Mannhof ist ein Ortsteil im Fürther Norden, am Rande des Knoblauchslandes.

Geschichte

Der Ort Mannhof wird erstmals 1303 erwähnt, als Burggraf Konrad der Fromme die Hofmark Fürth an das Hochstift Bamberg schenkte.[1] Nach anderen Quellen wird Mannhof jedoch erst im Jahr 1508 in einer alten Chronik zum ersten Mal erwähnt. In diesem Jahr brach Kunz Faulhuber, domprobsteilicher Amtsverweser in Herzogenaurach, mit Bewaffneten in Fürth ein, ließ die Gefängnisse aufbrechen und einen Gefangenen, der eines in Mannhof begangenen Mordes überwiesen war, nach Herzogenaurach abführen, woselbst er enthauptet wurde.[2] Das Dorf unterstand bis 1803 dem Dompropsteiamt Fürth. 1824 umfasste Mannhof 19 Anwesen mit 97 Einwohnern.[3]

Durch eine Verwaltungsreform von Bayern 1808 kam Mannhof mit der Königsmühle zu Stadeln. Mannhof gehörte früher zur Pfarrei St. Michael Fürth, wurde dann am 16. September 1834 nach Vach umgepfarrt, blieb aber Teil der politischen Gemeinde Stadeln. Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde am 3. Juli 1932 vom Erzbischof Jakobus von Hauck eingeweiht. Die katholische Kirchengemeinde unterhält seit 1967 einen überkonfessionellen Kindergarten in Mannhof.

Im Zweiten Weltkrieg hatte Mannhof bei den Luftangriffen ab 1943 größere Schäden zu verzeichnen. So kamen am 26.2.1943 durch versprengte Bomber vom 2. Großangriff auf Nürnberg 4 Einwohner von Mannhof ums Leben. Bei diesem Angriff wurde auch die historische Wehrkirche in Kraftshof vernichtet. Quelle: Buch "Bomben auf Nürnberg - Luftangriffe 1940-45 ISBN: 3-88034-394-2

Lohbauersche Land-Chronik

1872 im Oktober wurde der Gastwirt Kellermann in einer Schlägerei, wo er Ruhe stiften wollte, so schwer verletzt, dass er eine Woche danach verschied.
1875 baute die Gemeinde ein neues Spritzenhaus.
Nach Beschluss der Kirchenverwaltung Vach vom 29. Dezember 1879 sollte die Ortsgemeinde Manhof [sic] zur Kostentilgung des Schulhausbaues in Vach beitragen, weil letztere die Kirchenstiftung zu tragen habe. Darüber entstand ein Streit, wo die Beschwerdeführer jedoch, laut Beschluss des Hohen Verwaltungsgerichtshofs vom 8. August 1881, ... in 3. Instanz verloren und zur Tragung der Kosten verurtheilt wurden.
1880 am 11. September entleibte sich in seiner Wohnung ein Tagelöhner.
1880 am 17. September wurde eine 50 Jahre alte männliche Person todt aus der Regnitz gezogen.
1881 am 28. Februar erhängte sich ein Ökonom auf seinem Hausboden.
1883 im Januar erlitt der Besitzer der Königsmühle Herr Gg. Besold in Folge lang anhaltender Regengüsse einen fürchterlichen Wasserriss. Nach gerichtlicher Abschätzung erhielt derselbe 800 M. Staatsunterstützung.
1885 am 12. Juni hat sich im Manhöfer Walde der Bader Michael Schmidt von Erlangen durch Öffnen der Pulsadern entleibt, zuvor schon am 16. Mai hat sich der Schreinergehilfe J. M. Schmidt durch den Abends halb 10 Uhr nach Eltersdorf abgehenden Postzug überfahren lassen.
1888 ist ein Mädchen des damaligen Pächters Förtner in einem Wasserschaff in dessen Hausflur ertrunken.
1883 im Dezember erschoss sich unterhalb Hollerberges ein led. Friseurgehilfe aus München.
1884 am 28. Mai Abends 6 Uhr äscherte eine Feuersbrunst das Wohnhaus des Ökonomen Förtner ein, wobei die Nachbargebäude sehr bedroht waren.[4]

Literatur

Siehe auch

Weblinks

  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Mannhof - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth, Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. I (München 1963) - In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, S. 458.
  2. Fronmüllerchronik, 1871, S. 32
  3. Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. I (München 1963), S. 66; Hofmann, Hanns Hubert: Nürnberg - Fürth. Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4 (München 1954), S. 139f und 233
  4. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 365

Bilder