1790

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Ereignisse


Personen

Geboren 1790

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Johann Christian Allgeyer27. MärzZinngießer
Johann Weithaas10. SeptemberFürthArchitekt, Zimmermeister

Gestorben 1790

PersonTodestagTodesortBeruf
Johann Christoph Zumpe5. DezemberLondonSchreiner, Klavierbauer, Instrumentenmacher

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag


Zeitgenössische Ortsbeschreibungen

Büsching:

Zu Fürth werden auch zwanzigerley Arten Spiegel, wollene und baumwollene Strümpfe und Hauben, crystallene Hangleuchter, Bleystifte und Bleyfedern, viele lackirte und Wachs-Waaren, und vielerley Waaren anderer Künstler und Professionisten verfertiget. [...]. Die Hofmark Fürth, ist ein großer, nahrhafter und überaus volkreicher Ort an der Rednitz, in die unterhalb desselben die Pegniß fließet. Er ist völlig unregelmäßig gebauet, die neue Gasse ausgenommen, hat aber doch auch große und schöne, und überhaupt 513 Häuser, die mit ungefähr 18000 Menschen angefüllet sind. Es wohnen hier ungemein viele Handwerksleute und Künstler. Die Judenschaft, die sehr stark ist, (nach der Angabe über 7ooo Köpfe,) macht 8oo Familien aus, hat ihr eigenes Gericht, 3 Schulen, eine Art von Universität, und eine eigene Buchdruckerey. Wegen der wenigen Abgaben, wohnen hier viel Künstler und Handwerker, und die Menge und Mannigfaltigkeit der Waaren, die sie verfertigen und ausschicken, ist groß. [...]. Bey der lutherischen Kirche, hat die Reichsstadt Nürnberg das Patronatrecht, ja die Kirchen- und Schul-Sachen hangen allein von ihr ab. Die Einwohner sind theils brandenburg-onolzbachische, theils nürnbergische, theils der Domprobstey zu Bamberg Hintersassen, und die letzten sind die zahlreichsten. Die Burggrafen zu Nürnberg haben vor Alters auch hier das kaiserliche Landgericht gehalten: die Domprobstey zu Bamberg aber hat die landgerichtliche Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Sachen, gegen Erlegung eines jährlichen Canons von 5o Fl. für sich und ihre Hintersassen zu Fürth und andern Orten, abgekauft; wiewohl das hochfürstliche Haus Brandenburg dieses nicht zugesteht, sondern noch die landgerichtliche Jurisdictionscompetenz zu Fürth und den dahin gehörigen Oertern behauptet, die auch die Fürther selbst anerkennen. Eben diese domprobsteyl. Hintersassen in und um Fürth, müssen jährlich 23 Simra Hafer zur Herrschaft Cadolzberg liefern, und sonst Frohndienste verrichten. Das onolzbachische Geleitscommissariatamt, übet alle Fraischgerechtigkeiten aus. Es sind dieser Hofmark gewisse Dorfschaften einverleibet. Der Ort hat 1632, 34 und 80 große Feuersbrünste erlitten.[1]

Fabri:

Der Marktflecken Fürth, [...], in einer zum Commerz und zum Speditionshandel insonderheit, vortheilhaften Lage, zwischen den Flüssen Rednitz und Pegnitz, welche sich mehr unterhalb demselben vereinigen. An jedem Flusse befindet sich eine ansehnliche Privatmühle mit vielen Mahl- und Sägegängen, nebst einigen Polir- und Schleifwerken.
Die Gassen sind gröstentheils regelmässig und mit ansehnlichen Gebäuden versehen. Nach Fischer (in seiner Beschreibung [...]) sind hier 513 Häuser, von denen nur 89 unter anspachischer Hoheit stehn.
Nach einer Berechnung vom J. 1768 (s. Saueracker im III. Th. S. 40.) zählte die Domprobstei hier an sogenannten Unterthanhäusern in Fürth 323, von denen 128 von Juden besessen wurden. 86 besitzen die Stadt Nürnberg und ihre Bürger, (nehmlich 22 das sogenannte Landallmosenamt oder das geistliche Stiftsamt, 14 das Zinsmeisteramt, 56 Privatpersonen, 13 das Gotteshaus) 88 das fürstliche Haus Anspach. Darunter waren 14 Judenhäuser. An öffentlichen Gebäuden befinden sich daselbst 5 weltliche, 9 geistliche, 7 gemeindliche, 8 [?] Judengebäude.
Die Häuser werden in Fürth nicht nach der Anzahl der wirklichen Häuser, sondern nach den Höfen gezählt, und auf solche Weise in 174 Höfe oder 686 Viertel eingetheilt, wovon jedes Viertel 4 Fl. zur Gemeinde bezahlt. [...].
Die Anzahl der Einwohner rechnet man auf 18,ooo, worunter an 800 Judenfamilien sind. Da diese Volksmenge mit den wenigen Häusern eben nicht in gleichem Verhältnisse steht, so wohnen gewöhnlich 12 bis 15 Familien in einem; und im sogenannten langen Hause waren vor einigen Jahren sogar 36 Haushaltungen.
Die evangelisch lutherischen Einwohner haben nur eine Kirche, in welche 16, meistentheils beträchtliche Dorfschaften eingepfarrt sind. Vielleicht haben an keinem Orte die Prediger so reichliche Einkünfte, als hier. Die jährliche Einnahme des Pfarrers schäzt man auf 5 000 Fl. Die Kapläne haben ungefähr 1ooo bis 1200 Fl. Seit ungefähr 60 Jahren ist hier zum Besten der Waisenkinder eine Armenschule, bei welcher ein lateinischer, ein französischer und deutscher Lehrer, nebst einem Zeichenmeister, angestellt ist.
Die Katholiken haben hier ein Oratorium, worin sie geistliche Messen lesen lassen, doch nur zum Privatgebrauche des Domprobsteiverwalters und Amtmanns.
Die Juden, welche, wie aus obiger Angabe zu ersehen ist, ausserordentlich zahlreich sind, haben hier eine sogenannte hohe Schule, 6 öffentliche Synagogen, ohne die vielen Privatschulen.
Durch eine Verordnung des Domprobstes von Bamberg vom Jahr 1719, genießen die Juden in Fürth viele Freiheiten, worunter gehört: daß sie nach Verhältniß ihrer Güter des Gemeinrechts theilhaftig werden können, auch kaufen und verkaufen und Geld auf Zinsen anlegen dürfen, daß sie die unter ihnen entstehenden Mißhelligkeiten durch ihre Rabbiner, jüdische Juristen oder Vorsteher selbst entscheiden und abstrafen können, vermittelst des großen und kleinen Banns, durch Schulbüßen, und Beiträge zu Almosen, worin ihnen im Fall eines Ungehorsams die Beamten selbst Beistand leisten sollen; daß sie unter keinem Landrabbiner stehen, und jederzeit eine Gemeine für sich ausmachen sollen; daß ein fremder Jude, welcher sich in Fürth niederlassen will, zum wenigsten 5000 Thlr. im Vermögen baben soll, und bei seinem Eintritt in den Schuz, so viel an die Judenschaft bezahlt, als er von seinem Vermögen seit 10 Jahren zu bezahlen gehabt hätte, es sei denn, daß er die Tochter eines Juden in Fürth heurathete.
Die Domprobstei hat die Annahme der Schutzjuden der Judenschaft überlassen; doch müssen alle 3 Jahre die Specialschutzbriefe gegen Entrichtung der Kanzleigebühren mit Beziehung auf den Generalschutzbrief erneuert werden; ferner ist ihnen verstattet, alle Handgewerbe und Handelschaft mit Kramwaaren, Mehlwerk, Essen, Speise und Getränke, zu treiben, auch Brandtewein zu brennen etc. ihre eigene Musikanten, Schneider, Barbierer zu halten, welche leztere jedoch keine Beinbrüche heilen dürfen, ihr eigenes Brodt zu backen und Fleisch einzuschlachten, weshalb sie auch ihre besondere Koscheröfen haben, d. i. solche, worin für Christen kein mürbes Brod und kein Fleisch darf zugerichtet werden; ferner, daß sie zur Gemeine 2 Deputirte schicken dürfen, damit sie auch sicher sind, daß ihr Geld zum Besten der Gemeine angewendet werde. Hingegen müssen sie bei Durchzügen Quartiere hergeben und Geld für Wachten zahlen. Endlich dürfen sie, wenn sie ihr Schutzgeld entrichtet, ohne Hindernisse frei wegziehen. [...].
Nach Prag und Frankfurt am Mayn ist Fürth die dritte Judenakademie in Deutschland.
Junge Leute werden nicht nur in Wissenschaften, sondern auch in Handelsgeschäften und fremden Sprachen unterrichtet, wobei auch christliche Lehrer bisweilen angenommen werden. Die Studierenden stehen unter strenger Aufsicht.
Ausser den Schulgebäuden gehören zu den öffentlichen Gebäuden der Juden ein Gemein- oder Rathhaus, in welchem der Oberrabbiner, auch ein Arzt ihre Wohnung haben, und der Judenrath und ihre Gerichtspersonen sich versammeln.
Ausserhalb dem Flecken haben sie ihr eigenes Hospital. In diesem werden die Kranken und Kindbetterinnen auf gemeine Kosten verpflegt. Es steht unter der Aufsicht gewisser Hospitalverpfleger, eines Judenarztes und eines christlichen Chirurgus. Kranke Dienstbothen müssen von dem Hausvater, bei dem sie im Dienste gestanden haben, verpflegt werden, und haben sie keine Gelegenheit solche bei sich zu behalten, so werden sie gerne im Hospital aufgenommen, die wöchentliche Kost aber muß für solche bezahlt werden.
An das Hospital stößt der Judenleichenhof, welcher mit einer hohen Mauer umgeben ist. Wer darin aufgenommen werden will, muß 5o Thaler geben, welches Geld theils zur Unterhaltung des Hospitals, theils zu Anschaffung der nöthigen Instrumente, und Bretter verordnet wird. Auf diesen Leichenhof werden auch die Zirndorfer und Unterfarnbacher Juden begraben.
Der größte Theil der Fürther Einwohner besteht aus Kaufleuten, Handelsleuten, Manufakturisten, Künstlern und Handwerkern von allen Arten, welche sich bis auf die unlängst gesperrte Einfuhr der hiesigen Manufakturwaaren in die kaiserlichen Erblande sehr gut genährt haben. Unter den sogenannten bürgerlichen Nahrungszweigen sind die Bierbrauereien und Bäckereien, welche nebst den Brandteweinbrennereien auch den Feldbau und die Viehmastung treiben, die stärksten und angesehnsten.
Die Künstler sind theils ohne Innung, theils Handwerker.
Zur ersten Gattung gehören: Bildhauer, Mahler, Vergolder, Emaillirer, Kompas- Futteral- Spiegel- und Schnallenmacher, Glaszierrathen-Schleifer und gemeine Schleifer, die Plattleinschlager, Aderlaß-Schneppermacher, Blumen- und Federschmücker, die Tobakkopfsschneider, Dosenmacher, Lackirer und Lebküchler (oder Pfefferküchler), Büchsenmacher, Feilenhauer, Folienmacher, Goldpapierpresser, Papierfärber und Glätter, Kupferschmiede, Korbmacher, Pappendeckelmacher, Peruckenmacher, Petschierstecher, Seifensieder, Lichtzieher, Zirkelschmiede und Zeugschmiede.
Zur andern gehören: Meister, anspach. dompr. Gesellen. anspach. dompr. [...] Schneider, Schuhmacher, Maurer, Tüncher, Steinhauer, Zimmerleute, Leinweber oder Schwabenweber, Büttner, Tischler, Töpfer, Schmiede und Wagner, Bäcker, Metzger, Uhrmacher, Schlosser, Seiler, Drechsler, Gürtler, Zinngießer oder Krügmacher, Metall- oder Goldschläger (zu denen sich 4 Bleiweisschneider derhalten), Goldarbeiter oder Goldschmiede, Chirurgen und Barbiere, Buchbinder, Strumpf- und Mützenwirker, Flaschner, Sattler, Glaser, Seckler oder Beutler, Riemer, Nagelschmiede, Kürschner, Hutmacher, leben ohne Zunft, Rothgerber, Färber, [...].
Die Anzahl der Brandteweinbrenner belief sich vor einigen Jahren auf 66.
Borten- und Bandmacher sind mit ihren Maschinen und Habseligkeiten größtentheils ins Oestreichische gewandert.
Eine der ersten Fabriken in Fürth ist die Spiegelfabrik, deren Waaren überall unter nürnbergischer Firma kursiren; ohnerachtet in Nürnberg selbst wenig gemacht wird. Unter den verschiedenen Gattungen der Spiegel sind die gangbarsten die papiernen Feld- und Scheibenspiegel, [...]. Wie groß die Menge der Menschen ist, welche durch diesen eintzigen Artikel in Nahrung gesezt werden, läßt sich schon aus der oben angeführten Anzahl von Tischlern ersehen. Was aber zur Vollkommenheit und zugleich zum wolfeilen Preise der Waaren das meiste beiträgt, ist die Einrichtung, daß immer ein Meister dem andern in die Hand arbeitet, so, daß oft ein einziger Spiegel durch 12 Werkstätte gehn muß, ehe er seine gänzliche Vollendung erhält. Dieser Umstand verschaft den hiesigen Fabriken den wichtigen Vorzug, daß wenn man auch an jedem Orte Spiegel von eben der Schönheit und Güte verfertigt, selbige doch nie um den niedrigen Preis geliefert werden können als in Fürth. Auch arbeitet jeder ehrliebende Künstler schon deshalb um so viel vollkommner, weil seine Arbeit erst andern Künstlern in die Hände geräth, ehe sie feilgeboten wird. Hiezu kommt noch der rühmliche Eifer mancher Kaufleute, die um ihrer Waare immer mehr Vollkommenheit zu verschaffen, sich die Kosten nicht gereuen lassen, die dazu nöthigen Künstler aus der entferntesten Gegend zu verschreiben, so daß Fürth gegenwärtig bereits 15 der geschicktesten Bildhauer, 8 Vergolder und 2 Lackirer besizt.
Die Drechslerwerkstätte werden nach den Materialien, in welchen sie arbeiten, nehmlich in Messing, Bein, Horn und Holz in 4 besondere Klassen eingeheilt. [...]. Die Beindrechsler verfertigen Billardbälle, Berlocken, Würfel, Hemdeknöpfe, Wund- und Klistiersprizen, alle mögliche Sorten von Nadelbüchsen, Mundstücke, Bleistiftfutterale, [...] und hundert andre Sachen mehr. Die dritte Klasse drechselt alle Sorten von Tobaksröhren. Die vierte Klasse endlich hat mit obigen vieles gemein, die Hauptsache aber sind Büchsen zu Kaffeemühlen. Die Goldschläger haben hier 48 Werkstätte, in welchen meistentheils mit 4 - 6 Gesellen und mit eben so vielen Weibspersonen gearbeitet wird. Das Geschäfte der letztern ist das geschlagene Gold in Blätter zu legen und einzubinden.
Ferner findet man hier 32 Gürtlermeister, deren Arbeit in messingnen, glatten und musirten Nägeln [...].
Die hiesigen Schlossermeister haben mit der Verfertigung und mit den Reparaturen der vielen und mannichfaltigen Werkzeuge, welche zu den Fabriken erfordert werden, hinlänglich zu thun; aber noch liefern sie viele Kaffeemühlen und andere Sachen.
Die Sattler- und Riemerwerkstätte würden hier bestehn, wenn sie sich blos auf das einschränken wollten, was sonst zu den Arbeiten dieser Profession gerechnet wird. Sie verfertigen daher eine Menge von Brieftaschen mit Band und Schloß, Schreibtafeln, rothe und weisse Puderpüster, Rauchtobaksdosen, lederne Pfeifenröhre, Geldtaschen, Papiermagazine, von Fischbein gepflochtene Spießgerten und dergleichen.
Fürth hat auch 9 Brillenmacher. Das hiezu nöthige Glas lassen sie größtentheils im Zucht- und Arbeitshause des benachbarten Schwabachs abreiben. Ausser den Brillen verfertigt man auch Brenn- und Ferngläser, Perspektive und Mikroskope.
In einer Tabakfabrik werden alle Sorten Schnupftabak, von vorzüglicher Güte, für wohlfeilen Preiß geliefert.
Sieben Nudelfabrikanten bereiten alle Arten von Macaronis, die an Schönheit und Güte den italiänischen wenig nachgehen.
Man verfertigt hier auch wollne und baumwollne Strümfe und Mützen, christallne Hangleuchter, Bleistifte und Bleifedern, Siegellak, Drath- und lionischen Waaren, Instrumente etc.
Noch ist die hebräische Buchdrukkerei zu bemerken, deren Produkte weit versendet werden, und die eine ansehnliche Summe Geld einbringt.
Eine erhebliche Kaufmannschaft findet man hier eben nicht. Vermöge der unumschränkten Freiheit, deren sich die Einwohner dieses Marktfleckens zu erfreuen haben, handelt fast alles, und da es jedem freisteht, zu treiben was er will, so trift man hier eine ziemliche Anzahl von Leuten an, die, nachden sie von ihrer erlernten Profession abgestanden, sich mit dem Handel befassen und zum Theil beträchtliche Geschäfte machen. Ueberdies handeln viele Juden en gros und en detail, in ofnen Laden, auf den Messen und in den Häusern so allgemein, daß ausser dem Wechsel- und Juwelenhandel, der ausschließend in ihren Händen ist, auch von dem Ausschnitthandel für den christichen Kaufmann wenig oder gar nichts übrig bleibt. Indessen haben einige ansehnliche Handelshäuser doch ausgebreitete Geschäfte nach Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Polen etc. Einige Häuser haben starke Weinhaudlung.
Fürth hat ausser den gewöhnlichen Wochenmärkten, auch einen großen Jahrmarkt, welcher mit dem Michaelistage anfängt und 14 Tage fortdauert. Er ist zwar nur unter dem Nahmen Kirchweih bekannt, er verdient aber in der That wegen des überaus starken Verkehrs und wegen der unbeschreiblichen Menge Menschen, die sich deshalb allhier versammlen, mehr den Nahmen einer Messe.
Die Landeshoheit über Fürth und die davon benannte Hofmark übt seit einigen Jahrhunderten das fürstliche Haus Brandenburg aus; indessen findet man auch, ausser den brandenburgischen Unterthanen 323 domprobsteilich bambergische und 88 nürnbergische Lehne. [...].
Die Vorzüge, deren sich die Fürther noch jezt erfreuen, bestehen darin, daß sie von Steuer, Frohnen, Umgeld, Accis, Enrollement, Abzug und Erbhandlohn frei sind, auch gewissermaßen Zollfreiheit genießen. [...].[2]

Veröffentlichungen

  • Erhard Andreas Saueracker: Nordgauische Staatengeschichte oder höchstmerkwürdige Beschreibung des Burggravthums Nürnberg ... Bey Gelegenheit einer chronologisch-diplomatisch-statistischen Beschreibung der Hofmark Fürth. Dritter Theil.Frankfurt und Leipzig, 1790. - online-Digitalisat
  • Johann Bernhard Fischer: "Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs; oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Erster Theil...", Anspach 1790, S. 244 ff - online-Digitalisat

Bilder

Einzelnachweise

  1. D. Anton Friedrich Büsching: "Königl. preuß. Oberconsistorialraths, Directors des vereinigten Berlinischen und Cölnischen Gymnasiums zu Berlin, und der davon abhangenden Schulen, Erdbeschreibung. Siebenter Theil, der den ober-rheinischen, schwäbischen, bayerischen und fränkischen Kreis enthält.", Hamburg, 1790, S. 942 und 953 ff - online-Digitalisat
  2. Johann Ernst Fabri: "Geographie für alle Stände. Ersten Theils zweiter Band", Leipzig, 1790, S. 988 ff. - online-Digitalisat