Kohlenmarkt 1; Kohlenmarkt 2
Der Kohlenmarkt mit dem Kronprinzenhof, heute Eiscafé Pinseria Massimo, März 2022 |
- Straße / Hausnr.
- Kohlenmarkt 1, 2
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-696
- Objekt
- Ehemaliger Gasthof „Zum Kronprinzen von Preußen“
(später „Zum König von Preußen“), jetzt Wohn- und Geschäftshaus - Teil des Ensembles
- Altstadt
- Geokoordinate
- 49° 28' 35.80" N, 10° 59' 20.64" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Langgestreckter Gebäudekomplex in Ecklage, Nr. 1 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Zwerchhaus mit Flachgiebel, Nr. 2 (ehemalige Stallungen) zweigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, Mittelteil dreigeschossig mit Walmdach, zweites Viertel 18. Jahrhundert, Umbau von Friedrich Müller und Johann Weithaas, 1834, Umbau zu Wohnungen und spätklassizistische Fassadenneugestaltung 1857; Teil des Ensembles Altstadt.
Der langgestreckte Komplex ist als einziger am Kohlenmarkt von der Bebauung aus dem 18. Jh. erhalten geblieben, wurde aber im 19. und 20. Jh. öfter umgebaut. Stadtgeschichtlich interessant ist dieses Gebäude, weil sich dort von 1738 - 1856 eines der wichtigsten Fürther Gasthäuser Zum Kronprinzen von Preußen befand. Gerade zur Kirchweih erfreute es sich großer Beliebtheit. Es war ein Gasthof erster Klasse. So lud u.a. Bürgermeister Bäumen die Gäste der Stadt, die 1835 mit der ersten Eisenbahn nach Fürth gekommen waren, in den Kronprinzen zu einem Frühstück ein.[1]
Als 1856 ein Kaufmann den Komplex erwarb, wurde das Gasthaus aufgegeben und nach und nach zogen in das Erdgeschoss Läden ein, z. B. 1856 das Modewarengeschäft Fellheimer[2] und um 1860 das Hut-Magazin des Filzfabrikanten Johann Gottlieb Bina. In den Jahren 2000/2001 wurde das inzwischen baufällige Gebäude saniert.[3] Im Ergeschoss befand sich u.a. die Konditorei Karl Kisskalt und das Unternehmen M. Pretzfelder, das Damen- und Kinderwäscher um die Jahrhundertwende verkaufe.
Wunschelchronik
- Erbauung: Strittig ob 1738, 1747 oder 1750.
- Das eine steht fest, daß der Grund für die beiden Anwesen im Jahre 1727 erworben wurde und zwar:
- a) für Kohlenmarkt 1 am 14. Octobris 1727 durch Wagnermeister Johann Hoffmann,
- b) für Kohlenmarkt 2 am 14. Octobris 1727 durch Willibald Treffer aus den Peter Eckhert’s Mühlveldtern.
- Im Jahre 1735 wurde auf dem Grund von Kohlenmarkt 1 ein Keller gegraben.
- Nach der gleichen Fundstelle wurde der Platz mit einem Hauß bebaut. Wann, ist nicht angegeben. Nachdem dort im Jahre 1747 Johann Paul Stollberger als Besitzer erscheint, könnte man annehmen, daß dieser auch der Erbauer des Hauses war...
Frühere Adressen
- ab 1792: Haus-Nr. 434[4]
- 1807: "Am Kohlenmarkt" Haus Nr. 434; Gasthof 1. Klasse[5]
- 1819: "In der Altneugasse" Haus Nr. 434; Gasthof 1. Klasse[6]
- ab 1827: I/338[7]
- 1846: "Brandenburgerstraße" Nr. 338[8]
- ab 1860: Kohlenmarkt 2[9]
- 1890: Kohlenmarkt 1/2[10]
Frühere Besitzer/Wirte
- ab 1747: Johann Paul Stollberger[11]
- ab 1774: dessen Tochter Margaretha Herbstin[12]
- ab 1780: Georg Friedrich Hum(b)ser[13]
- ab 1803: Johann Matthäus Stumpfmeier (gest. 1835)[14]
- ab 1834: Johann Humbser[15]
- ab 1840: Johann Michael Humbser, jun[16]
- ab 1867: Jonathan Baumann, Kaufmann[17]
- ab 1880: Hirsch Bärmann/Beermann, Kaufmann[18]
- ab 1900: Cilli Bermann als Witwe[19]
- ab 1926: Salomon Wollenreich, Kaufmann[20]
Siehe auch
- Zum Kronprinzen von Preußen
- Bodrum (Gaststätte)
- Bürgerstuben
- Hut Baumgärtner
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 48.
- ↑ Fürther Tagblatt vom 23. Februar 1856
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 48.
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 204; Wunschelchronik
- ↑ Adressbuch von 1819, Fronmüllerchronik, 1887, S. 204; Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Adressbuch von 1846, Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 187; Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
- ↑ Wunschelchronik
Bilder
Der Kronprinzenhof mit Kosmetikstudio und Boutique von der Brandenburger Straße aus gesehen, März 2022
Der Kohlenmarkt mit dem Kronprinzenhof und dem Schiefen Turm, März 2022
Der Kohlenmarkt mit dem Kronprinzenhof, heute Eiscafé Pinseria Massimo, März 2022
neu aufgestellte Metall Stele mit Bronzelegierung und ausgeschnittenen und beleuchtenden Fußgängerzonen Verlauf mit den Seitenstraßen am Kohlenmarkt. Die 2. Stele steht am FuZo Ende vor der Maxstraße, im Mai 2009
Blick in die Fußgängerzone mit Pflasterarbeiten Richtung Kohlenmarkt und Rathaus im September 2006
Der frisch renovierte Innenhof des Kronprinzenhofs, April 2001
Der frisch renovierte Innenhof des Kronprinzenhofs mit dem Rathausturm, April 2001
Der frisch renovierte Innenhof des Kronprinzenhofs, April 2001
Christbaum Aufstellung am Kohlenmarkt im November 1999
Passanten vor Gebäude Kohlenmarkt 1 / 2 beim Christbaum Aufstellen am Kohlenmarkt im November 1999
Michaelis-Kirchweih, Erntedankfestzug am Kohlenmarkt bei Einmündung Schirmstraße. 1960er Jahre
Zeitungsanzeige des Hutfabrikanten Gottlieb Bina, April 1967
Zeitungsanzeige des Hutfabrikanten Gottlieb Bina, Mai 1865
Zeitungsanzeige des Filz- und Hutfabrikanten Johann Gottlieb Bina, März 1863
Zeitungsanzeige des Filzfabrikanten Johann Gottlieb Bina, März 1860