Fürth [fyrt] (färdderisch: Färdd) ist eine kreisfreie Stadt in Franken - Regierungsbezirk Mittelfranken im Bundesland Freistaat Bayern. Seinen Namen erhielt der Ort von der Furt durch die Rednitz, eine bedeutende Flussquerung der Handelsstraße von Nürnberg nach Frankfurt.

Fürth
Offizielles Stadtwappen
der Stadt Fürth
Ortstyp Stadt
Land Deutschland
Bundesland Bayern
Regierungsbezirk Mittelfranken
Landkreis Kreisfreie Stadt
Höhe 294,5 m ü. NN
Fläche 63,35 km²
Einwohner 131.714 (Stand: 30. Sept. 2023)
Bevölkerungsdichte 2.079 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen
Gemeindekennzahl 09 5 63 000
Anschrift Königstraße 86

90762 Fürth

Telefon (0911) 974-0
Telefax (0911) 974-1163
E-Mail poststelle@fuerth.de
Website http://www.fuerth.de/
Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung (SPD)
Fürth im Grünen
Fürth Logo

Was Fürth ausmacht

Über 1000 Jahre sind seit der ersten Erwähnung Fürths vergangen. Obwohl mit der Nachbarstadt Nürnberg zusammengewachsen und mit einer gemeinsamen U-Bahnlinie verbunden, präsentiert sich Fürth sowohl mit Blick auf die geschichtliche Entwicklung, aber auch architektonisch und im Bürgerbewusstsein mit ganz eigenem Charakter. Die jahrhundertelang vorherrschende Dreiherrschaft durch die Dompropstei Bamberg, das Markgraftum Brandenburg-Ansbach sowie die Reichsstadt Nürnberg brachte andernorts nicht gekannte Freiheiten und führte zum Aufblühen der größten jüdischen Gemeinde Süddeutschlands. Noch heute wird Fürth, neben dem an den Rand gerückten Altstadtkern im fränkischen Fachwerkstil, vor allem geprägt durch ein in großer Geschlossenheit erhaltenes Stadtbild des 19. Jahrhunderts und damit im innerdeutschen Vergleich zu der Stadt mit der höchsten Denkmalsdichte je Bewohner.[1]

Zur „Großstadt“ konnte sich Fürth erst infolge der Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg entwickeln, Unterhaltungselektronik und Versandhandel schufen Arbeitsplätze und machten den Namen der Stadt bekannt. Mental musste sich „der Fürther“ schon immer vor allem in Abgrenzung zu Nürnberg definieren: Aus dieser Wurzel sprießt wohl die noch immer liebevoll gepflegte „Animosität“ zwischen den Bewohnern beider Städte.[2]

Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass Fürth im Gegensatz etwa zu Nürnberg, Würzburg, München, Wien und dgl. nicht viel hergibt, was den Heimatstolz schwellen ließe. Zwar liebt der Fürther seine Heimatstadt wie jeder andere Bürger auch, doch schließt er seine Liebe tief im Herzen ein und wagt nicht, sich lauthals ihrer zu rühmen.[3] Fürth galt zudem lange Zeit als unscheinbare, graue, alte und wesenlose Industriestadt, die um 1900 den Titel Stadt der tausend Schlöte trug.

Heute hat Fürth jedoch ein ausgewogenes und harmonisches Stadtbild, das bei einem Ort dieser Größenordnung gar nicht so leicht zu finden ist. Eine historisch gewachsene Umgebung gibt den dort lebenden Menschen das Gefühl der Geborgenheit. Und auswärtige Besucher loben das so andersartige Erscheinungsbild, das sich wohltuend von den modernen Beton- und Hochhauslandschaften deutscher Städte abhebt.[4] Und die wunderbar grünen Auen ihrer Flüsse geben der Stadt auch in heißen Sommern eine angenehme Atmosphäre und sind zudem eine Wohltat für die Augen.

Fürth erschließt heute mit neuem Selbstbewusstsein vor allem auf kulturellem Gebiet erfolgreich sein historisches Erbe und sein markantes städtisches Profil. Und für viele Zugezogene gilt der bekannte Spruch Fürth zieht nicht an, aber hält fest.

Dieses Fürth ist ja etwas ganz Liebes und Schönes! Der Marktplatz hier ist ein fränkisches Kleinod, die Alexanderstraße ein Juwel ansbachisch-preußischen Barocks. Fürths Stadtbild und die historisch gewachsene Stadtanlage besitzen einen ausgeprägten eigenen Charakter, der Fürth unter den größeren deutschen Städten eine bemerkenswerte Sonderstellung gibt. Das bisher in seiner Eigenart und Bedeutung kaum gewürdigte Stadtdenkmal Fürth stellt vielleicht die bedeutendste Hinterlassenschaft des 19. Jahrhunderts dar, deren Kostbarkeit erst durch ihre Verletzlichkeit offenbar geworden ist.[5] Nicht zuletzt deshalb trägt Fürth heute den Titel Denkmalstadt und ist gerechnet auf die Einwohnerzahl die Stadt in Deutschland mit den meisten Baudenkmälern. Das Stadtbild ist mit den Jahrhunderten gewachsen. Die Bauwerke, egal ob bedeutende wie das Stadttheater und das Rathaus oder weniger bedeutende wie ganz normale Arbeiterquartiere oder Promenadenbauten, blieben erhalten.

Fürth pflegt gerne ein gewisses Understatement. Dennoch weist Fürth neben dem Titel der Denkmalstadt noch einige weitere Rekorde auf. 1835 ist Fürth das Ziel der ersten Eisenbahn Deutschlands. Seit Jahren befindet sich die Stadt auf den vorderen Plätzen der Solar-Bundesliga und nennt sich dann doch einigermaßen selbstbewusst Solarstadt. Und im Jahr 2024 wurde die Stadt zum zwanzigsten Mal zur sichersten Großstadt in Bayern gekürt, was auch dem pfleglichen Miteinander der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Ethnien geschuldet ist.

Viele Dinge verlocken, nach Fürth zu kommen. Neben den vielen Denkmälern sind es die vielen Ereignisse wie die Fürther Glanzlichter, das New Orleans Festival, das Fürth Festival und nicht zuletzt die Michaelis-Kirchweih in ihrer einmaligen Art mit dem Fränkischen Erntedankfestzug.

Geografie

Lage und Fläche

Fürth liegt im mittelfränkischen Teil Bayerns. Es bildet mit Nürnberg und Erlangen ein Städtedreieck im Kern der wirtschaftsstarken Metropolregion Nürnberg. Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 63,36 km². Etwa ein Drittel davon sind landwirtschaftliche Flächen, ebenfalls etwa ein Drittel ist Waldfläche, knapp 17 Prozent Wohnbauflächen. Die Ortsmitte, das Rathaus, hat die geographische Lage: Breite 49 Grad 28' 42" (nördliche Breite); Länge 10 Grad 59' 27" (östlich von Greenwich). Die größte Ost-West-Ausdehnung beträgt 9,835 km. Von Süden nach Norden erstreckt sich die Stadt 11,704 km. Die Stadtgrenze hat eine Länge von 50,05 km.

Höhenlagen:

  • Ortsmitte (Rathaus): 294,0 m NN.
  • Höchster Geländepunkt (Steinbruch Burgfarrnbach): 392,7 m NN.
  • Niedrigster Geländepunkt (Bugwiesen im Regnitztal): 279,2 m NN.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in drei Stadtbezirke mit insgesamt 18 Statistischen Bezirken und 35 Ortsteilen.

Detaillierte Informationen dazu finden Sie unter Stadtteile und Eingemeindungen.

Nachbarn

In direkter Nachbarschaft liegen die Großstädte Erlangen und Nürnberg ebenso wie die, zum Landkreis Fürth zählenden, Städte und Gemeinden Oberasbach, Zirndorf, Cadolzburg, Seukendorf, Veitsbronn und Obermichelbach.

Geschichte

Die Anfänge der Stadt sind etwa um das Jahr 750 zu suchen, als im Rahmen der Fränkischen Landnahme ein Stützpunkt an einer Rednitzfurt errichtet wurde.[6] Die Legende besagt, dass die Stadt einst von Karl dem Großen im Jahre 793 gegründet wurde, als dieser die Rednitz herab fuhr, in Flussnähe auf dem Wiesengrund Halt machte und wo er daraufhin die Martinskapelle errichten lies. Einen historischen Beleg gibt es lediglich für die Flussfahrt Karl des Großen. Weitergehende Behauptungen tauchen erst Jahrhunderte später bei den Fürther Chronisten auf, die sich bis heute als Fürther Gründungssage gehalten haben.

Zum Andenken an den Standort seines Lagerzeltes soll Kaiser Karl die St. Martinskapelle erbaut haben. So lauten die weiteren Überlieferungen dieser sechs Geschichtsforscher. Keiner ist aber in der Lage, irgendwelche urkundlichen Nachweise dafür zu erbringen, lediglich Fronmüller betont freimütig diese Unmöglichkeit. Infolgedessen bleibt die Ansicht von Freiherr Erich von Guttenberg in seiner Abhandlung über die Königskirche in Fürth maßgebend: Die Erbauung der St. Martins Kapelle um 793 und an jenem Orte bleibt eine Sage.

 
Auf der Synode von Frankfurt wird das Bistum Bamberg gegründet (Gedenkplatte am Domberg Bamberg)

Die gesicherte Stadtgeschichte beginnt etwas später, als Fürth in einer Urkunde vom 1. November 1007 erstmals Erwähnung fand. Kaiser Heinrich II vermachte in dem Schriftstück die Ansiedlung, die ihren Namen einer Furth (Flussquerung) durch die Rednitz verdankt, dem Domkapitel Bamberg. Darin werden bereits erste Bauwerke wie Kirchen oder Brücken beschrieben, wodurch eine noch ältere Stadtgeschichte als durchaus wahrscheinlich angesehen werden kann. In den Jahren 1303, 1307 und 1314 gab Konrad der Fromme die Vogteirechte, und damit die Gerichtsbarkeit in Fürth, an das Bistum Bamberg. Diese Urkunden spielen in den späteren Streitschriften über Fürth und seine Dreiherrschaft eine große Rolle.

In den darauffolgenden Jahrhunderten prosperierte der Marktflecken Fürth weiter, erste größere Bauwerke wie die Kirche St. Michael entstanden.

Das Judentum fand ab Mitte des 15. Jahrhunderts Einzug, vor allem nachdem die Stadt Nürnberg 1499 alle Juden vertrieben hatte. Der Markgraf von Ansbach und der Dompropst von Bamberg erlaubten (gegen die Zahlung eines hohen Schutzgeldes) die Ansiedlung von Juden in Fürth. Die jüdische Gemeinde in Fürth gedieh, es entstand eine jüdische Synagoge nebst überregional bedeutender Talmudschule, und die jüdische Bevölkerung trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung von Fürth bei.

Im Zuge der Reformation wurde der Ort protestantisch. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Fürth im Jahr 1634 nahezu vollständig zerstört. Lediglich die Kirche Sankt Michael blieb stehen und ist damit bis heute das älteste Bauwerk der Stadt.

Nachdem der Glaubenskrieg vorbei war und sich die Ortschaft wieder erholen konnte, fanden viele Einwanderer aus Frankreich und Holland den Weg nach Fürth. Mit ihnen hielten auch neue Gewerbezweige Einzug. Bekannt wurde Fürth ab dem 18. Jahrhundert vor allem als Goldschlägerstadt und Stadt mit bedeutender Spiegel- und Glasmacherindustrie. Später kam auch die Spielwarenindustrie hinzu. Auch die jüdische Bevölkerung wuchs stetig und trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Die Dreiherrschaft endete 1792 mit der Abdankung des Markgrafen Christian Friedrich Carl Alexander, der Fürth an Preussen abtrat.

Preußische Herrschaft in Fürth

Die Kleeblattstadt spielte für Preußen eine wichtige Rolle. Bedeutendste Persönlichkeit dieser Epoche im Markgraftum Brandenburg-Ansbach war der Preußische Statthalter, Minister Karl August von Hardenberg. Nach der anfänglich von ihm angestrebten, aber vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. verbotenen Einverleibung von Nürnberg war Fürth der wirtschaftlich relevanteste Ort im Ansbacher Fürstentum. Das überschaubare Fürth wurde als „ansehnlicher und beträchtlicher Ort […] aus Kaufleuten, Fabrikanten, Künstlern und Professionisten (Anm. gelehrte Handwerker) bestehend“ beschrieben.[7] Das Gewerbe und der Handel hatten im 18. Jahrhundert in Fürth enorm an Fahrt aufgenommen. Hardenbergs Ziel war es unter anderem, der Wirtschaft viel Freiraum zu lassen, wie er auch in der historischen Quelle vom 10. Juni 1797 festhält.[8] Er förderte nach Kräften die Wirtschaft im bevölkerungs- und gewerbereichsten Ort seines Bezirks. So verlegte er die Brandenburg-Ansbach-Bayreuthische Hofbanco nach Fürth, woraus sich später die Bayerische Staatsbank entwickelte.[9] Er veranlasste auch den Bau der Nürnberger Straße/Fürther Straße nach Gostenhof. Der sog. "Pflasterkrieg" verzögerte und verteuerte dieses Unterfangen beträchtlich.

Hardenberg setzte sich auch gegen die Armut der Fürtherinnen und Fürther ein. Anzuführen sind hier Initiativen wie die Rumford-Suppenanstalt[10] und die Aussteuerungsanstalt[11] (Hochzeitslotterie). Auch wurden Projekte für eine besserer Bildung und einem Krankenhaus unter preußischer Führung in die Tat umgesetzt. Unter Hardenberg wurde Fürth zwar noch nicht zur Stadt erhoben, aber die wirtschaftlichen Grundlagen dafür wurden geschaffen. Die eigentliche Erhebung in den Städtestand erfolgte erst 1818.

Bayerisch ab 1806

Nach der preußischen Herrschaft ging Fürth 1806 an Bayern über. Mehrere Jahre wurde Fürth nun von Beamten des bayerischen Königs – die oft zuvor in preußischen Diensten standen – verwaltet, ehe es im Jahr 1818 eine Stadt 1. Klasse mit eigener Verwaltung und Polizeigewalt wurde. Da hatte es eine Einwohnerzahl von 13 000.

Weitere Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert

 
Die Lokomotive Adler (Originalfoto)

Überregionale Bekanntheit erlangte Fürth spätestens im Jahr 1835, als am 7. Dezember mit der Fahrt des Adlers die erste deutsche Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet und damit der Startschuss für die industrielle Revolution im Land gefallen war. Egal ob auf der Straße, der Schiene oder, ab 1843 mit der Eröffnung des Ludwig-Donau-Main-Kanals, auch auf dem Wasserweg, alle Wege führten nun nach Fürth. 1914 bekam man zudem in Atzenhof einen ersten Militärflugplatz, später auch einen richtigen Verkehrsflughafen auf dem Gebiet der heutigen Hardhöhe, der bis in die 50er Jahre hinein Menschen in die Ferne brachte.

Aber gerade der Flugplatz hatte nicht nur Vorteile. Die darauf beheimatete Flugzeugwerft nebst den angrenzenden Fernbahnlinien nach Würzburg und Bamberg waren während des 2. Weltkrieges immer wieder Ziel alliierter Luftangriffe. Noch weit am Anfang des 21. Jahrhunderts fand man bei Bauarbeiten auf dem ehemaligen Flughafengelände regelmäßig Blindgänger. Gemessen an anderen deutschen Großstädten im Süden Deutschlands blieb aber Fürth während des Krieges von Flächenbombardements größtenteils verschont, sodass knapp 90 Prozent der Bausubstanz erhalten blieb.

Nach dem Krieg erfolgte auch in Fürth ein zuerst zögerlicher, dann aber nachhaltiger Aufschwung. Insbesondere die weltweit agierenden Unternehmen wie Quelle oder Grundig florierten. Der Flughafen wurde zwar nach Nürnberg verlagert und die Straßenbahnen wurden stillgelegt, mit der U-Bahn erhielt man aber ab 1982 ein modernes Verkehrsmittel.

Dies ist nur ein kurzer Umriss der Fürther Geschichte. Weitere Informationen findet man im Artikel Zeittafel der Stadt Fürth

Natur

Wälder

 
Zusammenfluss von Pegnitz und Rednitz

Der Stadtwald Fürth ist ein Waldgebiet im Westen Fürths. Es umfasst 560 Hektar, gehört zum Stadtbezirk Süd, Bezirk Eschenau sowie Oberfürberg und grenzt im Westen an den Landkreis Fürth an. Der Baumbestand setzt sich hauptsächlich aus Kiefern - durchmischt mit Laubbäumen - zusammen. Im Stadtwald befinden sich viele ausgeschriebene Wanderwege, ein Waldlehrpfad, ein Trimm-Dich-Pfad und Vita-Parcours, Steinbrüche und diverse Baudenkmäler.

Weitere Informationen finden sich unter den Waldgebieten in Fürth.

Gewässer

 
Talblick von der Terrasse im Stadtpark

In Fürth vereinen sich die beiden fränkischen Flüsse Rednitz und Pegnitz zur Regnitz. Außerdem verläuft hier der Main-Donau-Kanal und fließen der Dambach, die Farrnbach und die Zenn durch das Stadtgebiet. Zu den Seen zählen unter anderem der Waldmannsweiher, der Stadtparkweiher und der Schwanenweiher.
Mehr zu den Fürther Gewässern finden Sie in der Kategorie Gewässer

Stadtpark und Wiesengrund

Für die Gartenschau "Grünen und Blühen" im Jahr 1951 wurde der Stadtpark in den Auen der Pegnitz umgestaltet. Neben dem Stadtparkcafé und einem Kinderspielplatz findet man hier auch einen Rosengarten und den botanischen Schulgarten. Der Wiesengrund umfasst etwa 700 ha und ist in Fürth die Bezeichnung für die Gesamtheit der Rednitz-, Pegnitz- und Regnitzauen und die Auen ihrer Zuflüsse im Fürther Stadtgebiet. Er dient als Grundwasserreservoir, als Naherholungsgebiet und als Heimat vieler Pflanzen und Tiere, insbesondere der vielfach anzutreffenden Störche.

Politik

Stadtwappen

Es ist überall zu finden: Egal ob als Zierelement auf und in öffentlichen oder privaten Gebäuden, als Grenzmarkung, auf Firmenlogos, im Sport oder als Fensterschmuck. Die Fürther lieben ihr Kleeblatt! Um so verwunderlicher ist es, dass niemand so recht den Ursprung des Symbols, das Fürth immerhin den Beinamen Kleeblattstadt eingebracht hat, richtig deuten kann.

 
Kleeblatt auf der Titelseite der Fronmüllerchronik von 1871

Die plausibelste Erklärung liegt wohl in der einstigen Dreiherrschaft zwischen den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, der Reichsstadt Nürnberg und dem Domkapitel Bamberg. Da letzteres eine geistliche Institution war gehen manche auch davon aus, dass das die dreiblättrige Darstellung einen Verweis auf die Dreieinigkeit Gottes darstellen könnte. Als Referenz hierfür dient Amtssiegel des bambergischen Amtmannes Johann Hornung, das ebenfalls das "Dreiblättrige Kleeblatt" darstellt.

Auch die bäuerliche Bevölkerung der einst jungen Stadt könnte als Urheber dienen. Da vor den Toren Fürth einst fette Kleewiesen die Tiere der Bauern ernährten, kann das Kleeblatt auch eine Art Danksagung dieser an das Symbol sein. Jedenfalls sind die Wiesen, explizit mit hervorgehobenen Kleeblättern, auf einem alten Kupferstich von 1705 zu sehen.

Als weitere mögliche Erklärung für den Ursprung des Kleeblatts als Wappen dient das über die Jahrhunderte hinweg praktizierte friedliche Zusammenleben zwischen Protestanten, Katholiken und Juden in der Stadt Fürth oder auch das Wappen der Familie Nöttelein.

Erste gesicherte Verwendung als Stadtsymbol fand das Kleeblatt im Jahr 1693 auf einem Brief der Gemeinde Fürth an den Domprobst von Bamberg. In der damaligen Urform wurde es als eine aus dem Boden wachsende Pflanze mit drei Stielen gezeigt, welche jeweils ein dreiblättriges Kleeblatt tragen. In der heutigen Form verwendet man nur eine einfache Variante.

Bürgermeister

Seit dem 1. Mai 2002 ist der SPD-Politiker Dr. Thomas Jung Oberbürgermeister der Stadt. Sein Verteter ist Markus Braun, der ebenfalls der SPD angehört. Seit 2020 hat Fürth einen Dritten Bürgermeister, Dietmar Helm von der CSU.

Die Listen der Bürgermeister finden Sie im Artikel Bürgermeister.
Für weitere Informationen zur Politik in Fürth besuchen Sie doch den Artikel Stadtrat oder die Kategorie Politik

Städtepartnerschaften

Die Stadt Fürth pflegte Stand 2020 vier Städteparnerschaften und zwar mit

Für weitere Informationen zu den Städtepartnerschaften in Fürth besuchen Sie doch den Artikel Städtepartnerschaft.

Demographie

Der Historische Atlas von Bayern, Teil Franken, der Kommission für bayerische Landesgeschichte München von 1954 bringt zu Fürth: Eine Statistik von 1808 zählte 570 Haupthäuser, 600 Kirchen-, Schul-, Hof-, Hinter- und Nebengebäude, 12310 Seelen [Menschen], davon 9948 Christen und 2362 Juden. 1811: 12438 Seelen, davon 9948 Christen und 2362 Juden. Von den 12438 waren 9593 evang.-lutherisch, 337 katholisch, 6 reformiert, 3 griechisch-orthodox, 2491 Juden.

Seit November 2013 zählte Fürth erstmals 120.000 Einwohner,[12] im September 2015 werden bereits 125.358 Personen und im Februar 2019 amtlich 128.381 Einwohner in Fürth gezählt.[13]

Monatlich aktuelle Statistiken sind auf der Homepage der Stadt Fürth einsehbar. Dort finden sich auch Angaben zur Alters- und Bevölkerungsstruktur.

Die Zahl der Arbeitslosen im Stadtgebiet lag 2022 bei 4,9 Prozent, 2015 war sie bei 4,6 Prozent. [14]

Details der Bevölkerungsentwicklung von 1600 bis heute finden Sie im Artikel Bevölkerungsentwicklung.

Wirtschaft und Wissenschaft

Obwohl die Dreiherrschaft zu jahrelangen politischen Streitereien und Prozessen und zu einem bürokratischen Durcheinander führte, so wirkte sich doch gerade die Konkurrenz der drei Herren im wirtschaftlichen Leben positiv aus und es gelang in Fürth eine Art von Gewerbefreiheit zu verwirklichen.[15] Zudem wurde nach dem Ende der Dreiherrschaft unter preußischer Administration von Karl August von Hardenberg die städtische Verwaltung zügig reformiert und modernisiert sowie die wirtschaftliche Entwicklung gezielt gefördert.[16] Waren die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts noch schwierige Jahre für die Fürther Wirtschaft, so entwickelte sich in Fürth in diesem Zeitraum ein verhältnismäßig großer und kapitalkräftiger, teils jüdischer Kaufmannsstand und ein vielfältiges Handwerk und verschiedene Umstände halfen der Stadt dabei, am Prozess der Industrialisierung nicht nur teilzunehmen, sondern in Bayern auch eine treibende Rolle zu übernehmen. Wesentlich dabei war die Entwicklung der Eisenbahn ab 1835. In Fürth spielten vor allem Wasser- und Dampfkraft bis zum Ende des 19. Jh. eine wichtige Rolle. Während der erste Dampfkessel vermutlich noch ein Import war, hatte Johann Wilhelm Engelhardt bald seine erste 3 PS starke Dampfmaschine selbst gebaut. Die Entwicklung verlief bis zum Ersten Weltkrieg rasant. Prägend für den Aufstieg waren insbesondere viele jüdische Unternehmen. Nach bereits schwierigen Nachkriegszeiten hatten diese jedoch schwer unter den Veränderungen in den Zeiten des Nationalsozialismus zu leiden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte noch einmal ein Aufschwung, geprägt durch den Unternehmergeist. Fürther Firmen wie Quelle und Grundig erlangten Weltbekanntheit. Beide sind heute weitgehend verschwunden, dafür konnten sich neue Unternehmen wie KURZ, UVEX oder BRUDER Spielwaren im internationalen Wettbewerb etablieren.

Eine Übersicht über die wichtigsten Fürther Firmen bietet die Kategorie Unternehmen

Die Stadt Fürth wurde am 9. Februar 2007 als erste in ganz Bayern mit dem Beinamen Wissenschaftsstadt bedacht.

Was die Wissenschaftsstadt Fürth ausmacht, ist zu finden im Artikel Wissenschaftsstadt.

Infrastruktur

Grundversorgung

Für Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme ist in Fürth eine mittelbare Mehrheitsbeteiligung der Stadt, die infra fürth gmbh, zuständig. Um die Abwasserentsorgung kümmert sich ein städtischer Eigenbetrieb, die Stadtentwässerung Fürth (StEF).

 
Klinikum Fürth

Das Klinikum Fürth ist ein selbständiges Kommunalunternehmen der Stadt Fürth und ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Notfallversorgung sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg.

Bildung

Fürth besitzt im Jahr 2024 drei Gymnasien und etliche allgemeinbildende und weiterbildende Schulen.

Eine Übersicht über die Fürther Schulen liefert die Kategorie Schulen.

Fürth ist zudem Sitz einiger wissenschaftlicher Institute und von Lehrstühlen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Verkehr

Schon seit ihrer Gründung war die Stadt Fürth verkehrsgünstig an der Furt einer wichtigen Handelsroute gelegen. Der Handle blieb auch weiter ein Motor für die Verkehrsentwicklung. Nicht umsonst fuhr 1835 die erste Eisenbahn nach Fürth. Und bereits in der Frühzeit der Luftfahrt entstand hier ein wichtiger Verkehrsflughafen.

Eine Übersicht über die historischen und aktuellen Verkehrsanlagen liefern die folgenden Stichpunkte:

historisch

aktuell

Kennzeichen in Fürth

 
NSU Kraftrad in Stadeln 1908

Am 3. Mai 1906 wurde auf Beschluss über die „Grundzüge betr. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen“ die Kennzeichenpflicht und die Einführung des Rechtsfahrgebotes im gesamten Deutschen Reich geregelt. Die ersten römischen Zahlen standen für die einzelnen Bundesstaaten wie „I“ für Preußen und „II“ für Bayern als Beispiel. Danach kam eine alphabetische Zuteilung wie „A“ für München, „N“ für Nürnberg und Fürth, „S“ für Mittelfranken. Untergrund weiß, schwarze Schrift. In Fürth war somit „II N und lfd. Nummer“ zugeteilt. Die noch selbstständigen Gemeinden wie Stadeln oder Vach hatten „II S“ im Kennzeichen und die Kennzeichen waren bis Kriegsende 1945 im Einsatz. In der Amerikanischen Besatzungszone in Bayern und damit auch in Fürth gab ab 1946 bis 1947 neue Kennzeichen mit dem Kürzel „BY und lfd. Nummer“, schwarzer Untergrund, weiße Schrift. Ab 1948 bis 1956 das Kürzel „AB“. Ab 1956 wurde das noch heute bekannte Kennzeichen mit bis zu dreibuchstabigen Zulassungsbezirk + Buchstabenkombination und Nummer im Bereich der BRD Vorschrift. Stadt und Landkreis Fürth erhielten ihr „FÜ“.


Solarstadt

 
Der Solarberg bei Atzenhof

Seit 2001 bemüht sich die Stadt Fürth als Solarstadt zu punkten. Dabei nahm an der ersten offenen Deutschen Meisterschaft der Solarstädte und –gemeinden teil, der sog. Solarbundesliga. Entscheidend für die Meisterschaft sind zwei Kriterien: die pro Einwohner installierte solarthermische Kollektorfläche und Photovoltaik-Leistung. Fürth erzielte im Jahr 2001 den Rang 18.

Solarbundesliga - Stadt Fürth (Städte über 100.000 Einwohner):

  • 2001 - Rang 18 | Leistung 217,52 kW
  • 2002 - Rang 15 | Leistung von 458,74 kW
  • 2003 - Rang 3 | Leistung von 1770,66 kW
  • 2004 - Rang 3 | Leistung von 2246,56 kW
  • 2005 - Rang 3 | Leistung von 3229,72 kW
  • 2006 - Rang 5 | Leistung von 4959,35 kW
  • 2007 - Rang 4 | Leistung von 6349,61 kW
  • 2008 - Rang 4 | 365 Photovoltaik Anlagen mit einer Leistung von 7006 kW
  • 2009 - Rang 4 | 442 Photovoltaik Anlagen mit einer Leistung von 8800 kW
  • 2010 - Rang 3 | Leistung von kW
  • 2011 - Rang 5 | Leistung von 10.100 kW
  • 2012 - Rang 6 | Leistung von 16.300 kW
  • 2015 - Rang 9 | Leistung von kW
  • 2016 - Rang 10
  • 2017 - Rang 4
  • ...
  • 2024 - Rang 8

Tourismus, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Fürth zählt zu den sechs besterhaltenen historischen deutschen Großstädten. Neben seinen vielen Denkmälern besitzt die Stadt viele weitere Besonderheiten für interessierte Touristen. Ein schöner Anlaufpunkt für Kulturbeflissene ist die Städtische Kunstgalerie Fürth. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist die Comödie Fürth, aber auch das Stadttheater und das Kulturforum bieten kulturelle Höhepunkte. Gegenüber vom Haupteingang des Rathauses, in der Königstraße, finden Sehbehinderte einen Taktilen Stadtplan, der es ermöglicht, die Gebäude, Straßen, Gassen und Flüsse des Fürther Zentrums über den Tastsinn wahrzunehmen. Die Tourist-Information befindet sich im Seitenflügel des Hauptbahnhofs am Bahnhofplatz 9.

Wer Sehenswürdigkeiten sucht, findet sie unter Liste aller Sehenswürdigkeiten.

Eine alphabetische Liste der Gaststätten ist zu finden unter Gaststätten.

Und die wichtigsten Veranstaltungen zeigt die Liste der Festivitäten, der Theater und der Kinos.

Speziell ist auch die Musikszene in Fürth.

Freizeit und Sport

 
Fürther Bäderlandschaft
 
Die 1. Mannschaft der SpVgg um 1912

In der Tradition des frühen König-Ludwig-Bades besitzt Fürth seit 2007 mit dem Fürthermare ein modernes Thermalbad. Zwei weitere Hallenbäder und das Sommerbad am Scherbsgraben dienen dem Schulsport, Vereinen und Freizeitsportlern.

Die Spielvereinigung Greuther Fürth (bis 1996 Spielvereinigung Fürth) ist der bekannteste Fußballverein der Stadt Fürth und einer der traditionsreichsten Fußballvereine Deutschlands.

Weitere Vereine siehe unter Vereine.

Persönlichkeiten

Viele Fürther, wie Ludwig Erhard, Max Grundig, Henry Kissinger oder Leopold Ullstein sind überregional bekannt geworden. Fürth besitzt aber auch eine große Anzahl weiterer Persönlichkeiten, darunter namhafte Frauen.

Fürther Frauen wurde 2023 ein eigener Artikel Women in Red gewidmet.

Eine Liste in der Stadt geborener Fürther Persönlichkeiten findet sich unter Söhne und Töchter der Stadt Fürth.

Die Stadt Fürth hat zudem viele Personen, welche sich verdient gemacht haben, mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet.

Literatur

Siehe weiter dazu: Literatur von / über / aus / in Fürth

Lokalberichterstattung

  • Wolfgang Händel: Fürth plant neue Solar-Offensive. Zuwachs für dien Atzenhofer Deponie-Anlage, ein Modulwall an der Ausfallstraße (Würzburger Straße Am Kieselbühl). In: Fürther Nachrichten vom 29. Juli 2009 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Hitzige Debatten über die neuen Solaranlagen. Photovoltaikgewinnung an Fürther Ausfallstraßen sorgt weiter für Dissonanzen - BN und Stadt im Clinch. In: Fürther Nachrichten vom 8. Dezember 2009 (Druckausgabe)
  • Die Solarstadt Fürth beschreitet einmal mehr neue Wege. Zwei Großprojekte sind bereits in Planung - Ein innovatives Finanzierungsmodell ist vorgesehen. In: Fürther Straßennachrichten vom 5. August 2010 (Druckausgabe)
  • Die Solarstadt wächst weiter. In: INFÜ, Nr. 2 vom 31. Januar 2024, S. 26 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth. C. H. Beck, 2007, S. 7.
  2. Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth. C. H. Beck, 2007, S. 7.
  3. Hans Ehrhardt: Fürth, eine attraktive Stadt. 1980, S. 3-5.
  4. Hans Ehrhardt: Fürth, eine attraktive Stadt. 1980, S. 3-5.
  5. Dr. Heinrich Habel in Hans Ehrhardt: Fürth, eine attraktive Stadt. 1980, S. 3-5.
  6. Emil Ammon: In Fürther Heimatblätter 1982/4, 1982
  7. Stadtarchiv Fürth, Fach 2, Nr. 1
  8. Denkschrift Hardenberg, 10.6.1797, Herausgeber Christian Meyer, Preußens innere Politik in Ansbach und Bayreuth in den Jahren 1792 bis 1797, Berlin 1904, S. 169
  9. Karl-Maria Haertle: Fürth im 19. Jahrhundert. Volk Verlag München, 2012, S. 14.
  10. Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 271 I/8151
  11. Stadtarchiv Fürth, Fach 104, Nr. 1 und AR 10, Nr. 1
  12. Artikel auf Nordbayern.de Online abgerufen am 25. September 2015 [1]
  13. BmPA: Fürth in Zahlen, Presse-Infomation vom 4. März 2019 - 70/19
  14. Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth, Fürth in Zahlen 2023 - online
  15. Erhard Schraudolph: Vom Handwerkerort zur Industriemetropole. Selbstverlag, Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach (Mittelfränkische Studien, Band 9), 1993, S. 19.
  16. Erhard Schraudolph: Vom Handwerkerort zur Industriemetropole. Selbstverlag, Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach (Mittelfränkische Studien, Band 9), 1993, S. 19.

Videos