Kronprinz von Preußen

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Kronprinz von Preußen
Adresse:
Eröffnung: 1738
Schließung:
Daten
Biere:
Spezialitäten:
Küche:
Besonderheit:

Das Gasthaus und Hotel Zum Kronprinzen von Preußen (später Zum König von Preußen) befand sich an der Ecke Bäumenstraße/Kohlenmarkt und gehörte besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den führenden Adressen der Stadt. 1786 wurde das Gasthaus um einen Saal erweitert.

1803 erkaufte Johann Matthäus Stumpfmeier den Gasthof Zum Kronprinzen von Preußen von dem Gemeindebevollmächtigten Georg Friedrich Humbser.[1] 1804 bis 1806 waren der große und kleine Saal, das Nebenzimmer am Saal und weitere angrenzende Räumlichkeiten an die Freimaurerloge vermietet, in die Stumpfmeier selbst 1805 aufgenommen wurde.[2]

1835 kehrte die prominente Festgesellschaft nach der Jungfernfahrt der Ludwigsbahn am 7. Dezember auf Einladung von Bürgermeister Franz Joseph von Bäumen zum gemeinsamen Essen hier ein. 16 Jahre lang, von 1834 bis 1850 hieß der Wirt Louis Wolfermann.[3] Schon 1838 war ein Teil zu Privatwohnungen umgebaut worden.[4] 1847 war in dem Gebäude die Konditorei Rost ansässig. Das Restaurant selbst wurde vermutlich bis 1856 betrieben. Jedenfalls wurde 1856 in dem Gebäude ein Laden eingerichtet [5] und ist in einer Zeitungsanzeige vom Februar 1857 bereits vom "ehemaligen Gasthofe..." die Rede.[6] Kaufmann Baumann kaufte 1860 von den damaligen vier Besitzern den Gasthof und richtete weitere Privatwohnungen ein.[7]

Zeitzeugenberichte

In der Ansbachischen Monatsschrift aus dem Jahr 1794 findet sich folgende Beschreibung des Gasthofes zur Zeit der Kirchweih:

Ich war vor 3 Jahren da zur Zeit der Kirchweih in dem Gasthofe zum Prinzen von Preußen oder dem Humserschen, unter welchem Namen er bekannter ist, welcher mit dem Brandenburgischen Hause einer der vornehmsten Gasthöfe ist, eine schöne Lage, ei­nen prächtigen Saal, und was das vorzüglichste ist , einen Mann voll Lebensart Billigkeit und Redlichkeit Herrn Humser zum Be­sitzer hat. In diesem Gasthofe zählte man einige 60 Schäsen und einige 40 Reuter, ohne die Fußgänger an verschiedenen Tagen der Kirchweih. In dem sehr geräumigen Saale konnte man nicht nur vor Gewühle von Menschen kaum tanzen, sondern sogar der Söller war von Fremden gepropft voll, und die meisten davon waren Nürnberger Patrizier und Kaufleute, auch zum Theil Erlanger. Im Brandenburgischen Hause, wo auch sehr brave und billige Wirthsleute sind, so wie gute Bedienung, zählte man einige 40 Schäsen und halb so viel Pferde, mehr von der Nachbarschaft und vom Orte selbst von bürgerlichem Stande, Wirthe, Müller, und dergleichen; [...]. In beyden erstern Gasthöfen sind oft schon 30 — 40 Eymer Wein einländischer und Ausländischer ausgetrunken, 2 — 300 Gänse, noch so viel Hüner, Enten und Kapaunen, 8 — 10 Zentner Fische und Krebse aufgezehret worden.[8]

Besitzer/Wirte

  • mind. 1798 bis 1803: Georg Friedrich Humbser (auch Georg Friederich Humser)[9]
  • ab 1803: Johann Matthäus Stumpfmayer
  • 1807: Stumpfmeier, Johann Matthäus; Wirth zum Kronprinzen von Preußen[10]
  • 1819: Stumpfmeier, Johann Matthäus; Gastgeber zum Kronprinzen von Preussen; Kaffe- und Billardhaus[11]
  • 1836: Humbser, Joh. Michael jun.; Gasthof zum Kronprinzen von Preußen[12]/Wirt: Louis Wolfermann (s. o.)
  • 1846: Humbser, Joh. Michael jun.; Bierbrauer; Gasthof zum Kronprinzen von Preußen[13]/Wirt: Louis Wolfermann (bis 1850)
  • ab 1850: Anton Hofmeister; Gastwirth zum Kronprinzen von Preußen und Kaffetier.[14]
  • 1860: Kaufmann Baumann[7]
  • 1887: Kaufmann Hirsch Bermann[7]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 204
  2. Georg Grillenberger: »Geschichte der Loge zur Wahrheit und Freundschaft in Fürth«, S. 19
  3. "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 25. Januar 1835; "Fürther Tagblatt" vom 25. Januar 1839, S. 88, 26. Januar 1841, 19. Januar 1842, 1. Okt. 1847 und 27. Aug. 1850
  4. "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 1. Juli 1838
  5. Fürther Tagblatt vom 23. Februar 1856
  6. Fürther Tagblatt vom 13. Februar 1857
  7. 7,0 7,1 7,2 Fronmüllerchronik, 1887, S. 317
  8. Ansbachische Monatsschrift; Band 3, Schwabach, 1794, S. 125 f - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  9. "Fürther Anzeiger" vom 30. Oktober 1798
  10. Adressbuch von 1807
  11. Adressbuch von 1819
  12. Adressbuch von 1836
  13. Adressbuch von 1846
  14. "Fürther Tagblatt" vom 31. August 1850 und Adressbuch von 1854

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