Luftangriff vom 8./9. März 1943: Unterschied zwischen den Versionen

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Wieder wurde im Zuge eines Angriffs auf Nürnberg auch Fürth von britischen Bombern getroffen: Um 22:55 Uhr heulten die Sirenen und 15 Minuten später warfen die ersten von 301 feindlichen Flugzeugen ihre Ladung - bestehend aus 407 Tonnen Spreng- und 486,4 Tonnen Brandbomben - auf Fürth und die Nachbarstadt. Getroffen wurden diesmal das Kinderheim [[Zirndorfer Straße]] 114, die Möbelfabrik Scheidig ([[Badstraße]]), [[Karolinenstraße]], [[Alexanderstraße]] 8, 10, 13, 15, 17, 19, 21, 23, [[Amalienstraße]] 43, 45, 47 und 48, 50, 52, das [[Amtsgericht|Finanzamt am Hallplatz]] und das [[Heinrich-Schliemann-Gymnasium]]. Diesmal verlor die Royal Airforce (RAF) sieben Bomber. Unter anderen schlug um 0,30 h an der Ecke Georgen-/Wiesenstraße ein von der Flak abgeschossener, schwerer Bomber der Royal Air Force auf. Die 7-köpfige Besatzung kam bei dem Abschuss ums Leben. In der Amalienstraße konnte eine Person erst nach 21 Stunden als einzige Überlebende in den einen Keller geborgen werden. Das letzte Opfer wurde in diesem Gebiet erst nach 9 Tagen gefunden.  
Wieder wurde im Zuge eines Angriffs auf Nürnberg auch Fürth von britischen Bombern getroffen: Um 22:55 Uhr heulten die Sirenen und 15 Minuten später warfen die ersten von 301 feindlichen Flugzeugen ihre Ladung - bestehend aus 407 Tonnen Spreng- und 486,4 Tonnen Brandbomben - auf Fürth und die Nachbarstadt. Getroffen wurden diesmal das Kinderheim [[Zirndorfer Straße]] 114, die Möbelfabrik Scheidig ([[Badstraße]]), [[Karolinenstraße]], [[Alexanderstraße]] 8, 10, 13, 15, 17, 19, 21, 23, [[Amalienstraße]] [[Amalienstraße 43|43]], 45, 47 und 48, 50, 52, das [[Amtsgericht|Finanzamt am Hallplatz]] und das [[Heinrich-Schliemann-Gymnasium]]. Diesmal verlor die Royal Airforce (RAF) sieben Bomber. Unter anderen schlug um 0,30 h an der Ecke Georgen-/Wiesenstraße ein von der Flak abgeschossener, schwerer Bomber der Royal Air Force auf. Die 7-köpfige Besatzung kam bei dem Abschuss ums Leben. In der Amalienstraße konnte eine Person erst nach 21 Stunden als einzige Überlebende in den einen Keller geborgen werden. Das letzte Opfer wurde in diesem Gebiet erst nach 9 Tagen gefunden.
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Pfarrer [[Gustav Schmetzer]] sprach von 40 Toten, für die am [[13. März]] [[1943]] vormittags eine Feier am Friedhof Fürth vor der Leichenhalle durch Pfarrer Krauß von St. Paul<ref>siehe [[Kirche St. Paul#Pfarrer|Pfarrerverzeichnis]] von St. Paul; Ferdinand Krauß 1928 - 1957</ref> und dem kath. Pfarrer von St. Heinrich<ref>mutmaßlich [[Franz Schwarzmann]]</ref> abgehalten. „Danach wurden die einzelnen Toten durch ihre Seelsorge-Geistliche zu Grabe geleitet und in herkömmlicherweise beerdigt. Um ½ 5 wurde die letzte Leiche zu Grabe getragen.<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth – St: Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 6</ref>
 
Schmetzer berichtet: „Fast alle Schaufenster in der Schwabacher-, Hindenburg-, Königstraße gingen zu Bruch. Die St. Paulskirche wurde getroffen.“<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth – St: Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 19</ref>
 
Ebenso wurde auch die [[Flak-Batterie Poppenreuth|nördliche Flak-Stellung]], auch Stellung Ronhof genannt, im Bereich der Bodenwelle südöstlich der Kreuzung [[Gründlacher Straße|Gründlacher-]]/[[Alte Reutstraße]] angegriffen. Die nahegelegene Kirche St. Peter und Paul in Poppenreuth wurde zwar nicht getroffen, aber die Druckwellen zerstörten etliche Teile der [[Die Chorfenster in St. Peter und Paul|Chorfenster in der Kirche]].


==Tote==
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==Quellangaben==
==Einzelnachweise==
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==Literatur==
* Quelle: Buch "Bomben auf Nürnberg - Luftangriffe 1940-45 ISBN: 3-88034-394-2
* Quelle: Buch "Bomben auf Nürnberg - Luftangriffe 1940-45 ISBN: 3-88034-394-2

Version vom 22. Januar 2025, 15:19 Uhr

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Aufnahme aus der Amalienstraße nach dem Luftangriff 8. auf 9. März 1943. Blick von der Einmündung Benno-Mayer-Straße in Richtung Ludwigstraße

Wieder wurde im Zuge eines Angriffs auf Nürnberg auch Fürth von britischen Bombern getroffen: Um 22:55 Uhr heulten die Sirenen und 15 Minuten später warfen die ersten von 301 feindlichen Flugzeugen ihre Ladung - bestehend aus 407 Tonnen Spreng- und 486,4 Tonnen Brandbomben - auf Fürth und die Nachbarstadt. Getroffen wurden diesmal das Kinderheim Zirndorfer Straße 114, die Möbelfabrik Scheidig (Badstraße), Karolinenstraße, Alexanderstraße 8, 10, 13, 15, 17, 19, 21, 23, Amalienstraße 43, 45, 47 und 48, 50, 52, das Finanzamt am Hallplatz und das Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Diesmal verlor die Royal Airforce (RAF) sieben Bomber. Unter anderen schlug um 0,30 h an der Ecke Georgen-/Wiesenstraße ein von der Flak abgeschossener, schwerer Bomber der Royal Air Force auf. Die 7-köpfige Besatzung kam bei dem Abschuss ums Leben. In der Amalienstraße konnte eine Person erst nach 21 Stunden als einzige Überlebende in den einen Keller geborgen werden. Das letzte Opfer wurde in diesem Gebiet erst nach 9 Tagen gefunden.

Pfarrer Gustav Schmetzer sprach von 40 Toten, für die am 13. März 1943 vormittags eine Feier am Friedhof Fürth vor der Leichenhalle durch Pfarrer Krauß von St. Paul[1] und dem kath. Pfarrer von St. Heinrich[2] abgehalten. „Danach wurden die einzelnen Toten durch ihre Seelsorge-Geistliche zu Grabe geleitet und in herkömmlicherweise beerdigt. Um ½ 5 wurde die letzte Leiche zu Grabe getragen.[3]

Schmetzer berichtet: „Fast alle Schaufenster in der Schwabacher-, Hindenburg-, Königstraße gingen zu Bruch. Die St. Paulskirche wurde getroffen.“[4]

Ebenso wurde auch die nördliche Flak-Stellung, auch Stellung Ronhof genannt, im Bereich der Bodenwelle südöstlich der Kreuzung Gründlacher-/Alte Reutstraße angegriffen. Die nahegelegene Kirche St. Peter und Paul in Poppenreuth wurde zwar nicht getroffen, aber die Druckwellen zerstörten etliche Teile der Chorfenster in der Kirche.

Tote

Vorname Nachname Abw. Namen Geburtsdatum Geburtsort Beruf Todesdatum Todesort Letzter Wohnort Sonstiges
Johann Michael Fleischmann 1. April 1882 Linden, Krs. Neustadt/Aisch Wäschereibesitzer 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Heinz Schuh 6. September 1937 Fürth-Burgfarrnbach Zahntechnikersohn 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Gertruda Juliane Bayh 11. Mai 1926 Fürth Friseursmeistertochter 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Georg Johann Grünauer 13. Juli 1886 Sulzbach/Opf. Postassistent a. D. 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Emilie Elisabeth Süll Kraus 17. April 1908 Fürth Monteurehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Barbara Held Hofmann 10. Juni 1888 Nürnberg-Doos Transportladensehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Johann Ott 12. April 1900 Fürth Lagerarbeiter 8. März 1943 Alexanderstraße 15 Alexanderstraße 15
Ernst Hofmeier 15. Juni 1926 Fürth Kaufm. Lehrling 8. März 1943 Lessingstraße 18 Lessingstraße 18
Anna Dampf Herold, gesch. Schuh 29. April 1911 Fürth-Unterfarrnbach Zahntechnikerswitwe 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Johann Kraus 23. August 1873 Ludwigschorgast Gasarbeiter 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Magdalene Gärtner Rammler 24. Juni 1886 Offenhausen, Lks. Hersbruck Schneidersehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Therese Grünauer Krause 2. Juli 1896 Thürndorf, Krs. Eschenbach/Opf. Postassistentenehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Heinz Scharrer 8. Juni 1925 Fürth Schreinersgehilfssohn 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Margarete Fuchs Schopf 23. Juni 1893 Mkt. Taschendorf, Krs. Scheinfeld Angestelltenehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 50 Amalienstraße 50
Marie Pfister Werthmann 10. August 1903 Fürth Näher 8. März 1943 Alexanderstraße 15 Alexanderstraße 15
Georg Weber 6. September 1891 Großhabersdorf Schuhmachersmeister 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Rudi Düthorn 27. November 1926 Fürth Installationslehrling 8. März 1943 Ludwigstraße 8 Ludwigstraße 8
Franziska Käsbauer 2. November 1918 Warburg-Neuenburg Näher 8. März 1943 Amalienstraße 50 Amalienstraße 50
Sophie Bayh Gertmeier 28. Februar 1899 Fürth Friseurmeistersehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Irene Fürst Klein 17. Februar 1901 Fürth Angestelltenehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Hilmar Martin Süll 12. April 1903 Fürth Monteur 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Fredericke Dippold Klinger 14. April 1877 Fürth Schreinerswitwe 8. März 1943 Alexanderstraße 13 Alexanderstraße 13
Eleonore Werthmann 12. Mai 1905 Fürth Stickerin 8. März 1943 Alexanderstraße 15 Alexanderstraße 15
August Baumgart 28. Juli 1875 Jannowitz Scheinersmeister 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Sieglinde Fuchs 8. August 1932 München Angestelltentochter 8. März 1943 Amalienstraße 50 Amalienstraße 50
Emmi Baumgart 15. Dezember 1903 Fürth Modistin 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Irmgard Fuchs 19. Februar 1922 Fürth-Ronhof Nachrichtenhelferin 8. März 1943 Amalienstraße 50 Amalienstraße 50
Otto Fürst 28. August 1896 Fürth Kaufm. Angestellter 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Peter Behringer 31. Dezember 1941 Fürth Arbeiterskind 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Friedrich Veit Fuchs 13. April 1894 Mkt. Taschendorf, Krs. Scheinfeld Kaufm. Angestellter 8. März 1943 Amalienstraße 50 Amalienstraße 50
Margarete Güth Dörfler 5. März 1872 Oberwaiz/Oberfranken Güterschaffnersehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Hans Adolf Vogel 1. Oktober 1926 Fürth Magazinssohn 8. März 1943 Ludwigstraße 15 Ludwigstraße 15
Julianne Fleischmann Faust 20. September 1884 Schweinfurt Wäschereibesitzersehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Klara Baumgart Hempel 13. November 1882 Werden, Krs. Zwickau/Sachsen Schneidersmeisterehefrau 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45
Babette Berhringer Güth 3. Oktober 1904 Fürth Arbeiter 8. März 1943 Amalienstraße 45 Amalienstraße 45

1) Leiche konnte direkt identifiziert werden.
2) Leiche konnte nicht direkt identifiziert werden, da die Leiche meist zu verkohlt oder verstümmelt war.


Einzelnachweise

  1. siehe Pfarrerverzeichnis von St. Paul; Ferdinand Krauß 1928 - 1957
  2. mutmaßlich Franz Schwarzmann
  3. Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth – St: Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 6
  4. Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth – St: Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 19

Literatur

  • Quelle: Buch "Bomben auf Nürnberg - Luftangriffe 1940-45 ISBN: 3-88034-394-2