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==Ereignisse==
* Ungewöhnlich milde Witterung im Januar, so dass in Dambach schon der erste Maikäfer gefangen wurde.<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 19. Januar 1853</ref>
* Die 1852 im Rathaus angelegte Eisgrube wird im Winter 1853/54 erstmals gefüllt.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=32}}</ref>
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==Personen==
==Personen==
{{Geboren und Gestorben im Jahr}}
{{Geboren und Gestorben im Jahr}}
==Bauten==
{{Bauten dieses Jahres}}
==Fronmüllerchronik==
:''Am 31. Januar 1853 wurden wegen Ueberhandnahme des Schreiens und Lärmens auf der Straße, besonders zur Nachtzeit, strenge Polizeimaßregeln bekannt gegeben. Die Taxe des Mastochsenfleisches betrug am 1. Februar 9 kr. 3 Pf. per Pfund. - Mehrere hiesige Fabrikanten schickten im Februar Muster ihrer Erzeugnisse zur sogenannten Weltindustrieausstellung nach New York, so Chatullenfabrikant A. Leber, Broncefabrikant [[Erhard Segitz|E. Segitz]], [[Metallschlägermeister]] [[J. J. Gerstendörfer]] und J. L. Linz, Kartenfabrikant Peter und Ultramarinfabrikant [[Reichmann und Naumburger]]. [...]. Die Baulust war um diese Zeit hier so groß, daß die Zahl der von hier bei der Kreisregierung eingelaufenen Baugesuche der aus den übrigen Städten Mittelfrankens eingelaufenen die Wage hielt. Bezüglich Baukonzession vom 28. Februar 1853 erbaute in diesem Jahre der [[Maurermeister]] [[Kaspar Gran]] das der Gräflich Pückler'schen Kondaminatsherrschaft gehörende große vierstöckige Gast- und Wohnhaus, [[Moststraße]] Nr. 12, mit tiefen und großen Felskellern und granitnem Trottoir. In demselben befindet sich das frühere Bauer'sche, nun Hörauf'sche Kaffeehaus. - Im April gelangte die Epidemie des Tischrückens auch hieher; dasselbe wurde in verschiedenen Wirthshäusern und bei vielen Familien eifrig betrieben. - Am 15. April erhielt [[Gürtlermeister]] [[Johann Christoph Schreiber]], Magistratsrath, wegen seiner langjährigen Thätigkeit (von 1817-1851) in der Gemeinde die goldene Medaille des Civilverdienstordens der bayerischen Krone. Schreiber hatte sich unter Andrem durch Herstellung der sogenannten Schreibersanlage am Dambacher Weg besonders verdient gemacht. - Den 25. Mai brannte der Dachstuhl des Hempfling'schen Hauses ab ([[Rednitzstraße]] Nr. 23). - Im Juni erhielt die hiesige katholische Pfarrkirche als Geschenk des Königs aus der kgl. Bildergallerie: zwei neue Seitenaltarbilder, 15 neugemalte Stationsbilder in schönen Rahmen, zwei ältere Oelgemälde für die Seitenwand der Kirche und einen Altar in die hintere Kapelle. - Mitte Juli beschloß der Getreideverein, aus seinen Kornvorräthen an die hiesigen Bäcker um 16 fl. das Schaff abzugeben, falls das Korn auf der Schranne einen höheren Preis haben sollte. - Haase, damals bei dem Hoftheater in München, trat am 23. Juli als Hamlet dahier auf. - Am 22. August vermachte [[Babette von Serz]], geb. Albrecht dahier, 1000 fl. für das [[Hospital]] und ebensoviel für den Armenfond. - Den 25. August übernahm auf Requisition des Magistrates eine Abtheilung des hiesigen Landwehrregiments den Sicherheitsdienst in der wegen des Nürnberger Volksfestes von einem großen Theile ihrer Bewohner verlassenen Stadt. - [[Drechslermeister]] [[Johann Peter Käppner|J. P. Käppner]] sen. erbaute in diesem Jahre auf dem ehemalig Stahl'schen Anwesen ein massives Wohnhaus, [[Schirmgasse]] Nr. 1. - Am 15. September besuchte eine größere Abtheilung der in Nürnberg versammelten Alterthumsforscher, Prinz Johann von Sachsen an ihrer Spitze, unsere Stadt, und besichtigte auch die Kunstsammlung des Hofantiquars [[Pickert]]. [...]. Für den verstorbenen [[Lorenz Albert Billing|A. Billing]] trat Kaufmann J. Reisig in das Theaterkomité, Kaufmann Ollesheimer schon früher für Rechtsrath [[Eduard Köppel|Köppel]]. [[Bierbrauereibesitzer]] Stengel gab als Weihnachtsgeschenk den Stadtarmen 25 Mäß Brennholz. - Die Eingangsportale zum Synagogenhof wurden in diesem Jahre gebaut. - Neubauten waren es 16; [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 295 ff</ref>
==Lohbauersche Land-Chronik==
:''1853 fand der Oekonom Friedrich Moser, wohnhaft in [[Vach]] Hs. Nr. 15, über dem Holzmachen im Walde bei [[Stadeln]] unter einem Baum einen sehr bedeutenden Betrag an Geld, bestehend aus lauter Kronenthaler. Seine Frau, welche ihm das Mittagessen brachte, trug den Schatz im Tragkorbe mit nach Hause. Moser verkauft dann sein Anwesen und wanderte nach Amerika aus. 5 Kronenthaler, welche er nur gefunden haben wollte und bei Gericht abgegeben hatte, sollten ihm später wieder zugestellt werden, weil sich niemand darum meldete.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 352</ref>
==Bilder==
{{Bilder dieses Jahres}}
==Einzelnachweise==
<references />
[[Kategorie:Fronmüller-Chronik]]
[[Kategorie:Land-Chronik]]

Aktuelle Version vom 8. Februar 2025, 00:21 Uhr

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Ereignisse

  • Ungewöhnlich milde Witterung im Januar, so dass in Dambach schon der erste Maikäfer gefangen wurde.[1]
  • Die 1852 im Rathaus angelegte Eisgrube wird im Winter 1853/54 erstmals gefüllt.[2]


Personen

Geboren

Person Geburtstag Geburtsort Beruf
Albert Berneis 16. Juni 1853 Fürth Fabrikant
Konrad August Cramer 1. August 1853 Fabrikant
Johann Georg Eichinger 4. September 1853 Fürth Musiker, Pflasterermeister
Julius Feust 28. April 1853 Fürth Rechtsanwalt
Georg Joseph Förster 10. April 1853 Würzburg Architekt
Theodor Löwensohn 21. Februar 1853 Fürth Kaufmann, Verleger, Stifter, Druckereibesitzer
Victoria Mailaender 13. Juni 1853 Fürth
Sigmund Morgenthau 30. Dezember 1853 Fürth Spiegelfabrikant
Jakob Schäfer 17. September 1853 Rockenhausen / Pfalz Lehrer, Gemeindebevollmächtigter
Martin Segitz 26. Juli 1853 Fürth Zinngießer, Politiker, Gewerkschaftsfunktionär, Reichstagsmitglied
Johann, Thomas Völk 24. Februar 1853 Nürnberg Fabrikant, Gemeindebevollmächtigter, Unternehmer, Stifter
Georg Weidenbach 1. Oktober 1853 Dresden Architekt

Gestorben

Person Todestag Todesort Beruf
Lorenz Albert Billing 1853 Kaufmann, Magistratsrat
Moses Dinkelspühler 1853 Fürth Kaufmann, Metall- und Spielwarenhändler
Joseph Schmitz 1853 Fürth Vergolder
Johann Georg Zolles 6. Januar 1853 Fürth Privatier, Wirtschaftswissenschaftler

Bauten

Fronmüllerchronik

Am 31. Januar 1853 wurden wegen Ueberhandnahme des Schreiens und Lärmens auf der Straße, besonders zur Nachtzeit, strenge Polizeimaßregeln bekannt gegeben. Die Taxe des Mastochsenfleisches betrug am 1. Februar 9 kr. 3 Pf. per Pfund. - Mehrere hiesige Fabrikanten schickten im Februar Muster ihrer Erzeugnisse zur sogenannten Weltindustrieausstellung nach New York, so Chatullenfabrikant A. Leber, Broncefabrikant E. Segitz, Metallschlägermeister J. J. Gerstendörfer und J. L. Linz, Kartenfabrikant Peter und Ultramarinfabrikant Reichmann und Naumburger. [...]. Die Baulust war um diese Zeit hier so groß, daß die Zahl der von hier bei der Kreisregierung eingelaufenen Baugesuche der aus den übrigen Städten Mittelfrankens eingelaufenen die Wage hielt. Bezüglich Baukonzession vom 28. Februar 1853 erbaute in diesem Jahre der Maurermeister Kaspar Gran das der Gräflich Pückler'schen Kondaminatsherrschaft gehörende große vierstöckige Gast- und Wohnhaus, Moststraße Nr. 12, mit tiefen und großen Felskellern und granitnem Trottoir. In demselben befindet sich das frühere Bauer'sche, nun Hörauf'sche Kaffeehaus. - Im April gelangte die Epidemie des Tischrückens auch hieher; dasselbe wurde in verschiedenen Wirthshäusern und bei vielen Familien eifrig betrieben. - Am 15. April erhielt Gürtlermeister Johann Christoph Schreiber, Magistratsrath, wegen seiner langjährigen Thätigkeit (von 1817-1851) in der Gemeinde die goldene Medaille des Civilverdienstordens der bayerischen Krone. Schreiber hatte sich unter Andrem durch Herstellung der sogenannten Schreibersanlage am Dambacher Weg besonders verdient gemacht. - Den 25. Mai brannte der Dachstuhl des Hempfling'schen Hauses ab (Rednitzstraße Nr. 23). - Im Juni erhielt die hiesige katholische Pfarrkirche als Geschenk des Königs aus der kgl. Bildergallerie: zwei neue Seitenaltarbilder, 15 neugemalte Stationsbilder in schönen Rahmen, zwei ältere Oelgemälde für die Seitenwand der Kirche und einen Altar in die hintere Kapelle. - Mitte Juli beschloß der Getreideverein, aus seinen Kornvorräthen an die hiesigen Bäcker um 16 fl. das Schaff abzugeben, falls das Korn auf der Schranne einen höheren Preis haben sollte. - Haase, damals bei dem Hoftheater in München, trat am 23. Juli als Hamlet dahier auf. - Am 22. August vermachte Babette von Serz, geb. Albrecht dahier, 1000 fl. für das Hospital und ebensoviel für den Armenfond. - Den 25. August übernahm auf Requisition des Magistrates eine Abtheilung des hiesigen Landwehrregiments den Sicherheitsdienst in der wegen des Nürnberger Volksfestes von einem großen Theile ihrer Bewohner verlassenen Stadt. - Drechslermeister J. P. Käppner sen. erbaute in diesem Jahre auf dem ehemalig Stahl'schen Anwesen ein massives Wohnhaus, Schirmgasse Nr. 1. - Am 15. September besuchte eine größere Abtheilung der in Nürnberg versammelten Alterthumsforscher, Prinz Johann von Sachsen an ihrer Spitze, unsere Stadt, und besichtigte auch die Kunstsammlung des Hofantiquars Pickert. [...]. Für den verstorbenen A. Billing trat Kaufmann J. Reisig in das Theaterkomité, Kaufmann Ollesheimer schon früher für Rechtsrath Köppel. Bierbrauereibesitzer Stengel gab als Weihnachtsgeschenk den Stadtarmen 25 Mäß Brennholz. - Die Eingangsportale zum Synagogenhof wurden in diesem Jahre gebaut. - Neubauten waren es 16; [...].[3]

Lohbauersche Land-Chronik

1853 fand der Oekonom Friedrich Moser, wohnhaft in Vach Hs. Nr. 15, über dem Holzmachen im Walde bei Stadeln unter einem Baum einen sehr bedeutenden Betrag an Geld, bestehend aus lauter Kronenthaler. Seine Frau, welche ihm das Mittagessen brachte, trug den Schatz im Tragkorbe mit nach Hause. Moser verkauft dann sein Anwesen und wanderte nach Amerika aus. 5 Kronenthaler, welche er nur gefunden haben wollte und bei Gericht abgegeben hatte, sollten ihm später wieder zugestellt werden, weil sich niemand darum meldete.[4]

Bilder

Einzelnachweise