Luise Gabriele Böhm: Unterschied zwischen den Versionen
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* Memorbuch für die Fürther Opfer der Shoah, erstellt von Gisela Blume - [http://www.juedische-fuerther.de/ online | * Memorbuch für die Fürther Opfer der Shoah, erstellt von Gisela Blume - [http://www.juedische-fuerther.de/ online] | ||
== Bilder == | == Bilder == |
Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 03:56 Uhr
- Vorname
- Luise Gabriele
- Nachname
- Böhm
- Geschlecht
- weiblich
- Abw. Namen
- geb. Mailaender
- Geburtsdatum
- 10. September 1855
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 2. Oktober 1942
- Todesort
- Theresienstadt
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Franz Böhm | Sohn |
Jeanette Mailaender | Ehefrau |
Karl Böhm | Ehemann |
Paul Böhm | Sohn |
Rosa Böhm | Sohn |
Wilhelm Böhm | Sohn |
Wolf Wilhelm Mailaender | Vater |
Luise Gabriele Böhm (geb. Mailaender) (geb. 10. September 1855 in Fürth, gest. 2. Oktober 1942 in Theresienstadt) war eine der 13 Kinder des Großhändlers und Brauereibesitzers Wolf Wilhelm Mailaender und Jeanette Hesselberger.
Luise Böhm lebte nach ihrer Heirat am 31. Mai 1874 mit dem Hefefabrikbesitzer Karl Böhm (19. April 1848 Burgkunststadt – 11. April 1890 Hamburg) in Fürth, für ihn war es die zweite Ehe. Der Ehe entstammen vier Kinder: Wilhelm (29. März 1875 – 28. Juli 1938, verh.), Paul-Eugen (geb. 02. November 1876 Fürth, gest. 1941 Hamburg, verh.), Rosa (geb. 20. Dezember 1877 Fürth) und Franz (geb. 07. Januar 1880 Fürth, verh. gest. 1934). Gegen Ende der 1880er Jahre wechselte die Familie den Wohnort uns zog nach Hamburg, St. Pauli.
Die Kinder von Luise und Karl Böhm entwickelten sich wie folgt weiter:
- Wilhelm Böhm gründete um die Jahrhundertwende ein Import- und Exporthandel für Felle. Er lernte seien Frau Minna Wagnitz (1891-1973) kennen und heiratete Minna Wagnitz (evang. getauft) am 10. August 1914 in Hamburg. Aus der Ehe stammen die Kinder Carl Ludwig (geb. 22. Oktober 1913) und Ruth Margarete Gabriele Böhm (geb. 3. Juni 1918 in Hamburg. Seine Familie hatte spätestens ab dem 1. April 1933 mit dem Boykottaufruf der Nationalsozialisten Probleme mit dem politischen System. Wilhelm und sein Bruder Paul-Eugen Böhm galten nach den "Nürnberger Gesetzten" als sog. "Volljuden", die in Mischehen lebten. Auch die Kinder aus beiden Ehen galten nach der NS-Gesetzgebung als "Mischlinge ersten Grades", und waren somit den Repressionen des NS-Regmie voll ausgesetzt. Der Sohn Carl-Ludwig, der selbst Kaufmann war, sollte den Familienbetrieb 1938 übernehmen, allerdings wurde die Firma im gleichen Jahr durch das NS-Regmie liquidiert. Carl-Ludwig Böhm wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen, und obwohl er "Mischling ersten Grades" war, verblieb er mit einer Ausnahmegenehmigung bis 1945 in der Nachrichtentruppe.
- Paul-Eugen Böhm heiratete Olga Helene, geb. Jessen (1880). Aus der Ehe ging der Sohn Edgar-Paul Böhm (geb. 3. Januar 1906) und Rolf Erwin Norbert Böhm (geb. 30. Juni 1913) hervor.
- Über Rosa Böhm ist leider aktuell nichts bekannt.
- Franz Böhm war mit Ida Böhm verheiratet. Aus der Ehe ging die Tochter Margot-Carla Böhm hervor. Sie wurde in England 1908 geboren und nannte sich später Maud. 1907 starb Maud Böhm in Südafrika.
Verfolgung und Ermordung
In Luise Böhms Geburts-Register wurde während des Nationalsozialismus zusätzlich folgender Eintrag vorgenommen: „Frau Luise Böhm geb. Mailänder hat am 14. Dezember 1938 angezeigt, dass sie ab 1. Januar 1939 den zusätzlichen Vornamen Sara führt.“, einen Namenszusatz, den jüdische Frauen nach dem sog. "Namensänderungsverordnung" ab August 1938 tragen mussten.
Sie wurde mit Transport VI/1 unter der Nummer 105 von Hamburg aus deportiert. Auch ihre Schwestern Elisabeth Busse und Aurelie Warschauer wurden Opfer der Shoah[1]. Sie wurde am 16. Juli 1942 von Hamburg nach Theresienstadt deportiert. Als Sterbedatum wird der 2. Oktober 1942 in Theresienstadt angegeben. Die Todesursache lautet: Darmkatarrh/ Enteritis.
Literatur
- Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007. Geschichte - Riten - Dokumentation. Eigenverlag, 2007, S. 293
- Inge Grolle, Christina Igla (Hrsg.): Stolpersteine in Hamburg Grindel I, Hallerstraße und Brahmsallee - Biographische Spurensuche. Landeszentrale für politische Bildung Hamburg & Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. 2016, S. 158 ff.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Geburts-Register; - AdrBuch 1859; - EinwohnMeBo.Mailänder; - Trau-Register; - AF; - GB 1986; - Sonderstandesamt Arolsen I/649-1950 (lt. Mitteilung Standesamt Fürth 2006); - Terezín: Todesfallanzeige; - Stammbaum Mailänder; -
Weblinks
- Memorbuch für die Fürther Opfer der Shoah, erstellt von Gisela Blume - online