1761: Unterschied zwischen den Versionen
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* Am 4. September errichteten 13 Gürtlermeister und 4 Zinngießer eine neue Ansbacher Innung | * Am 4. September errichteten 13 Gürtlermeister und 4 Zinngießer eine neue Ansbacher Innung | ||
==Zeitgenössische Ortsbeschreibung== | |||
:''Die Hofmark Fürth ist ein großer, nahrhafter und überaus volkreicher Ort an der Rednitz, in welche unterhalb desselben die Pegnitz fließt. Er ist völlig unregelmäßig gebauet, die neue Gasse ausgenommen, hat aber doch manche große und schöne Häuser. Es wohnen hier ungemein viele Handwerksleute und Künstler: denn die, so in die Nürnberger Gilden nicht können aufgenommen werden, oder denen die Abgaben daselbst zu groß sind, lassen sich hier nieder, und jedermann wird aufgenommen. Die Judenschaft, welche sehr stark ist, machet den dritten Theil der Einwohner aus, hat eine große Schule und eine eigene Buchdruckerey. Bey der lutherischen Kirche hat die Reichsstadt Nürnberg das Patronatrecht. Die Einwohner sind theils brandenburg-onolzbachische, theils nürnbergische, theils der Domprobstey zu Bamberg Unterthanen. Die Burggrafen zu Nürnberg haben vor Alters auch hier das kaiserliche Landgericht gehalten: die Domprobstey zu Bamberg aber hat die landgerichtliche Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Sachen, gegen Erlegung eines jährlichen Canons von 50 Fl. für sich und ihre Hintersassen zu Fürth und andern Orten, abgekaufet: wiewohl das hochfürstl. Haus Brandenburg dieses nicht zugesteht, sondern annoch die landgerichtliche Jurisdictionscompetenz zu Fürth und denen dahingehörigen Oertern behauptet. Eben diese domprobsteyl. Hintersassen in und um Fürth müssen jährlich 23 Simra Hafer zur Herrschaft Cadolzberg liefern, und sonst Frohndienste verrichten. Das onolzbachische Geleitscommissariatamt übet alle Fraischgerechtigkeiten aus. Es sind dieser Hofmark gewisse Dorfschaften einverleibet.<ref>Anton Friedrich Büsching: ''Neuer Erdbeschreibung dritten Theils, zweyter Band, welcher den schwäbischen, bayerischen, fränkischen und obersächsischen Kreis enthält.'' 3. Auflage, Hamburg 1761, S. 1750 - [https://books.google.de/books?id=1L1CAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]</ref> | |||
==Bilder== | |||
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==Einzelnachweise== | |||
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Version vom 27. September 2018, 19:25 Uhr
Kurz-Chronik 1761
Personen
Geboren 1761
Person | Geburtstag | Geburtsort | Beruf |
---|---|---|---|
Wolf Löw Berlin | 13. August | Fürth | Kaufmann |
Johann Friedrich Bürkmann | 1. Februar | Fürth | Künstler, Maler |
Seckel Bär Dinkelsbühler | Fürth | Zahnarzt, Chirurg, Wundarzt | |
Elkan Henle | 7. Dezember | Fürth | Autor, Kaufmann, Juwelier, Bankier |
Elias Oehme | 7. Dezember | Fürth | Künstler, Maler |
Gestorben 1761
Person | Todestag | Todesort | Beruf |
---|---|---|---|
Friedrich Elias Dietzel | 11. Dezember | Bayreuth | Buchdrucker, Verleger |
Bauten
- In diesem Jahr ist die Vacher Brücke massiv aus Steinen erbaut worden. Die vorherige Brücke aus Holz war von den Preußen abgebrannt worden.
Sonstiges
- Am 4. September errichteten 13 Gürtlermeister und 4 Zinngießer eine neue Ansbacher Innung
Zeitgenössische Ortsbeschreibung
- Die Hofmark Fürth ist ein großer, nahrhafter und überaus volkreicher Ort an der Rednitz, in welche unterhalb desselben die Pegnitz fließt. Er ist völlig unregelmäßig gebauet, die neue Gasse ausgenommen, hat aber doch manche große und schöne Häuser. Es wohnen hier ungemein viele Handwerksleute und Künstler: denn die, so in die Nürnberger Gilden nicht können aufgenommen werden, oder denen die Abgaben daselbst zu groß sind, lassen sich hier nieder, und jedermann wird aufgenommen. Die Judenschaft, welche sehr stark ist, machet den dritten Theil der Einwohner aus, hat eine große Schule und eine eigene Buchdruckerey. Bey der lutherischen Kirche hat die Reichsstadt Nürnberg das Patronatrecht. Die Einwohner sind theils brandenburg-onolzbachische, theils nürnbergische, theils der Domprobstey zu Bamberg Unterthanen. Die Burggrafen zu Nürnberg haben vor Alters auch hier das kaiserliche Landgericht gehalten: die Domprobstey zu Bamberg aber hat die landgerichtliche Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Sachen, gegen Erlegung eines jährlichen Canons von 50 Fl. für sich und ihre Hintersassen zu Fürth und andern Orten, abgekaufet: wiewohl das hochfürstl. Haus Brandenburg dieses nicht zugesteht, sondern annoch die landgerichtliche Jurisdictionscompetenz zu Fürth und denen dahingehörigen Oertern behauptet. Eben diese domprobsteyl. Hintersassen in und um Fürth müssen jährlich 23 Simra Hafer zur Herrschaft Cadolzberg liefern, und sonst Frohndienste verrichten. Das onolzbachische Geleitscommissariatamt übet alle Fraischgerechtigkeiten aus. Es sind dieser Hofmark gewisse Dorfschaften einverleibet.[1]
Bilder
Einzelnachweise
- ↑ Anton Friedrich Büsching: Neuer Erdbeschreibung dritten Theils, zweyter Band, welcher den schwäbischen, bayerischen, fränkischen und obersächsischen Kreis enthält. 3. Auflage, Hamburg 1761, S. 1750 - online-Digitalisat