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Laut Adressbüchern gehörte Caspar Gran ab dem Jahr 1846 das neuerbaute Haus Nr. 408 a (später mit Königstraße 69 bezeichnet); an dieser Stelle befindet sich die heutige [[Nürnberger Straße 2]]. Die Familie selbst wohnte bis 1847 im sog. [[Langes Haus|Langen Haus]], bis sie ebenfalls in das neue Haus umzog.<ref>Fürther Tagblatt vom 10. September 1847, Nr. 145/1847, S. 620  - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503859_00624/pct:52.21622,6.54628,45.2973,28.29195/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
 
Laut Adressbüchern gehörte Caspar Gran ab dem Jahr 1846 das neuerbaute Haus Nr. 408 a (später mit Königstraße 69 bezeichnet); an dieser Stelle befindet sich die heutige [[Nürnberger Straße 2]]. Die Familie selbst wohnte bis 1847 im sog. [[Langes Haus|Langen Haus]], bis sie ebenfalls in das neue Haus umzog.<ref>Fürther Tagblatt vom 10. September 1847, Nr. 145/1847, S. 620  - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503859_00624/pct:52.21622,6.54628,45.2973,28.29195/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
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Im Jahr 1861 beantragte Gran beim Landgericht Nürnberg, eine Feldbacksteinbrennerei in [[wikipedia:Altenberg (Oberasbach)|Altenberg]] zu errichten. Der Gemeindeausschuss von Oberasbach war dagegen, hatte jedoch keine tragfähigen Gründe zur Verhinderung des Vorhabens. So entstand westlich des Ortes Altenberg, zwischen dem sogenannten Turmhügel und der Zirndorfer Straße auf dem gepachteten Acker des Michael Schuh, die erste gewerbliche Ziegelproduktion im Oberasbacher Gebiet. Dabei wurden anfänglich die Ziegel in Erdmeilern unter Verwendung von Steinkohlengrus gebrannt. Bald darauf entstanden in der Gegend eine Reihe von Ziegeleien anderer Unternehmer. Die 1882 vom Fürther Privatier Georg Hessel gegründete Dampfziegelei hieß später Ziegelei Ludwig Gran, deren Betrieb 1920 eingestellt und die Anlagen abgebrochen wurden.<ref>Helmut Mahr: Oberasbach - Tausend Jahre und mehr. Kapitel: Ziegeleien in Oberasbach. Hrsg. Stadt Oberasbach, 1995, S. 158</ref>
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Im Jahr 1861 beantragte Gran beim Landgericht Nürnberg, eine Feldbacksteinbrennerei in [[wikipedia:Altenberg (Oberasbach)|Altenberg]] zu errichten. Der Gemeindeausschuss von Oberasbach war dagegen, hatte jedoch keine tragfähigen Gründe zur Verhinderung des Vorhabens. So entstand westlich des Ortes Altenberg, zwischen dem sogenannten Turmhügel und der Zirndorfer Straße auf dem gepachteten Acker des Michael Schuh, die erste gewerbliche Ziegelproduktion im Oberasbacher Gebiet. Dabei wurden anfänglich die Ziegel in Erdmeilern unter Verwendung von Steinkohlengrus gebrannt. Bald darauf entstanden in der Gegend eine Reihe von Ziegeleien anderer Unternehmer. Die 1882 vom Fürther Privatier Georg Hessel gegründete Dampfziegelei hieß später Ziegelei Ludwig Gran<ref>Kaspar Ludwig Gran, geb. 12. August 1873 in Fürth, Sohn von Caspar Gran und Marie Wilhelmine, geb. Frank lt. Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, deren Betrieb 1920 eingestellt und die Anlagen abgebrochen wurden.<ref>Helmut Mahr: Oberasbach - Tausend Jahre und mehr. Kapitel: Ziegeleien in Oberasbach. Hrsg. Stadt Oberasbach, 1995, S. 158</ref>
    
Seine Ehefrau Johanna Karolina Gran verstarb am 31. Dezember 1865 an „Wassersucht“, sie wurde am 2. Januar 1866 auf dem [[Städtischer Friedhof#Geschichte|Friedhof an der Nürnberger Straße]] beerdigt.<ref>Urkundlicher Sterbeschein des Magistrats der Stadt Fürth vom 24. März 1866; die Stadt führte als Polizeibehörde das Sterberegister der ehem. freien Gemeinde</ref> Minderjährige Kinder waren nicht vorhanden; Caspar Gran verheiratete sich aber wieder. Um das „Copulationsattest“ zu erhalten erschien er am 28. März 1866 zusammen mit der 23 Jahre alten, ledigen Maria Wilhelmina Nützel, eheliche Tochter des kgl. Forstwarts Wilhelm Nützel von Bruckberg, beim städtischen Polizeioffiziant Ott, übergab die erforderlichen Zeugnisse und bat um Erteilung. Die Wiederverehelichung wurde postwendend genehmigt, das Attest am 31. März mit Unterschrift des rechtskundigen Magistratsrat [[Sigmund von Haller|Haller]] ausgestellt.<ref>siehe auch Local-Chronik (Name der Braut fehlerhaft wiedergegeben) in „Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens” (Fürther Abendzeitung) vom 31.03.1866, Nr. 89/1866, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10485435_00329/pct:3.4,6.32124,31.2,4.2487/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Da sich Gran wohl seit längerem zur [[wikipedia:Freireligiöse Bewegung|freireligiösen Bewegung]] bekannte, wollte er sich in Frankfurt am Main trauen lassen. Dazu wurde ihm vom Stadtmagistrat am 20. April noch ein gesondertes Zeugnis ausgestellt. Wegen Verhinderung des Frankfurter Predigers fand aber die Trauung am Sonntag, den 22. April 1866 in Heidelberg statt, die der freireligiöse Prediger von Mannheim und Heidelberg [[wikipedia:Carl Scholl|Carl Scholl]] vollzog und im Trauungsschein beurkundete.
 
Seine Ehefrau Johanna Karolina Gran verstarb am 31. Dezember 1865 an „Wassersucht“, sie wurde am 2. Januar 1866 auf dem [[Städtischer Friedhof#Geschichte|Friedhof an der Nürnberger Straße]] beerdigt.<ref>Urkundlicher Sterbeschein des Magistrats der Stadt Fürth vom 24. März 1866; die Stadt führte als Polizeibehörde das Sterberegister der ehem. freien Gemeinde</ref> Minderjährige Kinder waren nicht vorhanden; Caspar Gran verheiratete sich aber wieder. Um das „Copulationsattest“ zu erhalten erschien er am 28. März 1866 zusammen mit der 23 Jahre alten, ledigen Maria Wilhelmina Nützel, eheliche Tochter des kgl. Forstwarts Wilhelm Nützel von Bruckberg, beim städtischen Polizeioffiziant Ott, übergab die erforderlichen Zeugnisse und bat um Erteilung. Die Wiederverehelichung wurde postwendend genehmigt, das Attest am 31. März mit Unterschrift des rechtskundigen Magistratsrat [[Sigmund von Haller|Haller]] ausgestellt.<ref>siehe auch Local-Chronik (Name der Braut fehlerhaft wiedergegeben) in „Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens” (Fürther Abendzeitung) vom 31.03.1866, Nr. 89/1866, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10485435_00329/pct:3.4,6.32124,31.2,4.2487/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Da sich Gran wohl seit längerem zur [[wikipedia:Freireligiöse Bewegung|freireligiösen Bewegung]] bekannte, wollte er sich in Frankfurt am Main trauen lassen. Dazu wurde ihm vom Stadtmagistrat am 20. April noch ein gesondertes Zeugnis ausgestellt. Wegen Verhinderung des Frankfurter Predigers fand aber die Trauung am Sonntag, den 22. April 1866 in Heidelberg statt, die der freireligiöse Prediger von Mannheim und Heidelberg [[wikipedia:Carl Scholl|Carl Scholl]] vollzog und im Trauungsschein beurkundete.
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Gran engagierte sich für die linksliberale [[Fürther Volksverein|Fürther Volkspartei]]; so war er Wahlmann der Volkspartei für den 4. Wahlbezirk (5. Stadtdistrikt) zu den Wahlen am 25. November 1869 zum 24. Landtag des Königreichs Bayern<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1869, Nr. 273/1869, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503889_00555_u001/1?cq= online abrufbar]</ref> und Ersatzmann bei den Gemeindewahlen im Dezember 1869<ref>Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1869, Nr. 291/1869, S. 1 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00639/pct:0.98814,14.63289,87.9776,28.28335/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>, die nach der neuen Gemeindeordnung vom 29. April 1869 durchgeführt wurde. Als der Gemeindebevollmächtigte [[Max Neubauer]] im Dezember 1869 zum bürgerlichen Magistratsrat gewählt wurde, rückte Gran in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten nach. Nach 3 Jahren, als wieder ein Drittel durch Losentscheid ausscheiden musste, traf es auch Gran.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. November 1872, Nr. 281/1872, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032163_00523/pct:70,4.20833,23.86667,21.625/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
 
Gran engagierte sich für die linksliberale [[Fürther Volksverein|Fürther Volkspartei]]; so war er Wahlmann der Volkspartei für den 4. Wahlbezirk (5. Stadtdistrikt) zu den Wahlen am 25. November 1869 zum 24. Landtag des Königreichs Bayern<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1869, Nr. 273/1869, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503889_00555_u001/1?cq= online abrufbar]</ref> und Ersatzmann bei den Gemeindewahlen im Dezember 1869<ref>Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1869, Nr. 291/1869, S. 1 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00639/pct:0.98814,14.63289,87.9776,28.28335/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>, die nach der neuen Gemeindeordnung vom 29. April 1869 durchgeführt wurde. Als der Gemeindebevollmächtigte [[Max Neubauer]] im Dezember 1869 zum bürgerlichen Magistratsrat gewählt wurde, rückte Gran in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten nach. Nach 3 Jahren, als wieder ein Drittel durch Losentscheid ausscheiden musste, traf es auch Gran.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. November 1872, Nr. 281/1872, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032163_00523/pct:70,4.20833,23.86667,21.625/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
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Caspar Gran starb im Mai 1875, im November des gleichen Jahres verkaufte seine Witwe auf der Gran'schen Ziegelei in Altenberg Pferde und Gerätschaften.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 18. November 1875, Nr. 273/1875, S. 4 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305599_00480/pct:4.67022,64.38738,48.34084,7.95423/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Durch Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 14. November 1878 wurde der Maurermeisterswitwe Wilhelmine Gran ohne Gebühr das Bürgerrecht verliehen. Im Folgejahr ist im Adressbuch die Witwe Wilhelmine Gran noch als Besitzerin des Hauses Königstraße 69 ausgewiesen, aber 1880 gehörte es der Ziegeleibesitzersgattin Maria Wilhelmine Heßel in Neumühle (Oberasbach); vermutlich hatte dann die Witwe Gran den o. g. Georg Hessel geheiratet.
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Caspar Gran starb im Mai 1875, im November des gleichen Jahres verkaufte seine Witwe auf der Gran'schen Ziegelei in Altenberg Pferde und Gerätschaften.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 18. November 1875, Nr. 273/1875, S. 4 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305599_00480/pct:4.67022,64.38738,48.34084,7.95423/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Durch Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 14. November 1878 wurde der Maurermeisterswitwe Wilhelmine Gran ohne Gebühr das Bürgerrecht verliehen. Im Folgejahr ist im Adressbuch die Witwe Wilhelmine Gran noch als Besitzerin des Hauses Königstraße 69 ausgewiesen, aber 1880 gehörte es der Ziegeleibesitzersgattin Maria Wilhelmine Heßel in Neumühle (Oberasbach) die Witwe Gran hatte nämlich den o. g. Joh. Georg Hessel, einen "Holzgalanteriewaarenfabrikanten" aus Nürnberg, geheiratet.<ref>Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
    
==Werke Architekt==
 
==Werke Architekt==
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