Heimat- und Trachtenverein Stadeln e. V.

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo Heimat- und Trachtenverein Stadeln e. V.

Der Heimat- und (Volks-)Trachtenverein Stadeln e. V. wurde am 22. Oktober 1965 in Stadeln gegründet. Der Verein hat den Zweck, die Trachten und das deutsche Heimat- und Volksgut zu erhalten, sowie Volksmusik, Volksgesang, Volkstanz und Theaterspiel zu pflegen und mit allen Kräften zu fördern, sowie die Jugend mit den heimatlichen Sitten und Gebräuchen vertraut zu machen. Ferner ist es Ziel, die sorgsame Bewahrung historischer Kunstwerke wie Hausgemälde, Altertümer, Feldkreuze zu erhalten, die für die Heimatgeschichte wertvoll sind. Hierzu gehören auch alter fränkischer Schmuck und Bauernmöbel. Der Verein unterstützt alle Veranstaltungen rund um die Stadelner Kärwa, dem Wasserradfest sowie alle weiteren weltlichen und kirchlichen Festtage.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Gründungsidee geht auf ein Treffen am 22. März 1965 zurück, bei der sich das erste Mal einige Bewohner Stadelns sich dieser Idee annahmen. Nach der Besprechung im dem Trachtenverein Neunhof im Sitzungssaal der Gemeinde wurde am 1. Juli 1965 eine Interims-Vorstandsschaft gegründet, die die Gründung eines Trachtenvereins für Stadeln vorbereiten sollten. Am Tag der Heimat am 11. September 1965 beteiligten sich erstmals Bürger aus Stadeln und Mannhof mit einer Aktion. Es folgte ebenfalls die erste Beteiligung am Fürther Erntedankfest der Michaelis-Kirchweih am 10. Oktober 1965 mit einem Brückenwagen der Gemeinde Stadeln auf dem das Stadelner Wappen zu sehen war.

Die offizielle Gründung des Vereins erfolgt sechs Monate nach der ersten Besprechung am 22. Oktober 1965. Gründungsvorstand wird:

  • Thomas Kleinlein, 1. Bürgermeister Stadelns
  • Wilhelm Titze, Sudetendeutsche Landsmannschaft
  • Gertrud Obst, Schlesische Landsmannschaft
  • Gotthard Hartl Fink
  • Willi Müller, Verwaltungsinspektor und späterer 1. Bürgermeister von Stadeln

Insgesamt 42 Personen werden auf der Gründungsversammlung Mitglied des neuen Vereins, bis zum Jahresende wird sich die Zahl der Mitglieder verdoppeln auf genau 80 Mitglieder. Als Vereinslokal wird die Gaststätte "Goldene Engel" gewählt, der Mitgliedsbeitrag beträgt in den ersten Jahren 50 Pfennige.

Bereits 1965 wurden drei fränkische und drei Egerländer Trachtenpaare zusammengestellt. Im Januar 1966 folge eine Jugendgruppe, die Zusammen mit den Trachtenpaaren erstmals im Herbst 1966 an der Fürther Kirchweih teilnahm. Als einer der ersten Auswärtstermine wird in der Chronik des Verein ein Auftritt in der Dauer-Kleingarten-Anlage Espan II genannt, sowie ein Theaterabend mit dem Bruderverein Erlangen, der bereits am 25. Dezember 1965 statt fand. 1967, also zwei Jahre nach der Gründung des Vereins, konnten sich die Mitglieder das erste Mal in eigener Tracht präsentieren. Die Tracht wurde eigens zur Stadelner Kärwa 1967 erstmals vorgestellt. Es folgten weitere Auftritte, auch im benachbarten Österreich. In den folge Jahren wurden weitere Gruppen gegründet, so zum Beispiel die Stadelner Volksmusikgruppe 1969.

Doch nicht nur Erfolge begleiteten den Verein, sondern auch Querelen und Finanzknappheit. So weißt die Vereinschronik zu berichten, dass bereits nach kurzer Zeit sich Streitigkeiten im Verein breit machten, so es keine Gruppierungen mehr innerhalb des Vereins gab, die mit sog. Heimatvertriebenen besetzt war. Gleichzeitig scheitert z.B. die für 1969 vorgesehene Fahnenweihe mangels knapper Finanzmittel. Dennoch konnten auch erste Erfolge ausgewiesen werden. So fand u.a. der 1. Mittelfränkische Bezirkstrachtenjugendtag am 19. Oktober 1969 in Stadeln statt.

Weitere Aktivitäten der Folgejahre (exemplarisch):

  • Anlässlich der 600-Jahr Feier der Stadt Schwabach 1971 fuhr der Verein mit einem großen U.S. Army Aufleger zum Festumzug, auf dem ein Wasserrad befestigt war.
  • Zu den olympischen Spielen 1972 in München entsandte Verein vier Trachtenpaare zur Abschlussveranstaltung. Auf Grund der Geiselnahme und dem Olympia-Attentat am 5. September 1972 konnte der einstudierte "Sternpolka" von den Plattlern und Volkstänzern des Bayerischen Trachtenverbandes nicht aufgeführt werden.
  • Im Mai 1973 wirkte die Jugendgruppe beim internationalen Trachtentreffen in Wels/ Österreich mit.
  • In den Jahren 1967, 1968 und 1973, 1974 und 1975 wurde die Stadelner Kärwa jeweils vom Heimat- und Volkstrachten-Verein Stadeln e. V. ausgerichtet.
  • Am 25. Oktober 1975 feierte der Verein sein 10-jähriges Bestehen in der alten Turnhalle in Stadeln. Festmusik waren u.a. die Loonharder Musikanten, die Auerbergler aus Fürth, die Riaser aus Oettingen und die Donautaler aus Großmehring.
  • 1976 wurde eine Singgruppe gegründet, die am Jugendtag in Bad Windsheim gleich den 1. Platz errungen hat.
  • 1978 wurden schwarze Kopftücher und Schürzen angeschafft, um bei Trauerfeiern angemessen gekleidet zu sein.
  • Auf der Jahreshauptversammlung am 07. November 1980 wurde einstimmig beschlossen eine Standarte anzuschaffen.
  • Am 16. Mai 1981 feiert der Verein sein 15-jähriges Bestehen im kath. Pfarrzentrum. Anwesend waren der Staaner Dreigsang, die Rapsdorfer Sänger, die Feuchter Musikanten, die Donautaler Großmehring, die Auerbergler Fürth und die Leonharder Schweinau.
  • Beim Mittelfränkischen Bezirkstrachtenfest am 10. - 12. Juni 1983 feierten 50 mitwirkende Trachtenvereine und 13 Musikkapellen aus Franken die mit Standartenweihe bei einem schönen Fest in Stadeln.
  • Am Ostersamstag, den 2. April 1988 stellte der Verein seinen ersten Osterbaum vor dem Gasthaus Kalb auf. Seit dieser Zeit wird jedes Jahr in Stadeln ein österlich geschmückter Baum aufgestellt.
  • 1990 wurde das 25-jährige Bestehen des Vereins in der alten Turnhalle der Hauptschule Stadeln mit einem Heimatabend gefeiert.
  • 1991 wurde das Wasserrad am Wiesengrund gesetzt.
  • Am 23. Mai 1992 fand das erste Wasserradfest mit allen Stadelner Vereine statt. Der Erlös wird für soziale Zwecke verwendet.
  • 1994 kam der Wasserradbrunnen dazu, den der Verein seit 1996 zu Ostern mit vielen bunten Eiern zu einem Osterbrunnen schmückt.
  • 1996 wirkte der Verein alt Mitveranstalter bei der 700 Jahrfeier Stadeln mit.
  • Anlässlich des 30-jährigen Bestehens fand am 1. Juli 2002 im Rathaushof Fürth ein kleines Fest statt.
  • Am 19. Juni 2005 feiert der Verein sein großes Gründungsfest zum 40-jährigen Bestehen auf der Stadelner Hauptstraße.
  • Seit 2007 tanzt der Stadelner Heimat- und Trachten-Verein bei der Eröffnung der Fürther Kärwa.
  • 2008 wird das Engagement für die Live-Übertragung des Erntedankfestumzugs durch den Verein mit einem Ehrenbrief an die 1. Vorsitzende Ingrid Lamatsch gewürdigt.
  • Am 11. Oktober 2015 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen.

Vorstand seit Gründung[Bearbeiten]

  • 1965 - 1969 Gotthard Hartl Fink
  • 1969 - 1971 Richard Koller
  • 1971 - 1985 Roland Raab
  • 1985 - 1987 Horst Gräf
  • 1987 - 1995 Manfred Post
  • 1995 - dato Ingrid Lamatsch

Fernseh-Live-Übertragung der Fürther Kärwa[Bearbeiten]

Zur Fürther Kärwa 2003 hatte sich der Verein vorgenommen, jeden Tag gegenüber dem Fürther Stadttheater mit einen Tapeziertisch Unterschriften zu sammeln für eine Live-Übertragung des Erntedankfestumzugs im Bayerischen Fernsehen. Innerhalb weniger Tage unterschrieben mehr als 10.000 Besucher die Liste. Die Liste wurde anschließend dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung übergeben, mit der Bitte diese Initiative beim Bay. Fernsehen zu unterstützen. Die Aktion war von Erfolg gekrönt. In der Folge wird der Erntedankfestumzug seit 2003 nahezu vollständig live am Bauernsonntag im Bay. Fernsehen übertragen.

Stadelner Tracht[Bearbeiten]

Die Gründlacherin, 1916

Die Frauentrachten des Heimat- und Volkstrachten-Vereins Stadeln e. V. ist die erneuerte knoblauchsländer Arbeitstracht, nach einem 1916 entstandenen Ölgemälde von Rudolf Schiestl. Es zeigt die Gründlacherin, nach welcher unsere Tracht nachempfunden wurde. Die Männertracht ist die traditionelle fränkische Tracht, welche aus schwarzer Bundhose und roter Weste besteht. Der Trachtenverein Stadeln trägt keinen Dreispitz und keine Stiefel, sondern einen Rundhut und Schnallenschuhe. Der Ausdruck "Arbeitstracht" stammt daher, das die Frauen keine Haube oder Hut tragen, sondern ein nach hinten gebundenes Kopftuch.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Heimat- und Trachtenverein Stadeln e. V. online

Bilder[Bearbeiten]