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Während sich bis zum 18. Jahrhundert viele Stiftungen auf die Unterstützung der Kirchen bezogen, taten sich im 19. Jahrhundert insbesondere die jüdischen Stifter in Fürth hervor. Dies ergab sich zum einen aus der religiösen Pflicht, die den Juden gebot, Wohltätigkeit auszuüben. Zum anderen wurde der soziale Gedanke der Wohltätigkeit erweitert durch die Absicht, kulturelle Einrichtungen der Stadt Fürth zu fördern oder die Neigung, die Verschönerung der Stadt die Tat umzusetzen. Aber auch Motive wie das ehrenden Andenken an die eigenen Eltern in der Stadt zu verwurzeln oder sich selbst einen guten Namen und somit Ansehen und Achtung in der Öffentlichkeit zu schaffen, traten hinzu. Über die sozialen und kulturellen Inhalte hinaus wollten die Spender der Gründerzeit zudem oft ein Zeichen für die Loyalität der Juden zum Staat setzen und gleichzeitig den Prozess der Emanzipation aktiv vorantreiben.<ref>{{BuchQuelle|Geschichte der Stadt Fürth (Buch)|Seite=93ff}}</ref> | |||
So führte das soziale Engagement gerade in der Zeit um [[1900]] zu vielen Stiftungen, um die Verwerfungen der Industrialisierungszeit zu lindern. Ihren Höhepunkt erreichten die Stiftungstätigkeiten in Fürth in der Ära von Bürgermeister [[Theodor Kutzer]]. Er gab stiftungswilligen Persönlichkeiten Anregungen, wie sie mit ihren Geldern wegweisende Infrastruktureinrichtungen schaffen könnten, die der gesamten Bevölkerung zugute kämen. Die meisten noch heute in Fürth bekannten Stiftungen stammen aus dieser Zeit. Bekannt sind einige große Stiftungen, wie [[Nathanstift]], [[Berolzheimerianum]], [[Krautheimer-Krippe]] oder die [[Lungenheilstätte]]. Es gab aber noch viele weitere, die meistens nicht in Sachwerten bestanden, sondern auf Kapitalbasis gegründet waren. Dabei wurde ein Geldbetrag gestiftet, der Stiftungsname und –zweck festgelegt und die Stadt Fürth als Stiftungsverwalterin eingesetzt, die aus den Zinsen des gespendeten Kapitals den Stiftungszweck erfüllte.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=225}}</ref> | |||
Auch heute wäre die Stadt Fürth ohne das wohltätige Wirken zahlreicher Stiftungen um einiges ärmer. Die Stadt verwaltete im Jahr 2007 rund ein Dutzend Stiftungen. Viele sind schon jahrzehnte alt. Daneben unterhalten auch Kirchen und Wohlfahrtsverbände Stiftungen. Und auch Stiftungen großer Unternehmer fehlen nicht in Fürth: Unter anderem sind nach Rainer Winter ([[Uvex]]), [[Max Grundig]] sowie Paul und [[Helene Metz]] Stiftungen benannt, die ganz unterschiedliche Zwecke verfolgen.<ref>{{BuchQuelle|Geschichte der Stadt Fürth (Buch)|Seite=93ff}}</ref> | |||
Für einen Überblick über die Stiftungen der Stadt Fürth siehe Artikel [[Stiftungen]]. | Für einen Überblick über die Stiftungen der Stadt Fürth siehe Artikel [[Stiftungen]]. | ||
==Liste der Stifter== | ==Liste der Stifter== | ||
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==Lokalberichterstattung== | |||
* ''Vom segensreichen Wirken Fürther Stiftungen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29.11.2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/vom-segensreichen-wirken-further-stiftungen-1.487433 online abrufbar] | |||
==Einzelnachweise== | |||
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Version vom 10. Dezember 2017, 21:44 Uhr
Während sich bis zum 18. Jahrhundert viele Stiftungen auf die Unterstützung der Kirchen bezogen, taten sich im 19. Jahrhundert insbesondere die jüdischen Stifter in Fürth hervor. Dies ergab sich zum einen aus der religiösen Pflicht, die den Juden gebot, Wohltätigkeit auszuüben. Zum anderen wurde der soziale Gedanke der Wohltätigkeit erweitert durch die Absicht, kulturelle Einrichtungen der Stadt Fürth zu fördern oder die Neigung, die Verschönerung der Stadt die Tat umzusetzen. Aber auch Motive wie das ehrenden Andenken an die eigenen Eltern in der Stadt zu verwurzeln oder sich selbst einen guten Namen und somit Ansehen und Achtung in der Öffentlichkeit zu schaffen, traten hinzu. Über die sozialen und kulturellen Inhalte hinaus wollten die Spender der Gründerzeit zudem oft ein Zeichen für die Loyalität der Juden zum Staat setzen und gleichzeitig den Prozess der Emanzipation aktiv vorantreiben.[1]
So führte das soziale Engagement gerade in der Zeit um 1900 zu vielen Stiftungen, um die Verwerfungen der Industrialisierungszeit zu lindern. Ihren Höhepunkt erreichten die Stiftungstätigkeiten in Fürth in der Ära von Bürgermeister Theodor Kutzer. Er gab stiftungswilligen Persönlichkeiten Anregungen, wie sie mit ihren Geldern wegweisende Infrastruktureinrichtungen schaffen könnten, die der gesamten Bevölkerung zugute kämen. Die meisten noch heute in Fürth bekannten Stiftungen stammen aus dieser Zeit. Bekannt sind einige große Stiftungen, wie Nathanstift, Berolzheimerianum, Krautheimer-Krippe oder die Lungenheilstätte. Es gab aber noch viele weitere, die meistens nicht in Sachwerten bestanden, sondern auf Kapitalbasis gegründet waren. Dabei wurde ein Geldbetrag gestiftet, der Stiftungsname und –zweck festgelegt und die Stadt Fürth als Stiftungsverwalterin eingesetzt, die aus den Zinsen des gespendeten Kapitals den Stiftungszweck erfüllte.[2]
Auch heute wäre die Stadt Fürth ohne das wohltätige Wirken zahlreicher Stiftungen um einiges ärmer. Die Stadt verwaltete im Jahr 2007 rund ein Dutzend Stiftungen. Viele sind schon jahrzehnte alt. Daneben unterhalten auch Kirchen und Wohlfahrtsverbände Stiftungen. Und auch Stiftungen großer Unternehmer fehlen nicht in Fürth: Unter anderem sind nach Rainer Winter (Uvex), Max Grundig sowie Paul und Helene Metz Stiftungen benannt, die ganz unterschiedliche Zwecke verfolgen.[3]
Für einen Überblick über die Stiftungen der Stadt Fürth siehe Artikel Stiftungen.
Liste der Stifter
Dies ist eine Liste von Persönlichkeiten, die sich in der Stadt Fürth als „Stifter“ hervorgetan haben:
Lokalberichterstattung
- Vom segensreichen Wirken Fürther Stiftungen. In: Fürther Nachrichten vom 29.11.2008 - online abrufbar