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== Kurz-Chronik 1926 ==
== Ereignisse ==
Der in Nürnberg aufgewachsene Theodor Croneiß gründet die Regionalfluggesellschaft Nordbayerische Verkehrsflug GmbH und setzt dabei Messerschmitt M18 Flugzeuge in Ganzmetallbauweise ein.<ref>Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" [http://www.graf-von-katzenelnbogen.de/neumarktiopf.html online]</ref>
* [[1. Januar]]: Ein Erdbeben erschüttert Fürth.
* [[6. Januar]]: In [[Vach]] kommt es zu einem Großbrand in der dortigen [[Dornbräu Vach|Brauerei]].<ref>Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach: ''125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr Vach'', Vach, [[2010]], S. 36</ref>
* Der in Nürnberg aufgewachsene Theodor Croneiß gründet die Regionalfluggesellschaft Nordbayerische Verkehrsflug GmbH und setzt dabei Messerschmitt M18 Flugzeuge in Ganzmetallbauweise ein.<ref>Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" [http://www.graf-von-katzenelnbogen.de/neumarktiopf.html online]</ref>
* Hinrichtung Johann Lechners, dem sog. [[Der Poppenreuther Vatermord|Poppenreuther Vatermörders]], mittels einer Guillotine.
* Im Oktober kommt es in den [[Möbelfabrik Georg Wunderlich|Wunderlich’schen Möbelfabriken]] zu einem Großbrand. Dies war der Auslöser für die Anschaffung der ''Benzin-automobilen Magirus-Motorspritze Typ ,Ulm’'' durch die Fürther Feuerwehr.<ref>Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach: ''125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr Vach'', Vach, [[2010]], S. 53</ref>
 
 
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== Personen ==
== Personen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Jakob Wassermann vollendet seine Novelle "Der Aufruhr um den Junker Ernst"
* Jakob Wassermann vollendet seine Novelle "Der Aufruhr um den Junker Ernst"
==Veröffentlichungen==
{{Bucherscheinungen im Jahr}}
Außerdem:
* Bebauungspläne von Hermann Jansen: ''Eine der ersten Auto-Schnellstraßen: Erlangen—Fürth—Nürnberg usw. im Bett des alten Donau-Main-Kanals''. In: Deutsche  Bauzeitung, 60. Jg., Nr. 1/2, Berlin, 6. Januar 1926 - [https://delibra.bg.polsl.pl/Content/14535/P-389_1926_1-2.pdf pdf-Datei] (mit Abbildungen)
==Zeitgenössische Ortsbeschreibung und Entwicklungsplan==
:''Fürth, neben Nürnberg die größte Industriestadt Nordbayerns, ist zugleich einer der aussichtsreichsten Handels- und Exportplätze. Fürth zählt jetzt fast 75 000 Einwohner und ist Weltplatz für die Herstellung von Spiegelglas, Spiegeln, optischen Waren, Gold- und Buntpapier, Bilderbüchern, Abzieh- und Reklamebildern, Bronzefarben, Blattmetall, Spielwaren usw. Auch werden in bedeutendem Umfange Schuhwaren, Hosenträger, Zinn- und Aluminiumfolien hergestellt. Filialbetriebe der [[Waggonfabrik Gotha]] und der [[Junkersflugzeugwerke]] Dessau; großer Bierexport. Für neue Industrien bestehen die besten Ansiedelungsmöglichkeiten. Großes Industriegelände wurde erschlossen, die Stadt selbst ist im Besitze von vielen für die Industrie äußerst geeigneten Grundstücken. (Aus dem abgebildeten [[:Datei:Jansen-Plan.jpg|Verkehrs- und Nutzungsplan]] des Herrn Professors Dr. Ing. Jansen ist das nähere zu ersehen.) Bei all seinem Industrie- und Handelsstadtcharakter ist Fürth eine durchaus wohnliche Stadt und mit seinen sozialen und hygienischen Anstalten und Einrichtungen auf voller Höhe. Sitz aller wichtigsten Behörden. Gymnasium, [[Oberrealschule]], [[Mädchenlyzeum]], Frauenarbeitsschule, [[Stadttheater]], [[Stadtpark]], Spiel- und Sportplätze. Volksbildungsheim, Wöchnerinnen-und Säuglingsheime, [[Lungenheilstätte]]. Naturschöne Umgebung. Besonderen Wert legt die Stadtverwaltung auf ein wohlausgebautes Verkehrsnetz. Fürth ist mit Nürnberg durch mehrere Straßenbahnlinien, die zu den Hauptverkehrszeiten im Abstand von 2% Minuten, sonst von 5 Minuten fahren, verbunden. Auch die Staatsbahn verbindet beide Städte mit täglich etwa 50—40 Fahrten. Fürth hat außerdem einen ausgezeichneten direkten Fernverkehr nach allen Richtungen insbesondere nach München, Berlin, Würzburg, Frankfurt a. M., Eger, Prag, Passau, Wien usw. Zu den Vororten und zum [[Flughafen]] führen Autobuslinien. Für die künftige Verkehrsgestaltung hat die Stadtverwaltung durch Professor Dr. Ing. Jansen einen großzügigen Plan ausarbeiten lassen (vergleiche die Abbildung). Besonderes Gewicht legt die Stadtverwaltung auf den Ausbau des Großschiffahrtsweges ([[Rhein—Main—Donau-Kanal]]). Schon seit vielen Jahrzehnten führt an Fürth der alte [[Ludwig—Donau—Main-Kanal]] vorbei, der jedoch größeren Verkehrsbedürfnissen in keiner Weise zu genügen vermag. Diesem Mangel soll der neue Rhein—Main—Donau-Kanal abhelfen. Er durchzieht in weitem Bogen das ganze Stadtgebiet an der Westseite. Reichliches Gelände für die Industrie mit Gleißanschlußmöglichkeit steht zur Verfügung. Die für die Städte Fürth und Nürnberg notwendigen großen [[Hafen|Hafenanlagen]] sind in nächster Nähe der Stadt Fürth in Aussicht genommen. Ein besonderer Industriehafen für Fürth ist im Norden in unmittelbarem Anschluß an den Flughafen geplant. Eine Straßenbahnverbindung zu diesem Industriehafen ist vorgesehen. Ein neuer im Süden der Stadt vorgesehener Güterbahnhof soll den Anschluß nach dem Industrie- und Handelshafen vermitteln. Das Gelände des alten Ludwig—Donau—Main-Kanals soll als [[Frankenschnellweg|Automobilschnellstraße]] von Kehlheim bis Bamberg ausgebaut werden, sodaß in großzügigster Weise für den modernen Zukunftsverkehr gesorgt ist. Für die Zukunftsentwicklung ist von besonderer Bedeutung der zwischen den Eisenbahnlinien Nürnberg—Bamberg—Berlin und Nürnberg—Würzburg—Aschaffenburg—Frankfurt a.M. 5 km nordwestlich von Fürth-Hauptbahnhof liegende, großzügig ausgebaute Flugplatz mit Flughafen, der dem Staate Bayern gehört und von den Städten Fürth und Nürnberg gemeinsam gepachtet wurde. Der Flughafen ist bequem entweder mit Autobus oder mit Personenkraftwagen in 10 bis 15 Minuten zu erreichen. Der Flughafen ist dem großen kontinentalen und interkontinentalen Luftverkehr angegliedert durch Einbeziehung in die Luftfahrlinien der großen europäischen Gesellschaften. Während der Sommerflugsaison (April mit September 1925) wurden folgende Strecken beflogen: Leipzig—Berlin, München, Frankfurt a. M., Wien. Im ganzen starteten 60t Flugzeuge; gelandet sind 599 Flugzeuge. Die Zahl der vom Flughafen Fürth abgehenden Fluggäste betrug im ganzen 1597 Personen. Gelandet sind im Flughafen Fürth 1598 Personen. Der Flugplatz Fürth ist anerkannter Maßen nach Lage, Größe und Einrichtung einer der bedeutendsten in ganz Deutschland. Hervorzuheben ist noch die große Werft der [[Junkers-Flugzeugwerke]], die z. Zt. etwa 500 Arbeiter beschäftigt. Die Heranbildung von Fliegernachwuchs besorgt eine vorzüglich geleitete [[Fliegerschule]]. So ist für günstige Verkehrsmöglichkeit in Fürth i. B. in jeder Weise gesorgt. Industrie, Handel und Gewerbe finden daher in Fürth den besten Boden für eine gedeihliche Entwicklung.''<ref>J. Luebeck (Hg.): ''"Fürth in Bayern"''. In: ''Rhein-Donau-Verkehrsbuch: Ein verkehrswirtschaftliches und wasserbautechnisches Handbuch über den Ausbau der Rhein-Donau-Wasserstrasse von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer'', S. 216 ff, DARI Verlag Berlin 1926 - [https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1678779318/page/230 online-Digitalisat]</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
* Ein [[Erdbeben]] erschüttert Fürth am [[1. Januar]].
* Ein [[Erdbeben]] erschüttert Fürth am [[1. Januar]].


==Einezlnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
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== Bilder ==
== Bilder ==
{{Bilder dieses Jahres}}
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Aktuelle Version vom 21. Januar 2025, 18:45 Uhr

| 20. Jahrhundert |
| 20er Jahre |
| 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 |

Ereignisse

  • 1. Januar: Ein Erdbeben erschüttert Fürth.
  • 6. Januar: In Vach kommt es zu einem Großbrand in der dortigen Brauerei.[1]
  • Der in Nürnberg aufgewachsene Theodor Croneiß gründet die Regionalfluggesellschaft Nordbayerische Verkehrsflug GmbH und setzt dabei Messerschmitt M18 Flugzeuge in Ganzmetallbauweise ein.[2]
  • Hinrichtung Johann Lechners, dem sog. Poppenreuther Vatermörders, mittels einer Guillotine.
  • Im Oktober kommt es in den Wunderlich’schen Möbelfabriken zu einem Großbrand. Dies war der Auslöser für die Anschaffung der Benzin-automobilen Magirus-Motorspritze Typ ,Ulm’ durch die Fürther Feuerwehr.[3]



Personen

Geboren

Person Geburtstag Geburtsort Beruf
Hermann Andörfer 7. März 1926 Fürth Prokurist
Max Appis 9. Februar 1926 Fürth Fußballspieler
Konrad Bloß 20. Dezember 1926 Großgründlach Finanzbeamter
Hedwig Böhm 27. Juli 1926
Johannes Dietz 16. August 1926 Würzburg Pfarrer
Moses Friedmann 5. August 1926 Dolhinov/Weißrussland Kraftfahrer
Franz Paul Gall 8. März 1926 Regensburg Arzt, Chirurg, Chefarzt
Richard Gottinger 4. Juni 1926 Fürth Fußballspieler, Kellner
Heinrich Graber 23. April 1926 Fürth Architekt, Maler
Manfred Hambitzer 27. Februar 1926 Gummersbach
Hermann Holzhauser 28. Januar 1926 Fürth
Franz Kimberger 5. August 1926 Fürth Arzt, Heimatforscher
Elisabeth Klotz Klotz, geb. Erhard 10. März 1926 Fürth
Ernst Krauß 24. Dezember 1926 Fürth Gewerkschaftsangestellter
Jack Landau 24. Juli 1926 Fürth Jurist
Gerard Langlois 31. Oktober 1926 Fürth
Galina Gorila 14. Juni 1926 Adamowka, Kr. Dnjepropetrowsk/UdSSR Arbeiter
Tanje Stan 1. Januar 1926 Saplitschki, Kr. Dnjepropetrowsk/UdSSR Arbeiter
Herbert Traschitzker 28. Juni 1926 Spittal/Drau Gren. Schtz. Batl. III Bayreuth
Gertruda Juliane Bayh 11. Mai 1926 Fürth Friseursmeistertochter
Ernst Hofmeier 15. Juni 1926 Fürth Kaufm. Lehrling
Rudi Düthorn 27. November 1926 Fürth Installationslehrling
Hans Adolf Vogel 1. Oktober 1926 Fürth Magazinssohn
Stefan Lößlein 26. September 1926 Fürth Stadtrat
Max Mandelbaum 17. Juli 1926 Berlin Geschäftsführer, Unternehmer, Gründer
Walter Mayer 18. März 1926 Falkenstein/Taunus Physiker
Rolf Seeling 17. Februar 1926
Ingeburg Dagmar Solomon 1926 Stadtheimatpfleger, Kunsthistoriker
Georg Wölfel 23. April 1926 Bäcker, Unternehmer, Gründer

Gestorben

Person Todestag Todesort Beruf
Johannes Berz 2. November 1926 Fürth Bauunternehmer, Ingenieur, Architekt
Johann Dorner 11. Januar 1926 Nürnberg Architekt
Fanny Hirschmann, geb. Landauer 10. November 1926 Fürth
Hans Humbser 21. Februar 1926 Chur Brauereidirektor, Bierbrauer, Brauereibesitzer
Kaufmann Kohler 28. Januar 1926 New York Jüdischer Theologe
Johann Lechner 1926 Metzger
Sally Löwengart 2. August 1926 Fürth Fabrikbesitzer, Kaufmann, Kontorist
August Sperl 7. April 1926 Würzburg Historiker, Schriftsteller
Johann, Thomas Völk 7. August 1926 Fürth Fabrikant, Gemeindebevollmächtigter, Unternehmer, Stifter
Julius Wallerstein 24. April 1926 Uhrmacher, Goldwarenhändler

Bauten

Politik und Wirtschaft

  • 30. Juni: Der "Straßen- und Pflasterzoll" wird abgeschafft.
  • Die "Winter Gesellschaft für Optik und Augenschutz" wird gegründet, aus welcher später Uvex hervorgehen sollte.

Sport

  • Am Sonntag, den 13. Juni 1926 wird die Fußballmannschaft der SpVgg Fürth erneut Deutscher Fußballmeister mit einem 4:1 gegen den Hertha BSC Berlin. Paul Lavens Radio-Reportage ist die erste Live-Übertragung eines Endspiels um die deutsche Fußballmeisterschaft. Für einen Eintrittspreis von 30 Pfennig konnte man in mehreren Fürther Lokalitäten, z.B. im Geismannsaal oder im Schwarzen Kreuz, dabei sein. Die SpVgg Fürth wird auch noch Süddeutscher Pokalsieger.

Literatur

  • Jakob Wassermann vollendet seine Novelle "Der Aufruhr um den Junker Ernst"

Veröffentlichungen

 UntertitelAutorGenreVerlagAusfuehrungISBNnr
Die industrielle Entwicklung der Stadt Fürth (Buch)Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität zu ErlangenHerbert WendelStadtgeschichteCoburger TageblattTaschenbuch
Geologisch-botanische Streifzüge (Broschüre)in die Umgebung von Fürth i. Bay.Theodor BauerSachbuchGeb. KraußSoftcover

Außerdem:

  • Bebauungspläne von Hermann Jansen: Eine der ersten Auto-Schnellstraßen: Erlangen—Fürth—Nürnberg usw. im Bett des alten Donau-Main-Kanals. In: Deutsche Bauzeitung, 60. Jg., Nr. 1/2, Berlin, 6. Januar 1926 - pdf-Datei (mit Abbildungen)

Zeitgenössische Ortsbeschreibung und Entwicklungsplan

Fürth, neben Nürnberg die größte Industriestadt Nordbayerns, ist zugleich einer der aussichtsreichsten Handels- und Exportplätze. Fürth zählt jetzt fast 75 000 Einwohner und ist Weltplatz für die Herstellung von Spiegelglas, Spiegeln, optischen Waren, Gold- und Buntpapier, Bilderbüchern, Abzieh- und Reklamebildern, Bronzefarben, Blattmetall, Spielwaren usw. Auch werden in bedeutendem Umfange Schuhwaren, Hosenträger, Zinn- und Aluminiumfolien hergestellt. Filialbetriebe der Waggonfabrik Gotha und der Junkersflugzeugwerke Dessau; großer Bierexport. Für neue Industrien bestehen die besten Ansiedelungsmöglichkeiten. Großes Industriegelände wurde erschlossen, die Stadt selbst ist im Besitze von vielen für die Industrie äußerst geeigneten Grundstücken. (Aus dem abgebildeten Verkehrs- und Nutzungsplan des Herrn Professors Dr. Ing. Jansen ist das nähere zu ersehen.) Bei all seinem Industrie- und Handelsstadtcharakter ist Fürth eine durchaus wohnliche Stadt und mit seinen sozialen und hygienischen Anstalten und Einrichtungen auf voller Höhe. Sitz aller wichtigsten Behörden. Gymnasium, Oberrealschule, Mädchenlyzeum, Frauenarbeitsschule, Stadttheater, Stadtpark, Spiel- und Sportplätze. Volksbildungsheim, Wöchnerinnen-und Säuglingsheime, Lungenheilstätte. Naturschöne Umgebung. Besonderen Wert legt die Stadtverwaltung auf ein wohlausgebautes Verkehrsnetz. Fürth ist mit Nürnberg durch mehrere Straßenbahnlinien, die zu den Hauptverkehrszeiten im Abstand von 2% Minuten, sonst von 5 Minuten fahren, verbunden. Auch die Staatsbahn verbindet beide Städte mit täglich etwa 50—40 Fahrten. Fürth hat außerdem einen ausgezeichneten direkten Fernverkehr nach allen Richtungen insbesondere nach München, Berlin, Würzburg, Frankfurt a. M., Eger, Prag, Passau, Wien usw. Zu den Vororten und zum Flughafen führen Autobuslinien. Für die künftige Verkehrsgestaltung hat die Stadtverwaltung durch Professor Dr. Ing. Jansen einen großzügigen Plan ausarbeiten lassen (vergleiche die Abbildung). Besonderes Gewicht legt die Stadtverwaltung auf den Ausbau des Großschiffahrtsweges (Rhein—Main—Donau-Kanal). Schon seit vielen Jahrzehnten führt an Fürth der alte Ludwig—Donau—Main-Kanal vorbei, der jedoch größeren Verkehrsbedürfnissen in keiner Weise zu genügen vermag. Diesem Mangel soll der neue Rhein—Main—Donau-Kanal abhelfen. Er durchzieht in weitem Bogen das ganze Stadtgebiet an der Westseite. Reichliches Gelände für die Industrie mit Gleißanschlußmöglichkeit steht zur Verfügung. Die für die Städte Fürth und Nürnberg notwendigen großen Hafenanlagen sind in nächster Nähe der Stadt Fürth in Aussicht genommen. Ein besonderer Industriehafen für Fürth ist im Norden in unmittelbarem Anschluß an den Flughafen geplant. Eine Straßenbahnverbindung zu diesem Industriehafen ist vorgesehen. Ein neuer im Süden der Stadt vorgesehener Güterbahnhof soll den Anschluß nach dem Industrie- und Handelshafen vermitteln. Das Gelände des alten Ludwig—Donau—Main-Kanals soll als Automobilschnellstraße von Kehlheim bis Bamberg ausgebaut werden, sodaß in großzügigster Weise für den modernen Zukunftsverkehr gesorgt ist. Für die Zukunftsentwicklung ist von besonderer Bedeutung der zwischen den Eisenbahnlinien Nürnberg—Bamberg—Berlin und Nürnberg—Würzburg—Aschaffenburg—Frankfurt a.M. 5 km nordwestlich von Fürth-Hauptbahnhof liegende, großzügig ausgebaute Flugplatz mit Flughafen, der dem Staate Bayern gehört und von den Städten Fürth und Nürnberg gemeinsam gepachtet wurde. Der Flughafen ist bequem entweder mit Autobus oder mit Personenkraftwagen in 10 bis 15 Minuten zu erreichen. Der Flughafen ist dem großen kontinentalen und interkontinentalen Luftverkehr angegliedert durch Einbeziehung in die Luftfahrlinien der großen europäischen Gesellschaften. Während der Sommerflugsaison (April mit September 1925) wurden folgende Strecken beflogen: Leipzig—Berlin, München, Frankfurt a. M., Wien. Im ganzen starteten 60t Flugzeuge; gelandet sind 599 Flugzeuge. Die Zahl der vom Flughafen Fürth abgehenden Fluggäste betrug im ganzen 1597 Personen. Gelandet sind im Flughafen Fürth 1598 Personen. Der Flugplatz Fürth ist anerkannter Maßen nach Lage, Größe und Einrichtung einer der bedeutendsten in ganz Deutschland. Hervorzuheben ist noch die große Werft der Junkers-Flugzeugwerke, die z. Zt. etwa 500 Arbeiter beschäftigt. Die Heranbildung von Fliegernachwuchs besorgt eine vorzüglich geleitete Fliegerschule. So ist für günstige Verkehrsmöglichkeit in Fürth i. B. in jeder Weise gesorgt. Industrie, Handel und Gewerbe finden daher in Fürth den besten Boden für eine gedeihliche Entwicklung.[4]

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach: 125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr Vach, Vach, 2010, S. 36
  2. Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" online
  3. Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach: 125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr Vach, Vach, 2010, S. 53
  4. J. Luebeck (Hg.): "Fürth in Bayern". In: Rhein-Donau-Verkehrsbuch: Ein verkehrswirtschaftliches und wasserbautechnisches Handbuch über den Ausbau der Rhein-Donau-Wasserstrasse von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer, S. 216 ff, DARI Verlag Berlin 1926 - online-Digitalisat

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