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Am '''Samstag, den [[24. September]] 1808''' wird Fürth ("[[Marktrecht|Markt Fürth]]") endlich "[[Stadterhebung|Stadt]]", aber erst "''Stadt Zweiter Klasse''". Sie hatte damit noch nicht das Recht auf Selbstverwaltung, und wurde von bayerischen Beamten unter der Führung eines ''Königlichen Polizeikommissär'' verwaltet.
* [[2. September]] und die folgenden Tage: ''Auf der [[Hardhöhe|Haard]] wird ein Übungslager von königlich Baierischen Truppen gehalten. Viele tausend Fremde aus den weiten und nahen Gegenden strömten herbei ... Eine große Zahl armer Einwohner verschaffte sich dabei als Marketender einen guten Verdienst.''<ref>{{BuchQuelle|Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern (Buch)|Seite=228}}</ref>
* Am Samstag, den [[24. September]] 1808 wird Fürth ("[[Marktrecht|Markt Fürth]]") endlich "[[Stadterhebung|Stadt]]", aber erst "''Stadt Zweiter Klasse''". Sie hatte damit noch nicht das Recht auf Selbstverwaltung, und wurde von bayerischen Beamten unter der Führung eines ''Königlichen Polizeikommissär'' verwaltet.
* Die Tabakfabrik von [[Johann Friedrich Beck]] in der damaligen vorderen Wassergasse, Haus-Nr. 449,  wird ein Raub der Flammen.<ref>{{BuchQuelle|Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern (Buch)|Seite=229}}</ref>
* Die Einwohnerzahl Fürths beträgt 12.694, davon 10.021 Christen und 2.673 Juden. Haupthäuser zählte man 570, Nebengebäude und Scheunen 609.<ref>{{BuchQuelle|Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern (Buch)|Seite=229}}</ref>


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== Bauten ==
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* Die Tabakfabrik von [[Johann Friedrich Beck]] in der damaligen vorderen Wassergasse, Haus-Nr. 449,  wurde ein Raub der Flammen.<ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 229</ref>
* Am vorderen Eingange des Roßwirthshofes (Waaggasse) wurde [[1718]] [Anm.: oder [[1719]]] ein neues Haus aufgeführt und eine Specerei-Krämerei darin eingerichtet (Königstraße 136). (Es wurde 1808 von dem Specerei- und Eisenhändler [[Johann Leonhard Büttner]] wieder niedergerissen und massiv wieder aufgebaut.)"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 130</ref>
* Am vorderen Eingange des Roßwirthshofes (Waaggasse) wurde [[1718]] [Anm.: oder [[1719]]] ein neues Haus aufgeführt und eine Specerei-Krämerei darin eingerichtet (Königstraße 136). (Es wurde 1808 von dem Specerei- und Eisenhändler [[Johann Leonhard Büttner]] wieder niedergerissen und massiv wieder aufgebaut.)"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 130</ref>


== Fronmüllerchronik ==
== Fronmüllerchronik ==
:''[...] Am 1. März veröffentlichten die Herren Zehler, Zapff, J. A. Gebhardt, Hirschmann und Auernheimer das Programm zur Bildung der Gesellschaft Harmonie. Das Unternehmen kam auch zu Stande. Die Gesellschaft miethete die ganze obere Etage und den Garten in dem bisherigen Bankhause, welches Schauspieldirektor Auernheimer in Nürnberg erkauft und eingerichtet hatte. Jedes Mitglied hatte jährlich elf Gulden zu erlegen und sich zu verpflichten, vor drei Jahren nicht auszutreten. Die Betheiligung war Anfangs eine zahlreiche; es traten auch viele Nürnberger als Mitglieder ein. Das Einweihungsfest war am ersten Mai. Am 18. April erließ die kgl. Polizeidirektion die erste Aufforderung zur Schutzpockenimpfung; bei jedem Termine sollten 30 Kinder geimpft werden. Nachdem die Kirchhofverlegungsangelegenheit förmlich eingeschlafen war, erließ am 19. Juli die kgl. Polizeidirektion unvermuthet ein Publikandum, daß vom 25. Juli bis 1. Oktober 1808 keine Leiche mehr auf dem alten Kirchhofe begraben werden dürfe. Es erfolgten hierauf wieder Proteste von der Gemeinde, die jedoch erfolglos blieben. - Am 2. September und den nächsten Tagen war ein Uebungslager von 10,000 Mann bayrischer Truppen auf der Haard bei Fürth. [...]. Am 22. Dezember Nachts brannte die Beck'sche Tabaksfabrik in der [[Wassergasse]] ab, wobei gegen 400 Centner Tabak zu Grunde gingen. Die Flammen stiegen durch den Tabak zu solcher Höhe empor, daß die glühende Asche bis auf den Markt geführt wurde.[...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 184 f</ref>
:''[...] Am 1. März veröffentlichten die Herren Zehler, Zapff, J. A. Gebhardt, Hirschmann und Auernheimer das Programm zur Bildung der Gesellschaft Harmonie. Das Unternehmen kam auch zu Stande. Die Gesellschaft miethete die ganze obere Etage und den Garten in dem bisherigen Bankhause, welches Schauspieldirektor Auernheimer in Nürnberg erkauft und eingerichtet hatte. Jedes Mitglied hatte jährlich elf Gulden zu erlegen und sich zu verpflichten, vor drei Jahren nicht auszutreten. Die Betheiligung war Anfangs eine zahlreiche; es traten auch viele Nürnberger als Mitglieder ein. Das Einweihungsfest war am ersten Mai. Am 18. April erließ die kgl. Polizeidirektion die erste Aufforderung zur Schutzpockenimpfung; bei jedem Termine sollten 30 Kinder geimpft werden. Nachdem die Kirchhofverlegungsangelegenheit förmlich eingeschlafen war, erließ am 19. Juli die kgl. Polizeidirektion unvermuthet ein Publikandum, daß vom 25. Juli bis 1. Oktober 1808 keine Leiche mehr auf dem alten Kirchhofe begraben werden dürfe. Es erfolgten hierauf wieder Proteste von der Gemeinde, die jedoch erfolglos blieben. - Am 2. September und den nächsten Tagen war ein Uebungslager von 10,000 Mann bayrischer Truppen auf der Haard bei Fürth. [...]. Am 22. Dezember Nachts brannte die [[Beck'sche Tabakfabrik|Beck'sche Tabaksfabrik]] in der [[Wassergasse]] ab, wobei gegen 400 Centner Tabak zu Grunde gingen. Die Flammen stiegen durch den Tabak zu solcher Höhe empor, daß die glühende Asche bis auf den Markt geführt wurde.[...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 184 f</ref>


==Bilder==
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Aktuelle Version vom 27. April 2021, 08:59 Uhr

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  • 2. September und die folgenden Tage: Auf der Haard wird ein Übungslager von königlich Baierischen Truppen gehalten. Viele tausend Fremde aus den weiten und nahen Gegenden strömten herbei ... Eine große Zahl armer Einwohner verschaffte sich dabei als Marketender einen guten Verdienst.[1]
  • Am Samstag, den 24. September 1808 wird Fürth ("Markt Fürth") endlich "Stadt", aber erst "Stadt Zweiter Klasse". Sie hatte damit noch nicht das Recht auf Selbstverwaltung, und wurde von bayerischen Beamten unter der Führung eines Königlichen Polizeikommissär verwaltet.
  • Die Tabakfabrik von Johann Friedrich Beck in der damaligen vorderen Wassergasse, Haus-Nr. 449, wird ein Raub der Flammen.[2]
  • Die Einwohnerzahl Fürths beträgt 12.694, davon 10.021 Christen und 2.673 Juden. Haupthäuser zählte man 570, Nebengebäude und Scheunen 609.[3]

Personen

Geboren 1808

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Gustav LepperMagdeburgBronzefarbenfabrikant, Zigarrenfabrikant
Wilhelm Löhe21. FebruarFürthPfarrer, Theologe
Wolfgang Mack14. FebruarAltenkunststadtArzt

Es ist aktuell keine Person verzeichnet, die 1808 gestorben ist.

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

  • Am vorderen Eingange des Roßwirthshofes (Waaggasse) wurde 1718 [Anm.: oder 1719] ein neues Haus aufgeführt und eine Specerei-Krämerei darin eingerichtet (Königstraße 136). (Es wurde 1808 von dem Specerei- und Eisenhändler Johann Leonhard Büttner wieder niedergerissen und massiv wieder aufgebaut.)"[4]

Fronmüllerchronik

[...] Am 1. März veröffentlichten die Herren Zehler, Zapff, J. A. Gebhardt, Hirschmann und Auernheimer das Programm zur Bildung der Gesellschaft Harmonie. Das Unternehmen kam auch zu Stande. Die Gesellschaft miethete die ganze obere Etage und den Garten in dem bisherigen Bankhause, welches Schauspieldirektor Auernheimer in Nürnberg erkauft und eingerichtet hatte. Jedes Mitglied hatte jährlich elf Gulden zu erlegen und sich zu verpflichten, vor drei Jahren nicht auszutreten. Die Betheiligung war Anfangs eine zahlreiche; es traten auch viele Nürnberger als Mitglieder ein. Das Einweihungsfest war am ersten Mai. Am 18. April erließ die kgl. Polizeidirektion die erste Aufforderung zur Schutzpockenimpfung; bei jedem Termine sollten 30 Kinder geimpft werden. Nachdem die Kirchhofverlegungsangelegenheit förmlich eingeschlafen war, erließ am 19. Juli die kgl. Polizeidirektion unvermuthet ein Publikandum, daß vom 25. Juli bis 1. Oktober 1808 keine Leiche mehr auf dem alten Kirchhofe begraben werden dürfe. Es erfolgten hierauf wieder Proteste von der Gemeinde, die jedoch erfolglos blieben. - Am 2. September und den nächsten Tagen war ein Uebungslager von 10,000 Mann bayrischer Truppen auf der Haard bei Fürth. [...]. Am 22. Dezember Nachts brannte die Beck'sche Tabaksfabrik in der Wassergasse ab, wobei gegen 400 Centner Tabak zu Grunde gingen. Die Flammen stiegen durch den Tabak zu solcher Höhe empor, daß die glühende Asche bis auf den Markt geführt wurde.[...].[5]

Bilder

Einzelnachweise