1811: Unterschied zwischen den Versionen

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* Am Abend des 7. August "entstand in dem Büttner´schen Wirthshause [[Zum Wilden Mann|zum wilden Mann]] ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden."<ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 234</ref>
* Am Abend des 7. August "entstand in dem Büttner´schen Wirthshause [[Zum Wilden Mann|zum wilden Mann]] ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden."<ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 234</ref>
==Fronmüllerchronik==
:''[...] Im Mai 1811 ließ das Polizeicommissariat auf Anregung der Municipalräthe den Poppenreuther Steg, durch den wieder ein Wagen durchgebrochen war und welcher bis dahin schief lief, mit 400 fl. Kosten, ohne Anschlag des aus dem Gemeindewald bezogenen Holzes gerade führen und im Juli oberhalb dieses Steges um 680 fl. ein Flurwächterhäuschen erbauen. - Im Juni fand die letzte Beerdigung auf dem alten Kirchhofe statt. - Am 7. August Abends 10 1/2 Uhr entstand im Büttner'schen Wirthshause zum wilden Mann (jetzt untere Königsstraße Nr. 17) ein großer Brand, der in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhaus des Mendel Moses (jetzt Markgrafengasse Nr. 5) einäscherte. Metzgermeister Johann Wolfgang rettete hiebei ein zweijähriges Kind aus den Flammen. Kaum war er aus dem Hause, so stürzten schon die brennenden Balken über den Gang zusammen. Er erhielt aus der kgl. Kabinetskasse eine Belohnung von drei Karolin. - Den 18. August wurde auf dem Schießanger das erste Schulfest gefeiert. [...]. Am 4. Oktober wurde ein Gedicht von Wellhöfer über den großen Kometen dieses Jahres, gedruckt bei Volkhart, zum Verkaufe angezeigt. [...]. Im Monat Oktober begannen in Folge des vorhergegangenen heißen Sommers Felder und Gärten nochmal zu blühen. Das bei der Erndte ausgefallene Getreide gedieh bis zur Blüthe und zu Körnern. Bäume und Gesträuche trieben dergestalt, daß im Hunt'schen Garten (Schützenstraße Nr. 7) ein Bürger reife, blaue Trauben, ein anderer im ehemaligen Baustengarten (damals Nr. 489) Bohnen zum zweiten Male erntete.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 188 f</ref>


==Sonstiges==
==Sonstiges==

Version vom 19. Mai 2017, 16:37 Uhr

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  • Die allgemeinen Schulpflicht in der Stadt wird eingeführt und der Friedhof St. Michael wird geschlossen.[1]
  • 18. August: Erstes Schulfest mit "sechzehn Hundert" Schulkindern auf dem Schießanger.[2]
  • Der Sommer war so ungewöhnlich heiß, dass die Pflanzen im Oktober zum zweiten Mal zu grünen begannen und mancher Bürger zum zweiten Mal ernten konnte.[3]

Personen

Geboren 1811

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Salomon Berolzheimer7. SeptemberFürthGemeindebevollmächtigter, Kaufmann, Bankier, Richter
Johann Georg Eichinger6. FebruarFürthPflasterermeister
Caspar Gran20. JanuarBruckbergMaurermeister, Architekt, Gemeindebevollmächtigter
Jakob Hirsch Holzinger11. DezemberFeuchtwangenGeschäftsführer, Händler, Stifter
Johann Konrad Kuhn10. AugustFürthFotograf, Musiklehrer, Tanzlehrer
Johann Peter Käppner5. MärzFürthDrechslermeister
Maximilian LöheFürthKaufmann, Händler
Erhard Segitz20. MaiFürthFabrikant, Gemeindebevollmächtigter, Bronzefarbenfabrikant, Magistratsrat
Johann Matthias Spahn16. JuliFürthFlaschner, Mechaniker, Kunstflaschner

Es ist aktuell keine Person verzeichnet, die 1811 gestorben ist.

  • Der Metzgermeister Johann Wolfgang Bonnet erhielt als Anerkennung aus der königlichen Kasse eine Belohnung von 33 Gulden, weil er aus dem brennenden Haus von Mendel Moses unter Lebensgefahr ein zweijähriges Kind rettete.[4]

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

  • Am Abend des 7. August "entstand in dem Büttner´schen Wirthshause zum wilden Mann ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden."[5]

Fronmüllerchronik

[...] Im Mai 1811 ließ das Polizeicommissariat auf Anregung der Municipalräthe den Poppenreuther Steg, durch den wieder ein Wagen durchgebrochen war und welcher bis dahin schief lief, mit 400 fl. Kosten, ohne Anschlag des aus dem Gemeindewald bezogenen Holzes gerade führen und im Juli oberhalb dieses Steges um 680 fl. ein Flurwächterhäuschen erbauen. - Im Juni fand die letzte Beerdigung auf dem alten Kirchhofe statt. - Am 7. August Abends 10 1/2 Uhr entstand im Büttner'schen Wirthshause zum wilden Mann (jetzt untere Königsstraße Nr. 17) ein großer Brand, der in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhaus des Mendel Moses (jetzt Markgrafengasse Nr. 5) einäscherte. Metzgermeister Johann Wolfgang rettete hiebei ein zweijähriges Kind aus den Flammen. Kaum war er aus dem Hause, so stürzten schon die brennenden Balken über den Gang zusammen. Er erhielt aus der kgl. Kabinetskasse eine Belohnung von drei Karolin. - Den 18. August wurde auf dem Schießanger das erste Schulfest gefeiert. [...]. Am 4. Oktober wurde ein Gedicht von Wellhöfer über den großen Kometen dieses Jahres, gedruckt bei Volkhart, zum Verkaufe angezeigt. [...]. Im Monat Oktober begannen in Folge des vorhergegangenen heißen Sommers Felder und Gärten nochmal zu blühen. Das bei der Erndte ausgefallene Getreide gedieh bis zur Blüthe und zu Körnern. Bäume und Gesträuche trieben dergestalt, daß im Hunt'schen Garten (Schützenstraße Nr. 7) ein Bürger reife, blaue Trauben, ein anderer im ehemaligen Baustengarten (damals Nr. 489) Bohnen zum zweiten Male erntete.[6]

Sonstiges

  • In der Nacht vom 28. auf den 29. Juli blühte "zum erstenmal in Fürth der große Cactus grandiflorus" (Königin der Nacht). Der Besitzer dieser Pflanze war Johann Gottfried Eger.[7] Über dieses Ereignis wurde auch in den überregionalen deutschsprachigen Zeitungen berichtet.

Bilder

Einzelnachweise