1841: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 8: Zeile 8:


==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
 
:''Am 8. März 1841 riß der [[Höfer Landgraben]] ab, da er durch plötzliches Thauwetter angeschwollen und dessen Lauf zwischen Leyh und dem Höfer Wald durch Schnee und Eis gehemmt war. Er nahm seinen Weg in die obere Königsstraße, vom damals Wölker'schen Anwesen bis zum Schreiner Dietz'schen Hause (obere Königsstraße Nr. 68), wo er sich dann gegenüber, neben und durch den dortigen Wasserabzug, in die [[Pegnitz]] ergoß. Auch in der Gegend des neuen christlichen Hospitales bildete er eine Ueberschwemmung. - Im Mai wurde das Mauthwaaghäuschen, welches in der Königsstraße vor dem Mauthgebäude stand, weggeschafft und im städtischen Holzgarten zu anderen Zwecken wieder aufgerichtet. - Großer Brand in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni bei Sturmwind in der [[Bäumenstraße]], wobei die Häuser Nr. 13 und 14 (Wittwe Raub und Senkeisen gehörig), sowie das des Zimmermeisters Weithaas (alte Nummer 396) nebst ihren Nebengebäuden abbrannten und zwanzig Familien obdachlos wurden. - Im Sommer dieses Jahres zogen mehrere schwere Gewitter über die Stadt. Am 21. Juli schlug der Blitz in das auf dem israelitischen Friedhofe an der Mauer gestandene, für die Todtenbrüderschaft bestimmt gewesene Häuschen ein, welches sofort in hellen Flammen stand. Ein Blitzstrahl traf das Haus des Moses Farnbacher auf dem Markt, fuhr jedoch am Blitzableiter nieder. - Privatier Reuter, vormals Bierbrauer, vermachte 2000 Gulden an die Wohlthätigkeitsanstalten der Stadt. - Da im Sommer die Nürnberger Bühne geschlossen war, so gab die Gesellschaft des Direktor Allmann aus München hier Vorstellungen, wobei zum ersten Mal das beliebte Lustspiel Scribe's: „Das Glas Wasser“ zur Aufführung kam, wozu sich auch zahlreiches Publikum aus Nürnberg einfand. Vom Winter dieses Jahres an bis [[1842]] gab abermals Direktor Brauer von Nürnberg, später Direktor Emil Krull, hier ununterbrochen Vorstellungen. - Am 4. Oktober erstreckte sich das gewöhnliche Herbstmanöver des hiesigen Landwehrregimentes zur unteren Brücke hinaus über die [[Dambacher Brücke]]. - Wegen schlechten Wetters wurde die [[Kirchweih]] bis Sonntag, den 15. Oktober verlängert. Den 15. Oktober brannte der Schröder'sche Stadel in der [[Heiligengasse]] nächst der [[Michaelskirche]] ab, den 21. Oktober der Stadel des Berner'schen Anwesens an der [[Vacher Landstraße]] jenseits der [[Rednitz]]. [...]. Am 10 November fand im Saale [[zum schwarzen Kreuz]] die erste Produktion der neu errichteten [[Liedertafel]] unter Direktion des Kantors Georg Barfuß statt. [...]. Dr. Hofmann, erster Pfarrer dahier, erhielt den Titel eines protestantischen Kirchenrathes am 21. November. [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 266 f</ref>


==Bilder==
==Bilder==

Version vom 1. Juli 2017, 10:40 Uhr

◄◄ 19. Jahrhundert ►►
1800 1801 1802 1803 1804 1805 1806 1807 1808 1809
1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819
1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 1829
1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839
1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849
1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858 1859
1860 1861 1862 1863 1864 1865 1866 1867 1868 1869
1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879
1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889
1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899

In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni kam es in Fürth zu einer Feuersbrunst, bei der vier Wohngebäude und drei Hintergebäude ein Raub der Flammen und weitere Gebäude zumindest beschädigt wurden. Das Feuer griff aufgrund heftiger Winde rasend schnell um sich, doch die Bewohner konnten sich alle retten.

Personen

Geboren 1841

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Louis Berlin20. JuliSpiegelglasfabrikant, Magistratsrat, Handelsrichter
Johann Kaspar Bohn5. MaiHeftenhof (Hzm. Sachsen-Meiningen)Maurermeister, Steinhauer
Leopold Ehrmann3. MärzGemeindebevollmächtigter, Magistratsrat
Johann Konrad Friedrich Fleischauer4. MärzApotheker
Jean Gran20. SeptemberSchleifermeister
Emilie Lehmus30. AugustFürthArzt
Eduard Ley30. OktoberFürthKaufmann, Unternehmer, Handelsrichter
Sigmund Mosbacher21. OktoberEschau/Uhr.Waisenhauslehrer, Vorbeter
Max Schweizer21. MaiBrillenfabrikant
Paulus Stockert19. MärzNürnbergKompassmacher
Aaron Isaak Wolff16. DezemberHohensalza/InowrocławRabbiner

Gestorben 1841

PersonTodestagTodesortBeruf
Ernst Michael Friedrich Baus30. AprilFürthFederkielfabrikant
Georg Matthias BorschFürthWirt, Schuhmacher
Johann Korn8. AugustFürthMaurermeister, Architekt

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

Fronmüllerchronik

Am 8. März 1841 riß der Höfer Landgraben ab, da er durch plötzliches Thauwetter angeschwollen und dessen Lauf zwischen Leyh und dem Höfer Wald durch Schnee und Eis gehemmt war. Er nahm seinen Weg in die obere Königsstraße, vom damals Wölker'schen Anwesen bis zum Schreiner Dietz'schen Hause (obere Königsstraße Nr. 68), wo er sich dann gegenüber, neben und durch den dortigen Wasserabzug, in die Pegnitz ergoß. Auch in der Gegend des neuen christlichen Hospitales bildete er eine Ueberschwemmung. - Im Mai wurde das Mauthwaaghäuschen, welches in der Königsstraße vor dem Mauthgebäude stand, weggeschafft und im städtischen Holzgarten zu anderen Zwecken wieder aufgerichtet. - Großer Brand in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni bei Sturmwind in der Bäumenstraße, wobei die Häuser Nr. 13 und 14 (Wittwe Raub und Senkeisen gehörig), sowie das des Zimmermeisters Weithaas (alte Nummer 396) nebst ihren Nebengebäuden abbrannten und zwanzig Familien obdachlos wurden. - Im Sommer dieses Jahres zogen mehrere schwere Gewitter über die Stadt. Am 21. Juli schlug der Blitz in das auf dem israelitischen Friedhofe an der Mauer gestandene, für die Todtenbrüderschaft bestimmt gewesene Häuschen ein, welches sofort in hellen Flammen stand. Ein Blitzstrahl traf das Haus des Moses Farnbacher auf dem Markt, fuhr jedoch am Blitzableiter nieder. - Privatier Reuter, vormals Bierbrauer, vermachte 2000 Gulden an die Wohlthätigkeitsanstalten der Stadt. - Da im Sommer die Nürnberger Bühne geschlossen war, so gab die Gesellschaft des Direktor Allmann aus München hier Vorstellungen, wobei zum ersten Mal das beliebte Lustspiel Scribe's: „Das Glas Wasser“ zur Aufführung kam, wozu sich auch zahlreiches Publikum aus Nürnberg einfand. Vom Winter dieses Jahres an bis 1842 gab abermals Direktor Brauer von Nürnberg, später Direktor Emil Krull, hier ununterbrochen Vorstellungen. - Am 4. Oktober erstreckte sich das gewöhnliche Herbstmanöver des hiesigen Landwehrregimentes zur unteren Brücke hinaus über die Dambacher Brücke. - Wegen schlechten Wetters wurde die Kirchweih bis Sonntag, den 15. Oktober verlängert. Den 15. Oktober brannte der Schröder'sche Stadel in der Heiligengasse nächst der Michaelskirche ab, den 21. Oktober der Stadel des Berner'schen Anwesens an der Vacher Landstraße jenseits der Rednitz. [...]. Am 10 November fand im Saale zum schwarzen Kreuz die erste Produktion der neu errichteten Liedertafel unter Direktion des Kantors Georg Barfuß statt. [...]. Dr. Hofmann, erster Pfarrer dahier, erhielt den Titel eines protestantischen Kirchenrathes am 21. November. [...].[1]

Bilder

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 266 f