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Ereignisse


Personen

Geboren 1861

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Hermann Bendit
Elisabeth Elsa Busse16. SeptemberFürth
Carl Frank19. FebruarScheuerfeld bei CoburgArchitekt
Leonhard Geismann21. JanuarFrombergBrauereibesitzer
Samuel Gutmann6. AugustSugenheimKaufmann
Albin Kupfer19. MaiReichenbach im VogtlandArchitekt
Georg RosenbergFinsterwaldeBuchhändler, Kunsthändler, Geschäftsmann

Gestorben 1861

PersonTodestagTodesortBeruf
Johann Friedrich Brückner25. AprilFürthGemeindebevollmächtigter, Schuhmachermeister, Vorsitzender des Gewerbevereins, Schuhmacher
Franz Joseph von Bäumen21. FebruarFürthOberbürgermeister
Johann Paul Haas20. MaiSchreiner, Schreinermeister, Zeichenlehrer, Kunstschreiner
Johann Michael Humbser jun.29. SeptemberFürthBrauereibesitzer
Johann Leonhard Meck18. JanuarFrankfurth/ MainSchauspieler
Georg Florian MichelPoppenreuthPfarrer
Johann Wolfgang Wörlein16. AprilPoppenreuthLehrer

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

Fronmüllerchronik

Im Jahre 1861 starb in Frankfurt a. M. der Schauspieler Leonhardt Meck, geb. zu Fürth den 7. Juli 1787. [...]. Bei Eröffnung des neuerbauten Fürther Schauspielhauses hatte er den Prolog gesprochen. Im Jahre 1818 hatte er sich mit der Schauspielerin Friederika Böttiger vermählt, mit der er bis zu seinem Tode in glücklicher Ehe lebte. [...]. Eine gründliche Biographie desselben veröffentlichte unser beliebter Volksdichter Georg Wüstendörfer dahier. - Am 21. Februar starb der quiescirte Bürgermeister Franz von Bäumen, im 77. Lebensjahre. Er hatte 47 Jahre an der Spitze der hiesigen Gemeinde gestanden, [...]. Am 25. April wurde der erste Vorstand des Gewerbevereins Schuhmachermeister Fried. Brückner, nachdem er in einer Generalversammlung dieses Vereins eine anstrengende Debatte durchgemacht hatte, von Schwerathmigkeit erfaßt und auf dem Heimwege in der Moststraße vom Tode ereilt. [...]. - Am 25. Juni erließ Pfarrer Stirner einen Aufruf zur Gründung einer Mägdeherberge. - Den 29. Juni trat Dr. Karl Grunert, Regisseur des Hoftheaters in Stuttgart, im hiesigen Theater als Nathan der Weise auf [...]. - Am 6. Juli wurde die Herstellung der Nürnberg-Würzburger Eisenbahn von der Kammer der Abgeordneten genehmigt. - Den 12. Juli erhielt Dr. Bernhard Fronmüller jun. die Erlaubniß zur ärztlichen Praxis in Fürth. [...]. Den 1. August trat der Verein zur Unterstützung Geisteskranker mit einer Anzahl von 590 Mitgliedern ins Leben. [...]. Am 11. August war das erste Preisturnfest des Turnvereins, verbunden mit Jahresfeier und Weihe der Zöglingsfahne. - Die Armbrustschützengesellschaft feierte am 18. August ihr 25jähriges Festjubiläum im Pfarrgarten. - Am 26. August erhielt Dr. Fronmüller sen. die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft vom Kaiser von Oesterreich für sein Werk über die Geschichte von der alten Veste und die Schlacht zwischen Wallenstein und Gustav Adolf. Bankier Salomon Berolzheimer wurde zum Abgeordneten für den Handelstag in Heidelberg gewählt. Bei den Uebungen der Feuerwehr am 1. September Vormittags im Hofe der Steinberger'schen Bierbrauerei stürzte durch Reißen der Leine der Steiger Berger über zwei Stock hoch herab und verletzte sich schwer am rechten Bein. - Am 18. September zog die Metzgerzunft in festlichem Zuge aus der bisherigen Herberge im rothen Roß in die zum goldnen Hirschen. - Die hiesige Postverwaltung wurde zu einem Post- und Bahnamte erhoben; [...]. Kaufmannswittwe Johanna Juliane Krenkel stiftete im Oktober das große Kruzifix auf den Kirchhof neben der Auferstehungskirche. Den 10. Oktober bildete sich ein Verein zur Unterstützung reisender Israeliten. - Zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig wurde der 18. Oktober auch in diesem Jahre festlich begangen [...]. Den 10. November wurde im Landtagsabschied der Matrikelzwang bei den Israeliten aufgehoben. - Am 13. November wurde dem Landtagsabgeordneten Kaufmann D. Ley bei seiner Zurückkunft von München eine Dankadresse wegen seines Wirkens auf dem Landtage von den Gemeindekollegien überreicht, ebenso am 15. eine ähnliche, von der Gesammtbürgerschaft ausgehend. - Am 28.November, dem 50jährigen Geburtsfeste des Königs Maximilian II., wurde von mehreren angesehenen Bürgern der Stadt die Maximilians-Stipendien-Stiftung für Ausbildung in Kunst und Wissenschaft begründet. [...]. Zweck der Stiftung ist, die jährlichen Zinsenerträgnisse ohne allen konfessionellen Unterschied an Söhne Angehöriger der Stadt, welche sich wissenschaftlichen oder künstlerischen Studien widmen oder eine höhere Lehr- oder Kunstanstalt besuchen, oder zu ihrer weiteren Ausbildung Reisen unternehmen, am 28. November jeden Jahres als Stipendien zu vertheilen. [...]. Die Verwaltung des Stipendienfonds übernahm der Magistrat auf den Wunsch der Stifter. - Bierbrauereibesitzer Johann Michael Humbser bestimmte durch letztwillige Verfügung ein 12 Monate nach seinem Tode zahlbares Capital von 1250 fl. zu dem Zwecke, daß die jährlichen Zinsen hieraus mit je 25 fl. abwechselnd an zwei männliche und an zwei weibliche Dienstboten, welche sich durch Fleiß und moralisches Betragen ausgezeichnet und wenigstens drei Jahre in ein und derselben Familie gedient haben, jedes Jahr durch das Gemeindekollegium zu vertheilen sind. Auch vermachte er 750 fl. an das Hospital. - Den 19. Dezember erhielt der kgl. Bezirksgerichtsrath Danzer die Funktion eines Untersuchungsrichters bei dem Bezirksgericht. - Am 23. Dezember bildete sich hier ein Lehrerverein, dessen Vorstand, Oberlehrer Höchstetter, als Abgeordneter zur Lehrerversammlung nach Regensburg gewählt wurde. - Die Volkszählung ergab für Fürth: 19,126 Einwohner 4613 Familien. Den 28. Dezember fand die letzte Ziehung der Zahlenlotterie statt. Wegen großen Andranges mußte den drei Lottokollekteuren, die bis dahin in Fürth gewesen waren, polizeiliche Hilfe zur Seite gestellt werden. - Neubauten: 10; darunter befindet sich das erste Haus in der (Frühlings-) jetzt Gebhardtstraße, welches Zimmermeister Gieß erbaute. - Frequenz der Ludwigs-Eisenbahn: 725,128 [...]. - Zahl der persönlichen Gewerbe: 1178, [...]. Das Wohn- und Geschäftshaus der Gebr. J. E. Honig, Weinstr. Nr. 4, wurde in diesem Jahre erbaut. [Druckfehler; ausgebessert: soll heißen 1843/44] [...].::[1]

Zeitgenössische Ortsbeschreibung

Fürth 17.341 E. (2500 Juden) an d. Regnitz Pegnitt-Mdg. 1 1/2 Std. Eisenbahn von Nürnberg. (1835 eröffnet, die erste in Deutschland gebaute). Es ist die betriebsamste, blühendste Fabrikstadt Baierns; seine Spiegel, Kronleuchter, Dosen, Uhren, Bleistifte, Farb-, Messing-, Holz-, u. Galanteriewaaren sind berühmt. Besonders wichtig ist die Metallschlägerei (jährl. 2 1/2 Mill. Buch) und die Bronzefabriken; in unendlicher Menge liefert es Tombackringe, Uhrschlüssel, Messingnägel, Brillengestelle u. Gläser u. andere optische Instrumente. Spielzeug, Haken, Spiegel (an 2000 Arbeiter), Kämme etc. Mächtiges Rathhaus, mit Freskobildern. Die Juden haben einen eigenen Gerichtshof, besondere Schulen, 2 hebräische Druckereien; sie sind nirgend anderswo so begünstigt.[2]

Sonstiges

  • Am 31. Dezember hörte man den letzten Nachtwächterruf in Fürth; damit war diese Institution abgeschafft. Der letzte Nachtwächter in Fürth hieß Balduin Mauser.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 317 ff
  2. Gustav Adolph von Kloeden: Handbuch der Länder- und Staatenkunde von Europa, Band 2, S. 1014, Berlin 1861 - online