1817: Unterschied zwischen den Versionen

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* In diesem Jahr fand der erste bekannte Erntedankfestzug, nach den schweren Mißernten von [[1815]]/[[1816]] als Dank an Gott für die gute Ernte, statt. Aus ihm entwickelte sich im Laufe der Zeit der bis heute stattfindende [[Erntedankfestzug]], am [[Bauernsonntag]], bei der [[Fürther Kirchweih]].
* In diesem Jahr fand der erste bekannte Erntedankfestzug, nach den schweren Mißernten von [[1815]]/[[1816]] als Dank an Gott für die gute Ernte, statt. Aus ihm entwickelte sich im Laufe der Zeit der bis heute stattfindende [[Erntedankfestzug]], am [[Bauernsonntag]], bei der [[Fürther Kirchweih]].
* Der [[Fürther Anzeiger]] wird in Fürther [[Intelligenzblatt]] umbenannt und das Schulhaus am [[Kirchenplatz]] wird eröffnet.<ref>[http://www.stadtmuseum-fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-712/1200_read-17757/ Stadtmuseum Fürth]</ref>
* Der [[Fürther Anzeiger]] wird in Fürther [[Intelligenzblatt]] umbenannt und das Schulhaus am [[Kirchenplatz]] wird eröffnet.<ref>[http://www.stadtmuseum-fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-712/1200_read-17757/ Stadtmuseum Fürth]</ref>
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* Als Ersatz für das abgerissene Hospital wird ein Wohnhaus im sog. Panzers-Garten (Haus-Nr. 91) gekauft und umgebaut. <ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 247</ref>
* Als Ersatz für das abgerissene Hospital wird ein Wohnhaus im sog. Panzers-Garten (Haus-Nr. 91) gekauft und umgebaut. <ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 247</ref>
* Am 9. April wurde auf dem alten Kirchhof der Grundstein für ein neues Schulhaus gelegt.<ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 247</ref>
* Am 9. April wurde auf dem alten Kirchhof der Grundstein für ein neues Schulhaus gelegt.<ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 247</ref>
==Fronmüllerchronik==
:''[...] Am 10. Februar wurde der Grundstein zu dem Hause des Stadtcommissärs Faber gelegt, der den Platz hiezu um 66 fl. von der Gemeinde erkauft hatte. Auf diesem Platze war vorher das Armen- und Hirtenhaus gestanden. [...]. Die Zahl der schulpflichtigen Kinder, die bereits bis auf 1815 gestiegen war, die Ueberfüllung der Schulzimmer (so befanden sich z. B. 228 Mädchen in der untersten Elementarklasse beisammen) machten einen neuen Schulbau zur dringenden Nothwendigkeit, um nur einigermaßen dem Bedürfniß Rechnung zu tragen. Es wurde daher ein neues Schulhaus auf dem alten Kirchhofe neben den sogenannten Kirchenstufen, das jetzige Mädchenschulgebäude, erbaut. Bei dem tiefgehenden Grundbau stieß man auf eine außerordentliche Menge von Knochen. Den Bau übernahmen Maurermeister Zink und Zimmermeister Roth. Die Kosten betrugen im Ganzen 12,000 Gulden. [...]. Die Grundsteinlegung ging unter Feierlichkeiten am 9. April vor sich. [...].  Die in Folge der außergewöhnlichen Theuerung der Nahrungsmittel über die unbemittelten Einwohner hereingebrochene Noth machte die Ergreifung verschiedener Maßregeln nothwendig. [...]. Die reich gesegnete Ernte dieses Jahres bewirkte ein rasches Fallen der hohen Getreidepreise. [...].  Am 18. Juli wurde das Erntefest unter allgemeiner Theilnahme mit großer Feierlichkeit begangen. Ein Zug von achtzehn Mädchen und achtzehn Knaben, als Schnitter und Schnitterinnen gekleidet [...] begab sich unter Leitung des Polizeiaktuars Eger und von sämmtlichen Viertelsmeistern angeführt mit einem Musikcorps durch die Stadt zu dem Acker, wo der mit der ersten Kornfrucht hochbeladene Erntewagen, reich geschmückt mit Blumenguirlanden und mit Schildern, die mit bezüglichen Inschriften versehen waren, schon in Bereitschaft stand. [...]. Der Zug ging nun unter Abfeuerung von Kanonen mit dem Wagen zur Stadt zurück. Am Eingange derselben wurde er von der Geistlichkeit, den königlichen und städtischen Beamten, sammt den Vorständen der jüdischen Gemeinde empfangen, mit türkischer Musik und dem Geläute aller Glocken begrüßt und unter frohem Jubel des Volkes durch die Hauptstraßen geleitet. [...]. Das auf demselben befindlich gewesene Getreide wurde von den Besitzern, Brauer Lederer und Wirth Meier zum rothen Roß, der Wohlthätigkeit gewidmet. Es wurden davon 400 Brodleibe zu je drei Pfund gebacken und an würdige Hausarme vertheilt. Maler Fues in Nürnberg lieferte ein hübsches illuminirtes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden. [...]. In diesem Jahre wurden drei massive Wohnhäuser in der oberen Königsstraße erbaut, das jetzige Ley'sche Haus (alte Nr. 541b), das damals Röser'sche Haus (alte Nr. 543b) und das des Polizeicommissärs Faber (jetzt Nr. 107) aus den Ruinen einer Nürnberger Klosterkirche, ebenso ein massives dreistöckiges Wohnhaus (damals Gröber's Haus, alte Nr. 499c) wobei auch ein Garten angelegt wurde. - Die Zahl der Einwohner betrug in diesem Jahre 12,942 Personen, worunter 2,500 Juden, die Familienzahl betrug 3347.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 196 ff</ref>


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 22. Mai 2017, 19:58 Uhr

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Personen

Geboren 1817

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Johann Michael Balbierer23. NovemberFürthBäcker
Johann Gran2. JuniBruckbergMaurermeister, Architekt
Gerson Löwensohn1. MärzFürthVerleger, Gründer, Kupferstecher, Druckereibesitzer
Johann Jobst Vollmer25. AugustKünstler, Autor, Drechsler, Mundartdichter, Dichter

Gestorben 1817

PersonTodestagTodesortBeruf
Christian Gottlieb AlbigLehrer
Johannes Eckstein27. JuniHavannaMaler, Bildhauer
Lämmlein Moses Gosdorfer22. MaiFürth

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

  • Das alte Hospital und das Hirtenhaus werden abgerissen.[2]
  • Als Ersatz für das abgerissene Hospital wird ein Wohnhaus im sog. Panzers-Garten (Haus-Nr. 91) gekauft und umgebaut. [3]
  • Am 9. April wurde auf dem alten Kirchhof der Grundstein für ein neues Schulhaus gelegt.[4]

Fronmüllerchronik

[...] Am 10. Februar wurde der Grundstein zu dem Hause des Stadtcommissärs Faber gelegt, der den Platz hiezu um 66 fl. von der Gemeinde erkauft hatte. Auf diesem Platze war vorher das Armen- und Hirtenhaus gestanden. [...]. Die Zahl der schulpflichtigen Kinder, die bereits bis auf 1815 gestiegen war, die Ueberfüllung der Schulzimmer (so befanden sich z. B. 228 Mädchen in der untersten Elementarklasse beisammen) machten einen neuen Schulbau zur dringenden Nothwendigkeit, um nur einigermaßen dem Bedürfniß Rechnung zu tragen. Es wurde daher ein neues Schulhaus auf dem alten Kirchhofe neben den sogenannten Kirchenstufen, das jetzige Mädchenschulgebäude, erbaut. Bei dem tiefgehenden Grundbau stieß man auf eine außerordentliche Menge von Knochen. Den Bau übernahmen Maurermeister Zink und Zimmermeister Roth. Die Kosten betrugen im Ganzen 12,000 Gulden. [...]. Die Grundsteinlegung ging unter Feierlichkeiten am 9. April vor sich. [...]. Die in Folge der außergewöhnlichen Theuerung der Nahrungsmittel über die unbemittelten Einwohner hereingebrochene Noth machte die Ergreifung verschiedener Maßregeln nothwendig. [...]. Die reich gesegnete Ernte dieses Jahres bewirkte ein rasches Fallen der hohen Getreidepreise. [...]. Am 18. Juli wurde das Erntefest unter allgemeiner Theilnahme mit großer Feierlichkeit begangen. Ein Zug von achtzehn Mädchen und achtzehn Knaben, als Schnitter und Schnitterinnen gekleidet [...] begab sich unter Leitung des Polizeiaktuars Eger und von sämmtlichen Viertelsmeistern angeführt mit einem Musikcorps durch die Stadt zu dem Acker, wo der mit der ersten Kornfrucht hochbeladene Erntewagen, reich geschmückt mit Blumenguirlanden und mit Schildern, die mit bezüglichen Inschriften versehen waren, schon in Bereitschaft stand. [...]. Der Zug ging nun unter Abfeuerung von Kanonen mit dem Wagen zur Stadt zurück. Am Eingange derselben wurde er von der Geistlichkeit, den königlichen und städtischen Beamten, sammt den Vorständen der jüdischen Gemeinde empfangen, mit türkischer Musik und dem Geläute aller Glocken begrüßt und unter frohem Jubel des Volkes durch die Hauptstraßen geleitet. [...]. Das auf demselben befindlich gewesene Getreide wurde von den Besitzern, Brauer Lederer und Wirth Meier zum rothen Roß, der Wohlthätigkeit gewidmet. Es wurden davon 400 Brodleibe zu je drei Pfund gebacken und an würdige Hausarme vertheilt. Maler Fues in Nürnberg lieferte ein hübsches illuminirtes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden. [...]. In diesem Jahre wurden drei massive Wohnhäuser in der oberen Königsstraße erbaut, das jetzige Ley'sche Haus (alte Nr. 541b), das damals Röser'sche Haus (alte Nr. 543b) und das des Polizeicommissärs Faber (jetzt Nr. 107) aus den Ruinen einer Nürnberger Klosterkirche, ebenso ein massives dreistöckiges Wohnhaus (damals Gröber's Haus, alte Nr. 499c) wobei auch ein Garten angelegt wurde. - Die Zahl der Einwohner betrug in diesem Jahre 12,942 Personen, worunter 2,500 Juden, die Familienzahl betrug 3347.[5]

Literatur

Einzelnachweise

Bilder