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Ereignisse


  • Lang anhaltende Kälte, Schnee und Eis bis Ende März. Das anschließende Tauwetter verursachte dann starkes Hochwasser.
  • Auch der Frühling blieb lange nasskalt; am 19. Mai fielen am Morgen Schneeflocken.[1]
  • Ende Mai/Anfang Juni kam es durch tagelangen Starkregen noch einmal zu Hochwasser, welches fast alle Brücken auf den Landstraßen zwischen Fürth und Erlangen fortriss.[2]
  • Ende Juni gab es bereits die fünfte Überschwemmung in diesem Jahr (selbst der oberen Stadtteile), weil der Landgraben aus seinem Bett trat und sich durch die Stadt wälzte.[3]

Personen

Geboren 1845

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Pauline Berlin17. November
Ludwig Gostorffer29. MärzFürthSpiegelglasfabrikant
Babetta Ramminger19. MärzTuchenbachHausfrau, Kindermädchen
Friedrich Scharff24. MaiFürthLehrer, Ingenieur, Architekt
Christoph Schelter15. MaiFürthArchitekt, Zimmermeister
Michael Sänger11. MärzBreitenloheMaurermeister, Werkmeister, Städtischer Vorarbeiter
Johann Melchior Voit3. JuniRonhofGastwirt, Architekt, Maurer, Maurerpolier
Konrad Weber3. AugustSteppach bei HöchstadtBauunternehmer, Architekt, Zimmermeister
Ludwig II. (Bayern)25. AugustSchloss Nymphenburg

Gestorben 1845

PersonTodestagTodesortBeruf
Friedrich Heinrich Herrling26. MaiFürthWaagmeister, Schrannenmeister, Sparkassenkassier
Johann Georg Hirschmann (Bronzefarbenfabrikant)23. AprilFürthBronzefarbenfabrikant, Magistratsrat, Privatier, Gürtlermeister
Johann Heinrich Jordan26. JanuarZirndorfGastwirt, Maurermeister, Architekt, Baumeister
Johann Löhr27. MaiSchwabachMaurermeister, Architekt

Außerdem gestorben:

  • Am 31. März ertrank der Fischer Blödel beim Hochwasser[4]
  • Johann Karl Krauß, Wirtschafts- und Pfarrgartenbesitzer[5]
  • 23. Juli: Johann Leonh. Schuckert, Kreis- und Stadtgerichtskanzlist und Sportelrendant, 50 Jahre alt[6]

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

Außerdem:

  • Im Januar ist in Dambach von Bauer Junghans das Bauernhaus samt Stadel abgebrannt.[7]
  • Am 24. Februar bricht bei Privatier Adolph Bomeisl (damalige Theatergasse 243) Feuer aus und zerstört ein Hofhaus. Das Haupthaus kann gerettet werden. Betroffen sind auch Moritz Wertheimber und Familie Hönning.[8]
  • Das steinerne Brücklein zwischen Schniegling und Poppenreuth soll neu gebaut werden.[9]

Fronmüllerchronik

Auf einen Bericht und Antrag des Gewerbvereins an die K. Regierung erfolge [...] die Genehmigung zur errichtung eines dritten Kurses der Gewerbschule, welche damit aus einer bisher unvollständigen Anstalt zu einer Gewerbschule erster Klasse erhoben wurde. - Am 1. Februar 1845 gab der berühmte Violonist Bazzini aus Mailand, ein Schüler Paganini´s, hier ein Concert. - In diesem Monate bildete sich eine Bogenschützengesellschaft im Pfarrgarten. - Am 29. und 30. März fand außergewöhnliches Hochwasser Statt, welches großen Schaden durch Uebersandung der Wiesen, namentlich der Pfarrwiesen, verursachte. In der Gegend der unteren Brücke bildete sich eine so tiefe und umfangreiche Kolke (Dümpfel), daß gegen 800 Fuhren Sand zur Ausfüllung nothwendig wurden. Die Schwabacher und Farrnbacher Chaussée wurde von den Fluthen durchrissen und das christliche Hospital durch den ausgetretenen Landgraben unter Wasser gesetzt. - In diesem Jahre und im Vorjahre erbaute der Bierbrauer Heinrich Stengel das Wohn- und Gasthaus Nr. 21 der Friedrichstraße, worin sich gegenwärtig die Restauration und nebenan Gartenwirthschaft von Wilh. Benker, sowie die Freimaurerloge befindet. Das Anwesen kam in Besitz der Gräflich Pückler'schen Kondaminatsherrschaft. Vordem hatte sich an dieser Stelle in Stengel'schem Besitz das Ell'sche Wirthshaus befunden. - An die Stelle des verstorbenen Sparkassenkassiers Friedrich Heinrich Herrling, geboren 1788 zu Marksteft, kam Ernst Spahn. - Im Juni bildete sich der Besserungsverein für Sträflinge. - Der Wirthin Wild wurde ein Stück Garten zum Behufe der Anlegung neuer Ausgänge am Theatergebäude abgekauft. - Im Juli gründete Auguste Drechsel, der Mina Möller zur Seite stand, ein Institut für höhere weibliche Bildung, über welches später Ihre Majestät die Königin Maria von Bayern das Protektorat übernahm und welches dann den Namen Marieninstitut erhielt. - Am 27. September besuchte die Kaiserin von Rußland mit der Großfürstin Olga und Gefolge hiesige Stadt und nahm das Pickert'sche Antiquitätenkabinet in Augenschein. - Den 1. Oktober fand die Vertheilung der Preise an die Industriellen Fürths statt, welche sich im August vorigen Jahres an der Industrieausstellung in Berlin mit Auszeichnung betheiligt hatten. Die Feierlichkeit fand in dem neuen und hiedurch eröffneten Rathhaussaale statt unter Leitung des kgl. Stadtcommissärs Wellmer. Silberne Medaillen erhielten Brillenfabrikant Schröder, Bronzefabrikant Fuchs und Spiegelfabrikant Lewin. Außerdem wurden 44 bronzene Medaillen und acht Belobungen ertheilt. - Die katholische Kirche erhielt im Innern farbigen Anstrich. - In der Nacht vom 4. auf den 5. November nach 11 3/4 Uhr zeigte sich am nordwestlichen Himmel ein starker bläulicher Schimmer, der mehrere Sekunden anhielt und dann unter donnerartigem Getöse verschwand. - Das Eckgebäude von dem in der Schützenstraße liegenden Hunt'schen Anwesen brannte in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember ab. - Neubauten in diesem Jahre waren es neun. - In den Magistrat wurden gewählt: Kaufmann Böheim, Bronzefabrikant Erhard Segitz, Apotheker Fleischhauer und Gürtlermeister Kern. In diesem Jahre wurden hier die ersten Schatullen mit Steinpappenverzierung von dem Fabrikanten Benedikt Leber verfertigt. Bis zum Jahre 1845 konnten nur hiesige israelitische Waisenknaben in die israelitische Waisenschule aufgenommen werden; von da an erlangten auch Fremde die Aufnahme, insofern Hiesige hiedurch nicht beeinträchtigt würden. - Im Jahre 1844 starb Lederer, Kupferschmied und Gastwirth zur weißen Lilie auf dem Markt. Derselbe war einer der letzten Träger eines Zopfes dahier, ließ sich auch denselben mit in den Sarg geben. Ihn überlebte bis zum Januar 1845 der Zimmergeselle Satner, der allerletzte Zopfträger der Stadt. Frequenz der Ludwigsbahn: 474,277 Personen. Einnahme: 53,842 fl.[10]

Sonstiges

  • In Fürth gibt es eine Branntweinbrennerei, welche mit Dampf betrieben wird und jährlich "bis 1800 Eimer produzieren kann".[11]
  • Die neu errichtete Turnanstalt wurde gut angenommen.[12]

Bilder

Einzelnachweise

  1. "Fürther Tagblatt" vom 21. Mai 1845
  2. "Nürnberger Zeitung" vom 1. Juni 1845
  3. "Fürther Tagblatt" vom 27. Juni 1845
  4. "Fürther Tagblatt" vom 2. April 1845
  5. "Der Bayerische Landbote" vom 2. März 1845
  6. "Fürther Tagblatt", 25.07.1845
  7. "Nürnberger Abendblatt" vom 21.01.1845 und "Fürther Tagblatt" vom 29.01.1845
  8. "Fürther Tagblatt" vom 1. März 1845
  9. "Fürther Tagblatt" vom 3. Juni 1845
  10. Fronmüllerchronik, 1887, S. 273 f
  11. "Centralblatt des Landwirthschaftlichen Vereins in Bayern" (Wochenblatt des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern), 1845, S. 42 - online-Digitalisat
  12. "Fürther Tagblatt" vom 9. Mai 1845 - online-Digitalisat