Mannhof: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Martin Möller: ''Jahrhundertelang ein Spielball der großen Nachbarn''. Der kleine Ortsteil Mannhof beging gestern seinen 700. Geburtstag und lässt noch drei Feste im Laufe des Jahres folgen. In: Fürther Nachrichten vom 3. Februar 2003 (Druckausgabe)
* Martin Möller: ''Jahrhundertelang ein Spielball der großen Nachbarn''. Der kleine Ortsteil Mannhof beging gestern seinen 700. Geburtstag und lässt noch drei Feste im Laufe des Jahres folgen. In: Fürther Nachrichten vom 3. Februar 2003 (Druckausgabe)
* 700 Jahre Mannhof ausgiebig und mit vielen Gästen gefeiert. In: Fürther Stadtnachrichten Nr. 15 vom 30. Juli 2003 (Druckausgabe)


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 7. Januar 2024, 17:19 Uhr

Blick über Mannhof, April 2020

Mannhof ist ein Ortsteil im Fürther Norden, am Rande des Knoblauchslandes. Der Name leitet sich ab von Hof des Manno.

Geschichte

Abschrift der Gemeindeordnung Mannhof aus dem Jahr 1667

Wie andere Höfe um Fürth entstand Mannhof vermutlich schon im 8. Jahrhundert als Außenstelle des Königshofes, zu dessen Versorgung er diente. Der Ort Mannhof wird erstmals 1303 erwähnt, als Burggraf Konrad der Fromme die Hofmark Fürth an das Hochstift Bamberg schenkte.[1] Nach anderen Quellen wird Mannhof jedoch erst im Jahr 1508 in einer alten Chronik zum ersten Mal erwähnt. In diesem Jahr brach Kunz Faulhuber, domprobsteilicher Amtsverweser in Herzogenaurach, mit Bewaffneten in Fürth ein, ließ die Gefängnisse aufbrechen und einen Gefangenen, der eines in Mannhof begangenen Mordes überwiesen war, nach Herzogenaurach abführen, woselbst er enthauptet wurde.[2]

Wie Fürth unterstand das Dorf mehreren Herren. Ein Teil gehörte zur Dompropstei Bamberg, vertreten durch den Fürther Amtmann, der andere zur Reichsstadt Nürnberg. Die niedere Gerichtsbarkeit lag bis 1803 dem Dompropsteiamt Fürth, die hohe beim Markgrafen. 1824 umfasste Mannhof 19 Anwesen mit 97 Einwohnern.[3] Durch eine Verwaltungsreform von Bayern 1808 kam Mannhof mit der Königsmühle zu Stadeln.

Kirchlich gehörte Mannhof früher zur Pfarrei St. Michael Fürth. Die Untertanen der Reichsstadt Nürnberg in Mannhof wagten es auch nicht, von dieser Zugehörigkeit abzuweichen. Der Teil jedoch, der zur Dompropstei Bamberg gehörte, ging schon bald lieber nach Vach in die Kirche. Erst am 16. September 1834 wurde endlich nach Vach umgepfarrt, einfach weil es sich von der Entfernung her aufdrängte. Mannhof blieb aber Teil der politischen Gemeinde Stadeln. Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde am 3. Juli 1932 vom Erzbischof Jakobus von Hauck eingeweiht. Die katholische Kirchengemeinde unterhält seit 1967 einen überkonfessionellen Kindergarten in Mannhof.

Im Zweiten Weltkrieg hatte Mannhof bei den Luftangriffen ab 1943 größere Schäden zu verzeichnen. So kamen am 26. Februar 1943 durch versprengte Bomber vom 2. Großangriff auf Nürnberg vier Einwohner von Mannhof ums Leben. Allein 3 Familienmitglieder der Bauernfamilie Ulrich (s. Bilder). Bei diesem Angriff wurde auch die historische Wehrkirche in Kraftshof getroffen und brannte aus. (Quelle: Buch "Bomben auf Nürnberg - Luftangriffe 1940-45", ISBN: 3-88034-394-2)

Einer der größten Gewerbebetriebe in Mannhof ist die Baustoffe Bergler GmbH Konrad Bergler. Sie wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg gegründet und enthielt als Geschäftsbereiche "Landw. Lagerhaus - Baustoffe - Landmaschinen - Getreide, Futter- und Düngemittel", wie auf einer Rechnung von 1959 zu sehen ist.

Lohbauersche Land-Chronik

1872 im Oktober wurde der Gastwirt Kellermann in einer Schlägerei, wo er Ruhe stiften wollte, so schwer verletzt, dass er eine Woche danach verschied.
1875 baute die Gemeinde ein neues Spritzenhaus.
Nach Beschluss der Kirchenverwaltung Vach vom 29. Dezember 1879 sollte die Ortsgemeinde Manhof [sic] zur Kostentilgung des Schulhausbaues in Vach beitragen, weil letztere die Kirchenstiftung zu tragen habe. Darüber entstand ein Streit, wo die Beschwerdeführer jedoch, laut Beschluss des Hohen Verwaltungsgerichtshofs vom 8. August 1881, ... in 3. Instanz verloren und zur Tragung der Kosten verurtheilt wurden.
1880 am 11. September entleibte sich in seiner Wohnung ein Tagelöhner.
1880 am 17. September wurde eine 50 Jahre alte männliche Person todt aus der Regnitz gezogen.
1881 am 28. Februar erhängte sich ein Ökonom auf seinem Hausboden.
1883 im Januar erlitt der Besitzer der Königsmühle Herr Gg. Besold in Folge lang anhaltender Regengüsse einen fürchterlichen Wasserriss. Nach gerichtlicher Abschätzung erhielt derselbe 800 M. Staatsunterstützung.
1885 am 12. Juni hat sich im Manhöfer Walde der Bader Michael Schmidt von Erlangen durch Öffnen der Pulsadern entleibt, zuvor schon am 16. Mai hat sich der Schreinergehilfe J. M. Schmidt durch den Abends halb 10 Uhr nach Eltersdorf abgehenden Postzug überfahren lassen.
1888 ist ein Mädchen des damaligen Pächters Förtner in einem Wasserschaff in dessen Hausflur ertrunken.
1883 im Dezember erschoss sich unterhalb Hollerberges ein led. Friseurgehilfe aus München.
1884 am 28. Mai Abends 6 Uhr äscherte eine Feuersbrunst das Wohnhaus des Ökonomen Förtner ein, wobei die Nachbargebäude sehr bedroht waren.[4]

Literatur

Chronik

  • 1702 Vertrag vom 30. September zwischen den Gemeinden Vach und Mannhof zur Beilegung des jahrhundertelangen Streites wegen des Viehtriebs und der Viehweide - "wurde hiermit diese Irrung aus der Welt geschafft..."
  • 1748 Streitschrift gegen den Bamberger Domprobst über alle Instanzen bis zum Kaiser, um die Neueinsetzung eines evang. Gerichtsdieners sowie Gerichtsschreibers zu erzwingen. "Seit 124 Jahren ist es so üblich und so soll es auch bleiben..."
  • 1733 am 9. November wurde die Gemeinde unter Androhung einer Strafe von 100 Reichstalern aufgefordert, ein gepfändetes Pferd des Conrad Schmidt aus Kraftshof, sofort auszuliefern
  • 1787 Aushang vom 19. September zum Verbot des gewerblichen Lottospielens
  • 1800 Antrag von der Befreiung vom Brückenzoll der Vacher Brücke, wird von der Kgl. Preuß. Kriegs- und Domänenkammer abschlägig beschieden
  • 1801 die Kgl. Preußische Polizei gibt bekannt: die Kamine in der Ortschaft müssen alle fleißig gereinigt werden, auch an Feuerwachen darf nicht gespart werden
  • 1812 wurde eine Quittung über 30 Kreuzer ausgestellt, Kosten für die Schutzblattern Impfung der Bewohner der Ortschaft Mannhof
  • 1841 eine Quittung der Gemeinde Mannhof über 109 Gulden und 29 Kreuzer für die Zehntabgabe
  • 1881 Vertrag vom 31. März mit der Gemeinde Vach wegen Genehmigung zur Sandabfuhr vom Hirtenbuckel[5]

Lokalberichterstattung

  • Martin Möller: Jahrhundertelang ein Spielball der großen Nachbarn. Der kleine Ortsteil Mannhof beging gestern seinen 700. Geburtstag und lässt noch drei Feste im Laufe des Jahres folgen. In: Fürther Nachrichten vom 3. Februar 2003 (Druckausgabe)
  • 700 Jahre Mannhof ausgiebig und mit vielen Gästen gefeiert. In: Fürther Stadtnachrichten Nr. 15 vom 30. Juli 2003 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Mannhof - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth, Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. I (München 1963) - In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, S. 458.
  2. Fronmüllerchronik, 1871, S. 32
  3. Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. I (München 1963), S. 66; Hofmann, Hanns Hubert: Nürnberg - Fürth. Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4 (München 1954), S. 139f und 233
  4. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 365
  5. Aufzeichnungen von Georg Mehl Mannhof

Bilder