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* [[29. September]]: Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] wechselt zu seiner neuen Bestimmung als ''kgl. Medizinalassessor'' nach München. Der praktische Arzt Dr. [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] wird mit der Verwesung des Physikats beauftragt.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=33}}</ref> | |||
* Am [[2. November]] wird die von Dr. Wolfring in's Leben gerufene Dampfwaschanstalt an der [[Rednitzstraße]] Nr. 7 eröffnet. | |||
* [[5. November]]: Dr. [[Adolf Mair]] tritt die Nachfolge von Dr. Wolfring als ''kgl. Bezirksgerichtsarzt'' an.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=33}}</ref> | |||
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:''[...]. Sonntag den 4. Januar 1857 fand die erste feierliche Vertheilung der von Dr. W. Königswarter, zum ehrenden Andenken an seinen Vater [[Simon Königswarter]], gestifteten Simonspreise an brave und fleißige Gesellen und Lehrlinge durch den [[Gewerbverein]] statt. Die ersten Preisträger waren: Lorenz Gottlieb Dietz, Schreinergeselle, und Johann Hofmann, Gürtlergeselle, von denen jeder 40 fl. in einem Sparkassaschein erhielt, sodann die Lehrlinge Johann Georg Leber und Johann Christoph Samuel Röß [...]. - Chirurg Pförringer vermachte dem christlichen Hospitale, worin er als Wundarzt angestellt war, 100 fl. und ebensoviel den Stadtarmen. - Am 9. Januar erließ der Gewerbverein einen Aufruf zur Gewinnung einer mechanischen Kraft für die hiesigen Gewerbe (Central-Dampfmaschine). Die Anmeldung hierzu erwies sich nicht als genügend. - Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] erklärte am 2. Februar aus Anlaß vorgerückten Lebensalters seinen Rücktritt vom Amte. Er war 38 Jahre unermüdet und pflichtgetreu der hiesigen Gemeinde vorgestanden. Die königliche Genehmigung hiezu erfolgte am 18. April. - Am 31. März hielt der bekannte Franz Bacherl, ehemals Schullehrer, poetische Vorträge im Gasthause [[zur Eisenbahn]] [...]. - Eine unter dem 10. April veröffentlichte Uebersicht über die Verhältnisse der städtischen Sparkasse ergab, daß seit Entstehung der Anstalt von Ziel Lichtmeß [[1827]] bis zum Schlusse der Rechnungsjahre 1855/56 im Ganzen 7493 Einlagen gemacht wurden, [...]. 5678 Einlagen wurden von 1 fl. bis 50 fl., 1815 von 51 bis 100 fl. gemacht. [...]. Am 2. Mai wurde wieder ein menschliches Skelet beim Neubau der Brandeis'schen Fabrik gefunden (Schwabacherstraße Nr. 31). - Den 29. Mai wurde Dr. Götz, vorher in [[Burgfarrnbach]], als Arzt hieher versetzt. - Den 3. Juni war Riedinger von Augsburg hier, um sich wegen der beabsichtigten Einführung der Gasbeleuchtung mit der betreffenden Commission ins Benehmen zu setzen. - Am 16. Juni wurde von dem Gemeindekollegium der bisherige erste rechtskundige Magistratsrath [[Adolf John]] zum ersten rechtskundigen Bürgermeister der Stadt gewählt; [...]. - Technischer Baurath der Stadt wurde Baupraktikant [[Eduard Philipp Otto]] aus Nürnberg. - Am 19. Juni wurde von der hiesigen Gemeinde nach vielen Vorverhandlungen mit dem Fabrikanten L. A. Riedinger von Augsburg ein Vertrag wegen Einführung der Gasbeleuchtung in Fürth abgeschlossen. Demselben wurden zu diesem Behufe 180,000 fl. zugesichert, wovon 120,000 fl. von Seite der Stadtgemeinde, der Rest durch eine Aktiengesellschaft aufgebracht wurde. [...]. Ingenieur Spreng in Nürnberg hatte noch in der letzten Stunde ein Mindergebot von 147,000 fl. gelegt, welches aber nicht mehr berücksichtigt wurde. - Am 13. Juli Abends 9 Uhr kam Feuer im Anbau des Habermeier'schen Anwesens im [[Fraveliershof|Frau von Lier'shof]] aus; es brannte das [[Lederhändler]] Eckart'sche Haus ([[Liliengasse]] Nr. 14) ab, sowie der als Trödlerladen und Remise verwandte Anbau und die angrenzenden zum Habermeier'schen Anwesen gehörenden Wohnungen. [...]. Am 31. Juli wurde [[Bürgermeister]] [[Adolf John|John]] durch Regierungsrath Vogel in sein Amt eingesetzt, nachdem ihm am Abend vorher ein solenner Fackelzug von 300 Flammen durch die Innungen der Stadt gebracht worden war. - Stadtgerichtsarzt Dr. Wolfring, welchem die Stadt wichtige sanitätische Einrichtungen verdankt, wie [...] das Leichenhaus, die Bade- und Waschanstalt an der [[Ludwigsbrücke]] wurde zum Medizinalassessor bei der Regierung von Oberbayern befördert. - Sonntag den 31. August war die 25jährige Jubelfeier der Gesanggesellschaft Liedertafel. [...]. Die Festproduktion war im [[Pfarrgarten]], vorher gemeinschaftliches Mittagsmahl im Gasthause [[zur Eisenbahn]]. Die Ersatzwahlen für den [[Magistrat]] hatten zum Resultate, daß zu bürgerlichen Räthen gewählt wurden: [[Apotheker]] Fleischhauer, [[Bronzefabrikant]] [[Erhard Segitz]], Privatier [[Peter Voit]], [[Kaufmann]] [[Leonhard Tauber]] und Privatier [[Leonhard Kißkalt]]. - Großhändler [[Jakob Brandeis]] stiftete zur Unterstützung israelitischer | :''[...]. Sonntag den 4. Januar 1857 fand die erste feierliche Vertheilung der von Dr. W. Königswarter, zum ehrenden Andenken an seinen Vater [[Simon Königswarter]], gestifteten Simonspreise an brave und fleißige Gesellen und Lehrlinge durch den [[Gewerbverein]] statt. Die ersten Preisträger waren: Lorenz Gottlieb Dietz, Schreinergeselle, und Johann Hofmann, Gürtlergeselle, von denen jeder 40 fl. in einem Sparkassaschein erhielt, sodann die Lehrlinge Johann Georg Leber und Johann Christoph Samuel Röß [...]. - Chirurg Pförringer vermachte dem christlichen Hospitale, worin er als Wundarzt angestellt war, 100 fl. und ebensoviel den Stadtarmen. - Am 9. Januar erließ der Gewerbverein einen Aufruf zur Gewinnung einer mechanischen Kraft für die hiesigen Gewerbe (Central-Dampfmaschine). Die Anmeldung hierzu erwies sich nicht als genügend. - Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] erklärte am 2. Februar aus Anlaß vorgerückten Lebensalters seinen Rücktritt vom Amte. Er war 38 Jahre unermüdet und pflichtgetreu der hiesigen Gemeinde vorgestanden. Die königliche Genehmigung hiezu erfolgte am 18. April. - Am 31. März hielt der bekannte Franz Bacherl, ehemals Schullehrer, poetische Vorträge im Gasthause [[zur Eisenbahn]] [...]. - Eine unter dem 10. April veröffentlichte Uebersicht über die Verhältnisse der städtischen Sparkasse ergab, daß seit Entstehung der Anstalt von Ziel Lichtmeß [[1827]] bis zum Schlusse der Rechnungsjahre 1855/56 im Ganzen 7493 Einlagen gemacht wurden, [...]. 5678 Einlagen wurden von 1 fl. bis 50 fl., 1815 von 51 bis 100 fl. gemacht. [...]. Am 2. Mai wurde wieder ein menschliches Skelet beim Neubau der Brandeis'schen Fabrik gefunden (Schwabacherstraße Nr. 31). - Den 29. Mai wurde Dr. Götz, vorher in [[Burgfarrnbach]], als Arzt hieher versetzt. - Den 3. Juni war [[wikipedia:Ludwig August Riedinger|Riedinger]] von Augsburg hier, um sich wegen der beabsichtigten Einführung der Gasbeleuchtung mit der betreffenden Commission ins Benehmen zu setzen. - Am 16. Juni wurde von dem Gemeindekollegium der bisherige erste rechtskundige Magistratsrath [[Adolf John]] zum ersten rechtskundigen Bürgermeister der Stadt gewählt; [...]. - Technischer Baurath der Stadt wurde Baupraktikant [[Eduard Philipp Otto]] aus Nürnberg. - Am 19. Juni wurde von der hiesigen Gemeinde nach vielen Vorverhandlungen mit dem Fabrikanten L. A. Riedinger von Augsburg ein Vertrag wegen Einführung der Gasbeleuchtung in Fürth abgeschlossen. Demselben wurden zu diesem Behufe 180,000 fl. zugesichert, wovon 120,000 fl. von Seite der Stadtgemeinde, der Rest durch eine Aktiengesellschaft aufgebracht wurde. [...]. Ingenieur Spreng in Nürnberg hatte noch in der letzten Stunde ein Mindergebot von 147,000 fl. gelegt, welches aber nicht mehr berücksichtigt wurde. - Am 13. Juli Abends 9 Uhr kam Feuer im Anbau des Habermeier'schen Anwesens im [[Fraveliershof|Frau von Lier'shof]] aus; es brannte das [[Lederhändler]] Eckart'sche Haus ([[Liliengasse]] Nr. 14) ab, sowie der als Trödlerladen und Remise verwandte Anbau und die angrenzenden zum Habermeier'schen Anwesen gehörenden Wohnungen. [...]. Am 31. Juli wurde [[Bürgermeister]] [[Adolf John|John]] durch Regierungsrath Vogel in sein Amt eingesetzt, nachdem ihm am Abend vorher ein solenner Fackelzug von 300 Flammen durch die Innungen der Stadt gebracht worden war. - Stadtgerichtsarzt Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]], welchem die Stadt wichtige sanitätische Einrichtungen verdankt, wie [...] das Leichenhaus, die Bade- und Waschanstalt an der [[Ludwigsbrücke]] wurde zum Medizinalassessor bei der Regierung von Oberbayern befördert. - Sonntag den 31. August war die 25jährige Jubelfeier der Gesanggesellschaft Liedertafel. [...]. Die Festproduktion war im [[Pfarrgarten]], vorher gemeinschaftliches Mittagsmahl im Gasthause [[zur Eisenbahn]]. Die Ersatzwahlen für den [[Magistrat]] hatten zum Resultate, daß zu bürgerlichen Räthen gewählt wurden: [[Apotheker]] Fleischhauer, [[Bronzefabrikant]] [[Erhard Segitz]], Privatier [[Peter Voit]], [[Kaufmann]] [[Leonhard Tauber]] und Privatier [[Leonhard Kißkalt]]. - Großhändler [[Jakob Brandeis]] stiftete zur Unterstützung israelitischer [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]er in Fürth als Fundationszuschuß zur [[Max-Joseph-Stiftung]] in Fürth 200 fl. - [...]. Im September wurden für das neuorganisirte [[Bezirksgericht]] dahier folgende Beamte ernannt: zum Direktor der bisherige Stadtgerichtsdirektor Fenk, zum ersten Rath W. Hammer, [...]. Am 31. Oktober wurde [[Julius Wilhelm Aldinger]], Accessist am Bezirksgerichte dahier, zum zweiten rechtskundigen Magistratsrathe gewählt. [...]. Montag den 2. November wurde die durch Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] in's Leben gerufene Dampfwaschanstalt ([[Rednitzstraße]] Nr. 7), das erste Unternehmen der Art in Bayern, der allgemeinen Benutzung übergeben; sie hat den dreifachen Zweck der Beschaffung von Wannen- und Dampfbädern, sowie des Betriebes der Schnellwäscherei. Eine Aktiengesellschaft lieferte die Kapitalien und leitete die Anstalt durch einen Verwaltungsrath, an dessen Spitze Fabrikant Engelhardt stand. [...]. Zahl der Neubauten: 9. - [[Ludwigseisenbahn]]-Frequenz: 611,380 Passagiere [...]. - Zahl der persönlichen Gewerbe: 517, [...]; Zahl der freien Gewerbe: 868, [...]; Zahl der Handelsgewerbe: 481, [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 305 ff</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 22. August 2024, 06:28 Uhr
- Im Sommer herrscht eine Mumps-Epidemie.[1]
- 29. September: Dr. Wolfring wechselt zu seiner neuen Bestimmung als kgl. Medizinalassessor nach München. Der praktische Arzt Dr. Fronmüller wird mit der Verwesung des Physikats beauftragt.[2]
- Am 2. November wird die von Dr. Wolfring in's Leben gerufene Dampfwaschanstalt an der Rednitzstraße Nr. 7 eröffnet.
- 5. November: Dr. Adolf Mair tritt die Nachfolge von Dr. Wolfring als kgl. Bezirksgerichtsarzt an.[3]
Personen
Geboren 1857
Gestorben 1857
Person | Todestag | Todesort | Beruf |
---|---|---|---|
Simon Engert | 7. Juli | Fürth | Schneidermeister, Seidenraupenzüchter |
Joachim Christoph Wilhelm Fronmüller | Fürth | Kaufmann, Munizipalrat | |
Leopold Heilbronn | 5. Mai | Fürth | Spiegelglasfabrikant |
Johann Christian Reich d. J. | 11. Juni | Nürnberg | Fabrikant, Erfinder, Dreher |
Bauten
- Blumenstraße 16, Wohnhaus (Architekt: Johann Andreas Korn) wird errichtet.
- Fischerberg 10 wird errichtet.
- Friedrichstraße 19, Wohnhaus (Architekt: Caspar Gran) wird errichtet.
- Friedrichstraße 26, Wohnhaus in Ecklage (Architekt: Johann Andreas Korn) wird errichtet.
- Gustavstraße 63, Wohnhaus (Architekt: Philipp Krieger) wird errichtet.
- Helmstraße 6, Wohnhaus (Architekt: Johann Georg Schmidt) wird errichtet.
- Hirschenstraße 24 (Architekt: Architekturbüro Peringer und Rogler) wird errichtet.
- Maxstraße 25, Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage (Architekt: Johann Andreas Korn) wird errichtet.
- Vacher Straße 81, Wohnhaus (Architekt: Johann Georg Christoph Loehr, Melchior Kiesel) wird errichtet.
Fronmüllerchronik
- [...]. Sonntag den 4. Januar 1857 fand die erste feierliche Vertheilung der von Dr. W. Königswarter, zum ehrenden Andenken an seinen Vater Simon Königswarter, gestifteten Simonspreise an brave und fleißige Gesellen und Lehrlinge durch den Gewerbverein statt. Die ersten Preisträger waren: Lorenz Gottlieb Dietz, Schreinergeselle, und Johann Hofmann, Gürtlergeselle, von denen jeder 40 fl. in einem Sparkassaschein erhielt, sodann die Lehrlinge Johann Georg Leber und Johann Christoph Samuel Röß [...]. - Chirurg Pförringer vermachte dem christlichen Hospitale, worin er als Wundarzt angestellt war, 100 fl. und ebensoviel den Stadtarmen. - Am 9. Januar erließ der Gewerbverein einen Aufruf zur Gewinnung einer mechanischen Kraft für die hiesigen Gewerbe (Central-Dampfmaschine). Die Anmeldung hierzu erwies sich nicht als genügend. - Bürgermeister Bäumen erklärte am 2. Februar aus Anlaß vorgerückten Lebensalters seinen Rücktritt vom Amte. Er war 38 Jahre unermüdet und pflichtgetreu der hiesigen Gemeinde vorgestanden. Die königliche Genehmigung hiezu erfolgte am 18. April. - Am 31. März hielt der bekannte Franz Bacherl, ehemals Schullehrer, poetische Vorträge im Gasthause zur Eisenbahn [...]. - Eine unter dem 10. April veröffentlichte Uebersicht über die Verhältnisse der städtischen Sparkasse ergab, daß seit Entstehung der Anstalt von Ziel Lichtmeß 1827 bis zum Schlusse der Rechnungsjahre 1855/56 im Ganzen 7493 Einlagen gemacht wurden, [...]. 5678 Einlagen wurden von 1 fl. bis 50 fl., 1815 von 51 bis 100 fl. gemacht. [...]. Am 2. Mai wurde wieder ein menschliches Skelet beim Neubau der Brandeis'schen Fabrik gefunden (Schwabacherstraße Nr. 31). - Den 29. Mai wurde Dr. Götz, vorher in Burgfarrnbach, als Arzt hieher versetzt. - Den 3. Juni war Riedinger von Augsburg hier, um sich wegen der beabsichtigten Einführung der Gasbeleuchtung mit der betreffenden Commission ins Benehmen zu setzen. - Am 16. Juni wurde von dem Gemeindekollegium der bisherige erste rechtskundige Magistratsrath Adolf John zum ersten rechtskundigen Bürgermeister der Stadt gewählt; [...]. - Technischer Baurath der Stadt wurde Baupraktikant Eduard Philipp Otto aus Nürnberg. - Am 19. Juni wurde von der hiesigen Gemeinde nach vielen Vorverhandlungen mit dem Fabrikanten L. A. Riedinger von Augsburg ein Vertrag wegen Einführung der Gasbeleuchtung in Fürth abgeschlossen. Demselben wurden zu diesem Behufe 180,000 fl. zugesichert, wovon 120,000 fl. von Seite der Stadtgemeinde, der Rest durch eine Aktiengesellschaft aufgebracht wurde. [...]. Ingenieur Spreng in Nürnberg hatte noch in der letzten Stunde ein Mindergebot von 147,000 fl. gelegt, welches aber nicht mehr berücksichtigt wurde. - Am 13. Juli Abends 9 Uhr kam Feuer im Anbau des Habermeier'schen Anwesens im Frau von Lier'shof aus; es brannte das Lederhändler Eckart'sche Haus (Liliengasse Nr. 14) ab, sowie der als Trödlerladen und Remise verwandte Anbau und die angrenzenden zum Habermeier'schen Anwesen gehörenden Wohnungen. [...]. Am 31. Juli wurde Bürgermeister John durch Regierungsrath Vogel in sein Amt eingesetzt, nachdem ihm am Abend vorher ein solenner Fackelzug von 300 Flammen durch die Innungen der Stadt gebracht worden war. - Stadtgerichtsarzt Dr. Wolfring, welchem die Stadt wichtige sanitätische Einrichtungen verdankt, wie [...] das Leichenhaus, die Bade- und Waschanstalt an der Ludwigsbrücke wurde zum Medizinalassessor bei der Regierung von Oberbayern befördert. - Sonntag den 31. August war die 25jährige Jubelfeier der Gesanggesellschaft Liedertafel. [...]. Die Festproduktion war im Pfarrgarten, vorher gemeinschaftliches Mittagsmahl im Gasthause zur Eisenbahn. Die Ersatzwahlen für den Magistrat hatten zum Resultate, daß zu bürgerlichen Räthen gewählt wurden: Apotheker Fleischhauer, Bronzefabrikant Erhard Segitz, Privatier Peter Voit, Kaufmann Leonhard Tauber und Privatier Leonhard Kißkalt. - Großhändler Jakob Brandeis stiftete zur Unterstützung israelitischer Handwerker in Fürth als Fundationszuschuß zur Max-Joseph-Stiftung in Fürth 200 fl. - [...]. Im September wurden für das neuorganisirte Bezirksgericht dahier folgende Beamte ernannt: zum Direktor der bisherige Stadtgerichtsdirektor Fenk, zum ersten Rath W. Hammer, [...]. Am 31. Oktober wurde Julius Wilhelm Aldinger, Accessist am Bezirksgerichte dahier, zum zweiten rechtskundigen Magistratsrathe gewählt. [...]. Montag den 2. November wurde die durch Dr. Wolfring in's Leben gerufene Dampfwaschanstalt (Rednitzstraße Nr. 7), das erste Unternehmen der Art in Bayern, der allgemeinen Benutzung übergeben; sie hat den dreifachen Zweck der Beschaffung von Wannen- und Dampfbädern, sowie des Betriebes der Schnellwäscherei. Eine Aktiengesellschaft lieferte die Kapitalien und leitete die Anstalt durch einen Verwaltungsrath, an dessen Spitze Fabrikant Engelhardt stand. [...]. Zahl der Neubauten: 9. - Ludwigseisenbahn-Frequenz: 611,380 Passagiere [...]. - Zahl der persönlichen Gewerbe: 517, [...]; Zahl der freien Gewerbe: 868, [...]; Zahl der Handelsgewerbe: 481, [...].[4]
Bilder
Zeitungsanzeige von Max Neubauer, Firma Georg Benda, Februar 1857
Zeitungsanzeige des Bildhauers Jean Engert, Mai 1857
Traueranzeige für Simon Engert, Juli 1857
Veranstaltung im Hotel Kütt, März 1857
Anzeige von Lemmel Arnstein im Fürther Tagblatt, 22.4.1857
Wirtschaftseröffnung in der Blumenstraße bei Tochtermann, September 1857
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 33.
- ↑ Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 33.
- ↑ Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 33.
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 305 ff