Burgfarrnbach

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Ortsschild Burgfarrnbachs

Burgfarrnbach, der mit 11 Quadratkilometern größte Stadtteil, ist seit dem 3. Dezember 1923 der westlichste Stadtteil von Fürth. Die Einwohnerzahl beträgt aktuell 8.229 Einwohner (Stand 2016).[1]

Burgfarrnbach wird im Osten durch den Main-Donau-Kanal begrenzt, auch wenn die östliche Grenze bei der Eingemeindung 1923 noch auf Höhe des Mooswegs lag. Die südliche Grenze bildet die Südwesttangente, nach Westen und Nordwesten die Grenze zum Landkreis Fürth. Im Nordosten liegt das ebenfalls zum ehemaligen statistischen Bezirk 09 gehörende Atzenhof. Die gemeinsame Grenze nach Norden bildet die Zenn.

Der Steinbruch in Burgfarrnbach befindet ist mit 392,70 m über dem Meeresspiegel der höchste Punkt Fürths.[2]

Geschichte

Die Siedlung wurde erstmals am 2. Juli 903 schriftlich erwähnt, also noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung Fürths. Ludwig IV., auch Ludwig das Kind genannt, schenkte dem Eichstätter Bischof Erchanbald den Ort "Varenbach und Zenn", dass sich im Herrschaftsgebiet des Grafen Lupold und Popo in Eichstätt befand (dominatu comitis Lupoldi et Poponis). Am 5. März 912 bestätitge Konrad I. dem Bistum Eichstätt den Besitz in "Faranpah". Eine klare Abgrenzung zwischen Burgfarrnbach, Unterfarrnbach oder Kirchfarrnbach ist aktuell jedoch nicht nachweisbar. Einige Historiker gehen von der Annahme aus, dass mit "Varenbach" 903 nicht Burgfarrnbach gemeint war, sondern Kirchfarrnbach bei Langenzenn, da in den schriftlichen Erwähnungen Varenbach stets zusammen mit Cenna (Langenzenn) genannt wurde, was diese These der Verwechsung unterstützen würde.[3] Der Ort selbst wurde in der Vergangenheit stets in zwei Bereiche aufgeteilt. Das Areal um das heutige Schloss galt als der untere Sitz, während der Bereich um die heutige Regelsbacher Straße als der obere Sitz galt.

Namensgebung

Die Siedlung selbst hatte im Laufe der Geschichte verschiedene Bezeichnungen. Unter anderem finden sich folgende Namen in den Urkunden:

  • 903: Varenbach
  • 912: Faranpach
  • 1280: Farrnbach
  • 1303: Obern- (und Nidern) Farhembach
  • 1307: Obere (superior) Farnbach und untere (inferior) Farnbach
  • 1314: Obern Varmbach bzw. Nydern Varmbach
  • 1343: Burchvarnbach - ähnlich dem heutigen Burgfarrnbach[4]

Landesherren der unteren und oberen Siedlung

Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs war eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes 903 wird der erste Wechsel im Oktober 1016 beschrieben, als der Eichstätter Bischof Gundekar I. den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das vom Kaiser Heinrich II. am 1. November 1007 neu geschaffene Bistum Bamberg abtritt - und damit erstmals Burgfarrnbach und der Marktfleck Fürth geopolitisch "zusammengeführt".

Der nächste Wechsel vollzieht sich 1303, als der Ort aus zwei Halbhöfen, sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. Burggraf Konrad von Nürnberg übergibt die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Im 14. und 15. Jahrhundert werden als Eigentümer des oberen und unteren Sitz Burgfarrnbachs die Reichsministerialen von Külsheim benannt. Der untere Sitz kam von den Külsheimern 1422 an die Volkamer. Nur kurze Zeit später, 1449, erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. 1468 wechselt der Ort an die Paumgartner und 1478 schließlich an die Merkel-Nürnberger. 1514 wechselt der Eigentümer erneut, jetzt wird Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wird die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim. 1493 erwarb das fränkische Adelsgeschlecht Wolf von Wolfsthal die untere Siedlung und siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der St. Johannis Kirche. Die Familie baute 1522 sogar ein Wasserschloss am unteren Sitz, dass bis 1830 im Familienbesitz blieb. Allerdings wurde der Ort erneut weiter veräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, 1615, kauft David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Erst ab dem 18. Jahrhundert bleiben die Besitzverhältnisse konstant, denn ab 1711 tritt die Familie um den Grafen von Pückler und Limpurg in Erscheinung. Die Linie der Pückler und Limburg erlischt 1957 mit dem Tod des letzten Stammhalters Graf Gottfried von Pückler und Limburg. Zurvor wurde am 3. Dezember 1923 wird der Ort Burgfarrnbach in die Stadt Fürth eingemeindet.[5]

Siedlungsentwicklung

Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wird bereits 1287 die Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde St. Martin urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wird in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut und existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert während des ersten Markgrafenkrieges (1449-1450) zwischen dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach und der Reichsstadt Nürnberg. Während des Kriegsverlaufes, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften die sich in seinem Besitz befanden durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am 10. Juli 1449 erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, so dass der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche, und 1522 errichte das Adelsgeschlecht Wolf von Wolfsthal ein Wasserschloss.

Im Jahre 1528 wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, die Neufassungen erfolgten 1592 bzw. 1616. 1623 wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Von 1806 bis zum 30. Juni 1808 existierte zusätzlich, unter der Führung des Fürst von Thurn und Taxis - Lehenspostanstalt im Königreich Bayern, eine weitere Posthalterei. 1698 wird berichtet, dass der obere Sitz, der alte Burgstall - der auch Freihof genannt wird - seit über 100 Jahren öd liege und nur noch ein unbewohnbarer Steinhaufen sei. In wie Weit der 30jährige Krieg (1618-1648) dabei eine Rolle gespielt hat, ist unklar. Klar ist hingegen, dass auch der 30jährige Krieg den Ort nicht unbeschadet überstanden hat, sondern ebenfalls mit starken Verwüstungen der Ortschaft leben musste. Nachgewiesen ist zumindest, dass das 1522 erbaute Wasserschloss und die Kirche St. Johannis nach dem 30jährigen Krieg wieder aufgebaut werden mussten, da diese durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Um 1700 entstand das evangelische Pfarrhaus, 1734 erstellte Ing. Johann Georg Kuchen die erste Vermessungskarte von Burgfarrnbach. Der Ort besaß 1734 unter anderen neben Schloss, Marschall, Brauerei, Mühle und Kirche rund ca. 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. Im Jahre 1747 erhielt die Gemeinde durch den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die hohe Gerichtsbarkeit, auch Blutgerichtgerichtsbarkeit genannt. Diese Recht erlaubte es dem Landesherren Straftaten selbst zu verfolgen und Strafen bis zum Tode zu verhängen.[6] 1792 wurde Burgfarrnbach preußisch, als Teil des Fürstentum Ansbach. Erst als am 28. Mai 1806 das Fürstentum Ansbach durch das Königreich Bayern in Besitz genommen wurde, kam Burgfarrnbach ebenfalls zu Bayern. 1826 wird schließlich der Friedhof angelegt, darin befindet sich u.a. auch eine Gruftkapelle der Familie Pückler, die der Nürnberger Baurat Solger 1860 bis 1862 dort erbaute. Die Weihe der Gruft erfolgte am 20. Juli 1862. Der Bau einer Leichenhalle erfolgte 1880, 1901 musste diese bereits vergrößert werden. Bereits 1825 wurde das Mesnerhaus als Schulhaus erbaut und am 25. Mai 1879 eingeweiht, während das Wasserschloss von 1522 um 1830 wieder abgerissen wurde, da es wohl in einem baulich schlechtem Zustand befand. Stattdessen wurde das heute noch existierende Schloss Burgfarrnbach errichtet. Im gleichen Jahr wurde auch eine Kinderschule für die arme Jugend des Ortes durch die Stiftung der Grafen der Grafen von Pückler-Limpurg errichtet.

Infrastruktur

Im Herbst 1837 wurde anstelle der bisherigen Furt durch die Farrnbach die Regelsbacher Brücke errichtet. Die Brücke wurde erst 1959 durch einen Fußgängersteg verbreitet bzw. 1978 neu gebaut. 1875 hatte die Siedlung Burgfarrnbach bereits 160 Wohnhäuser und 180 Nebengebäude. Insgesamt wurde die Bevölkerung mit knapp 1.400 Einwohner angegeben.

1899 wurde Burgfarrnbach an das Stromnetz angeschlossen. Der Anschluss an das Wassernetz lies aber noch auf sich warten, der Anschluss des Ortes erfolgte erst 1925. Im Sommer des gleichen Jahres wurden in Burgfarrnbach die Straßen benannt, sofern noch keine Benennung vorhanden war, und die Gebäude dementsprechend neu durchnummeriert.

Die Einführung der städtischen Müllabfuhr erfolgte am 15. Mai 1950, der Anschluß an das Gasnetz der Stadtwerke Fürth erfolgte ein Jahr später, am 19. November 1951.

Am 3. November 1903 wurde die freiwillige Sanitätskolonne Burgfarrnbach gegründet, und am 30. August 1964 gründete sich allerdings erst die freiwillige Feuerwehr in Burgfarnbach.

Kirchenleben

Die Kirche St. Johannis zählt zu den ältesten noch erhaltenen Kirchen in der Umgebung Fürths. Die erste Erwähung erfolgt 1287, hier wird von einer Kapelle gesprochen, die von der Pfarrei in Fürth abhängig sei. Am 29. Mai 1349 trennte der Bamberger Bischof Friedrich I. Graf von Hohenlohe auf Veranlassung des Ritters Rapoto von Külsheim mit Gemahlin sowie der Bewohner von Oberfarrnbach, Unterfarrnbach, Bernbach, Hiltmannsdorf, Ober- und Unterfürberg und Atzenhof diese Ortschaften von ihrer Mutterkirche des heiligen St. Martin zu Fürth ab und teilt sie der neu errichteten Pfarrei St. Johannis in Burgfarrnbach zu. Damit gilt Rapoto von Külsheim als Gründer der Pfarrei.

Im Jahre 1528 führte die Reichstadt Nürnberg die Reformation in Burgfarrnbach durch. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche erneut verwüstet, die folgende Wiederinstandsetzung betraf hauptsächlich die Westgiebelseite.

Am 15. September 1929 fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle beim Gasthaus Krone statt, als Filialkirche Zu unserer Lieben Frau in Fürth. Die Einweihung der neuen Kath. Kirche St. Marien Kirche fand am 18. September 1955 durch den Bamberger Erzbischof Josef Schneider in Burgfarrnbach statt.

Verkehr

Am 4. Juni 1864 wurde der Bahnhof in Burgfarrnbach feierlich eröffnet, zuvor wurde 1863 die Eisenbahnbrücke (Viadukt) fertig gestellt. Die Verbindung Fürth - Würzburg wurde aber erst am 19. Juni 1865 in Betrieb genommen. Seit diesem Zeitpunkt hielt die Eisenbahn auch in Burgfarrnbach, ab 1892 sogar doppelgleisig. Knapp 100 Jahre später konnte im Oktober 1961 der neue Bahnhof in Burgfarrnbach in Betrieb genommen werden.

Die erste Autobuslinie Fürth-Burgfarrnbach, unter Regie Straßenbahn Nürnberg-Fürth, wurde am 24. Mai 1925 eröffnet. Seit dem 10. Juni 1919 bestand bereits eine private Kraftwagenverbindung der Mittelfränkischen Kreis-Darlehenskasse den öffentlichen Nahverkehr, die allerdings am 1. Juli 1921 einstellt werden musste. Erst nach dem 2. Weltkriege konnte ab dem 2. Mai 1949 wieder Omnibusse der städtischen Verkehrsbetriebe Nürnberg nach Burgfarrnbach fahren, da diese Linie bereits vor dem Krieg wieder am 1. November 1931 eingestellt wurde. Heute bedient die VAG/ infra den Ort mit der Buslinie 172 vom Fürther Hauptbahnhof.

Die Bundesstraße 8 wurde am 13. Oktober 1970 - Umgehung des Kieselbühls - halbseitig für den Verkehr freigegeben (vierspurig zwischen Hardhöhe und Ortseinfahrt Burgfarrnbach am 14. Juli 1972 eröffnet). Schon im Juni 1952 erhielt Burgfarrnbach aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens entlang der Würzburger Straße im Ortskern seinen ersten Gehsteig. Am 19. Oktober 1979 wurde die Südumgehung um Burgfarrnbach für den Verkehr eröffnet, um die Würzburger Straße durch den Ort vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Die Fußgängerunterführung unter der Bahnlinie wurde am 21. März 1980 zur Benutzung freigegeben. Früher war dort an der Stelle ein Bahnübergang mit Schranke und Schrankenwärterhaus. Die Brücke über die Bahnlinie am Breiten Steig wurde am 16. Juli 1981 für den Verkehr freigegeben.[7]

2. Weltkrieg

Während der 1. Weltkrieg in Burgfarrnbach keine sichtbaren Spuren hinterließ, mit Ausnahme der gefallenen Soldaten aus dem Ort, hatte der 2. Weltkrieg durchaus Schäden hinterlassen. Für die Opfer des 1. Weltkrieges wurde am 7. Oktober 1923 an der Würzburger Straße ein Kriegerdenkmal enthüllt.

Der erste Bombenangriff erfolgte am 17. August 1940 am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt - der sich aber im Nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Alliierten Streitkräfte hatten Fürth gar nicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohntes Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der Schaulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestaunen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit Absicht - erfolgte in der Nacht vom 10. auf den 11. August 1943, in deren Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war als militärisches Ziel für die Alliierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes Bachmann, von Blumenthal in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch relativ nahe an den beiden Flughäfen in Fürth, so dass immer Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am 25. Februar 1944 getroffen, als die Alliierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am 10. September 1944, dass ein Großfeuer nach sich zog mit erneut sieben toten Menschen aus Burgfarrnbach. Die Allierten kamen schließlich am 17. April 1945 über Bad Windsheim / Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der Hitlerjugend und dem sog. Volkssturm hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten eingenommen, bis die Truppen am 19. April 1945 die Stadt durch die Kapitulation des kom. Oberbürgermeisters Häupler übernahmen. Nach dem Krieg wurde die ersten Flüchtlinge und sog. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst im Schulhaus an der Lehenstraße, sowie in den Sälen der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im Schloßgebäude untergebracht, diese Nutzung endete allerdings 1953. Auch die im Schloßhof errichteten Barackenlager wurden 1954 aufgelöst.

Sonstiges

Am 3. Februar 1950 Eröffnung des Kinos "Weißbräu-Lichtspiele" mit 198 Sitzplätzen in Burgfarrnbach. Zuvor gab es in Burgfarrnbach seit dem 23. Juli 1948 nur das sog. Wanderkino "Dreiklang-Lichtspiele". Die Weißbräu-Lichtspiel mussten allerdings 1964 wieder geschlossen werden - als Folge der bundesweiten Kinokrise im Rahmen der sich immer mehr durchsetzenden Fernseher in den privaten Wohnungen, und damit sinken Besucherzahlen und Einnahmen in den Kinos.

Am 3. September 1957 wurde die neue Schule an der Hummelstraße eingeweiht. Am 16. Juli 1969 wurde das Jugendbad eröffnet.

Einwohnerentwicklung

  • 1303: Der Ort besteht aus zwei Halbhöfen, sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften.
  • 1875: Der Ort hat wird mit 160 Wohnhäuser und 180 Nebengebäude beschieben, insgesamt knapp 1.400 Bewohner werden gezählt.
  • 1952: Burgfarrnbach zählt rund 3.800 Einwohner, davon 850 Heimatvertriebene, und rund 300 Gebäude.
  • 31. Dezember 2001: Der Ort hat inzwischen 7.450 Einwohner.
  • 31. Dezember 2016: Die Bevölkerungszahl ist innerhalb der letzen 15 Jahren um knapp 1.000 Personen gestiegen und betrug zum Stichtag 8.229 Personen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die ummauerte evangelische Kirche St. Johannis mit imposantem östlichem Chorturm besitzt an der Südseite des Langhauses eine offene dreijochige Vorhalle. Die Vorhalle ist auf 1518 datiert und beherbergt, ähnlich dem Nürnberger Kartäuserkloster, eine Ölberg-Skulptur.

Im stattlichen Schloss Burgfarrnbach sind heute Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Städtische Sammlungen der Stadt Fürth untergebracht. Die Nebengebäude entstammen zum Teil der Barockzeit, das Hauptgebäude wurde 1830/34 in klassizistischem Stil nach Plänen von Leonhard Schmidtner neu errichtet. Auf dem Schlossgelände befand sich der Vorgängerbau, ein barockes Wasserschloss, das 1830 abgebrochen wurde.

Im Schloss und im Schlosspark findet alljährlich das Bürgerfest des Stadtteils Burgfarrnbach mit vielen verschiedenen Ausstellern und örtlichen Vereinen statt. Im Schlosshof wird dazu ein großer Biergarten mit Live-Musik aufgebaut.[8]

Verkehr

Der Ort wird über den gleichnamigen Eisenbahnhaltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg erschlossen. Mit der Buslinie 172 sowie der Regionalbuslinie 125 der infra werden Burgfarrnbach und weitere Stadtteile im Fürther Westen an die Fürther Innenstadt und den Hauptbahnhof angebunden. Seit dem Bau der Südwesttangente ist der Ort vom Durchgangsverkehr auf der B 8 entlastet worden.

Sport

Neben dem TSV 1895 Burgfarrnbach sind auch die Baseballer vom Ex-Bundesligisten Fürth Pirates in Burgfarrnbach beheimatet.

Denkmalschutz

Literatur

  • Georg Kolbmann: Zur Ortsgeschichte von Burgfarrnbach, Brunn bei Emskirchen und anderen ehemal. Besitzungen der Grafen v. Pückler-Limpurg in Franken. In: Fürther Heimatblätter, 1959/3, S. 34 - 38
  • Burgfarrnbacher Gemeindeordnung von 1592. In: Fürther Heimatblätter, 1960/1, S. 8 - 14
  • Jakob Sandhöfer: Ein Fürther fällt in Cosel. In: Fürther Heimatblätter, 1965/2 - 3, S. 49 - 50
  • Dr. Wilhelm Kraft: Burgfarrnbach. Bausteinchen zu seiner Geschichte, besonders im 16. Jahrhundert. In: Fürther Heimatblätter, 1966/1 - 2, S. 1 - 9
  • Burgfarrnbach. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81
  • Jakob Sandhöfer: Die grundherrschaftlichen Verhältnisse im alten Burgfarrnbach. In: Fürther Heimatblätter, 1975/2, S. 33 - 51, 1976/1, S. 18 - 22, 1976/2, S. 41 - 46, 1976/3, S. 81 - 82, 1976/4, S. 113 - 116, 1977/1, 2, S. 44 - 46, 1977/3, S. 72 - 74, 1979/1, S. 20 - 24
  • Manfred Niepelt: Gerichtsbesetzung - Blut- und Banngericht Burgfarrnbach 1772. In: Fürther Heimatblätter, 1993/1, S. 13 - 23
  • Burgfarrnbach. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, S. 434 - 453.
  • Christian Schümann: Fürth-Burgfarrnbach - erzählte Geschichte, Fürth, 2016, 183 S.

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

  • Bürgerverein Burgfarrnbach - Homepage
  • Schloss Burgfarrnbach - Homepage
  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Ensemble Burgfarrnbach - Wikipedia
  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Burgfarrnbach - Wikipedia
  • Ansicht von Burgfarrnbach im Jahre 1760 in: "Prospecte aller Nürnbergischen Stædtlein, Markt-Flecken, und Pfarr-Dörffern Nürnberg, 1760", S. 90 - online-Digitalisat
  • Ortskarte Burgfarrnbach (Stand 1821, rote Korrekturangaben vom Dezember 1830); Bayerische Landesbibliothek Online: Ortsblätter des 19. Jahrhunderts - Burgfarrnbach (1821)
  • Steinbrüche im Fürther Stadtwald bei Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Amt für Stadtforschung und Statistik Nürnberg und Fürth: Demografiebericht Fürth 2017 - Die Fürther Bevölkerungsentwicklung bis 2016 und die Bevölkerungsberechnung 2017, Eigenverlag Fürth, 2016, S. 35 ff. - online abrufbar
  2. Burgfarrnbach - Wikipedia
  3. Walter Geißelbrecht: Beiträge zur Ortsgeschichte von Kirchenfarrnbach, Eigenverlag, 1963, S. 12 ff.
  4. Burgfarrnbach: Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, Eigenverlag, Fürth, 1958
  5. Burgfarrnbach: Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, Eigenverlag, 1968, S. 81 ff.
  6. Blutgerichtsbarkeit: Wikipedia online abgerufen am 28. August 2018 | 23:49 Uhr - online abrufbar
  7. Altstadt Bläddla Nr. 37 - Burgfarrnbach
  8. Burgfarrnbach - Wikipedia

Bilder

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