1883: Unterschied zwischen den Versionen

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==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
:''Rechtsanwalt W. Gunzenhäuser wurde am 1. Januar vom Könige durch Verleihung des Michaelsordens ausgezeichnet. [...]. Die protestantische Kirchenverwaltung machte am 15. Januar bekannt, daß die Kgl. Regierung die Deckung der Restauration der [[Michaelskirche]] durch eine Kirchengemeindeumlage von 2 Proz. der Staatssteuer vom Jahre 1883 an genehmigt hat. [...]. Die nunmehr bestehende Aktiengesellschaft der Nürnberg-Fürther [[Straßenbahn]] ist als solche in das Handelsregister eingetragen worden, nachdem Direktor Rooth die Originalurkunde über die auf 40 Jahre ertheilte Konzession ausgehändigt worden ist.[...]. Nachdem der Versuch, einen Nebenmarkt in der [[Friedrichsstraße]] einzurichten mißlungen ist, wurde am 25. Jan. vom Magistrate beschlossen, vom Monat Mai ab einen Nebenmarkt vom Rathhause abwärts in der [[Königsstraße]] einzurichten. Der Paragraph in der projektirten Marktordnung, nach welchem der Verkauf und das Feilbieten von Viktualien auf den Straßen im Umherfahren oder Tragen verboten werden sollte, wurde nach mehrfachen Debatten gestrichen. [...]. Die Firma [[G. Löwensohn]] verlegt ihre lithographische Kunstanstalt im Monat Januar aus der Blumen- in die [[Sommerstraße]]. - Die Aktien der „Nürberg-Fürther Straßenbahngesellschaft“ sollen demnächst an den Markt kommen; die „Deutsche Bank“ in Berlin, welche bei der Gründung des Unternehmens betheiligt war, wird die Begebung der Aktien vornehmen. [...]. Zur Kollektivausstellung für die Amsterdamer Ausstellung haben sich bis zum 29. Jan. bereits 130 Firmen angemeldet.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 579</ref>
:''Rechtsanwalt W. Gunzenhäuser wurde am 1. Januar vom Könige durch Verleihung des Michaelsordens ausgezeichnet. [...]. Die protestantische Kirchenverwaltung machte am 15. Januar bekannt, daß die Kgl. Regierung die Deckung der Restauration der [[Michaelskirche]] durch eine Kirchengemeindeumlage von 2 Proz. der Staatssteuer vom Jahre 1883 an genehmigt hat. [...]. Die nunmehr bestehende Aktiengesellschaft der Nürnberg-Fürther [[Straßenbahn]] ist als solche in das Handelsregister eingetragen worden, nachdem Direktor Rooth die Originalurkunde über die auf 40 Jahre ertheilte Konzession ausgehändigt worden ist.[...]. Nachdem der Versuch, einen Nebenmarkt in der [[Friedrichsstraße]] einzurichten mißlungen ist, wurde am 25. Jan. vom Magistrate beschlossen, vom Monat Mai ab einen Nebenmarkt vom Rathhause abwärts in der [[Königsstraße]] einzurichten. Der Paragraph in der projektirten Marktordnung, nach welchem der Verkauf und das Feilbieten von Viktualien auf den Straßen im Umherfahren oder Tragen verboten werden sollte, wurde nach mehrfachen Debatten gestrichen. [...]. Die Firma [[G. Löwensohn]] verlegt ihre lithographische Kunstanstalt im Monat Januar aus der Blumen- in die [[Sommerstraße]]. - Die Aktien der „Nürberg-Fürther Straßenbahngesellschaft“ sollen demnächst an den Markt kommen; die „Deutsche Bank“ in Berlin, welche bei der Gründung des Unternehmens betheiligt war, wird die Begebung der Aktien vornehmen. [...]. Zur Kollektivausstellung für die Amsterdamer Ausstellung haben sich bis zum 29. Jan. bereits 130 Firmen angemeldet. Der Vorsitzende des betreffenden Komités, Kommerzienrath Ullmann,
hat bereits die nöthigen Schränke und Ausstellungstische angekauft. [...]. Nachdem die Sodafabrik mit ihrer Beschwerde wegen des Magistratsbeschlusses,
die Rohrleitung in die [[Pegnitz]] zu entfernen, vom Ministerium abgewiesen worden war, übrigens in neuerer Zeit keine Klagen mehr laut wurden, beschloß der [[Magistrat]] am 1. Februar folgenden Vergleichsvorschlag zu machen: „Unter der Bedingung, daß die Sodafabrik anerkennt, daß die Bewilligung zur Rohrleitung eine widerrufliche ist und sie auch keinen Anspruch auf die Einräumung eines Nothservituts habe, sie alle bisher erwachsenen Prozeßkosten trägt, zieht der Magistrat seinen Beschluß zurück.“ [...]. Der Firma [[Weber und Ott]] dahier ist die Einrichtung einer Telephonleitung von dem hiesigen Geschäftslokale zu der Fabrik in Forchheim von Seite der Generaldirektion der k. b. Verkehrsanstalten genehmigt worden. - Am 6. Febr. starb in seinem 76. Jahre der prakt. Arzt Dr. Mack, ein wegen seiner gemeinnützigen Thätigkeit hochgeachteter Mann. Im Juli vorigen Jahres hatte er seine goldene Hochzeit gefeiert. [...]. Am 2. März wurde vom Rechtsanwalt Dr. Schmidt im Verein mit mehreren patriotisch gesinnten Männern ein „Jugenderziehungs-Verein“ begründet [...]. Das Gemeindekollegium gab am 27. Febr. seine Zustimmung zur Erbauung einer Turnhalle im Hofe der Schule in der [[Ottostraße]], veranschlagt auf 16,129 M. Von der Herstellung der Turnhalle im Hofe der Schule in der [[Rosenstraße|Rosengasse]] war man abgekommen, einerseits um den Spielplatz daselbst nicht zu schmälern, andererseits weil sich nicht weit davon in der [[Katharinenstraße]] bereits eine Turnhalle befindet. [...]. Am 8. März wurde [[Louis Hausmann]], [[Spiegelglasfabrikant]] dahier, 63 Jahre alt,
unter zahlreichem Geleite beerdigt. Derselbe bekleidete verschiedene Ehrenämter mit treuem Pflichteifer: als Vorstandsmitglied des kaufmännischen Vereines seit 8 Jahren, als Kassier des Wanderungsunterstützungsvereines und früher als Mitglied des Gemeindekollegiums. - Der Ehrenbürger unserer Stadt Dr. [[Wilhelm Königswarter]] hat derselben ein neues Geschenk von 3000 M. zugewendet, wovon 1000 M. zu einer neuen Ferienkolonie bestimmt sind.
Die Restsumme ist der Disposition des Magistrates überlassen, welcher sich für Aufstellung eines Wetterhäuschen in der englischen Anlage entschied,
welches sodann von der Firma Kamotzi und Schlößer in Frankfurt a. M., die Instrumente von Heller in Nürnberg bezogen wurden. - Dem Polizeisoldaten Joh. Kaspar Engelhardt dahier wurde in Anerkennung seiner eifrigen und ersprießlichen Dienstleistungen im Polizeiwesen die silberne Ehrenmünze des Verdienstordens der bayer. Krone verliehen.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 579</ref>


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Version vom 30. September 2017, 12:40 Uhr

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Kurz-Chronik

Der Textilfabrikant Christian Heinrich Hornschuch richtet das erste deutsche Überlandtelefon auf einer Strecke von 34 km als Privatleitung ein.[1]

Personen

Geboren

Person Geburtstag Geburtsort Beruf
Benno Berneis 9. Mai 1883 Fürth Kunstmaler
Heinrich Dubois 9. Juni 1883 Fürth Kunstmaler, Aquarellist
Siegfried, „Fritz“ Dünkelsbühler 23. März 1883 Fürth Kaufmann
David Farntrog 20. August 1883 Fürth Kaufmann
Hermann Gradl 15. Februar 1883 Marktheidenfeld Künstler, Maler
Julius Haller 9. Mai 1883 Schwenningen Uhrmacher
Friedrich Horneber 27. Januar 1883 Fürth Ingenieur, Architekt
Richard Kohler 26. November 1883 Pforzheim/Baden Architekt
Fritz Landauer 13. Juni 1883 Augsburg Architekt
Martin Schmidt 15. Januar 1883 Weingast/Forchheim Studienprofessor
Anna Gerstendörfer 30. November 1883 Fürth Fabrikantenbesitzersehefrau
Leo Gerstendörfer 30. Oktober 1883 Fürth ?
Gustav Ernst Löwensohn 5. Mai 1883 Fürth Verleger, Druckereibesitzer, Handelsrichter
Konrad Mannert 4. März 1883 Fürth Künstler, Bildhauer, Medailleur, Graveur, Kunstgewerbler
Michael Müller 19. Oktober 1883 Nürnberg Architekt
Leopold Meier Neumann 6. August 1883 Burgpreppach Gastwirt, Kaufmann, Lebensmittelgroßhändler
Heinrich Johann Pöhlmann 1883 Neudrossenfeld/Ofr. Geschäftsführer, Schuhmacher
Abraham Adolf Rothschild 22. Juli 1883 Fürth Direktor, Geschäftsinhaber
Eva Stern 17. März 1883 Fürth

Gestorben

Person Todestag Todesort Beruf
Sigmund Max Einhorn 13. November 1883 Fürth Kaufmann, Lederwarenhändler
Georg Geismann 24. Juli 1883 Fürth Brauereibesitzer
Wolfgang Mack 6. Februar 1883 Fürth Arzt
Julius-Ludwig Mailaender 1883 Fürth
Justus-Joseph Mailaender 26. März 1883 New York
Ignaz Ortenau 22. März 1883 München Notar
Clementine Ortenau, geb. Seligmann 22. März 1883 München Notar
Dorothea Schröder 1883 Erlangen

Bauten

Fronmüllerchronik

Rechtsanwalt W. Gunzenhäuser wurde am 1. Januar vom Könige durch Verleihung des Michaelsordens ausgezeichnet. [...]. Die protestantische Kirchenverwaltung machte am 15. Januar bekannt, daß die Kgl. Regierung die Deckung der Restauration der Michaelskirche durch eine Kirchengemeindeumlage von 2 Proz. der Staatssteuer vom Jahre 1883 an genehmigt hat. [...]. Die nunmehr bestehende Aktiengesellschaft der Nürnberg-Fürther Straßenbahn ist als solche in das Handelsregister eingetragen worden, nachdem Direktor Rooth die Originalurkunde über die auf 40 Jahre ertheilte Konzession ausgehändigt worden ist.[...]. Nachdem der Versuch, einen Nebenmarkt in der Friedrichsstraße einzurichten mißlungen ist, wurde am 25. Jan. vom Magistrate beschlossen, vom Monat Mai ab einen Nebenmarkt vom Rathhause abwärts in der Königsstraße einzurichten. Der Paragraph in der projektirten Marktordnung, nach welchem der Verkauf und das Feilbieten von Viktualien auf den Straßen im Umherfahren oder Tragen verboten werden sollte, wurde nach mehrfachen Debatten gestrichen. [...]. Die Firma G. Löwensohn verlegt ihre lithographische Kunstanstalt im Monat Januar aus der Blumen- in die Sommerstraße. - Die Aktien der „Nürberg-Fürther Straßenbahngesellschaft“ sollen demnächst an den Markt kommen; die „Deutsche Bank“ in Berlin, welche bei der Gründung des Unternehmens betheiligt war, wird die Begebung der Aktien vornehmen. [...]. Zur Kollektivausstellung für die Amsterdamer Ausstellung haben sich bis zum 29. Jan. bereits 130 Firmen angemeldet. Der Vorsitzende des betreffenden Komités, Kommerzienrath Ullmann,
hat bereits die nöthigen Schränke und Ausstellungstische angekauft. [...]. Nachdem die Sodafabrik mit ihrer Beschwerde wegen des Magistratsbeschlusses,
die Rohrleitung in die Pegnitz zu entfernen, vom Ministerium abgewiesen worden war, übrigens in neuerer Zeit keine Klagen mehr laut wurden, beschloß der Magistrat am 1. Februar folgenden Vergleichsvorschlag zu machen: „Unter der Bedingung, daß die Sodafabrik anerkennt, daß die Bewilligung zur Rohrleitung eine widerrufliche ist und sie auch keinen Anspruch auf die Einräumung eines Nothservituts habe, sie alle bisher erwachsenen Prozeßkosten trägt, zieht der Magistrat seinen Beschluß zurück.“ [...]. Der Firma Weber und Ott dahier ist die Einrichtung einer Telephonleitung von dem hiesigen Geschäftslokale zu der Fabrik in Forchheim von Seite der Generaldirektion der k. b. Verkehrsanstalten genehmigt worden. - Am 6. Febr. starb in seinem 76. Jahre der prakt. Arzt Dr. Mack, ein wegen seiner gemeinnützigen Thätigkeit hochgeachteter Mann. Im Juli vorigen Jahres hatte er seine goldene Hochzeit gefeiert. [...]. Am 2. März wurde vom Rechtsanwalt Dr. Schmidt im Verein mit mehreren patriotisch gesinnten Männern ein „Jugenderziehungs-Verein“ begründet [...]. Das Gemeindekollegium gab am 27. Febr. seine Zustimmung zur Erbauung einer Turnhalle im Hofe der Schule in der Ottostraße, veranschlagt auf 16,129 M. Von der Herstellung der Turnhalle im Hofe der Schule in der Rosengasse war man abgekommen, einerseits um den Spielplatz daselbst nicht zu schmälern, andererseits weil sich nicht weit davon in der Katharinenstraße bereits eine Turnhalle befindet. [...]. Am 8. März wurde Louis Hausmann, Spiegelglasfabrikant dahier, 63 Jahre alt,
unter zahlreichem Geleite beerdigt. Derselbe bekleidete verschiedene Ehrenämter mit treuem Pflichteifer: als Vorstandsmitglied des kaufmännischen Vereines seit 8 Jahren, als Kassier des Wanderungsunterstützungsvereines und früher als Mitglied des Gemeindekollegiums. - Der Ehrenbürger unserer Stadt Dr. Wilhelm Königswarter hat derselben ein neues Geschenk von 3000 M. zugewendet, wovon 1000 M. zu einer neuen Ferienkolonie bestimmt sind.
Die Restsumme ist der Disposition des Magistrates überlassen, welcher sich für Aufstellung eines Wetterhäuschen in der englischen Anlage entschied,
welches sodann von der Firma Kamotzi und Schlößer in Frankfurt a. M., die Instrumente von Heller in Nürnberg bezogen wurden. - Dem Polizeisoldaten Joh. Kaspar Engelhardt dahier wurde in Anerkennung seiner eifrigen und ersprießlichen Dienstleistungen im Polizeiwesen die silberne Ehrenmünze des Verdienstordens der bayer. Krone verliehen.[2]

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