1855: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignisse==
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* [[3. März]] bzw. [[12. März]]: Der [[Gartenbauverein Fürth e. V.|Gartenbauverein]] wird durch Hospitalverwalter Spahn begründet.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 300 ff</ref>
* [[1. Oktober]] bzw. [[1. Dezember]]: Die auf Antrag des Gerichtsarztes Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] erbaute Leichenhalle wird eröffnet.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 300 ff</ref> bzw. <ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=32}}</ref>
* [[22. November]]: Nach einem Aufruf von Dr. [[Samson Landmann|Landmann]] wird der ''Ärztliche Verein'' gegründet.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=32}}</ref>
* [[11. Dezember]]: Dr. [[Johann Kaspar Beeg|Beeg]], der Jurymitglied bei der Ausstellung von Paris geworden war, wird vom Kaiser Napoleon zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 300 ff</ref>


==Personen==
==Personen==
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==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
:''Am 30. Januar 1855 wurde dem Rektor Dr. [[Johann Kaspar Beeg|Beeg]] durch Stadtcommissär Franz der ihm vom Könige verliehene Michaelsorden überreicht. Das K. Staatsministerium beorderte ihn als bayr. Kommissär zur internationalen Ausstellung in Paris. [...]. - Am 13. Februar gab die berühmte spanische Tänzerin Pepita de Oliva eine Vorstellung im hiesigen Theater. - Am 12. März wurde der [[Gartenbauverein]] durch Hospitalverwalter Spahn begründet. - Den 18. Mai wurde eine Einladung zur Leistung von Beiträgen für Errichtung einer [[Krippenanstalt]] auf Anregung des Stadtgerichtsarztes Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] erlassen. - Am 16. Mai erhielt [[Georg Christoph Förster]] die nachgesuchte Entlassung als Oberst des hiesigen Landwehrregimentes unter ehrender Anerkennung. An seine Stelle trat der kgl. Stadtcommissär F. Franz [...]. - Die Urwahl für den Abgeordneten zum Landtag fiel am 21. Mai in demokratischem Sinne aus. - Am 21. Juni starb Volksschullehrer J. Wilh. Kern, von seinen Verehrern und Freunden wurde ihm ein Denkmal auf dem Kirchhof gesetzt. [...]. Bierbrauer Stengel erkaufte das Gartenanwesen zum [[Prater]]. Am 3. Juli wurde die dritte protest. Pfarrstelle dem bisherigen Pfarrer zu Fischbach, [[Christian Sebald Götz]] verliehen. - Am 25. Juli gründete Rentier Dr. [[Wilhelm Königswarter]] von hier, in der Absicht, seinem Vater [[Simon Königswarter]], der lange Jahre in hiesiger Stadt als Ehrenmann gelebt hatte, ein Denkmal der Liebe zu errichten, die [[Simonsstiftung]], welche zum Zwecke hat, jährlich am ersten Sonntage nach Neujahr an wackere und fleißige Gesellen und Lehrlinge Geldpreise zur Anspornung der Moral und des Fleißes zu vertheilen. Zu diesem Behufe übergab er dem [[Gewerbeverein]], den er mit der Ausführung betraute, die Summe von 2000 fl., welche durch ihn und seinen Schwager, Bankier Meier in Hannover (mit 500 fl.), sowie durch Kaufmann J. L. Fleischmann (mit 150 fl.) später durch ihn noch auf 3300 fl. erhöht wurde. - Den 28. Juli trat die Münchener Hofschaufpielerin Marie Damböck im „Fechter von Ravenna“ als Thusnelda auf. - [[Wilhelm Stern]] errichtete eine Dampfmaschine in seiner Buntpapierfabrik. - Am 11. September wurde als Taxbeamter bei dem Stadtgerichte Christoph H. Müller angestellt. - In diesem Monate wurde das Denkmal zur Erinnerung an die ehemalige [[Martinskapelle]] in der Nähe des Zusammenflusses von [[Pegnitz]] und [[Rednitz]] durch die Stadtgemeinde errichtet. Die Inschrift lautet: „Zum Andenken an die einst hier gestandene von Kaiser Karl dem Großen errichtete Kapelle des heiligen Martin. Errichtet anno 1855“. Die Kosten hiefür hatten 453 fl. 24 kr. betragen, da der Unterbau massiv geführt wurde. - Den 19. September brannte ein Hofgebäude des Viehhändlers [[Wolf Farnbacher]] im [[Schützenhof|Schützenhöfchen]] ab. - Anfang November wurde in dem gegenüber dem christlichen Krankenhause gelegenen Garten bei dem Ausgraben eines Baumes ein menschliches Skelet gefunden, dabei ein Stück mit Metalldraht umwickelte Schnur. (Dasselbe mochte vielleicht aus dem dreißigjährigen Kriege von einem Soldaten stammen, da Gustav Adolf daselbst nach der Schlacht bei der alten Veste Verschanzungen hatte anlegen lassen.) Später wurden noch weitere Skelete daselbst gefunden. - Im Oktober trat J. Brunotte aus Nürnberg als Assistent für verschiedene Lehrfächer in das Lehrerkollegium der [[Handels- und Gewerbeschule]] ein. (Wurde später Rektor derselben.) - Am 1. Oktober wurde die von Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] vorgeschlagene und nach Bauinspektor Frommel ausgeführte Leichenhalle auf dem christlichen Friedhofe eröffnet. [...]. Am 29. November wurde das von der Schreiner-Innung errichtete Sargmagazin eröffnet. - Am 11. Dezember wurde Rektor Dr. [[Johann Kaspar Beeg|Beeg]], der Jurymitglied bei der Ausstellung von Paris geworden war, vom Kaiser Napoleon zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. - Vom 15. Dezember an spendete Dr. [[Wilhelm Königswarter]] alljährlich am Todestage seines Vaters, [[Simon Königswarter]], 100 fl. zu gleichen Theilen für christliche und jüdische Arme. [[Netty Heine]], geb. Königswarter in Paris, übersendete dem [[Magistrat]] die Summe von 1000 Francs an die Armen der Stadt. - Den 29. Dezember wurde durch Ministerialentschließung der hiesigen Stadt eine Telegraphenstation verliehen. - Bürgermeister Bäumen gründete zum Andenken an seine verstorbene Tochter die [[Josephinenstiftung]] mit einem Kapitale von 1000 fl., welches er später auf 2000 fl. erhöhte. Die erwachsenen Zinsen werden an die Armen vertheilt, die Stiftung vom Magistrate verwaltet. [[Ulrich Bögner]] trat als K. Rechtsanwalt hier in Praxis. - Kaufmann J. B. Braun errichtete ein Laboratorium für Camphinbereitung [[Nürnberger Landstraße]] Nr. 80. - Zahl der Neubauten: 11, der Passagiere auf der [[Ludwigseisenbahn]]: 587,835. [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 300 ff</ref>
:''Am 30. Januar 1855 wurde dem Rektor Dr. [[Johann Kaspar Beeg|Beeg]] durch Stadtcommissär Franz der ihm vom Könige verliehene Michaelsorden überreicht. Das K. Staatsministerium beorderte ihn als bayr. Kommissär zur internationalen Ausstellung in Paris. [...]. - Am 13. Februar gab die berühmte spanische Tänzerin Pepita de Oliva eine Vorstellung im hiesigen Theater. - Am 12. März wurde der Gartenbauverein durch Hospitalverwalter Spahn begründet. - Den 18. Mai wurde eine Einladung zur Leistung von Beiträgen für Errichtung einer [[Krippenanstalt]] auf Anregung des Stadtgerichtsarztes Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] erlassen. - Am 16. Mai erhielt [[Georg Christoph Förster]] die nachgesuchte Entlassung als Oberst des hiesigen Landwehrregimentes unter ehrender Anerkennung. An seine Stelle trat der kgl. Stadtcommissär F. Franz [...]. - Die Urwahl für den Abgeordneten zum Landtag fiel am 21. Mai in demokratischem Sinne aus. - Am 21. Juni starb Volksschullehrer J. Wilh. Kern, von seinen Verehrern und Freunden wurde ihm ein Denkmal auf dem Kirchhof gesetzt. [...]. Bierbrauer Stengel erkaufte das Gartenanwesen zum [[Prater]]. Am 3. Juli wurde die dritte protest. Pfarrstelle dem bisherigen Pfarrer zu Fischbach, [[Christian Sebald Götz]] verliehen. - Am 25. Juli gründete Rentier Dr. [[Wilhelm Königswarter]] von hier, in der Absicht, seinem Vater [[Simon Königswarter]], der lange Jahre in hiesiger Stadt als Ehrenmann gelebt hatte, ein Denkmal der Liebe zu errichten, die [[Simonsstiftung]], welche zum Zwecke hat, jährlich am ersten Sonntage nach Neujahr an wackere und fleißige Gesellen und Lehrlinge Geldpreise zur Anspornung der Moral und des Fleißes zu vertheilen. Zu diesem Behufe übergab er dem [[Gewerbeverein]], den er mit der Ausführung betraute, die Summe von 2000 fl., welche durch ihn und seinen Schwager, Bankier Meier in Hannover (mit 500 fl.), sowie durch Kaufmann J. L. Fleischmann (mit 150 fl.) später durch ihn noch auf 3300 fl. erhöht wurde. - Den 28. Juli trat die Münchener Hofschaufpielerin Marie Damböck im „Fechter von Ravenna“ als Thusnelda auf. - [[Wilhelm Stern]] errichtete eine Dampfmaschine in seiner Buntpapierfabrik. - Am 11. September wurde als Taxbeamter bei dem Stadtgerichte Christoph H. Müller angestellt. - In diesem Monate wurde das Denkmal zur Erinnerung an die ehemalige [[Martinskapelle]] in der Nähe des Zusammenflusses von [[Pegnitz]] und [[Rednitz]] durch die Stadtgemeinde errichtet. Die Inschrift lautet: „Zum Andenken an die einst hier gestandene von Kaiser Karl dem Großen errichtete Kapelle des heiligen Martin. Errichtet anno 1855“. Die Kosten hiefür hatten 453 fl. 24 kr. betragen, da der Unterbau massiv geführt wurde. - Den 19. September brannte ein Hofgebäude des Viehhändlers [[Wolf Farnbacher]] im [[Schützenhof|Schützenhöfchen]] ab. - Anfang November wurde in dem gegenüber dem christlichen Krankenhause gelegenen Garten bei dem Ausgraben eines Baumes ein menschliches Skelet gefunden, dabei ein Stück mit Metalldraht umwickelte Schnur. (Dasselbe mochte vielleicht aus dem dreißigjährigen Kriege von einem Soldaten stammen, da Gustav Adolf daselbst nach der Schlacht bei der alten Veste Verschanzungen hatte anlegen lassen.) Später wurden noch weitere Skelete daselbst gefunden. - Im Oktober trat J. Brunotte aus Nürnberg als Assistent für verschiedene Lehrfächer in das Lehrerkollegium der [[Handels- und Gewerbeschule]] ein. (Wurde später Rektor derselben.) - Am 1. Oktober wurde die von Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] vorgeschlagene und nach Bauinspektor Frommel ausgeführte Leichenhalle auf dem christlichen Friedhofe eröffnet. [...]. Am 29. November wurde das von der Schreiner-Innung errichtete Sargmagazin eröffnet. - Am 11. Dezember wurde Rektor Dr. [[Johann Kaspar Beeg|Beeg]], der Jurymitglied bei der Ausstellung von Paris geworden war, vom Kaiser Napoleon zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. - Vom 15. Dezember an spendete Dr. [[Wilhelm Königswarter]] alljährlich am Todestage seines Vaters, [[Simon Königswarter]], 100 fl. zu gleichen Theilen für christliche und jüdische Arme. [[Netty Heine]], geb. Königswarter in Paris, übersendete dem [[Magistrat]] die Summe von 1000 Francs an die Armen der Stadt. - Den 29. Dezember wurde durch Ministerialentschließung der hiesigen Stadt eine Telegraphenstation verliehen. - Bürgermeister Bäumen gründete zum Andenken an seine verstorbene Tochter die [[Josephinenstiftung]] mit einem Kapitale von 1000 fl., welches er später auf 2000 fl. erhöhte. Die erwachsenen Zinsen werden an die Armen vertheilt, die Stiftung vom Magistrate verwaltet. [[Ulrich Bögner]] trat als K. Rechtsanwalt hier in Praxis. - Kaufmann J. B. Braun errichtete ein Laboratorium für Camphinbereitung [[Nürnberger Landstraße]] Nr. 80. - Zahl der Neubauten: 11, der Passagiere auf der [[Ludwigseisenbahn]]: 587,835. [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 300 ff</ref>


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Version vom 17. August 2021, 14:09 Uhr

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Personen

Geboren 1855

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Sigmund Bendit
Bernhard Binswanger9. FebruarFürthSpiegelglasfabrikant
Luise Gabriele Böhm10. SeptemberFürth
Leonhard Bürger4. JanuarNürnbergArchitekt
Christof Forster20. MärzHerrheimGefängnisoberverwalter
Konrad Gieß9. JuniFürthArchitekt, Zimmermeister
Wilhelm Horneber10. SeptemberErlangenMaurermeister, Architekt
Georg Müller8. AugustBraunsbachMaurermeister, Architekt
Jean Riffelmacher3. JuliFürthFotograf
Ernst Schildknecht6. AprilFürthFotograf
Franz Carl Weber24. MaiSchwarzenbach am WaldSpielwarenhändler

Gestorben 1855

PersonTodestagTodesortBeruf
Georg Konrad Bösenecker15. AprilFürthGlasermeister
Georg Cappeller16. MärzStuttgartArchitekt, Steinmetzmeister
Michael Heinrich Faber8. FebruarFürthSpiegelglasfabrikant, Rechtsrat
Kaspar GeyersbergerSchreinermeister
Johann Georg Hirschmann (Spiegelglasfabrikant)25. FebruarSpiegelglasfabrikant
Johann Georg Neidhardt25. NovemberBrauereibesitzer
Nikolaus Gottfried Ottmann14. OktoberBuchbinder, Etuisfabrikant
Georg Leonhard ReuthnerBierbrauer, Landrat, Gutsbesitzer, Abgeordneter
Heimann SchwabacherSulzbachJüd. Gelehrter, Lehrer und Bibelkommentator
Johann Philipp Lorenz StockertKompassmacher
Johann VogtBrillenfabrikant, Glasbeleger
Georg Christoph Wilder13. MaiNürnbergKupferstecher, Architekturzeichner
David (ben Isaak) Zirndorfer20. JuniFürthBuchdrucker, Verleger

Bauten

Vorlage:Chronikeintrag

Fronmüllerchronik

Am 30. Januar 1855 wurde dem Rektor Dr. Beeg durch Stadtcommissär Franz der ihm vom Könige verliehene Michaelsorden überreicht. Das K. Staatsministerium beorderte ihn als bayr. Kommissär zur internationalen Ausstellung in Paris. [...]. - Am 13. Februar gab die berühmte spanische Tänzerin Pepita de Oliva eine Vorstellung im hiesigen Theater. - Am 12. März wurde der Gartenbauverein durch Hospitalverwalter Spahn begründet. - Den 18. Mai wurde eine Einladung zur Leistung von Beiträgen für Errichtung einer Krippenanstalt auf Anregung des Stadtgerichtsarztes Dr. Wolfring erlassen. - Am 16. Mai erhielt Georg Christoph Förster die nachgesuchte Entlassung als Oberst des hiesigen Landwehrregimentes unter ehrender Anerkennung. An seine Stelle trat der kgl. Stadtcommissär F. Franz [...]. - Die Urwahl für den Abgeordneten zum Landtag fiel am 21. Mai in demokratischem Sinne aus. - Am 21. Juni starb Volksschullehrer J. Wilh. Kern, von seinen Verehrern und Freunden wurde ihm ein Denkmal auf dem Kirchhof gesetzt. [...]. Bierbrauer Stengel erkaufte das Gartenanwesen zum Prater. Am 3. Juli wurde die dritte protest. Pfarrstelle dem bisherigen Pfarrer zu Fischbach, Christian Sebald Götz verliehen. - Am 25. Juli gründete Rentier Dr. Wilhelm Königswarter von hier, in der Absicht, seinem Vater Simon Königswarter, der lange Jahre in hiesiger Stadt als Ehrenmann gelebt hatte, ein Denkmal der Liebe zu errichten, die Simonsstiftung, welche zum Zwecke hat, jährlich am ersten Sonntage nach Neujahr an wackere und fleißige Gesellen und Lehrlinge Geldpreise zur Anspornung der Moral und des Fleißes zu vertheilen. Zu diesem Behufe übergab er dem Gewerbeverein, den er mit der Ausführung betraute, die Summe von 2000 fl., welche durch ihn und seinen Schwager, Bankier Meier in Hannover (mit 500 fl.), sowie durch Kaufmann J. L. Fleischmann (mit 150 fl.) später durch ihn noch auf 3300 fl. erhöht wurde. - Den 28. Juli trat die Münchener Hofschaufpielerin Marie Damböck im „Fechter von Ravenna“ als Thusnelda auf. - Wilhelm Stern errichtete eine Dampfmaschine in seiner Buntpapierfabrik. - Am 11. September wurde als Taxbeamter bei dem Stadtgerichte Christoph H. Müller angestellt. - In diesem Monate wurde das Denkmal zur Erinnerung an die ehemalige Martinskapelle in der Nähe des Zusammenflusses von Pegnitz und Rednitz durch die Stadtgemeinde errichtet. Die Inschrift lautet: „Zum Andenken an die einst hier gestandene von Kaiser Karl dem Großen errichtete Kapelle des heiligen Martin. Errichtet anno 1855“. Die Kosten hiefür hatten 453 fl. 24 kr. betragen, da der Unterbau massiv geführt wurde. - Den 19. September brannte ein Hofgebäude des Viehhändlers Wolf Farnbacher im Schützenhöfchen ab. - Anfang November wurde in dem gegenüber dem christlichen Krankenhause gelegenen Garten bei dem Ausgraben eines Baumes ein menschliches Skelet gefunden, dabei ein Stück mit Metalldraht umwickelte Schnur. (Dasselbe mochte vielleicht aus dem dreißigjährigen Kriege von einem Soldaten stammen, da Gustav Adolf daselbst nach der Schlacht bei der alten Veste Verschanzungen hatte anlegen lassen.) Später wurden noch weitere Skelete daselbst gefunden. - Im Oktober trat J. Brunotte aus Nürnberg als Assistent für verschiedene Lehrfächer in das Lehrerkollegium der Handels- und Gewerbeschule ein. (Wurde später Rektor derselben.) - Am 1. Oktober wurde die von Dr. Wolfring vorgeschlagene und nach Bauinspektor Frommel ausgeführte Leichenhalle auf dem christlichen Friedhofe eröffnet. [...]. Am 29. November wurde das von der Schreiner-Innung errichtete Sargmagazin eröffnet. - Am 11. Dezember wurde Rektor Dr. Beeg, der Jurymitglied bei der Ausstellung von Paris geworden war, vom Kaiser Napoleon zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. - Vom 15. Dezember an spendete Dr. Wilhelm Königswarter alljährlich am Todestage seines Vaters, Simon Königswarter, 100 fl. zu gleichen Theilen für christliche und jüdische Arme. Netty Heine, geb. Königswarter in Paris, übersendete dem Magistrat die Summe von 1000 Francs an die Armen der Stadt. - Den 29. Dezember wurde durch Ministerialentschließung der hiesigen Stadt eine Telegraphenstation verliehen. - Bürgermeister Bäumen gründete zum Andenken an seine verstorbene Tochter die Josephinenstiftung mit einem Kapitale von 1000 fl., welches er später auf 2000 fl. erhöhte. Die erwachsenen Zinsen werden an die Armen vertheilt, die Stiftung vom Magistrate verwaltet. Ulrich Bögner trat als K. Rechtsanwalt hier in Praxis. - Kaufmann J. B. Braun errichtete ein Laboratorium für Camphinbereitung Nürnberger Landstraße Nr. 80. - Zahl der Neubauten: 11, der Passagiere auf der Ludwigseisenbahn: 587,835. [...].[6]

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Einzelnachweise